Mittelelbisches Wörterbuch, Band 1 (A-G), Spalte 686
Dk m. 1. ‘Teich, Wasserloch, kleines stehendes Ge-
wässer’, bes. ‘Dorfteich’, auch in FlN, 1/2/3: verbr. nd.,
4: verstr. omd. – ... leip ahn ’n Diek un kieke tau ...
Lindaua o.J. 27; Sacht könn’n ook naoh’n Diek hen de
Küken män gaohn ...
Pohlmann 1905,58; Von die villn[687]
kleen’n Seen, Teiche un Timpels jarnich zu redn.
Krause 1964,29. – Volksgl.: Die kleinen Kinder kommen aus
dem D. ADVk Kt. 74 (verstr.): där Kneppenstorch bringt
dia Kinger ut den Diek
ZE-Mü.  auch für kleine, schlam-
mige Wasserlöcher, die bes. durch Überschwemmung
entstehen; Teiche, die einem bestimmten Zweck dienen,
wurden nicht aufgenommen: 2Brack Delle Dümpe 1Kolk
Kple 1Kle Kte 2Lke Lock Modderkle Modderlock
Mörtel Pl 2Pump Pütte Sl Sumplock Tümpel Wasserla-
che Wterkle Wterlock Wterpl Wterpütte Wl
. – 2a.
‘Damm, künstlich errichteter Wall gegen Überflutung an
Gewässern’,  Damm, 1: SA-Bre Le, 2: SA-Rie, verstr.
OST ö STE, Elbschifferspr. 422 (WO-Ro), verstr. JE2
n JE1 (bes. an den Flussläufen von Jeetze, Biese, Elbe
und Havel). – 2b. ‘Deichverband’ – r is bei’n Deich. ‘Er
ist beim Deichverband beschäftigt.’ 4: Wb-Ak 45.
Lautf.: Diek, [dk] verbr. nd.; tch Mda-Sti 17; De-ik verstr. nw
WE; Teich, [tai] verstr. anhalt.; [dai] Mda-Ze (ZE-Roß).
– Etym.: mnd. dk ‘Teich’ und auch ‘Damm’ dringt im 15. Jh. ins
Hd. in der Form dch ein, wo es auf mhd. tch ‘Teich’ trifft, erst im
18. Jh. kommt es zur heutigen Bed.-differenzierung von Deich
und Teich; das Wort geht auf ags. dcian ‘graben, den Boden
ausheben’ zurück; zu der Bed. ‘Fischteich, Graben’ tritt an den
fries. Küstenregionen die sich aus der Beachtung der ausgeworfe-
nen Erde entwickelnde Bed. ‘Damm’, die dann ins Ndl. übernom-
men wird; an die Elbe gelangt das Wort durch ndl. Siedler, wo es
erstmals 1159 in einer Urkunde über den Verkauf eines Waldes
bei Schartau (JE1) überliefert ist, vgl. Pfeifer 1989,263 f. und
1793 f., Teuchert 21972,45 und 94, Spr-Elbe/Saale 129.
Expandiere:
Lemma
Dk
Grammatische Angabe
m.
Gliederung
1.
Bedeutung
‘Teich, Wasserloch, kleines stehendes Gewässer’, bes. ‘Dorfteich’, auch in FlN
Verbreitung
  • 1/2/3: verbr. nd.
  • 4: verstr. omd.
Belege
  • ... leip ahn ’n Diek un kieke tau ... Lindaua o.J. 27
  • Sacht könn’n ook naoh’n Diek hen de Küken män gaohn ... Pohlmann 1905,58
  • Von die villn kleen’n Seen, Teiche un Timpels jarnich zu redn. Krause 1964,29.
  • Volksgl.: Die kleinen Kinder kommen aus dem D. ADVk Kt. 74 (verstr.): där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü.
2a.
Bedeutung
‘Damm, künstlich errichteter Wall gegen Überflutung an Gewässern’,  Damm
Verbreitung
  • 1: SA-Bre Le
  • 2: SA-Rie, verstr. OST ö STE, Elbschifferspr. 422 (WO-Ro), verstr. JE2 n JE1 (bes. an den Flussläufen von Jeetze, Biese, Elbe und Havel).
2b.
Bedeutung
‘Deichverband’
Belege
r is bei’n Deich. ‘Er ist beim Deichverband beschäftigt.’ 4: Wb-Ak 45.