rkwer m. dass. wie  renknper, 2: STE-Brie, 3: GA-Bö Lock.
Lautf.: Ohrkäwer GA-Lock; -käfer GA-Bö; Uhr- STE-Brie.
s n. ‘Zwischenraum zwischen den auf dem Boden des Kahns liegenden Querbalken’, auch ‘tiefste Stelle des Kahns’, dort sammelt sich Wasser, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 119 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 119 (CA-Ak), Wb-Ak 53.
Lautf.: [s] Elbschifferspr. 119 (WO-Ro, JE2-Pa); [sd] a.a.O. 119 (STE-Bit Tan, JE2-Mi); s, [s] ZE-Roß, Elbschifferspr. 119 (CA-Ak), Wb-Ak 53. – Etym.: zu mnd. sen ‘schöpfen, ausschöpfen’, vgl. HWb-Mnd 2,1195.
ösch-ösch Lockruf für Schweine,  Kusch-Kusch, 2: STE-Ei.
1se f. 1. ‘kleine Schlinge, Schlaufe’, meist aus Metall bestehend, vgl. Slinge, Slp(e), 1: SA-Die, 2: Wb-Altm 150, STE-Ri Ste, verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. w anhalt. – Hoaken un Neuseken OSCH-Har. – 2. ‘Schlinge in einem Tau’ 2: Elbschifferspr. 258 (JE2-Mi), 3: BLA-Brau.
Lautf., Gram.: Ö(h)se, [z] STE-Ri Ste, Elbschifferspr. 258 (JE2-Mi), HA-Oh, Wb-Holzl 151 (WA-KlWa); s Wb-Altm 150; Ösen Pl. Wb-We 96; öseke Dim. Beiträge-Nd 66 (WO-HWa); [azan] Pl. SA-Die; Oise Wb-Holzl 151, Euse Id-Eilsa 60; Oiseke Dim. Wb-Holzl 151; Öise BE-La; se, [z] verstr. ZE, Wb-Holzl 151 (WA-KlWa), Wb-Nharz 52, Dialektgeogr-Elbe/Saale 21 (CA-Ak), vereinz. BE; mit Proklise von -n: nause BLA-Brau; Neuske Dim. QUE-Di; Noiseke Dim. Wb-Holzl 147, Neuseke Dim. Id-Eilsa 80; Neuseken Dim. Pl. HA-Oh, Wedde 1938,84, OSCH-Har.
3se n.(?) dass. wie  sel, 1: SA-Ev Zie, 2: SA-Rie, STE-Ho.
Lautf.: [s] SA-Rie; Öäs STE-Ho, [s] SA-Zie; [ois] SA-Ev.
snapp m. ‘kleine Holzschaufel zum Ausschöpfen des Wassers aus dem Kahn’, Schifferspr., 2: OST-GrBeu, Elbschifferspr. 267 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 267 (CA-Ak), Wb-Ak 53.  Kahngosse Knschüppe sfatt sschüppe.
Lautf.: [snab] Elbschifferspr. 267 (WO-Ro, JE2-Pa); Ösnapf OST-GrBeu; [sdnab] Elbschifferspr. 267 (STE-Bit Tan, JE2-Mi); snapp ZE-Roß, Wb-Ak 53, [snab] Elbschifferspr. 267 (CA-Ak).
Osse m. 1. ‘kastriertes junges männl. Rind’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. nbrdb. n mbrdb., verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – d Osse het tw Höäna JE2-Scho; dai Oss wrd anschpannt tum Treckng SA-Dä; Rda.: dumm w’n Osse HA-Oh; stiert wie so’n Osse Vk-Harz 3,46; brüllt as’n Os ‘weint laut und heftig’ SA-Ben; sau grde, w de Osse pisset Bemerkung, wenn jmd. in Schlängellinie geht, HA-Oh; de hat sau veel Gefühl als wenn’n Ossen in’t Höörn knippt HA-No; da steit de Osse an Brge ‘jmd. ist völlig ratlos’ WE-Be; dor schdd d, w dor Ogse forsch naie Dor dass., DE-Ca; witt woll’n Ochsen brot’n Bemerkung, wenn jmd. ein zu großes Feuer unterhält, BA-Ha; Hü’! Ossen, dremmelt ju nich, sä de Köster to dänn een’n Ossen, dänn’r vör’t Plog har. Bewohner-Altm 1,354; Sprw.: en Ossen un’n Feuer (Fuhre) Mess sall’n ut’n Wä gn WE-Be; Ful Ossen leg’n sick nich gärn henn, de gröwwelt (graut) vör’t Upstaohn. Bewohner-Altm 1,354; wat kann man von’n Ossen völangen as en Stück Rindfleesch von einem groben, ungehobelten Menschen, OST-Möl; wär kann’n Ossen dat Bölken vorwehr’n HA-No; Wat weet de Os van’t Jöck, wenn’r nich treckt hät. Bewohner-Altm 1,354; wer keinen Ossen hat, dne kann kein det gn HA-Oh; wat de Osse innen Buke hat, hilpet mittrecken WA-Hak; In’n Oss hört (gehört) Str in’n Brn hörn Röwen (Rüben). Wb-Altm 269; ‘s word mannijer Okse jeschlacht, w mor kn Vart’l von krt ‘von vielen Dingen hört man nichts, bekommt man nichts ab’ Wb-Ak 123; Rätsel: wievöl Ossen werden im Jahr geborn? – garkein! SA-Gü; wo hat de Oss d’ meist Flesch? – twüschen Kopp un Swanz. STE-Wa; Reim:Dän Ochsen jifft dat Woat’r Kraft,
Dän Jüngling Bair un Räb’nsaft;
Drum, Freundchen, drinke Bair un Wien,
De Deuw’l wollt’e Ochse sien.
