Dornhacker Pl. NeckN für die Bewohner von Lödderitz, 4: CA-Lö.
Lautf.: Doornhacker.
2drschen Vb. ‘heftig regnen’,  pladdern, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Lö.
Lautf., Gram.: dra(s)scht 3. Sg. Präs.; außerdem: draoschen JE1-Ca, CA-Lö. – Etym.:  drschen.
Erne f. 2: vereinz. OST, verstr. ö/s GA (n der Ohre) n STE CALV, HA-Sa, verbr. sö Altm. mbrdb., 3: verbr. elbostf., 4: verbr. omd. 1. ‘Ernte(zeit)’, vgl. Aust, bezogen vor allem auf die Getreideernte – in de Ährn JE2-Gü; eirn sick datt vorrsüht, is dee Eern all rann HA-Eim; jedsd jn mer inne orn BE-He; de Ärnde is nau balle vorbei ZE-Mü; ... un reden von diß un von jenns, in’n Summer ewwer de Ärnte ... Heese 21919,100; ... van der vasten wente to der erne, dat men dat koren sniden scholde. 1316, Schöppenchr-Ma 186. – Brauch: Die Verwendung von Maschinen bei der E. hat zwar die Arbeit sehr erleichert, drängte aber zugleich das vielfältige Brauchtum zurück, das bereits in der 1. Hälfte des 20. Jhs. nur noch in Resten greifbar war. In versch. Orten legte der Gemeindevorsteher nach vorheriger Prüfung des Getreides den Termin der E. fest. Brauch-wAltm 91 (SA-Roh), Vk-Anhalta 275 (ZE). Am Abend vor dem Erntebeginn richtete der Bauer ein gemeinsames Festessen aus. Brauch-wAltm 91 (SA-Dam Se). Der Beginn der E. wurde feierlich begangen, indem man sich zu einem Gottesdienst versammelte, in dem der Geistliche Segensworte sprach. verstr. Altm., Vk-Anhalta 277. Anschließend bestiegen die Mäher und Binder(innen), die mit Sträußen und bunten Bändern geschmückt waren, die ebenfalls verzierten Erntewagen und fuhren singend zum Feld. verstr. Altm. Jeder Mäher erhielt von dem Mädchen, das hinter ihm das Getreide auflas, einen Blumenstrauß (Vk-Altm 239) oder ein rotseidenes Band, das er während der E. am Strohhut trug (Vk-Anhalta 276). In Teilen Anhalts gingen dagegen die Schnitter schweigend auf das Feld. a.a.O. 276. Vor dem Beginn der Mäharbeiten hielt dort der erste Schnitter eine kurze Ansprache, deren Form häufig vorgegeben war, erbat Gottes Segen und machte ein Kreuz über der am Abend zuvor gedengelten Sense (zum Aufbau  Seiße). Vk-Harz 8,78 (QUE-Wa), Vk-Anhalta 275 und 277. Es durfte erst dann mit dem Mähen begonnen werden, wenn dieser den ersten Schnitt getan hatte. verstr. Altm., Vk-Harz 8,78. Hinter den Schnittern gingen die Frauen her, die das gemähte Getreide zusammenrafften und ablegten bzw. aufnahmen, um es zu Garben zu binden, die wiederum in bestimmter Anzahl zusammengestellt wurden. verstr. Die Mahlzeiten spielten bei dieser körperlich anstrengenden Arbeit eine große Rolle. Zu diesem Zweck wurden vom Schlachten Schinken und besonders hochwertige Würste aufgehoben, Hammel geschlachtet, Kuchen gebacken usw. Kost-Ma 75, Vk-Anhalta 276. Als Getränke kamen kalter Malzkaffee, (Braun-)Bier und auch Schnaps mit auf das Feld. verstr. Gegen 9 Uhr gab es