Jakob 1. männl. RN – Reim:Jakob hat kein Brot ins Haus,
Jakob macht sich gar nichts draus,
Jakob hin, Jakob her, Jakob ist ‘n Bummelaer.
3: Lieder-Ma
Nr. 897 (WO-Ol).
–2. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Schimpfwort,  Dussel, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 89, 4: Wb-Be – d Jkob! HA-Oh. – 3. TiN, bes. das gezähmte bzw. im Käfig gehaltene Tier. – a. ‘Dohle’,  Dle, 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Me. – b. ‘Krähe’,  Kreie, 3: HA-Oh, Lieder-Ma Nr. 293 (WA-Eg), Wb-Nharz 89, 4: Wb-Be – Reim:Joakop, schparr’n Oars opp,
Vorn Draier draimoal opp.
Lieder-Ma Nr. 293 (WA-Eg).
– c. ‘ Elster’ 3: QUE-Na. – 4. in der Verbdg.: Jkob, w bist d? ein Spiel, 3: HA-Oh. – 5. in der Verbdg.: de billige Jkob ‘Straßenhändler mit preiswertem Angebot’ 3: HA-Oh.
Lautf.: Jkob, Jkop; außerdem: Joakop Lieder-Ma Nr. 293 (WA-Eg), [jkop] ZE-Roß, Wb-Be.
Kaiserblme f. PflN ‘Kornblume’,  Krnblme, 3: HA-Uep Wed, OSCH-Ott, WA-Eg, QUE-Que, Vk-Anhalta 74 (BA-Bad), 4: a.a.O. 74.
Lautf.: Kaiserblaume HA-Wed, OSCH-Ott, QUE-Que, -blume WA-Eg, Vk-Anhalta 74; [kaäzrblaom] HA-Uep.
Kletterbusch m. PflN ‘ Efeu’ 3: WA-Eg.
Knwel m. 1. ‘Querholz, mit dem etw. gehalten, verspannt oder festgezogen wird’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 161. – a. ‘pflockähnliches Holzgerät zum Garbenbinden’,  Bindeplock, 2: SA-Max, STE-Bir Sta, JE1-Wer, vereinz. s JE1, verstr. ZE, 3: JE1-Ca, WA-Eg, QUE-GrSchie We, verstr. CA, BE-Gü KlMü, 4: verstr. omd. – gugge m hor was de d weddor jebunn hasd, d hasde weddor gn Gnewwel jehad BE-Il. – Der K., den die Frauen bei der Erntearbeit am Gürtel tragen, ist etwa 25 cm lang. Mit ihm wird das Strohseil, welches um die Garben geschlungen ist, zusammengedreht. Das geknebelte Ende wird dann untergeschoben und der K. wieder herausgezogen. Wb-Be. – b. ‘drehbarer Riegel, mit dem Türen und Fenster verschlossen werden’ 2: Wb-Altm 266, SA-Rie, Mda-sJe1 18 (vereinz. s JE1), 3: a.a.O. 18 (vereinz. w JE1), Wb-Holzl 122, 4: Wb-Ak 92f. – c. ‘bewegliches Quereisen am Ende einer Kette, das zum Befestigen durch einen Ring geschoben wird’ 2: Wb-Altm* 60, 3: Wb-Holzl 122, HA-Oh, 4: Wb-Ak 92f. – 2. ‘Klöppel der Kuhglokke’ 3: Wb-We* 220.
Lautf.: Knwel ZE-Wei, CA-Brei KlRo Ra; Knebel ZE-Eich Göd Ke, WA-Eg, QUE-We, BA-Ha, Vk-Anhalta 20 (BE-GrMü); Knäwel SA-Max; Knäbel STE-Sta; Knepel Wb-We* 220, CA-Schw; Knöwel SA-Rie, STE-Bir; Knäöw’l Wb-Altm* 60, CA-Me; Knäöb’l Wb-Altm 266; Knew(w)el, [knewl] MdasJe1 18 (vereinz. w/s JE1), vereinz. ZE elbostf., Mda-Sti 161, Wb-Ak 92f., Wb-Be, BE-Schie; [knewl] Mda-Ze (verstr. ZE); [gnewl] verstr. BE, Mda-Fuhne 14 (DE-Ca); Knebbel JE1-Flö Schor Walt, vereinz. ZE, OSCH-Di, Wb-We* 220, QUE-GrSchie, verstr. CA, KÖ-Kö, DE-Lau; Knäwwel, -bb- CA-Ma; Knöwwel JE1-Da, ZE-Ser, CA-Atz; Knöbbel ZE-Ra, Wb-We 70, CA-Bru; Kneäbbel CA-Mi; Nbff.: Knl JE1-Ist Wer, ZE-Bo Nu Ro Stra; [knal] Mda-sJe1 18 (vereinz. s JE1).
