Kutsche f. 1. ‘von Pferden gezogener Wagen mit Verdeck zur Personenbeförderung’ verstr. – mit de Kutsche tfeuern HA-Oh; Rda.: dai fuiat in Jedangkng eok inne Kutsch ‘er macht sich Illusionen’ SA-Dä.  TZ (versch. Arten): Halfchaise Kalesche Kaleschenwgen Karrte (abw.) Karrile (abw.) Kutschkalesche Kutschkarrete (abw.) Kutschwgen Landauer Omnibus. – 2. ‘kleiner Schlitten der Kinder’,  Slde(n), 4: BE-Gier KlSchie. – 3. in der Verbdg.: Kutschen smten ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, auch in der Verbdg.: Kutsche un Prd smten 3: OSCH-KloGrö, vereinz. WA, QUE-Di, CA-Löd – Mit einem einmaligen Auftreffen des Steins hat man eine Kutsche geworfen, jeder weitere Sprung über die Wasserfläche zählt als Pferd davor. WA-Bo Re, QUE-Di, CA-Löd. – 4. Pl. PflN ‘Echter Sturmhut’ 3: Wb-Holzl 130, HA-Ack, Hbl-Ohre 1935 Nr. 6 (HA-Bee). – 5. ‘Maikäfer während der Begattung’ 3: Wb-Holzl 130.
Lautf.: Kutsche, [kut]; außerdem: Kutsch, [kut] SA-Dä, Spr-Altm 87, Matthies 1903,50; [gud] BE-Gier KlSchie. Zus.: zu 1.: Melk-.
Mkelpott m. dass. wie  Mäkel, 2: ADVk Nr. 212 (JE2-NSchl), 3: a.a.O. Nr. 212 (WA-Bo Et, WE-Hor).
Melkbrtjen n. 1. ‘Brötchen, dessen Teig mit Milch zubereitet wird’, vgl. Melkbrt, Melksemmel, 2: vereinz. Altm. JE2, JE1-Grä Lei Scha, 3: vereinz. w JE1, WO-Ma, WA-Bo, vereinz. s elbostf., 4: verstr. omd. – 2. ‘Frucht des Weißdorns’,  Mlbre, 2: STE-Je.
Lautf.: Melkbrötchen vereinz. Altm. JE2 JE1, WO-Ma, WA-Bo, vereinz. s elbostf.; -bre(e)tchen JE1-Ra, BA-Ba, CA-El; -breedchen JE1-Wol; [melgbrdn] BE-He; Mellekbretchen BA-Re; Mellich- BA-Neu; [mlkbrtn] JE2-Par; Milchbrötchen JE1-Scha, QUE-GrSchie, BA-Schie, vereinz. anhalt.; [mlbrtn] JE2-KlWu; Milchbreetchen CA-Do, BE-Drö Scha; [milbrdn] vereinz. anhalt.; Millichbre(e)tchen CA-Salz, vereinz. w anhalt.; [milibrdn] vereinz. BE; [-prtn] Wb-Be.
Olde 1. m. – a. ‘älterer Mann’ verstr. – d Olle wät ümma ölla JE2-Scho. – b. ‘Vater’ verstr. – c. ‘Großvater’,  Grtvder, 3: HA-Bee, WE-Kö. – d. ‘Ehemann’ 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf. – mn ler BLA-Brau. – e. ‘Hausherr’, auch ‘Dienstherr, Vorgesetzter’ verstr. – ter le is je haite sre humne Wb-Be. – 2. m. ‘Ober’, Spielkarte, bes. ‘Eichel- oder  Schellenober’ verstr. – 3. m. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 3: HA-Ost. – 4. m. ‘Schreckgestalt, die angeblich im Getreidefeld sitzt’,  Roggenmme, flüchtet sich bei der Ernte in die letzten stehen bleibenden Halme bzw. in die letzte Garbe, dann ‘Garbe, die bei der Getreideernte zuletzt gebunden oder gedroschen wird’, auch ‘Halme, die bei der Getreideernte zuletzt geschnitten werden’ 1: Brauch-wAltm 94 (SA-Böd Hi), 2: verstr. w Altm., vereinz. ZE, 3: vereinz. n/ö elbostf., 4: verstr. anhalt. – Rda.: d h’l haide en ’l ‘das letzte Getreide wird eingefahren’ DE-Ca. – Brauch, Volksgl.: Die Person, die die letzte Garbe bindet krgt en Olden (verstr.). Man ruft ihr zu: Du hast den Ollen weg. Brauch-wAltm 94. Durch das Austeilen von Geld oder Schnaps kann sie sich vom Einfluss des Korngeistes lösen. Brauch-Anhalt 1. – 5. m., in der Verbdg.: en ’l machen ‘letzter Abend beim Reißen der Federn’ 4: Mda-Fuhne 198 (DE-Ca). – 6. f. – a. ‘ältere Frau’ verstr. – b. ‘Mutter’ 3: Wb-We 95. – c. ‘Ehefrau’ verstr. – wenn ick heite wedder zu späte na Hause komme, mordzackeriert mich meine Olle ZE-Roß. – 7. n. Dim. ‘weibl. Stichling’ 3: WA-Bo.
Lautf.: s. olt. Zuss.: zu 2.: Kr-, Krz-.
ossen Vb. 1. ‘brünstig sein’, von der Kuh,  bullsch, 3: vereinz. HA, WA-Bo, Wb-Holzl 150 (WA-KlWa), Id-Eilsa 82, Wb-We* 229 – ossen lt’n ‘die Kuh decken lassen’ HA-Oh. – 2. ‘schwer und angestrengt arbeiten’,  marachen, 4: Wb-Be.
Lautf.: oss(e)n; außerdem: [oksn] Wb-Be.