ein zweites Frühstück mit vorw. Brot, Wurst und Käse. Ein warmes Mittagessen wurde auf das Feld gebracht, nur slt. nahm man die Mahlzeit im Haus ein. Zu den gereichten Gerichten gehörten u.a. Hammelbraten, gebratene Schinken dazu Kartoffel- oder Hirsebrei (Vk-Anhalta 276 – ZE), Hühnersuppe mit Klößen, Fleisch und Kartoffeln oder auch Milchreis (Bewohner-Altm 2,266). Nach dem Mittagessen wurde eine Ruhepause eingelegt und dann bis zum späten Abend weitergearbeitet, unterbrochen nur von der Vesper, bei der zwischen 16 und 17 Uhr Brot, Wurst oder auch Pflaumenmus verzehrt wurden. verstr. Das Abendbrot, das es erst nach der Rückkehr vom Feld gab, bestand aus Biersuppe, Rührei, Tiegelwurst. Vk-Anhalta 276. Besuchte der Bauer oder eine andere Person zum ersten Male das Feld, wurde er gebunden, wofür er sich bes. durch Zahlung von Geld lösen musste (vgl. binden 2.). verstr. Altm., Vk-Harz 8,78. Nach der Ernte herrschte überall Freude, die schwere Arbeit überstanden zu haben, kurz nach dem Schneiden der letzten Halme wurde der  Ernekranz 1. bzw. die  Ernekrne 1. gebunden, der/die nach der Ankunft des letzten Fuders im Gehöft dem Herrn überreicht wurde. verstr. Zum Erntefest  Ernekranz. – Volksgl.: Der günstigste Tag für den Beginn der E. ist der Sonnabend (Abergl-Ma 246 – WO-Ol, Vk-Anhalta 277), daneben auch der Dienstag oder Donnerstag (a.a.O. 277). Um Geister fern zu halten, wurden die Kirchenglocken geläutet. Vk-Anhalta 277. Die erste Garbe musste von einem jungen Mädchen gebunden werden, weil sonst kein Glück auf der Familie ruhte. Vk-Harz 8,78. Einen Rest des Getreides ließ man als Zuflucht für den Erntegeist stehen. verstr. In den zuletzt gemähten Halmen sitzen angeblich Gestalten, nach denen auch die zuletzt gebundene Garbe benannt ist: u.a.  Foss 3a., Hne 2., Kter 2., Olde 4., Wulf verstr., vgl. bes. ADVk Kt. 91 und 92. Diese Garbe ist bes. groß und dick (ADVk Kt. 91 – vereinz. ö Altm. s elbostf.), wer sie bindet, muss einen Trunk ausgeben (a.a.O. Kt. 91 – Einzelbelege SA ZE) oder wird ein Kind zur Welt bringen (a.a.O. Kt. 93 – vereinz. mittlere Altm.). Halme daraus werden zum Binden des Erntekranzes verwendet. vereinz. elbostf. Beim Einfahren des ersten, bes. geschmückten Erntewagens wurden Knechte, Pferd und Wagen mit Wasser begossen. Vk-Harz 8,79, Vk-Anhalta 280. Um das Getreide vor Schädlingsbefall zu schützen, musste das Tor geschlossen werden, sobald das Gespann auf dem Hof eingetroffen war. WO-San. Aus diesem Grund sollte das erste Bund, das in die Scheune kam, dort liegen bleiben, wohin es gefallen war oder man zog einige Halme heraus, die gebunden und anschließend in jede Ecke getragen wurden. Vk-Anhalta 280 (DE-GrKü). Anderenorts stapelte man die ersten drei Bunde kreuzweise übereinander. a.a.O. 280. – 2. ‘Gesamtheit des Ertrags von angebauten pflanzlichen Produkten’ – die Ärn diss Joar iss gut CA-Lö.