K f. 1a. TiN ‘weibl. Rind’ verbr. – hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; … denn hammer so vill Jeld, dassemer uns Kiehe un Färe koofen kenn’n. Wäschke 41920,41; Rda. mit Bezug auf Viehhaltung und wirtschaftliche Bedeutung: De gaude Koh melkt man dörchs Mul. ‘Bei guter Fütterung gibt die Kuh viel Milch.’ Spr-Altm 82; Een Koh deckt’n Disch. a.a.O. 82; Oll Kö’ gew’n Melk, jung Hünner gew’n Eier. Bewohner-Altm 1,345; hat de Deuwel de Kauh ehalt, kann hei dat Kalw ok noch halen HA-Eil; Rda. mit Bezug auf den Menschen und sein Verhalten: Wem de Kauh jehört, fate se bin Schwanz ‘wen eine Sache etw. angeht, der kümmere sich darum’ Sprw-Börde; Watt helpt n’n K, wenn s ‘n Emmer vull melkt un sleit’n in’n Dreck ‘Hab und Gut nützen nichts, wenn es vergeudet wird’ Wb-Altm 205; man wart sau olt wie ne Kau un lehrt ümmer noch dertau Sprw-Eils 39; et jift mr bunte keu w eine Zurückweisung einer unberechtigten Forderung gegenüber jmdm., der glaubt, eine verlorene Sache wieder zu erkennen, Wb-Nharz 94; wenn eine Kauh schitt, böert dä andere den Swanz hoch OSCH-Ba; hei kukkt et an w de Kau de ne Dr ‘er ist verwundert’ Wb-We 64; sau old wrd keine Kau WE-Be; Rätsel: et jing in’n Wald un leiht Tellderken fall’n, wat is dat? – de Kauh WO-Schn;Eine Kauh un’n Kalf
Un’n half Kalf half
Un’n Hirsch un’n Reh,
Wuur vell Beine harr’n dee?
Lieder-Ma Nr. 474 (HA-Um);
Kinderreim:Muh, muh, muh!
Raupt uns unse Kuh.
Wai jeeb’m eer det Futter,
Sai jeeft uns Melk un Bodder
Un raupt man immer: Muh!
a.a.O. Nr. 78 (WA-Eg);
Abzählreim:Ich un d, Mil’lersch K,
Mil’lersch sel, das bis d.
Wb-Ak 99.
Wiegenlied:Slap, Kinneken, slap.
Vorn Holte geiht en Schap,
Vorn Holte geiht ne bunte Kauh,
Kummet usen Kinneken tau.
Vk-Harz 3,87 (WE-Schau).
Brauch: In vielen Altmarkdörfern war es üblich, beim ersten Austrieb zu Pfingsten das Vieh zu bekränzen. Dies war häufig mit einem Wettstreit der Hütejungen und Kuhmägde verbunden. Der besten K. der Herde, die zuerst ausgetrieben war, wurde ein von einem Mädchen gebundener Kranz umgehängt. Brauch-wAltm 72f. (SA-Zier, vereinz. GA). Hatte eine Kuhmagd ihre Herde als letzte ausgetrieben, hatte sie allerlei Witze und Neckereien über sich ergehen zu lassen. Gegen Abend suchten die Burschen aus der Herde dieses Mädchens eine K. heraus, die sie schmückten, indem u.a. eine aus Stroh und anderen Materialien gefertigte Puppe auf das Tier gesetzt und befestigt wurde. Diese bunte K. wurde losgelassen und lief unter dem Jubel der Bewohner so lange durch das Dorf, bis die Puppe heruntergefallen oder zerstört war. Erst dann wurde das Tier wieder auf den Hof gelassen. SA-Ch. – 1b. TiN in der Verbdg.: bunte/blinde Kuh ‘Marienkäfer’,  Marenkwer, 2: JE2-Pap, JE1-Bü – blinne Kue JE2-Pap. – 2. ‘alte oder dicke Frau’, Schimpfwort,  Pummel, 2: ZE-Roß. – 3. in der Verbdg.: sitt wie dot up de Koh ‘bittet unablässig um etw.’,  beddeln, 2: STE-Bir.
