Johannisdanz m. ‘Tanzveranstaltung der jungen Leute am Johannistag’, wurde von den Mädchen ausgerichtet, 2: Vk-Anhalta 50 (ZE-Bor).
Johannisdrfel f. dass. wie  Johannisbre, 3: BLA-Ti.
Lautf.: Johannisdriefel.
Johannisfer n. ‘in der Nacht des Johannistages im Freien abgebranntes Feuer’ 2: Vk-Altm 239 (ö Altm.), ADVk Kt. 25 (vereinz. ö Altm. JE2).
Johannishand f. 1. ‘Wurzelstock des Waldfarns’ 3: Wb-We 59. – 2. Kraut, das gegen Wassersucht angewendet wird, 3: Wb-Nharz 90.
Lautf.: Johannishand Wb-We 59; jhanneshant Wb-Nharz 90.
Johanniskwer m. TiN ‘Marienkäfer’,  Marenkwer, 2: vereinz. ö Altm., Vk-Anhaltb 67 (ZE-Bu Jü), 3: vereinz. s elbostf.
Lautf.: Johanniskäwer WO-Col, OSCH-Da, BA-Ba; -käber WO-Sa; -käfer OST-De, STE-Wi, WE-Rho, CA-Salz Schö; Johannes- Vk-Anhaltb 67 (ZE-Jü).
Johanniskrn n. ‘um  Johann gesäter und im Herbst als Viehfutter gemähter Roggen, der nach der Überwinterung erneut treibt und im Sommer geerntet wird’ 3: Wb-Nharz 90 (BLA-Ha Hü Tr), 4: a.a.O. 90 (BLA-Sti).
Lautf.: jhannejeskrn.
Johanniskrne f. ‘zum Johannistag gefertigter Kranz, der mit bestimmten Blumen, Ähren und grünen Zweigen geschmückt sein kann’ 2: Brauch-Ma 274 (STE-Bo), Brauch-Anhalt 137 (ZE-Bor), Brauch-Rie 748, 3: a.a.O. 273 (WO-Ol), Vk-Harz 8,65 (Harzv., Nharz.), 4: verstr. anhalt. – Brauch: Die J. wird vorw. mit Feldblumen wie z.B. Klatschmohn, Kornblume, Kamille und Rittersporn geschmückt, außerdem werden meist grüne Zweige und auch Ähren in den Kranz gewunden. Bes. im Harzv. und Nharz. wird Arnika verwendet. Vk-Harz 8,65. In Köthen wird auch eine Zitrone am Kranz befestigt. Vk-Anhalta 259. Nicht verwendet werden darf die Kornrade, da sie den Blitz anzieht. Wirth 1928,33, Vk-Anhalta 258. Außerdem kann der Kranz mit bunten Bändern geschmückt sein. Brauch-Rie 748, Vk-Harz 8,65 (BA-Re), Vk-Anhalta 259. Er kann auch zwei sich kreuzende Reifen enthalten. Brauch-Rie 748, Vk-Harz 8,64, Vk-Anhalta 258f. In Borstendorf war er mit einem Hahn aus Knittergold versehen. Brauch-Ma 274. Die J. konnte an einem zentralen Platz ausgestellt sein. (dazu ausf.  Johann.) Häufig wurden aber in der Johannisnacht an allen Häusern am Fenster oder über der Haustür J. aufgehängt. Sie sollten den Segen bringenden Tau dieser Nacht auffangen. Vk-Harz 8,65 (Harzv.), Vk-Anhalta 258. Man ließ sie teilweise bis zum Herbst dort hängen oder nahm sie noch in derselben Nacht bzw. einige Tage später ab, um sie im Stall oder unter dem Dach aufzuhängen. Wo keine J. ausgehängt wurde, verschmutzen Kinder am folgenden Tag die Haustür. Vk-Anhalta 259 (DE-Que Ro). – Volksgl.: Die J. hält Wind und Unwetter vom Giebel ab. Brauch-Anhalt 137 (DE-Ca). Sie schützt vor Blitzschlägen. Vk-Harz 8,65 (Harzv.), Vk-Anhalta 259, Wirth 1928,33f. Sie kann Mäuseplagen fernhalten. Vk-Harz 8,65 (Harzv.), Vk-Anhalta 259 (KÖ-GrBad Thu Wü). Gegen Krankheit werden dem Vieh einige Blätter der J. ans Futter gegeben (KÖ-Dro). Tee aus Blättern der J. lindert Rheuma (KÖ-Wö). Das Bad in Wasser, in dem ein Stück der J. gekocht wurde, hilft gegen Reißen, die Dämpfe des Wassers erleichtern das Gebären. Vk-Anhalta 259.
Johanniskrt n. 1. dass. wie  Johannisblut, 2: Vk-Anhalta 286 (ZE-Na), 3: Wb-We 59. – 2. PflN ‘Aronstab’ 4: Wb-Be.
Lautf.: Johanniskrd Wb-We 59; [jehaneskraut] Wb-Be.
Johannislauch m. PflN ‘dem Schnittlauch ähnliche, aber größere Pflanze, Kohllauch(?)’ 4: Brauch-Anhalt 133.
Johannisnacht f. ‘die Nacht vor  Johann’ 3: vereinz. elbostf. – Brauch: Um die künftige Liebste bzw. den künftigen Liebsten zu erfahren, sagen die jungen Leute in der J. vor dem Schlafen:Die Johannisnacht ist die beste,
Herodes ladet seine Gäste;
Ich und mein feines Liebchen waren auch dabei,
Ich wollt, daß er (sie) diese Nacht
Mir im Traum erscheint!
Vk-Harz 8,66 (Harzv.).
weiteres  Johann.
Lautf.: Jehannichnacht Wb-Holzl 112 (HA-Eil); Jehannijes- a.a.O. 112 (HA-Eim).