Lautf.: Erne JE2-Go Pap; Ä(h)rne vereinz. s JE1, verstr. ZE, vereinz. anhalt.; Earne ZE-Nu; äarne, [arn] Mda-Ze (vereinz. ZE), Mda-Ro; Äarn, [arn] ZE-Göd, Vk-Unterharza 36; Äerne Heimatkalender-Ma 1932,45 (JE2-Vie); [arn] Mda-Ze (ZE-Stre); E(h)ren WO-Be, vereinz. HA mittleres elbostf., WE-Heu, BLA-Ben, QUE-Ga; Ehern HA-All; E(h)rn vereinz. s GA (n der Ohre), WO-Wo, verstr. s WO, sonst vereinz. ö elbostf., verbr. nw elbostf. OSCH, verstr. WE, BLA-Hei; ern, ern HA-Oh, Id-Eilsa 60; Erent WE-Schau; Ähren, ëren JE1-Mo, WO-Li, WA-KlWa, Wb-Nharz 51, CA-Atz Kü, BA-Ha; [rn] Brugge 1944,66 (GA-Miest, vereinz. nö HA); Ä(h)rn, [rn] (OST, nö GA: [n], s Altm.: [n], anhalt.: [rn]) OST-De Gies, vereinz. ö/s GA (n der Ohre) CALV, HA-Sa, verbr. sö Altm., vereinz. s JE2, verbr. w/mittleres/s JE1, ZE-Dor, verstr. n/sö elbostf. WA, vereinz. OSCH sw elbostf. nthür., verbr. anhalt. (außer ö Rand); Iern, ern OSCH-Di Schl, vereinz. nw WE; Ernte (anhalt.: [ernd]) vereinz. JE1, ZE-Eich, WA-KlGe, CA-Ca, BE-Gü, BA-Sil, verstr. w/mittleres anhalt., DE-Ra; E(h)rnt, Eernt Mda-Ost 46 (OST-Me), Firmenich 1854,124 (OST-Hav), OSCH-Ad, vereinz. nw WE, QUE-Que; Eernde BLA-Brau; Ärnte JE1-Schor, vereinz. BLA, Heese 21919,100; Ä(h)rnt, [rnt] vereinz. ö GA (n der Ohre), verstr. STE, JE1-Walt, WE-Da, BA-Ha, vereinz. KÖ, DE-Ra; Ärnde vereinz. ZE DE; Arnte, [arnt] (anhalt.: [arnd]) JE1-Schor, verstr. ZE, vereinz. n CA, BA-Ha, verbr. BE, verstr. KÖ DE; rnte, rnt Mda-Sti 28.
Frenzimmer n. dass. wie  Fr 1a., auch abw., 2: WO-Li, ZE-Brä, 3: vereinz. mittleres/s elbostf., 4: BA-Ha, CA-Lö, Wb-Be – s an impartenentes Frauentsimmer a.a.O.
Lautf.: Fruenzimmer WO-Li, vereinz. mittleres/s elbostf.; Frauen-, [frauntsimr] ZE-Brä, BA-Ha, CA-Lö, Wb-Be.
Glbne Pl. NeckN 1. für die Bewohner des anhaltischen Kreises ZE, 4: vereinz. anhalt. – 2. für die hannoveranischen Schiffer, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 324 (WO-Ro). – 3. für die Bewohner von – a. Allrode, 3: BLA-Ha, 4: BLA-Sti. – b. Dessau, 2: ZE-Roß. – c. Diebzig, 4: CA-Lö. – d. Ditfurt, 3: vereinz. OSCH QUE. – e. Dornburg, 2: JE1-Prö. – f. Gödnitz, 2: JE1-Flö. – g. Neugattersleben, 3: CA-Fö. – h. Steutz, 4: CA-Ak. – i. Wilsleben, 3: Spr-Asch 48.
