afplen Vb. ‘(mit den Fingern) Fleisch vom Knochen ablösen’, auch ‘abknabbern, abnagen’ 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm. (außer ö OST n WO), OST-Polk, WO-Col, 3: vereinz. n elbostf., Wb-We* 197, Id-Quea 141, 4: Wb-Ak 8 – dai Hund piut dann Knaokng af SA-Dä; Vers:Ik weet’n Broadn,
ik weet’n Broadn,
wo denn, wo denn,
hinnern Berg, hinnern Berg,
puhl aff, puhl aff,
is nich völ an, is nich völ an. Ausdeutung des Krächzens der
Krähen, OST-GrRo.
afracken Vb.
1. refl. dass. wie
afrackern, 1: SA-Dä, 3: vereinz. n elbostf. –
dai hat sik all raen afrackt SA-Dä.
– 2. ‘Unrat, Schmutz entfernen, säubern’ –
Dn janzen Mist, dn’s Wasser uf de B’n jeschwemmt hat, missemor rscht m abracken. 4: Wb-Ak 8.
afrmen Vb. 1. ‘den Rahm von der Milch abschöpfen, entrahmen’ 1: SA-Dä Pe, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. mittleres/s elbostf., 4: Vk-Unterharzb 87, Mda-Sti 184 – dat Räo’m van dat Mek wt afroimt SA-Dä. – 2. ‘die Haut auf der gekochten Milch entfernen’ 3: BE-Gü. – 3. ‘sich das Beste ohne Gegenleistung aneignen’ – daderbei hamm se villeicht abjerahmt, mein Klenner 2: ZE-Roß.
aframenten Vb.
1a. refl. dass. wie
afrackern, 2: SA-Rie, 3: Wb-Nharz 6.
– 1b. Part. Prät. ‘überanstrengt, erschöpft’, von Pferden –
zwa abramentete Klepper 3: Spr-Asch 43.
– 2. ‘herumtoben’ 3: HA-Oh.
– 3. dass. wie
aframmeln, 3: Wb-Nharz 6.
1afrken Vb. 1. ‘(mit einer Gabel) vom Wagen reichen, entladen’, bes. Getreidegarben, 1: SA-Rist, 3: vereinz. w elbostf. – harnachen möt wie noch Stroh afreck’n HA-Bee. – 2. ‘erreichen, heranreichen’ 3: Id-Eilsa 46, Wb-Nharz 6 – einen frekken ‘jmdn. mit den Händen oder einem Gegenstand erreichen’ a.a.O. 6.
afruppen Vb.
1. ‘ruckartig abreißen’, bes. Blumen, 2: ZE-Roß, 3: vereinz. w elbostf., 4: vereinz. w/mittleres anhalt. –
... de Damens ruppten Wasserliljen ab, machten sich Schtreiße un Kränze ... Wäschke 61915,84.
– 2. ‘Obst ernten’,
afnmen, 3: BLA-Hü.
– 3. ‘Geflügel die Federn nehmen, rupfen’,
ruppen, 1: SA-Jü, 2: OST-Le, GA-Ku, STE-Je, Mda-nwJe1
b 75 (JE1-Dre Gra), 3: vereinz. nw elbostf. –
ne Gaus afruppen HA-Oh.
afrutschen Vb. 1. ‘abgleiten, abrutschen’ 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 9, Krause 1964,32 – Jede Minute mußte jewartich sin, dasse in an Loch abrutschn tat. a.a.O. 32; Rda.: dick is woll en Schparren aferutscht? ‘du bist wohl nicht recht gescheit?’ CA-Bie. – 2. ‘mit der Bahn abfahren, abreisen’ 3: Wb-Nharz 6. – 3. ‘sterben’, auch in versch. Verbdg., starwen, 2: vereinz. w Altm. (außer n GA CALV), 3: WE-Velt, BLA-Ca – hei is afrutscht SA-HHe; de will afrutschen OST-Bi. – 4. in der Verbdg. mit lassen: ‘jmdn., der sich selbst lobt, abweisen, nicht beachten’ 4: Vk-Anhaltc 108.
1afsacken Vb. 1. ‘nach unten sacken, sich absenken’ 1: Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die), 3: HA-Oh – de Rand an Grben is ganz afesacket HA-Oh. – 2. ‘ablaufen, herunterlaufen’, von Flüssigkeiten an durchnässten Gegenständen, 2: Wb-Altm 178. – 3. ‘sinken, untergehen’, Schifferspr., 2: JE2-Bö, 4: Wb-Ak 9 – lode man nich to ville in din Kon, süs sackste af JE2-Bö.
afsgen Vb. ‘absägen’ 1: SA-Zie, 2: Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – d Äikng sint all af est Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); “Nä, nich en Kopp afsa’en, ek will’t jo nich wedder dauhn, liewe Mutter, ...!” Wedde 1938,87.