allhand Adv. 1a. ‘gerade jetzt, soeben’ 2: Wb-Altm* 48. – 1b. ‘vorhin’ 2: OST-Me, STE-Schi – ik hebb dä doch dat allhand irst segt a.a.O. – 2. ‘vorläufig, zunächst’ 3: Beiträge-Nd 59 (WO-HWa), Spr-Maa 433 (WO-HWa) – kumm man allant a.a.O. 433 (WO-HWa).
allrds Adv. dass., 2: Wb-Altm 171, 3: Beiträge-Nd 59 (WO-HWa), Wb-We 5.
Altmärker Pl. ‘Bewohner der
Altmark’ – Rda.:
de Ollemärker sinn geizig, rutgäm daun se nich gärn 3: WO-GrAm;
De Ollmärker pedden (treten)
dänn Dreck daol un lopen unnern Reg’n weg. ‘Die Altmärker fürchten sich nicht vor Wind und Wetter’2: Bewohner-Altm 1,353.
Alne f. ‘schwefelhaltiges Doppelsalz, Alaun’ 2: MdanwJe1a 50 (JE2-HSe, verstr. nw JE1), 3: Beiträge-Nd 75 (WO-HWa), Nd-Börde § 49 (WO-Schn), Mda-nwJe1a 50 (verstr. w JE1).
mächtig Adj.
1. ‘vorübergehend bewusstlos, ohnmächtig’ 1/2/3: verbr. nd., 4: vereinz. omd. –
hei is amächtig eworn GA-Höp. auch ‘ohnmächtig werden’:
all(e) Besinnung besinnungsls beswmeln beswgen blmerant slecht slimm tsammenklappen tsammensacken umfallen ummken umsacken von; Ohnmacht:
macht Beswgnis Drsel Drsen Drsten Fallummige (scherzh.)
Hammelmacht; Berührung mit der Zentrale
dselig ‘schwindelig, benommen’.
– 2. ‘kraftlos, erschöpft’,
slapp, 3: WO-Dru, WE-La, Wb-Nharz 10.
Amboss m. 1. ‘eiserner Block mit ebener Fläche, auf dem das Eisen geschmiedet wird’ verbr. – de Schmett hat in de Schmee en Ambuss OSCH-Dee; Anno domini 1506 hefft Merten Suren affgekofft Corde Westval II annebote vor 14 gulden 1506, StB-Oschersleben 382. – 2. ‘kleiner Amboss zum Dengeln der Sense’, 1Stpel, 1: SA-Ben, 2: SA-Au, WO-Wo, JE2-Vie, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. BE.
Ammer f. TiN ‘
Goldammer’ 2: SA-Ben, OST-Krum, STE-Da, JE1-Grü, 3: WO-Ma, verstr. HA, CA-Eick, 4: CA-Me.
ampeln Vb. ‘bes. durch Zappeln und Strampeln mühsam etw. zu erreichen suchen’, vorw. von kleinen Kindern, auch ‘sich bei versch. Arten der Fortbewegung abmühen’, bes. ‘mühsam klettern’,
klattern, 2: Wb-Altm 4, Id-Altm, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: Mda-Sti 88 –
daer amp’lt mit hänne un foite noa wat Spr-Ma
a 435 (WO-Ol);
ampelt mit Hänne un Lenne na de Mutter Sprw-Börde.
anbden Vb. 1. 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – a. ‘(einem Gast) etw. zur Bewirtung anbieten’ – wat kann’k dick anbein? HA-Oh; ben äm gt Mltt an SA-Ku. – b. refl. ‘sich für etw. zur Verfügung stellen, bereit halten’ – ... un härre mick sau wie sau alleene anebon! Rauch 1929,6; r bitt sich n, r wil’l Jrt’n jr’m. Wb-Ak 17. – 2. ‘bei einer Versteigerung ein Gebot abgeben’ 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. n Altm., STE-Da, WO-Me, JE2-Schön, vereinz. JE1, 3: vereinz. elbostf. (außer sö) – wer hät to-ierst anboin upt Auksjohn? STE-Da.
anbinden Vb. 1. ‘durch Binden befestigen, festbinden’ 1: Matthies 1912,12 (SA-Fa), 2: vereinz. nbrdb., Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie), Heimatkalender-Ze 1962,89 (ZE-Ze), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ... , wo de Kiehe un Ochs’n anjebun’n wär’n konnt’n. Heimatkalender-Ze 1962,89 (ZE-Ze); Rda.: hier is los, wat nich annebunnen is scherzh. Antwort auf die Frage, was los sei, Sprw-Börde; kort annebun’n sien ‘barsch, abweisend sein’ Wb-Holzl 125; ‘n Bhren anbinnen ‘Schulden machen’ Id-Altm. – 2. Schifferspr. – a. ‘den Kahn wegen schlechter Auftragslage festmachen’ 2: Elbschifferspr. 367 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 367 (CA-Ak). – b. ‘zum Segeln benötigtes Leinenzeug am Mast anbringen’ 2: a.a.O. 379 (JE2-Mi). – c. in der Verbdg.: kort anbinden ‘den kleinen Kahn dicht hinter dem Fahrzeug schwimmen lassen’ 2: a.a.O. 392 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa). – 3. ‘an jmds. Arm ein Band, einen Strauß o.ä. befestigen’ 2: Vk-Anhalta 277 (ZE-Li Na), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – Brauch: Wird einem Geburtstagskind ein Strauß angebunden, kann es sich mittels einer Spende lösen. Wb-Nharz 11. Betritt ein Fremder oder ein Besucher das Erntefeld, wird ihm ein Strohseil, ein Band oder ein Ährenbüschel umgebunden. Gleiches widerfährt den Angehörigen der Gutsherrschaft, wenn sie das erste Mal nach Erntebeginn auf das Feld kommen. Durch eine Geldzahlung kann sich der Betroffene lösen. vereinz anhalt. – Reim:Ich habe hören ein Vögelchen singen,
Ich soll den gnädigen Herrn anbingen,
Nicht zu dicht und nicht zu fest,
Er wird sich lösen auf’s allerbest. Vk-Anhalta 277 (KÖ-Wu).– 4. ‘Streit anfangen, Unfrieden stiften’ 3: Wb-We 6, Wb-Nharz 11, 4: Wb-Ak 17 – Bink mit dn nich n! a.a.O. 17.