Lautf.: Jeelbeene vereinz. CA; -beine OSCH-Krop, QUE-Scha; Gählbeene, J-, [jlbn] Elbschifferspr. 324 (WO-Ro), JE1-Flö Prö, ZE-Roß, Vk-Anhalta 86, DE-Ca; -beine vereinz. OSCH, BLA-Ha Sti, vereinz. QUE; Jälbane, [jlbn] Spr-Asch 48, QUE-Hau.
gt Adj. verbr. 1a. ‘den Zwecken genügend, zufrieden stellend, einwandfrei’ – w hem’m k jjen Acka JE2-Scho; dat is’n g Pert HA-Oh; ... Kohlzupp ... un de wör gaud naug för ehr Knechtens un ehr Deerns. EssennwAltm 91 (SA-Han); De Geschichte ... hät ville Lüede guet gefalln ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Verbdg.: maket gut Abschiedsgruß, Sprw-Börde; schn gt abwehrend, wenn sich jmd. bedanken will, Wb-Nharz 66; Rda.: gd tau Wege ‘gesund, rüstig’ Wb-We 44; lat man gut sien ‘lass es dabei bewenden’ HA-Bee; Sprw.: Wer goot schmeert, de goot föhrt. Firmenich 1854,132 (STE-Ste). – 1b. ‘tüchtig, den Aufgaben gewachsen’ – ... un weilse anne jude Hausfrau war, da dachte se schon in’n Sommer dran, was in’n Winter wern solle ... Wäschke 41919,28; Sprw.: Wat’n goden Vaogel is, de but’n god Nest. Spr-Altm 83. – 1c. ‘wirksam, nützlich, hilfreich’ – dat is gt fr’n hausten Wb-Nharz 66; Rda.: Awwer wer weeß wofor’s jut is. Heimatkalender-Be 1936,155; Sprw.: Wat een god don kann, dät werd twee ook nich to vöäl. Bewohner-Altm 1,330. – 1d. ‘passend, geeignet, günstig’ – jder Wind ‘günstiger Wind zum Segeln’ Elbschifferspr. 437 (JE2-Mi). – 1e. ‘nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, bes. Anlässen vorbehalten’ –Wer et man ichtens maaken kann,
Schafft sick ne “Gue Stube” an.
Gorges 1938,51.
– 2a. ‘angenehm, erfreulich, positiv wirkend’ – he hat goe Doch (Tage) GA-Si; enes guin Dages JE2-Gü; jumorjen Gruß, Wb-Ak 82; guen Dag Gruß, HA-Ack; wenn et Wäder guut is HA-Neu; düsse Tüffel schmeckt jt JE2-Scho; ... Stund mei sön witten Schlips ok good ... Francke 1904,8; hei hat’t ganz gt HA-Oh; Warsch bis dahin jut jejangn ... Krause 1964,22; Is doch gaud, Mudder, wenn’ öfter ünner de Lüd’ kümmt. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); Rda: Seck’n jutn Dach maken ‘angenehme Tage verleben’ Spr-Asch 19. – 2b. ‘gesund, wohl’ – hei süht nich gut ut ‘er sieht kränklich aus’ HA-Bel; ne (ihm) is nich gt Wb-Nharz 66; dat wart balle wer gt ‘es heilt bald’ HA-Oh; ... sau lange wie miene Mutter na nich wedder jut iss ... Firmenich o.J. 161 (WA-Ost). – 3. ‘mühelos, einfach, bequem’ – Rda.: de hat gt köären (reden) HA-Oh; dat kannste woll nich gut behaupten CA-Fö. – 4a. ‘viel, reichlich, umfangreich’, auch ‘ertragreich’ – en gt deil ‘eine gehörige Menge’ Wb-Nharz 66; die Ärn (Ernte) diss Joar iss jut CA-Lö; got wat antrecken ‘sich warm einhüllen, anziehen’ STE-Döl; Det jaab daa for die imm’r ’n jutes Drinkjeld ab. Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze). – 4b. ‘mindestens, bestimmt so viel’ – dat is ne g Stunne wt henne HA-Oh; ... un die so breet war, dät guet fünf Wane näenen änder ... führn künnten ... Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Verbdg.: Das is jt un jarne zn Mark wrt. Wb-Ak 82. – 4c. ‘sehr, überaus, stark’,  bannigen gden hausten hebben Wb-Nharz 66. – 5. ‘anständig, charakterlich und moralisch einwandfrei, tadellos’, auch ‘gütig’ – ’n gun Minschen Id-Eilsa 66; hei is’n guen Jungen OSCH-Har; dor had ne jle Frau DE-Ca; wist k gd dn? ‘willst du nun folgsam sein?’ Wb-Altm 67; Rda.: got en gden man sn lten ‘sich keine Sorgen um etw. machen’ Wb-Nharz 66; Sprw.: All tu juut is liederlich JE1-Dan; alder gden dinge sint’er dreie Wb-Nharz 66. – 6a. ‘freundlich, wohlmeinend’ – n’ gt Wert jbn HA-Oh; Rda.: Dat is jans un jar juder Wille. ‘Das ist sein freier Entschluss.’ Spr-Asch 19; hei hat woll en guden Willen datau, kann et awer nich schaffen Sprw-Börde. – 6b. ‘freundschaftlich gesinnt, zugetan, gewogen’ – en’n gd sn Wb-We 44; sek nich gt sn ‘verfeindet sein’ Wb-Nharz 66; Wedder met’n ander jut sin ‘sich wieder vertragen’ Spr-Asch 19; ... sek mit unsen Harregott gut de stellen wett ... Wedde 1938,8; Rda.: in’n Gen utkemen HA-Oh.
Lautf., Gram.: go(o)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. w JE1; gout Matthies 1912,25 (SA-Fa), vereinz. nw WE; jut Mda-Sti 33; gaut, -d, [gaut] verbr. nwaltm.; gu(u)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. s SA s OST ö GA, verstr. STE n WO, vereinz. mittleres JE2, verbr. mbrdb. elbostf. omd.; guet verstr. mbrdb.; in flekt. Formen: m. Akk. Sg.: goden Id-Altm, Spr-Altm 83; goon, gn vereinz. Altm.; [jjn] JE2-Scho; [jijn] Elbschifferspr. 437 (STE-Bit, JE2-Pa); [jn] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [gau] SA-Dä; guden, gden Sprw-Börde, Wb-Nharz 66; guhen HA-Bo; gu’en, gen verstr. elbostf.; guun, ju’n QUE-Di, Krause 1964,15; [jijn] Elbschifferspr. 437 (WO-Ro); guin (Gen. Sg.) JE2-Gü; juten Spr-Asch 19; f. Nom./Akk. Sg. und st. Nom./Akk. Pl.: goot, joot, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verstr. w/mittlere Altm. (außer s Rand); gode, jode Spr-Altm 14, STE-Ost, WO-Ucht; goe, joe, [j] vereinz. OST, STE-GrSchwa Po, vereinz. sw Altm.; [j] MdanwJe1a 48 (JE1-HWa Lo); go’ Sprw-Altma 22; [jj] OST-Dü Hi, vereinz. nö STE, JE2-Scho; [gi], [ji] SA-Vie, verstr. nö Altm., STE-Ber, WO-Mahl; gaut verstr. nwaltm.; [gau] SA-Da; gaue SA-Net; gude, jude vereinz. s elbostf., Wäschke 41919,28; guhe STE-Ba; gue, jue, [g], [j] OST-Ein, CALV-Uth, vereinz. elbostf.; gu, ju HA-Oh, Id-Eilsa 66; [gt], [jt] GA-Bo, vereinz. n WO; [jj] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Rie); juije Dialekt-Nd 12 (WO-An); [j] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); [jl] DE-Ca; [jud] Mda-Ze (ZE-Roß); [jur] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [jul] a.a.O. (ZE-Gro); Kürze bes. in Grußformeln: [judn] m. Akk. Sg. DE-Ca; gun(n), jun(n) m. Akk. Sg. vereinz. elbostf., Wb-Ak 82; judde f. Akk. Sg. Wäschke71913,61; Kompar.  2bet, bter; Superl.  best.