Lautf., Gram.: K, Koh, Koo SA-Ku Rist Zie, verbr. Altm., JE2-HGö Schö Zo, JE1-Grä Gü Ra Ran; Kouh OST-Thie, ku Mda-Sti 40; Kau(h), [kau], [kao] verbr. nwaltm. elbostf.; Keuseken Dim. Mda-Weg 101; K, Kuh WO-Zi, JE1-Bü Kü, ZE-Roß, HA-Alv, Lieder-Ma Nr. 78 (WA-Eg), a.a.O. Nr. 613 (WO-Ol), a.a.O. Nr. 615 (GA-Se), Vk-Harz 3,94 (QUE-Que), Wb-Be, BLA-All, Vk-Anhalta 32; [g] DE-Ca; Kue, [ku] JE2-Pap, JE1-HLo Stei, verstr. ZE; Kua ZE-Mü; Pl.: [k] JE2-Scho, JE1-Gra HZi Wö; [kö]GA-Bo, CALV-Je Uth Zo; Köh, K, Kö’, [k] SA-Rist Zie, Bewohner-Altm 1,345, verstr. n/mittlere Altm., GA-Da Le Schw, JE2-Gü, Heimatkalender-Ma 1932,45 (JE2-Vie), verstr. nw/mittleres JE1; Ke, [k] Dialekt-Ma 12 (verstr. JE1, ZE-Dor), QUE-Su, Kehe BA-Op; Keh, K Dialekt-Ma 12 (JE1-Güt Schor Walt), verstr. ZE; [kj] Dialekt-Ma 7 (verstr. w JE1, CA-El); kwe Mda-Sti 40; [kje] WO-Col Zi Zie; [ki] SA-Ku, [ki] STE-Bö Je Steg; [köi] SA-Pü Zie, GA-Da Ku, [köi] STE-Bad; [kui] verstr. nwaltm.; Kuü SA-Die; Küehe Heimatkalender-Je 1929,XII (JE2-Vie); Koie, [koi], Käu(h)e, Keu(h)e, [koe] verstr. n/w elbostf.; [koi] SA-Ah GrGe Jü, Keu HA-Oh, Id-Eilsa 70, Wb-Nharz 94; Keuj QUE-Di; Kei(h)e, keie, [kae], [kaie], [kai] WO-Eb Mei, HA-Neu Va, Wb-Nharz 94 (WE-De), vereinz. n CA; Kiehe Wäschke 41920,41, Richter o.J. 7; [g] DE-Ca. Zuss.: zu 1a.: Harz-, Hirsch-, Kalwe-, Kerken-, Lnigen-, Melke-, Melk-, Mtsche-, M-, Ossen-; zu 1b.: Himmelskühchen, Mtsche-, M-; sonstiges: Maikken.
Kochstedt ON, in dem Neckreim:Kochstedt liet in Grunne,
Et jifft woll scheene Maek’ns drin,
Oaber luter dumme Hunne.
3: Lieder-Ma Nr. 869 (WA-Eg).