Lieder-Ma Nr. 695 (WA-Eg).
Btling Bulle Jungosse Landosse Ossenkalf Str. – 2. ‘Zuchtstier’,  Bulle, 2: SA-Jeg, OST-Ren, GA-Jä, JE1-Scha Stei, ZE-Wö, 3: HA-Uhr, vereinz. s elbostf., 4: BLA-Sti. – 3. ‘dummer, begriffsstutziger Mensch’, Schimpfwort,  Dussel, 2: ZE-Roß, 3: HA-Bee Oh, 4: Wb-Ak 123, Wb-Be, DE-Ca – bass uff d Ogse, w de hinlfsd DE-Ca.
Lautf.: Osse, [os] verstr. s Altm., vereinz. n JE2, verbr. mittleres/s JE2 JE1, verstr. n ZE, ZE-Stre, verbr. elbostf. (außer CA), Mda-Sti 14; Oss, [os] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., JE2-Neu Reh, Wb-We 96; Osso OST-Pe; [s] GA-Da, JE2-Par; [s] SA-Rist, Mda-Ar 29; Ochse, [oks] OST-Ar Ren, vereinz. n GA, JE2-Jer, vereinz. w JE1, JE1-Zie, verstr. s ZE, BA-Rie, verbr. n CA, verstr. omd.; Ochsen Dat. Sg. Lieder-Ma Nr. 695 (WO-Ol); [ogs] verstr. BE, Mda-Fuhne 35 (DE-Ca). Zuss.: zu 1.: Hand-, Jung-, Land-, Lnigen-, Ln-, Mast-; zu 3.: Heu-, Hrn-, Meisterochse.
stern n., z.T. im Pl. 1. ‘christliches Fest der Auferstehung Christi’ verstr. – D ne stern hat’s m mechtich jeschneiet. Wb-Ak 123; tau estern kummet se Junge t de Schaule HA-Oh; to Auster gaw dätt immer n graut Schüssoh mit geferwtn Eier SA-Rist; Rda.: wenn ick dick in de Schnute schlage, fällt Ostern un Pingesten op einen Dach Androhung von Prügel, Sprw-Börde; wenn estern un Pingesten op einen Dch fallt ‘niemals’ HA-Oh; Kinderlied:Wenn’t Ostern is, wenn’t Ostern is,
denn slacht mien Vader’n Bock,
denn danz’t mien Mutter, denn danz’t mien Mutter,
denn krie’ eck en nien Rock.
WE-Oster.
