s n. 1. ‘Aas, Kadaver’ 2: vereinz. nbrdb., ZE-Roß, 3:
verstr. elbostf. (außer sö), 4: Lieder-Ma Nr. 279 (DE-De)
– zur Verstärkung: det stinkt wie s ZE-Roß; dat rucket
wie s HA-Oh; Sprw.: wu Aas is, sammel sich de Geier
‘wenn es etw. zu erzählen gibt, versammeln sich die
schwatzhaften Menschen’ Sprw-Börde; Vers:Weeß en Aas!
Wu laet’s, wu laet’s?
Hingern Bark!
Wacker fett, wacker fett? Ausdeutung des Krächzens der
Krähe, Lieder-Ma Nr. 279 (DE-De);Item Peter Werneken beschuldiget Mathies Wenteken
darume, dat he sy gekomen unde itlyk as unde dot vehe
up sinen hoff gebracht hebbe ... 1482, StB-Neuhaldens-
lebenc 144. – 2. Schimpfwort, bes. für einen durchtriebe-
nen, niederträchtigen, hinterlistigen Menschen, oft mit
anerkennendem Unterton, z.T. auch Kosewort, bes. ge-
genüber Kindern, 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 8 und 254, ZE-
Roß, 3: Rauch 1929,130, Spr-Maa 442 (WO-Ol), verstr.
w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – frflchtes st Wb-Be; n
sönn oas freudig verwunderter Ausruf einer Mutter, Spr-
Maa 442 (WO-Ol); S an s, mor solle’s doch nich for
mchlich h’l, dasse das jeschafft hat. Wb-Ak 27. TZ:
zusammengestellt wurden Benennungen für Menschen,
die ‘durchtrieben, gemein, niederträchtig, hinterlistig, be-
trügerisch’ sind, also mit pejorativer Bed., nur in weni-
gen Fällen auch mit anerkennendem Unterton, nicht alle
Benennungen sind deckungsgleich, z.T. Berührung mit
der Zentrale Bedrger: Blindslke Bube Duckmser
Dwel Dwelsbrden Filou Ganfer Gnittenfänger
Hackenbter Halunke Hundsfott Hunkebunke Kanaille
Kanaillenschwein Kribbensetter 1Krpel Kujn Lghp
Lder Lders Lderbn Lump Lumpenhund Lumpen-[253]
krl Lumps Messhund MonsieurMuckerNtenschter Nini-
ve; weibl.: 1Best Mbel, weitere Synonyme Schubbe-
jack. – 3. in der Verbdg.: kein s ‘niemand’, derb, 3: HA-
Oh, 4: Wb-Ak 27, Krause 1964,81 – “... Da lä’t eier toter
Vater schon ne halwe Schtunde mank de Schtawwelbohn’n,
un keen Aast kimmert sich umn!” a.a.O. 81.
verstr. elbostf. (außer sö), 4: Lieder-Ma Nr. 279 (DE-De)
– zur Verstärkung: det stinkt wie s ZE-Roß; dat rucket
wie s HA-Oh; Sprw.: wu Aas is, sammel sich de Geier
‘wenn es etw. zu erzählen gibt, versammeln sich die
schwatzhaften Menschen’ Sprw-Börde; Vers:Weeß en Aas!
Wu laet’s, wu laet’s?
Hingern Bark!
Wacker fett, wacker fett? Ausdeutung des Krächzens der
Krähe, Lieder-Ma Nr. 279 (DE-De);Item Peter Werneken beschuldiget Mathies Wenteken
darume, dat he sy gekomen unde itlyk as unde dot vehe
up sinen hoff gebracht hebbe ... 1482, StB-Neuhaldens-
lebenc 144. – 2. Schimpfwort, bes. für einen durchtriebe-
nen, niederträchtigen, hinterlistigen Menschen, oft mit
anerkennendem Unterton, z.T. auch Kosewort, bes. ge-
genüber Kindern, 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 8 und 254, ZE-
Roß, 3: Rauch 1929,130, Spr-Maa 442 (WO-Ol), verstr.
w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – frflchtes st Wb-Be; n
sönn oas freudig verwunderter Ausruf einer Mutter, Spr-
Maa 442 (WO-Ol); S an s, mor solle’s doch nich for
mchlich h’l, dasse das jeschafft hat. Wb-Ak 27. TZ:
zusammengestellt wurden Benennungen für Menschen,
die ‘durchtrieben, gemein, niederträchtig, hinterlistig, be-
trügerisch’ sind, also mit pejorativer Bed., nur in weni-
gen Fällen auch mit anerkennendem Unterton, nicht alle
Benennungen sind deckungsgleich, z.T. Berührung mit
der Zentrale Bedrger: Blindslke Bube Duckmser
Dwel Dwelsbrden Filou Ganfer Gnittenfänger
Hackenbter Halunke Hundsfott Hunkebunke Kanaille
Kanaillenschwein Kribbensetter 1Krpel Kujn Lghp
Lder Lders Lderbn Lump Lumpenhund Lumpen-
krl Lumps Messhund MonsieurMuckerNtenschter Nini-
ve; weibl.: 1Best Mbel, weitere Synonyme Schubbe-
jack. – 3. in der Verbdg.: kein s ‘niemand’, derb, 3: HA-
Oh, 4: Wb-Ak 27, Krause 1964,81 – “... Da lä’t eier toter
Vater schon ne halwe Schtunde mank de Schtawwelbohn’n,
un keen Aast kimmert sich umn!” a.a.O. 81.
Lautf.: A(a)s, s; außerdem: s, [s], Aos, [s] vereinz. nbrdb.,
ZE-Roß, Spr-Maa 442 (WO-Ol), Wb-Ak 27; [aos] SA-Dä; Aast,
[sd] vereinz. anhalt.; st, [st] Nd-Börde § 125 (WO-Schn),
Wb-Ak 27, Wb-Be. – Etym.: mhd./mnd. s ‘Fleisch eines toten
Körpers, Köder’, daneben das zur gleichen Wurzel gehörige
mhd. /mnd. t ‘Speise, Nahrung, Viehfutter’, in frnhd. Zeit
fallen beide Bildungen zusammen: ‘Tiernahrung, Kadaver’, vgl.
Pfeifer 1989,1.
ZE-Roß, Spr-Maa 442 (WO-Ol), Wb-Ak 27; [aos] SA-Dä; Aast,
[sd] vereinz. anhalt.; st, [st] Nd-Börde § 125 (WO-Schn),
Wb-Ak 27, Wb-Be. – Etym.: mhd./mnd. s ‘Fleisch eines toten
Körpers, Köder’, daneben das zur gleichen Wurzel gehörige
mhd. /mnd. t ‘Speise, Nahrung, Viehfutter’, in frnhd. Zeit
fallen beide Bildungen zusammen: ‘Tiernahrung, Kadaver’, vgl.
Pfeifer 1989,1.