kmen Vb. 1. verbr. – a. ‘sich einem Ort nähern, sich auf etw. zu bewegen’, wobei die Bewegung vorw. vom Ziel aus gesehen wird – … da kummt Zophiechen … Klaus 1936,17; De Hunne kamten ahnelopen …Vk-Harz 3,25 (BLA-Be). – b. ‘einen Ort erreichen, eintreffen’ – wenne doch mand gm Mda-Fuhne* § 44; ik keme glks HA-Oh; d k’m se met ne Fre Jeträide JE2-Scho; Sprw.: De erst kümmt, de moahlt toerst. Spr-Altm 76; kümmst ht nich kümmst morgen Wb-Altm 97; As du kömmst, so geihst du. ‘Wie gewonnen, so zerronnen.’ Bewohner-Altm 1,345. – c. ‘an etw. teilnehmen, jmdn. besuchen’ – kimmste haite? DE-Els; Rda.: wr nich kummet, brket nich wedder wech te gn. Wb-We* 221. – 2. ‘irgendwohin geführt, gebracht werden’ 3: HA-Oh, Wb-We 82, Wb-Nharz 104, QUE-Que, 4: Wb-Ak 107 – Du kimmest ins Loch (Gefängnis). a.a.O. 107. – 3. ‘etw. erlangen, bekommen, erreichen’ 2: Matthies 1903,28, 3: HA-Oh, Sprw-Harzvorlg 264 – tau nist komen ‘keine Zeit haben, um etw. zu erledigen’ a.a.O. 264; Rda.: Jelt kummt tau Jelt HA-Oh. – 4. nur im Imp. – a. ‘jmdn. zu etw. veranlassen’ verstr. – kumm w d’n baie Kabolt JE2-Scho; Lied:Mäk’n, wasch dick, kämm dick, putz dick scheen!
Kumm, wai woll’ moal noan Danzsaal jehn.
Lieder-Ma Nr.
990 (WA-Eg).
– b. ‘vorwärts’, Zuruf an Pferde,  j, 1: SA-Han Schm, 3: QUE-Hau, CA-Atz. – 5. ‘sich jmdm. gegenüber in bestimmter Weise verhalten’ 2: vereinz. Altm., Heimatkalender-Ma 1932,47 (JE2-Vie), 3: HA-Oh, Wb-We 71, Wb-Nharz 104, 4: BA-Ha – alen (alten) lüen mott man mit der limpe (Nachsicht) komen Heimatland-Ga 1930 Nr. 10; Rda.: kummst de mek sau km ek dek sau Wb-We 71; einen op’t fel kommen ‘jmdn. zurechtweisen’ Wb-Nharz 104. – 6a. ‘plötzlich auftauchen, in Erscheinung treten, geschehen’ 2: vereinz. Altm., JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – et kimmt ne grte husche (Schauer) Id-Quea 159; Rda.: wennt’t kummet, kummet et mit’n Male Sprw-Eils 39; Sprw.: Sönn oll Krankheiten kaom’n in Kutschen un Kareten un gaohn met’n Krückstock wädder af. Bewohner-Altm 1,347. – 6b. ‘langsam herankommen, sich verändern’ 2: Wb-Altm* 61, Hausfr-Altm 1925,55, Spr-Altm 77, 3: Chr-Em 427, Id-Quea 159 – Mett de Tiet kamm’t noch ännerst! Hausfr-Altm 1925,55. – 6c. ‘von etw. herrühren, herkommen’ 2: Bewohner-Altm 1,345, 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 130, Id-Quea 144 – Rda.: Dät kömmt jo nich van ungefähr, dät kömmt van ganz wat änners her. Bewohner-Altm 1,345. – 7. ‘in einen bestimmten Zustand, in eine bestimmte Lage geraten’ 3: WO-Dru NiDo, HA-Oh, Wedde 1938,14 – se keim’n ut’n Aten WO-Dru. – 8. ‘auf einen Gedanken, hinter etw. kommen’ 2: Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie), ZE-Roß, 3: HA-Oh, Sprw-Börde, Wb-Nharz 104 – Doa kamm ick up den klueken Infall … Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie). – 9. ‘zu etw., an etw. gehören’, bes. bei Lebensmitteln, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., 3: WO-HWa – an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie. – 10. zum Ausdruck des Beginns eines Vorgangs, 2: Elbschifferspr. 301 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 3: HA-Oh, 4: Elbschifferspr. 301 (CA-Ak), Wb-Ak 95 – r kimmt! Ausruf, wenn der Kahn in Fahrt kommt, a.a.O. 95. – 11. ‘einen bestimmten Preis haben’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 104 – dat is mik te der e’kemen HA-Oh. – 12. ‘ejakulieren’ 2: ZE-Roß.