Graff n. ‘für die Beerdigung eines Toten ausgehobene Grube’, auch ‘kenntlich gemachte Stelle auf dem Friedhof, wo ein Toter begraben ist’ verstr. (aus dem Nwaltm. keine Belege) – ... jeht ... na ihren Mann sein Jrab ... Heimatkalender-Ze 1961,89 (ZE-Ze); dor had awwor a schnes Jrb DE-Ca; ... dat dei Linne op Greitchen Krusen sien Graw stund. Rauch 1929,73; Rda.: kumm int Graf Ausdeutung des Krächzens der Krähen, BLA-Tr; d bringest mik noch in’t Grf ‘du entnervst mich völlig’ HA-Oh; hei dreihet sich in Grawe um, wenne dat hört Sprw-Börde. – Volksgl.: Erde von einem frischen G. gilt als Heilmittel. Vk-Anhalta 25. Sackt ein G. nach, stirbt bald wieder jmd. CA-Lö. Wer sich gegen seine Eltern vergeht, dem wächst die Hand aus dem G. (verstr.): Dich wekst m deine Hand aus Jrb! Wb-Ak 79. Das gilt auch für jmdn., der ein G. schändet. Vk-Anhalta 187. Wer eine Blume von einem G. pflückt und daran riecht, verliert den Geruchssinn. a.a.O. 187; zur Beerdigung  Begrfnis.
Lautf., Gram.: Graff, J-, [graf], [jraf] verstr. brdb. (außer ZE, dort vereinz.), verstr. w JE1, WO-HWa, HA-Bee, Wb-We* 211, Id-Quea 148; Jrab, [jrab], [jrap] verstr. ZE; jrp Mda-Sti 48; Gra(a)f, Grf, -w verstr. elbostf.; [jrb] DE-Ca; [grf], [jrf] vereinz. s elbostf.; Jrb, [jrp] BA-Ha, Wb-Ak 79, Wb-Be; Dat. Sg.: Grawe, grwe, J- vereinz. elbostf., Mda-Sti 48; Grabe QUE-West; Pl.: Gräwer, J-; außerdem: grwer Wb-Nharz 63.
Handgeld n. 1. ‘Taschengeld’ – en bettjen Handjeld hem’m Wb-Holzl 100. – 2. dass. wie  Handdler, 2: OST-See, WO-Ro, 3: HA-Bee, OSCH-Har, BLA-Be Rü, QUE-Nei, 4: DE-Kle. – 3. ‘Anzahlung, die beim Verkaufsabschluss zu dessen Bestätigung übergeben wird’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 69. – 4. ‘erste Einnahme eines Verkäufers am Morgen’ 3: HA-Oh, Sprw-Börde, Wb-Nharz 69, 4: CA-Lö, Wb-Be – Volksgl.: Auf das H. wird gespuckt, damit die Tageseinnahmen hoch ausfallen. Bringt eine alte Frau das H. oder wird beim ersten Kauf nicht bar bezahlt, so bedeutet das Unglück (Wb-Nharz 69, Wb-Be), wird das H. von einem kleinen Mädchen gebracht, so hat der Händler den ganzen Tag über Glück (Wb-Be).
Lautf.: Handgeld; außerdem: -jeld Wb-Holzl 100, Sprw-Börde, BLA-Rü, QUE-Nei; Hantjelt HA-Oh, hant- Wb-Nharz 69, [hantjelt] Wb-Be.
Handharmnk f., n. ‘Ziehharmonika’,  Treckebdel, 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. nbrdb. n mbrdb., 3: verstr. w JE1, vereinz. n elbostf., WA-GrOt, verstr. n CA, 4: CA-Lö Schw, Heese 21919,12.