– Brauch: Das Osterfest wurde um drei Uhr am ersten Ostertag eingeläutet. Vk-Harz 8,44 (WE-Elb). Vor Sonnenaufgang schöpften die Mädchen bereits das  sterwter. Im Mittelpunkt des österlichen Brauchtums steht jedoch das  sterei. An den Ostertagen fanden versch. Spiele und Wettkämpfe statt, an denen vornehmlich die Burschen oder die Erwachsenen teilnahmen. Bes. Ballspiele (z.B.  Ballslgen, Klsen) waren beliebt. verstr. Mütter strickten ihren Kindern einen Ball. Vk-Anhalta 225 (BE-GrMü). Andere Spiele waren z.B.  Hnenslgen (Brauch-Ma 262 – WO-He),  Semmelfrten (Brauch-wAltm 53) oder der  Knigslp (Brauch-wAltm 54). Um Hasselfelde wurden Eichhörnchenjagden veranstaltet. Vk-Harz 8,45. Die Mädchen zogen vor die Häuser der Brautpaare, die im letzten Jahr heirateten, um einen Ball zu erbitten,  Brtball, sterball (verstr.). O. war ein Termin für den Gesindewechsel (verstr.) sowie für die Aufnahme der Knaben in den Kreis der erwachsenen Jugend (Brauch-wAltm 44),  bengeln, hänseln 3. Zu O. wurde ein fladenartiges Gebäck gegessen (Vk-Anhalta 226 -verstr. ZE, Spr-Asch 42, BA-Op) und eine mit Weißbier angerichtete Suppe gereicht (Vk-Anhalta226). – Volksgl.: Man zieht hinaus, um den Sonnenaufgang am Morgen des 1. Ostertages zu betrachten, weil die Sonne vor Freude tanzt (Brauch-Ma 262 – STE-Bo, vereinz. n elbostf.), drei Freudensprünge macht (verstr. Altm.) oder weil zwei Sonnen zu sehen sind (Brauch-Ma 263 – GA-Grau). Breitet man dabei ein Tuch aus, so ist der sich darauf sammelnde Tau gut gegen Krankheiten. Brauch-Ma 262 (HA-Sü). Das Umwandern der Äcker soll eine gute Ernte sichern. Brauch-wAltm 55. Regnet es am Ostersonntag, ist im Jahr mit Trockenheit zu rechnen. Brauch-Ma 263 (GA-Fle Grau). Ein am Ostersonntag auf nüchternen Magen gegessener Apfel schützt vor Geschwüren. SA-Ku. – 2a. in der Verbdg.: kleine(s) Ostern ‘Sonntag nach Ostern’ 2: Vk-Anhaltb 27 (ZE-Cob), 4: Wb-Ak 123, Wäschke 71913,25. – 2b. in der Verbdg.: weiße Ostern dass., 3: Vk-Anhaltb 27 (BA-Ra).
Lautf.: Ostern, [strn] verstr. (außer nwaltm. w Altm.); [strn] JE2-De; [stn] STE-Gro, CALV-Calv; [stan] JE2-Scho; estern HA-Oh; [ostn] SA-Meh; [ustn] vereinz. n GA; estrn Mda-Ro; uostern OSCH-Di; Auster SA-Rist; [eost] SA-Dä.
Otto 1. männl. RN – Neckreim:Otto, Potto Roawennest,
wo bist du gistern Oawend west,
bei dien Brut,
sühst joa noch so suer ut.
2: STE-Wa;
Otto, Totto, Taubennest,
Is uff unsen Bodden jewest,
Hat uns Äppel un Barn gestohlen,
Morgen soll dich der Kuckuck holen!
2: Vk-Anhalta 83 (ZE-
Klie).
– 2. m., in der Verbdg.: flotter Otto ‘Durchfall’,  Dorchfall, 2: JE2-Nka.
wen Adv. 1. ‘an einer höher gelegenen Stelle, an einem hoch gelegenen Ort’, vgl. bwen, 2: vereinz. n WO, verbr. mbrdb., 3: verstr. n/mittleres elbostf., verbr. s elbostf., 4: verbr. omd. – mir w’n ’m Wb-Ak 123; bet ohm vull ‘randvoll’ OSCH-Dee; der Wind is fon ’m ‘es herrscht ungünstiger Wind für die Aufwärtsfahrt’, Schifferspr., Elbschifferspr. 438 (WO-Ro). – 2. ‘am Oberlauf der Elbe’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 348 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 348 (CA-Ak), Wb-Ak 123 – n ’m mken ‘elbaufwärts fahren’ Elbschifferspr. 348 (STE-Bit).
Lautf.: owen CA-Ca; wene Mda-Sti 23; ob(e)n vereinz. n WO, JE2-Gü Re, verstr. JE1, vereinz. ZE n/mittleres elbostf., verstr. s elbostf., Mda-Sti 23, vereinz. anhalt.; obene BLA-Sti; o(h)bm, [b] WO-Zie, Brugge 1944,51 (HA-Sie), HA-Uhr, vereinz. sö elbostf.; ohm(e)n WO-Ro, ZE-Ste We, OSCH-Klo-Grö, QUE-Ga, BA-Ba, vereinz. anhalt.; omene ZE-Kö; ohm, o’m, [] vereinz. sö Altm., Elbschifferspr. 348 (JE2-Mi Pa), verbr. mbrdb., vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf., BLA-All, verstr. anhalt.; ohme JE1-Ka; [eb] Id-Eilsa 81; [oabm] QUE-Di; [m] WO-Zi; uhben OSCH-Di; uebn WE-Rok; [ueb] OSCH-Schl; uoben WE-Sta; owenn BA-Schie; owwene BA-Ha; obben BA-Re.