Lautf., Gram.: Inf.: ko(o)men, kmen Rda-Altm 296, Heimatland-Ga 1930 Nr. 10, vereinz. w elbostf.; kohm’m, [k:] Siedler-Je § 137h, Hbl-Ohre 1935/Becker (HA-Bee); kohm GA-Lin; kaom(e)n, koam(e)n vereinz. nwaltm., OST-Bö Na, Lautdenkmal 1937 (OST-Schön), JE2-Pap, Heimatkalender-Ma 1932,47 (JE2-Vie), JE1-GrLüb; ka Dialekt-Ma 9 (verstr. JE1, ZE-Göd, CA-Gli), [ka] ZE-Kö; kao(h)m, koa(h)m SA-Brie, Wb-Altm 97, verstr. ö Altm.; [k] Mda-Ar 31, JE2-Scho; kemen HA-Oh; [ke] Id-Eilsa 73; kommen Wb-Holzl 124 (WA-KlWa), Spr-Asch 32, Wb-Nharz 104, [khomn] Mda-War 68; ko, kom(m)’m Dialekt-Ma 9 (verstr. w JE1, ZE-Dor, vereinz. nö CA), ZE-Roß, QUE-Di, Wb-Ak 95, Wb-Be; kuomen OSCH-Di; kummen Richter o.J. 64; 1. Sg. Präs.: kome, kme Wb-Holzl 124, HA-Oh, Hbl-Ohre 1939,10 (HA-Sie), OSCH-Har; km Wb-We 71; [kam] Mda-Ze (vereinz. ZE); kaom Wb-Altm 276, Bewohner-Altm 1,345; komme, [kom] Mda-Ze (ZE-Roß), OSCH-Di, Wb-Nharz 104, Wb-Ak 95; komm Matthies 1903,28; 2. Sg. Präs.: kommst, [komst] Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd, CA-Gli), ZE-Roß; kömmst Bewohner-Altm 1,345, Heimatkalender-Ma 1932,47 (JE2-Vie); kum(m)est vereinz. sw elbostf., WA-Un; kummst Wb-We 71; kümmst, [kümst] SA-Dä, Wb-Altm 97 und 276, Spr-Altm 76, Wb-Holzl 124, HA-Bee Ost; kim(m)est, [kimst] QUE-Di, Mda-Sti 5, Wb-Ak 95 und 107, Wäschke 41919,90; kim(m)st, [kimst()] mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. Dialekt-Ma 8 (verstr. w JE1, vereinz. ö CA), Wb-Nharz 104, QUE-Di, DE-Els; [gimsd()] mit Enklise des nachfolgenden Personalpron. DE-Ca; [kemst] Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd, CA-Gli); 3. Sg. Präs.: koamt SA-NFe; [komt] Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd, CA-Gli), ZE-Kö; kömmt, [kömt] Bewohner-Altm 1,342 und 345, vereinz. STE; [kömd] Elbschifferspr. 301 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa); [kömp] STE-Buch, JE2-Scho; kum(m)et HA-Oh, verstr. sw elbostf.; kummt verstr. sw elbostf., WA-Un; kümmet Wb-Holzl 124 (HA-Wo und sw Holzl.); küm(m)t, [kümt] verstr. nwaltm. w Altm., vereinz. ö Altm., verstr. n elbostf., ADVk Nr. 49 (OSCH-Wu, WE-Re), Id-Quea 144; [kümp] OST-Kru Wal, STE-Ro; kim(m)et Wb-Nharz 104, Vk-Harz 3,24 (BLA-Be), Spr-Asch 49, Mda-Sti 5, BA-Ha; kimmt, [kimt] SA-Win, vereinz. WO, Dialekt-Ma 8 (verstr. w JE1, vereinz. nö CA), JE1-Ca, Sprw-Börde, vereinz. s elbostf., Wb-Ak 95, Wb-Be, Wäschke 61920,38; [kimd] Elbschifferspr. 