Krpelwirtschaft f. ‘kleine, viel eigene Arbeit erfordernde Bauernwirtschaft’ 3: Wb-Holzl 127 (HA-Eil Oh, WA-KlWa).
Lautf.: Kröppelwirtschaft Wb-Holzl 127 (HA-Eil Oh); Kreppel- a.a.O. 127 (WA-KlWa).
Krptorn m. ‘kurzer, gedrungener romanischer Kirchturm’ 3: Wb-Holzl 128 (WA-KlWa).
Lautf.: Kruuptorm.
Kle f. 1. ‘länglicher, an einem Ende an Dicke zunehmender Gegenstand aus Holz’, bes. als Schlagwaffe, 2: Wb-Altm 120, Bewohner-Altm 1,344, