Mittelelbisches Wörterbuch, Band 1 (A-G), Spalte 333
Bedde n. 1. ‘Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen usw.,
Bett’ verstr. – des Bette machen Wb-Ak 35; Wi sprung’n
nu ut dät Bedde ...
Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-
Vie); Dei Kinner hadd sei all to Bed gohn lotn. Hausfr-
Altm 1930,7 (SA-Die); ... in das eene eenzichste Bette
da schlufen Vater un Mutter un mennejesma oo noch an
paar Kinner zusammn.
Wäschke 41920,63; Wat dust’n
noch in Bedde?
Spr-Asch 18; Rda.: te bedde ln ‘bettlä-
gerig sein’ Wb-Nharz 22; mid de Heuner tau Bedde gahn
‘früh schlafen gehen’ BA-GrAls; du sst hüte Abend
barwed de Bedde gahn
Drohung an kleine Kinder, WE-
Be; de Kräte verhungert noch in’n Bedde von einem
Mädchen gesagt, das gewöhnlich lange schläft, BA-Re;
Meddel (PflN ‘Windhalm’) jöcht en Buren ut’n Beddel.
Chr-Em 427; Dat is wi bi Meiers, zwölf Kinder un ain
Bedde, un kain will an de Wand slapen.
Wb-Holzl 36;
Sprw.: man sall sik nich ttrecken, er n ’n Bedde
geit
HA-Oh; det oab’ms fröh to bett, det morjn’s fröh
hert, det bringt saegn in det hs
Spr-Mab 392 (WO-
An). – Brauch, Volksgl.: Das B. soll von Nord nach Süd
gestellt sein, damit man nicht ebenso liegt wie ein Toter
im Grab. Brauch-Anhalt 230 (CA-Egg). Auch soll es
nicht mit dem Fußende zur Tür stehen, der Schläfer soll
also nicht die Lage eines Toten einnehmen, der mit den
Füßen nach vorn durch die Tür getragen wird, sonst
geschieht ein Unglück. Vk-Anhalta 11. In das B. schlägt
kein Blitz ein. Brauch-Anhalt 20.  TZ: vorwiegend
saloppe oder scherzh. Benennungen: Bucht Falle
Fl(en)falle Fl(en)kiste Fortmolde Furzklappe Heia

(Kinderspr.) 1Kn Kaschuber Klappe 1Kle Lger Molde
Nest
. – 2. ‘Federbett’ 2: Wb-Altm 107, 3: vereinz. elb-
ostf. – ... man süht dat grote Himmelbedde mit hohge[334]
Bedden inne ...
Rauch 1925,23; In’t Bett sünd väöl Klt’n
‘die Federn haben sich zusammengeballt und bilden
Klumpen’ Wb-Altm 107; Rda.: hat keinen Ewwertoch
ewwert Bedde
‘ist arm’ Sprw-Börde; de pre wren alle
w de beden
‘... wohlgenährt und glatthaarig’ Wb-
Nharz 22. – 3. ‘auf der Tenne zum Dreschen ausge-
breitete Getreidegarben’ 1: SA-Rist, 2: Wb-Altm 255,
Wb-Altm* 49. – 4. ‘Raum in der Mühle, in dem sich
Einlauftrichter und Mühlstein befinden’ 3: Wb-We 14.
Lautf., Gram.: Bedde, [bed]; außerdem: Bedden Dat./Akk. Pl.
Rauch 1925,23; Bette, [bet] ZE-Roß, vereinz. anhalt.; Pette,
[pete]
vereinz. w omd.; Bett, Bed(d) verstr. nwaltm. Altm.,
Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); [ber] JE2-Scho, Mda-
Ze (ZE-Reu Stre); Belle, [bel] vereinz. ö ZE; Bädde, [bd]
Siedler-Je § 62 und § 148b (JE2 -außer nw- JE1), Id-Eilsa 50;
[bt, -d] SA-Rist, Siedler-Je § 148b (nw JE2); Beddel im Reim
Chr-Em 427.
Expandiere:
Lemma
Bedde
Grammatische Angabe
n.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Möbelstück zum Schlafen, Ausruhen usw., Bett’ verstr.
Belege
  • des Bette machen Wb-Ak 35
  • Wi sprung’n nu ut dät Bedde ... Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-Vie)
  • Dei Kinner hadd sei all to Bed gohn lotn. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die)
  • ... in das eene eenzichste Bette da schlufen Vater un Mutter un mennejesma oo noch an paar Kinner zusammn. Wäschke 41920,63
  • Wat dust’n noch in Bedde? Spr-Asch 18
  • Rda.: te bedde ln ‘bettlä- gerig sein’ Wb-Nharz 22
  • mid de Heuner tau Bedde gahn ‘früh schlafen gehen’ BA-GrAls
  • du sst hüte Abend barwed de Bedde gahn Drohung an kleine Kinder, WE-Be
  • de Kräte verhungert noch in’n Bedde von einem Mädchen gesagt, das gewöhnlich lange schläft, BA-Re
  • Meddel (PflN ‘Windhalm’) jöcht en Buren ut’n Beddel. Chr-Em 427
  • Dat is wi bi Meiers, zwölf Kinder un ain Bedde, un kain will an de Wand slapen. Wb-Holzl 36
  • Sprw.: man sall sik nich ttrecken, er n ’n Bedde geit HA-Oh
  • det oab’ms fröh to bett, det morjn’s fröh hert, det bringt saegn in det hs Spr-Mab 392 (WO-An).
  • Brauch, Volksgl.: Das B. soll von Nord nach Süd gestellt sein, damit man nicht ebenso liegt wie ein Toter im Grab. Brauch-Anhalt 230 (CA-Egg). Auch soll es nicht mit dem Fußende zur Tür stehen, der Schläfer soll also nicht die Lage eines Toten einnehmen, der mit den Füßen nach vorn durch die Tür getragen wird, sonst geschieht ein Unglück. Vk-Anhalta 11. In das B. schlägt kein Blitz ein. Brauch-Anhalt 20.
2.
Bedeutung
‘Federbett’
Verbreitung
  • 2: Wb-Altm 107
  • 3: vereinz. elbostf.
Belege
  • ... man süht dat grote Himmelbedde mit hohge Bedden inne ... Rauch 1925,23
  • In’t Bett sünd väöl Klt’n ‘die Federn haben sich zusammengeballt und bilden Klumpen’ Wb-Altm 107
  • Rda.: hat keinen Ewwertoch ewwert Bedde ‘ist arm’ Sprw-Börde
  • de pre wren alle w de beden ‘... wohlgenährt und glatthaarig’ Wb-Nharz 22.
3.
Bedeutung
‘auf der Tenne zum Dreschen ausgebreitete Getreidegarben’
Verbreitung
  • 1: SA-Rist
  • 2: Wb-Altm 255, Wb-Altm* 49.
4.
Bedeutung
‘Raum in der Mühle, in dem sich Einlauftrichter und Mühlstein befinden’
Verbreitung
3: Wb-We 14.