301 (CA-Ak); [kemt] Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor, CA-Gli); 1./3. Pl. Präs.: kom(e)t, kmt Wb-Holzl 124, OSCH-Har, Wedde 1938,14, WE-Oster; kemet HA-Oh; [km] vereinz. s Altm., WO-HWa; kaomen Bewohner-Altm 1,347; [km] SA-Die Pe, verstr. n Altm., kaom, koam, [kaom] vereinz. n SA, Sprw-Altmb 121; kamt Lieder-Ma Nr. 413 (WO-Ol, HA-Alv); komm(e)n SA-Im, ZE-Ra, Wb-Holzl 124; komm’m QUE-Di, [ko] OST-Krum, STE-Sa; 3. Sg. Prät.: kom JE2-Gü; [km] SA-Chei Kal, GA-Fau, vereinz. WO; ka(a)m, [km] verstr. ö Altm., GA-Bo Schw, vereinz. elbostf.; [gm] Mda-Fuhne* § 227,4 (verstr. mittleres/s KÖ); kamp Wäschke 71913,12; [km] QUE-Di, km Wb-Ak 95; [gm] Mda-Fuhne* § 227,4 (verstr. anhalt.); [gmb] BE-Sa (veralt.); [km] Wb-Altm 97, verstr. SA w OST, OST-Hi, vereinz. s Altm.; [kim] SA-Die, [käim] verstr. nwaltm.; keim Wb-Nharz 104 (WE-Oster); kamm, [kam] vereinz. Altm., Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie), Rauch 1929,70, Chr-Em 438, Wb-Holzl 124 (HA-Erx); 1./3. Pl. Prät.: km’n Tiedge 1954,39 (HA-Ost); [k] JE2-Scho; kemen Lautdenkmal 1937 (OST-Schön); [k] JE2-Scho; [khaimn] Mda-War 68, keim(e)n Rauch 1929,82, WO-Dru, Wb-Holzl 104 (WE-Oster); kmen, kamen a.a.O. 124, Wb-We 90, Mda-Sti 16; kamten Vk-Harz 3,25 (BLA-Be); Part. Prät.: ekomen, ekmen Wb-Holzl 124, Hbl-Ohre 1928 Nr. 9/Wöhlbier (HA-Eim), OSCH-Har, Wb-Nharz 104 (BLA-Ben); e’kem’n HA-Oh; jeka ZE-Kö, [jka] Mda-Ze (vereinz. ZE); [ka] Dialekt-Ma 9 (verstr. JE1, ZE-Göd, CA-Gli); kaom’m Wb-Altm 97; kaom SA-Bon; jekomm’n Alt-Cöthen 8; jekom’m, [jko] Mda-Ze (ZE-Roß), Wb-Ak 95 und 115; ekommen Wb-Nharz 104; [ko] Dialekt-Ma 9 (verstr. w JE1, ZE-Dor, vereinz. ö CA), ’kom’m QUE-Di; 3. Sg. Konjunk. Prät.: kme WE-Wa; [gm] Mda-Fuhne* § 44 (DE-Ca); kaime verstr. w elbostf., WA-KlWa Un, keime Wb-Nharz 104; Imp. Sg.: km OSCH-Har; [km] SA-Ku; komm SA-Han Schm, JE2-HGö, JE1-Flö Ho, vereinz. ZE, CA-Gli; komp ZE-Roß; kumm, [kum] verstr. nwaltm. Altm., JE2-Neu Scho, ZE-Brä, Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd, vereinz. nö CA), verstr. elbostf. s CA, Richter o.J. 64; [gum] BE-Ad KlSchie, DE-Ca (veralt.); Imp. Pl.: komet Wedde 1938,20; kommet, [komt] Wb-Nharz 104, QUE-Di; [komt] Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd, vereinz. nö CA), Wb-Nharz 104; kummt, [kumt] Dialekt-Ma 8 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd, CA-Gli), Wb-Holzl 124; kümmt, [kümt] SA-Dä, OST-Sa. Zuss.: zu 1.: hen-, hr-, hch-, in-, ls-, mit-, n-,wern-,wer- , werweg-; zu 3.: ls-; zu 6.: hr-, wer-; zu 7.: in-, nedder-, wer-; zu 10.: hr-; sonstiges: hen-.
Lohkäfer m. TiN 1. Käfer, der in der Gerberlohe zu finden ist, 4: Wb-Be. – 2. ‘Hirschkäfer’,  Hirschkwer, 3: WA-Eg.
Lautf.: Lohkäfer WA-Eg; [lkwr] Wb-Be. – Etym.: (2.): könnte auch zu Lohe ‘Flamme’ gehören, vgl. Belege wie  Ferkwer, Hausbrenner.
