ren Vb. ‘mittels einer
re die Temperatur des Backofens bestimmen’, färbt diese sich bräunlich, ist die richtige Temperatur erreicht, veralt., 2: STE-Wa.
Arfte f. PflN 1. ‘Erbse’, bes. die Frucht, verbr. – Erften utpaalen Id-Altm; dick Erften met Speck Mittagsgericht, OST-Ost; wie äten hüte Arften JE1-Scha; kannste mich inne rwessen a Schticke Wurscht rinschneiden? BE-Grö; “Up mine Heimoathen hewwe ick ens Erwten ’esät, ...“ Heimatkalender-Je 1923,94 f. (JE2-Vie); Rda.: klappert, wie de Arfte in Potte von jmdm. gesagt, der redegewandt seine Ware feilbietet, Sprw-Börde; hei is bange w de Arfte in’n Potte ‘er ist sehr ängstlich’ BLA-Brau; Sprw.: ne blinne dwe fint k ne arfte Spr-Maa 441 (WO-Ol); dree Arften in de Schöttel makt mehr Lärm as wenn se vull is HA-NHa; Rätsel: wo (wie) kümmt’n Ärvt wer’d Woater? – rund, STE-Wa;Hans Pralle
Fällt von’n Stalle,
Will ween’n,
Un hat keen Oegelkn. – die Erbse, Lieder-Ma Nr. 394 (HA-Sa);Kinderlied:Plück, plück Ärften
Wenn de Panmann km
Un slg uns um de Bn,
Ach wo woll’n wi wn. Wb-Altm 7.– Volksgl.: Um ein Aufpicken frisch gelegter Samen der A. durch Hühner oder Tauben zu verhindern, nimmt man vor dem Legen, das schweigend erfolgen muss, drei Samen in den Mund, die am Ende der Arbeit in ein offen gelassenes Loch gespieen werden müssen. Bewohner-Altm 2,288. A. sollen zwischen elf und zwölf Uhr gelegt werden, um Maden fern zu halten. Brauch-Anhalt 59 (HA-Hi). – 2. in der Verbdg.: wille arfte ‘Bärenschote’ 3: Wb-Nharz 17.
tschen Vb. ‘aus Schadenfreude verhöhnen, verspotten’, Kinderspr., 2: Wb-Altm 7, STE-Wa, 3: vereinz. sw elbostf., 4: Wb-Be. – Zur Gestik vgl. tsch.
auwei Interj. Ausruf der Beklommenheit oder Überraschung in Bezug auf etw., 2: Wb-Altm 246, STE-Wa, 4: Krause 1964,13 – au wei! du häst’n Pott tweismäten, nu giwwt ’t wat rut van Muddern STE-Wa.
wend m. 1. ‘Tageszeit der Dämmerung, des Dunkelwerdens’ verbr. – jägen Oavend GA-See; hte ne MdanwJe1a 44 (JE1-Gra); fon nbent ‘heute abend’ Wb-Nharz 130; et nes ‘abends’ Mda-Ma 61 (JE1-Lei); zu ’mde dass., Wb-Ak 15; Gn mnd! Grußformel, HA-Oh; nbent dass., Wb-Nharz 130; nmt dass., Wb-Ak 119; hte mnd jefft Tüffeln un Schtippe JE2-Scho; dat diurt nich mea lang, denn is dat Aomd SA-Dä; Densülwigen A’nd ... kamm der Schulte ut de Hofporte ... Heimatkalender-Je 1923,96 (JE2-Vie); ... bes sich de Harrschaft n Amnt hinjelät hadde, ... Wäschke 61915,3; Also de Fabern jeht ’n verjangenen Dienstag jejen Amt ... na ihren Mann sein Jrab ... Heimatkalender-Ze 1961,89 (ZE-Ze); Drews angelte ma eenes A’ms dremme von de Johnzer (ON Jonitz) Seite “Uff Roobfisch”. Krause 1964,30; Rda.: Fr un ’md is ns von kurzen und dunklen Wintertagen gesagt, Wb-Ak 15; et is en schenen awent hide awent van awent; ek mechte en mal bi dage sein (sehen) Id-Quea 142; Sprw.: de Miese, de morjens danzen, kriegt’n Abend de Katze WA-West; Je späder de A’mt, je schönnder de Gäste. Wb-Holzl 34; s iss no nich alle Ta’e Aomt KÖ-Bre; n md worn de Faul’l flaißich DE-Ca; Reim:Des Morgens Kartoffelsupp,
Des Mittags Kartoffelbrei,
Des Abends Kartoffeln ganz,
Hier wohnt Kartoffelhans. Vk-Anhalta 43;Neckreim:Otto, Potto Roawennest,
wo bist du gistern Oawend west,
bei dien Brut,
sühst joa noch so suer ut. STE-Wa.– 2. ‘Westen’ 2: JE1-Zie Zi, ZE-Ste, 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Ak 16, DE-Els – in bent Wb-Nharz 1; de Wind kümmt ut’n Abend HA-Bee; In ’md stt awwer anne Wand ‘... sind dunkle Regen- und Gewitterwolken aufgezogen’ Wb-Ak 16.
Bb f., Kinderspr., 2: Wb-Altm 9, Bewohner-Altm 2,122, STE-Wa, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 29. 1. ‘Wiege’, Wge. –2. ‘(Kinder-)Bett’ – Kumm, inne Bb jn! Wb-Ak 29.
Backbusch m. ‘abgebrochene oder vom Baum gefallene dürre Zweige, Reisig (zum Heizen des Backofens)’,
2Knack (n.Z.), 2: STE-Wa, JE2-Wa.
Bajazzo m.
1. ‘Clown, Spaßmacher’, bes. auch ‘alberner, lächerlicher Mensch’, in dieser Bed. Schimpfwort, bei (kleinen) Kindern auch Kosewort,
Clown, 2: Hochzeit-Altm 52, Hausfr-Altm 1927,48 (STE-Ste), STE-Wa, ZE-Roß, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
s’n Peiass! HA-Oh;
... de Drehorjel – als Bajazzo unner de Inschtrumente ... Krause 1964,62. – Brauch: Auf manchen Hochzeiten erscheint der B., um durch seine schelmischen Streiche die Gäste zu erheitern. Hochzeit-Altm 52.
– 2. ‘(hölzerne) Puppe, deren Arme und Beine durch eine Schnur auf und ab bewegt werden können, Hampelmann’ –
d Kinna schplt’n met’n Paias 2: JE2-Scho.
battern Vb. 1. ‘mit Geräusch aufschlagen’ – Et rägent’ dat’t man all so battert. 2: Wb-Altm* 49. – 2. ‘unbeholfen gehen’, von den ersten Gehversuchen kleiner Kinder, vgl. 1buttern 1., 2: STE-Wa, JE2-Scho, Mda-nwJe1b 65 (vereinz. nw JE1), ZE-Kö Roß, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 104, vereinz. w/mittleres anhalt. – dat Mäken kann all scheene battern Sprw-Börde. – 3. ‘einen Darmwind entweichen lassen’, ppen, 3: Wb-Nharz 22.
bedeppert Adj.
1. ‘ratlos, verdutzt, verwirrt’, auch ‘niedergeschlagen, betrübt’ 2: STE-Wa, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), ZE-Kö Roß, 3: vereinz. w/s elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
dor lfd rum w bedebbord DE-Ca;
... so dät hei up de ene Siete beruhigt, äuer up de ännere doch recht bedöppert to Bett gung ... Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi).
– 2. ‘betrunken’,
dn, 2: ZE-Nu.