anmusseln Vb. 1. refl. dass. wie  anmottken, 3: HA-Bar. – 2. ‘in leichtfertiger Weise Feuer anzünden’,  gkeln, 2: STE-Kre.
Lautf.: anmusseln STE-Kre; ahn- HA-Bar.
rsbacke f. 1. ‘Gesäßhälfte’ 2: STE-Kre, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 26, Wb-Be – ... “Dat is doch nich slimm, ik hewe nu 60 Jahr hinder mik un de fünewe, de riete ik ob eine Arsbacke af.” OSCH-Wu; Sprw.: de Wind weihet woll twei Sandhupens tesamme, awer keine dicken Arsbacken ‘ein breites Gesäß kommt nicht von ungefähr, sondern vom guten Leben und der nötigen Ruhe’ WE-Oster. – 2. Pl. ‘hintere Oberschenkel der Pferde und Rinder’ 2: GA-Da.
Lautf., Gram.: rsbacke HA-Oh; Ars- Dat./Akk. Sg. OSCH-Wu; -backen Akk. Pl. WE-Oster; A(a)rschbacke, rsch- ZE-Roß, vereinz. elbostf.; [bag] Pl. GA-Da; rschbacke Wb-Ak 26; [rpake] Wb-Be; Noarsbacken Pl. STE-Kre.
Bandknüppel m. ‘pflockähnliches Holzgerät zum Garbenbinden’,  Bindeplock, 2: STE-Kre.
Blauwippstrt m. 1. dass., 1: SA-Scha, vereinz. w OST ö GA, verbr. STE, vereinz. sw Altm., verbr. sö Altm. JE2, vereinz. n/w JE1, 3: GA-Wa, vereinz. nö elbostf., HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: Blawebster scheten ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 2: STE-Kre.
Lautf.: Blauwippsteert OST-Na, WO-Be, JE2-Reh; [blaovipstrt] Dim. CALV-Je; Blauwippstreken Dim. HA-Oh; [blauvipstrn] Dim. Beiträge-Nd 60 (WO-HWa); Blauwippstert, blau Wippstert, [blaoviptert] SA-Scha, OST-Ziem, verbr. s STE n WO JE2; -stett JE2-Kam; -steärt STE-Sta; -steatt JE2-Schö; [blauwiptrt] JE2-Scho; [-vpstrt] Dim. Brugge 1944,68 (vereinz. n/ö HA); Blauwippstäett STE-Ri; -stärt JE2-Ki; -stärtchen Dim. GA-Wa; -stätt STE-Schl; -start, [blauvipstart] WO-Co Sa, Mda-nwJe1a 40 (JE2-HSe), vereinz. n/w JE1; -statt STE-Bö, JE1-Go; Plauwippstert JE1-GrLü; Blauweppstert, [blaoveptert] OST-Krum, STE-Brie; -webstedt GA-Kä; -weppstart GA-Vo; -statt STE-Buch; -wäppstert JE2-Go; -stärt GA-Sta; Nbff.: [blaovipst] STE-Buch; Blauweppster, [blauvepst] GA-Fau, STE-Ga; Blawebster STE-Kre.
Dannenbusch m. ‘abgeschlagene grüne Zweige der Kiefer’, werden in Stücke gehackt und gebündelt,  Kutschken, auch ‘Reisig aus Nadelholz’,  2Knack (n.Z.), 1: SA-Pü, 2: OST-Sto, STE-Kre.
Lautf.: Dann(e)nbusch, Dann’-.
fiddeln Vb. 1. ‘auf der Geige spielen’, z.T. abw., 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. HA, Id-Eilsa 61, 4: Mda-Sti 5, Heese 21919,31 – op de Jeije fiddeln HA-Oh; Rda.: So fett fiddelt Hans nich. ‘So fett darf die Kost nicht sein.’ Bewohner-Altm 1,337; Sprw.: wer grot Lust to danzen hätt, den is bald wat fiddelt STE-Bad. – 2. ‘ungeschickt schneiden’,  kaddeln, 2: vereinz. w Altm., STE-Kre, 3: HA-Erx. – 3. ‘schnell laufen’ 4: Mda-Sti 92.
Lautf.: fidd(e)ln; außerdem: fitteln vereinz. n GA; fillen HA-Bee; fedeln (3.) Mda-Sti 92; fdeln HA-Oh; fëdeln (1.) Mda-Sti 5.
Hne m. 1. ‘männl. Haushuhn’, slt. auch Männchen anderer Vogelarten, verbr. – dai Hin (Hähne) krien mrgngs btd’n SA-Dä; dor Hne dridd das Hn BE-Scha; Rda.: Hn in Korwe sn ‘beliebt sein’ Wb-We 46; een’n ro’en Haohn up’t Dack setten ‘jmds. Gebäude in Brand setzen’ Bewohner-Altm 1,338; d kreijet w der hunt noch hne n ‘etw. interessiert niemanden’ Wb-Nharz 68; De Hahn moakt d’ Og’n to bi’t Krei’n; he wet’t butwennig. Spr-Altm 83; Töw (warte) nochn bütschen, seggt de Hohn tumm Pierworm, dunn kreeg he imm to faten un fret imm upp. STE-Kre; Sprw.: Wenn de Hahn upp’n Meßberg steiht, hat he grot Recht. Spr-Altm 83; Twee Haohns up’n Meß, twee Furrlü’ up’n Waw’n (Wagen), twee Mudders in’t Hus: de könn’ sick nich verdraw’n (vertragen). Bewohner-Altm 1,338; Haohn un Koh decken dänn Disch to. a.a.O. 1,338; Rätsel: wie kummt de Hahn obern Tun wennt ränt?– nass, WE-Velt; in de Mitte dr rote Hahne un ringsum de weißen Hinner – Zunge und Zähne, KÖ-Ra; Kinderreim:Kucke Mudder, kucke Mudder, dat jeht jut,
wat der Hahn mit de Hinder dut,
hakt inn Kamm un kommt keen Blut,
kucke Mudder, kucke Mudder, dat jeht jut.
ZE-Ze;
Scherzreim:Kucke, kucke, kucke,
de Hahn sitt op de Klucke.
BA-GrAls;
Wenn de Hahn kraiht oppn Mess
ändert seck et Wäder oder et blifft wie et is.
WE-Re.
– Brauch, Volksgl.: Wer die letzte Garbe bindet, muss den Hahn fangen. ADVk Kt. 93 (Einzelbeleg JE2). Das Krähen der Hähne, bes. nachmittags, kündigt Regen an. Kräht der Hahn während der Geburt eines Kindes, stirbt es bald. Vk-Anhalta 29. Der Hahn bringt die Ostereier. Brauch-wAltm 37, ADVk Kt. 32 (w anhalt.). Wenn die Ostereier versteckt sind, ruft man den Suchenden zu: Kickerikik, der Hne hat bunte Eier jelt! Wb-Ak 65.  Hennig Hnertuckel Hshne; Kinderspr.: Kikerik Kikerikhne Kückelhne. – 2. ‘Garbe, die bei der Getreideernte zuletzt gebunden wird’, vgl. Hne 1., 2: ADVk Kt. 94 (Einzelbeleg WO). – 3. ‘Zapfhahn am Fass’ 2: Wb-Altm 263, 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 65 – n’ Hnen opdrein, ne Hne in’t Ft sln HA-Oh. – 4. ‘männl. Geschlechtsteil’ 2: Wb-Altm 263, ZE-Roß. – 5. ‘feiger, verzärtelter Mensch’, abw.,  Angsthse, 2: ZE-Roß. – 6. in der Verbdg.: Häönken Väörmeier ‘jmd., der sich stets einmischt’, abw., 2: Wb-Altm 77, Bewohner-Altm 1,338.
Lautf.: Hahne, [hn] verbr. elbostf. omd.; Ahne WO-Ol; Hoane, Haone, Hne, [hn] ZE-Nu Ro, vereinz. elbostf. anhalt.; Hohne vereinz. JE2; [han] Mda-Ze (verstr. ZE); [hane] ZE-Kö; Hahn vereinz. Altm. s JE1 ZE, verstr. elbostf.; Hoahn, Haohn, [hn] verstr. nwaltm. nbrdb., BE-Gü He; Hn, Hohn verstr. nbrdb.; [haon] SA-Dä; [hun] SA-Die; Haehn OST-Meß; Hoehn SA-Ra; [h] SA-Rist; Hoa OST-Na. – Gram.: Pl. [hnn] QUE-Hau; [hann] Mda-nwJe1b 70 (JE2-HSe, verstr. nw JE1); [hn] GA-Da; Hn STE-Wa, Höhn Mda-Ost 47 (OST-Ko); [hin] SA-Dä; [h] SA-Rist; Hahnens Hbl-Ohre 1929 Nr. 10/Wöhlbier (HA-Eim), Hanens Wb-Holzl 100, Hnens HA-Oh (veralt.); Haohns Bewohner-Altm 1,338; Höähns Mda-Ost 47 (OST-Me); Hööje a.a.O. 47 (OST-Gla). Zus.: zu 1.: Hs-, Kapp-, Kapn-, Kikerik-, Koller-, Kückel-, ster-; zu 4.: Nill-; sonstiges: Haupthahn, Kampfhahn, Kapp-, Knurrhahn, Königsbräuhahn, Krp-.
Hsenkrt n. dass. wie  Hsenkl, 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. SA, GA-Kak Wen, STE-Kre.
Lautf.: Hasen-, Hoasenkrut; außerdem: -kraut SA-Altm Ta.
2höckern Vb. ‘wiehern’, vom Pferd,  wern, 2: STE-Ka Kre, WO-Ri – dat Pärd häögert STE-Kre.
Lautf., Gram.: 3. Sg. Präs.: höckert STE-Ka, WO-Ri; häögert STE-Kre.
klammkolt Adj. dass. wie  klamm 2b., 1: vereinz. nwaltm., 2: SA-HTr Str, STE-Kre, 3: GA-Eick.
Lautf.: klammkolt; außerdem: -koolt SA-Str, GA-Eick; -koot SA-KlGe Ro.