Mken n. 1. ‘Kind weibl. Geschlechts’,  Drn, 1: SA-Ku, 2: vereinz. n/mittlere Altm., verstr. s Altm., JE2-Ba HGö Ki, verstr. JE1, verbr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verbr. omd. – Jungens un Mchens Wb-Ak 108; lüttje Mkens HA-Oh; … so lange wie’s Mächens in’n Dorfe jiwwet … Wäschke 4 1920,14; … en hübsches Mäken, mit opige blonne Hare … Rauch 1929,7; Rda.: dat is en gut Mäken, dat kann nich nä segen WE-Be; Wenn de en Mächen wörre, dann wörr’t ‘ne Hure wor’n. von einem sehr nachgiebigen, energielosen Mann, Sprw-Harzvorlg 254; Sprw.: ein Mäken mott ober keine Tüne (Zäune) springen HA-Um; Der leiwe Gott is jedem Mä-ken ‘n Mann schüllig. Spr-Altm 15; Schön Blömen un schön Maeten stn nich lang. Hochzeit-Altm 62; Mä-kens de fleutchet (die flöten, d. h., die vorlaut, wenig zurückhaltend sind) und Heuhner de kreihn, de mot’n bi Tieten et Genicke umdreihen. Chr-Em 431; use Herregott lett nich lichte en junk Mäken vordarben, leiwer lett’e en olen Mann de Frue starben WE-Oster; wer dat Mäken hewwen well, de hol et mit de Mudder HA-Um; wär’t Korn an Wege un de Mäkens op’n Danzbodden taxiert, bedriggt sek selwest BA-Re; Wer dat Mäken vom Danzbodden un den Acker von Ahnewenn (Pflugwendestelle) besieht, de wird allemal bedrogen. Hbl-Ohre 1928 Nr. 25/ohne Verf. (Hötenslebener Winkel); Wenn en Mäken frien will, mot et en Kuffer vull Knocken (Flachs), en’n Kuffer vull Lennewand un en Botterfatt vull Strümpe hebben. a.a.O. Nr. 25/ohne Verf. (Hö-tenslebener Winkel); Tanzreim:De Kühe kummen, de Ochsen brummen,
De Maechens sollen zu Tanze kummen.
Lieder-Ma Nr. 1017
(Anhalt);
Mäk’n, wasch dik, kämm dick, putz dick scheen!
Kumm, wai woll’ moal noan Danzsaal jehn.
a.a.O. Nr. 990
(WA-Eg);
Kinderreim:Wenn de Mäjens na’n Felle gaht,
Sind se witt un wacker, sind se witt un wacker,
Aber söst se seihn, wenn eck se seih,
Wenn se in Kauhstall gaht,
Könnst ‘ter deck vor vorfehren
(erschrecken). Ausdeutung
des Gezwitschers der Schwalben, OSCH-Schw;
Mken krt de stwe t,
junge drechtn drek rt,
drecht ne op de bre
(Brücke),
de bre de secht knaks!
– fetter Jarke drinkt en Snaps.
Mda-Weg 107;
Hei rum,
Str rum,
ei wi sin de Mächens dumm,
trei’m sich mit de Jungens rum.
Wb-Ak 108;
Neckreim der Jungen:Denkt Ihr denn, denkt Ihr denn, Mächens sin teier?
Finwe for’n Fenk, zehne for’n Zweer, fufzehn for’n Dreier.

Vk-Anhalta 84.
– 2. ‘weibl. Schwein’ – dat is en Mäken 3: Wb-Holzl 140. – 3. ‘Tochter’ 3: Wb-We 85, CA-Ca, 4: Wb-Ak 108 – Unse Mchen heirt. Wb-Ak 108. – 4. ‘Dienstmädchen, Landarbeiterin in einer Bauernwirtschaft’,  Magd, 2: Wb-Altm 131, OST-Kru, JE2-De, JE1-Gö Ka, 3: vereinz. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: verstr. anhalt. – … hei harre sick ok balle ‘n Meeken anneschafft. Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim).