Lautf.: Handharmonika; außerdem: -harmonikoa JE1-Ca Pre; -harminika SA-Wa; Handarmonika SA-Brie KlGe Meh, OST-Gies, STE-Bis Dah, CA-Schw; Hannarmonika OST-Gla; Handermonika WO-GrAm, JE1-Bie; Hantermonika OST-Möl, CA-KlRo We; Hantermoneka WA-GrOt, CA-El; Handhamonika verstr. SA, WO-Ri, JE2-Sy; -hamoneka JE1-Gü; Handamonika vereinz. SA, OST-Go, GA-Mie Sa, STE-Da Gro Kre, WO-Hei, JE2-Fi; Hantamonika SA-Dre, STE-Bin Bir Tan, JE1-Wol; Hannamonika SA-Jee; Hantemonika JE2-Go Pap, JE1-La; Hannemonika SA-Bre, OST-Ker. – Gram.: n. belegt SA-Jah, WO-Me, vereinz. JE2, JE1-Ca GrLüb, CA-We.
hauen Vb. 1a. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, verbr. – hauk toch tn nich s Wb-Be; Där hat mich jehauet. Wb-Ak 66; Rda.: dat Fell vull hauen ‘verprügeln’ WO-Me; Jack voll haun dass., JE2-Kam; deiste dat nochmal, denn hau ik dick, dat de nich wesst, off de en Männecken oor Wiewecken büst HA-No; Haue deck windelwach, date in kanen Sarch paßt Spr-Asch 17; Tyle Wessel ys in de overtal ghekomen van Kordes wegen, des lynenwevers, den he hauwen hed. 1450, StB-Neuhaldensleben 509. – 1b. refl. ‘sich  balgen’ 2: JE1-Lei, 3: WA-Sche, CA-Gli Salz, 4: CA-Lö, Wb-Be. – 2a. ‘Holz spalten’ 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. brdb., 3: WO-HWa – Min Brorer mütt dat Holt saren (sägen) un hauen Mda-Ost 48 (OST-Me). – 2b. ‘Bäume fällen’ 2: JE2-Gü, Mda-nwJe1a 49 (JE1-Re) – De Dahlöhner worn in Sommer bei de Bure in Arbeit un in’n Winter jingen se nah de Forscht tum Holt haun. JE2-Gü; In der Stadholten befunden etlike bure … de holt gehouwen hadden unnd houweden unnd slade unnd pheerde by sick hadden dat holt wech toforende Rat von Salzwedel 1500, Cod. dipl. Brdb. 1.14,470. – 2c. ‘mähen’ 4: vereinz. anhalt. – Jetreide hau’n DE-Ra. – 3. ‘den kleinen Kahn mit der  Haukelle rudern’ 4: Elbschifferspr. 392 (CA-Ak), Wb-Ak 66.
Lautf.: hauen, [haun]; außerdem: haun, hau’n, [haon] verstr. Altm., JE2-Gü, HA-Oh, OSCH-Di, Wb-Nharz 72, CA-Lö, DE-Ra; [haün] SA-Ch GrGe; [haün] verstr. nwaltm.; [haön] vereinz. nwaltm.; hauggen Mda-Sti 32; hwen Wb-Nharz 72 (verstr. Nharz.); [hb] BLA-Be; habm Mda-Ohre 338 (GA-Rä). – Gram.: 1. Sg. Präs.: [hao] vereinz. s Altm., WO-HWa, haue ZE-Dor, Spr-Asch 17; [hv] BLA-Be; hau, [hao] verbr. n Altm., GA-Bo Le, HA-No; [haö] vereinz. nwaltm.; [häo] SA-Hi Pe; [häö] SA-Hö; 3. Sg. Präs.: haut verstr. nw/ö JE1; [haut] verstr. sw JE1 nö CA; Imp. Sg.: hauf JE2-Scho; hauk Wb-Ak 66, [hauk] Wb-Be; Part. Prät.: e’hauet WA-Ste; jehauet Wb-Ak 66. Zus.: sonstiges: hen-.