Lautf.: Mäk(e)n, [mk()n] vereinz. n/mittlere Altm., verstr. s Altm., JE2-Ba De Ki, verstr. JE1 ZE, verbr. elbostf., vereinz. anhalt.; [mk] SA-Ku, OST-Wal, WO-Zi, ZE-Kö; Me(e)ken JE1-Ka, verstr. sw WO mittleres/s HA, WA-HDo Re, QUE-Di, BA-Rie; Mäcken WA-Ste, QUE-Wed; Mägen OSCH-Eils, [mgn] BE-He; Mäjen, [mjn] Id-Eilsa 77, OSCH-De GrQue Schw, KÖ-Wo, DE-Ca Ro; Maeten Hochzeit-Altm 62; Mädchen OST-Ucht, JE1-Kü Wö, ZE-Eich Lu, vereinz. elbostf. anhalt.; Mä(ä)ch(e)n, Maechen, [m()n] JE2-HGö, JE1-Kra Schor, verstr. ö/s ZE, Sprw-Harzvorlg 254, vereinz. s elbostf., verstr. nthür., verbr. anhalt.; Maichen BLA-Sti; mchen Mda-Sti 27. Zuss.: zu 1.: Harfenmädchen, Mords-, ster-; zu 4.: Kinder-, Ladenmädchen, Lehrmädchen, Nei-.
mde Adj. ‘müde’, auch ‘kraftlos, erschöpft’,  slapp, verbr. – Ich bin mse, ich le mich hin. Wb-Ak 113; Arbaie dick man nichte moie. Firmenich o.J. 157 (WA-Ost); Ik wodd bäi de Hitt hällisch möh. Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber); Rda.: Aeten un Drinken smecket, awer immer moihe Sprw-Harzvorle 144; det sn ek satt un moie ‘dessen bin ich überdrüssig’ Wb-We 89; ‘n Kn me mken ‘die Fahrgeschwindigkeit des Kahns verringern, indem man die Schleppkette ins Wasser wirft’, Schifferspr., Elbschifferspr. 312 (JE2-Mi); ‘n Kn mje lpen dass., a.a.O. 312 (WO-Ro); De Rogg hat sick md draog’n. ‘Der Roggen bringt auf Grund des wiederholten Anbaus auf derselben Ackerfläche keinen Ertrag mehr.’ Wb-Altm 138; Tanzreim:Ach, ick bin so meude,
Ach, ick bin so matt!
Möchte jerne schloap’m joahn,
Oab’r ick mott noch Schiltwach schtoahn.
Lieder-Ma Nr.
1022 (WA-Eg).
Lautf.: md, mö(ö)d vereinz. Altm.; möhe JE2-Ste; [m] Elbschifferspr. 312 (JE2-Mi); möh, möö, [m] SA-Sa, verbr. mittlere/ö Altm., Elbschifferspr. 312 (JE2-Pa), JE2-Schön, Mda-nwJe1a 47 (JE2-HSe, vereinz. nw JE1), JE1-Ho; möge GA-Ip, WO-We; mög SA-Bu Kön; möck SA-Jeg; möje, [mj] vereinz. s Altm.; mö(ö)ch, mööj, [m] SA-Ku Zie, verstr. w Altm., OST-Har Krum; möie JE2-GrWud; möi, [mi] OST-Bi, vereinz. ö Altm., JE2-Scho; [mi] SA-Pü; [m] GA-Bo, CALV-Uth Zo; [m] GA-Ku; [md] Mda-nwJe1a 47 (JE1-Bie Wol); [m] a.a.O. 47 (JE1-Ger); meude Lieder-Ma Nr. 1022 (WA-Eg), BLA-Brau, Id-Queb 11; meue, mäu(h)e, moi(h)e verstr. w elbostf., Lautdenkmal 1937 (WA-KlOsch), Firmenich o.J. 157 (WA-Ost), QUE-Tha; meu(h), mäuh, [moi] SA-Ah, vereinz. nw elbostf., WA-Sche; meug GA-Wer; meuj QUE-Di; mooj SA-Ben; meide, maide vereinz. n CA; meie CA-Salz; mie Wb-We* 226; müde JE1-Grä; [md] Mda-nwJe1a 47 (vereinz. mittleres JE1), ZE-Kö; mui SA-Dä Ho; [mui] vereinz. nwaltm., SA-GrGe; miede, [md] vereinz. anhalt.; miese CA-Löb, mse Wb-Ak 113, [mz] Mda-Fuhne 97 (verstr. anhalt., vorw. ältere Generation); [ml] a.a.O. 97 (vereinz. sö anhalt., ältere, mittlere Generation; verstr. anhalt., jüngere Generation); [mid] Mda-Ze (ZE-Roß); [mir] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [mil] a.a.O. (ZE-Gro). Zuss.: hundemüde, wer-.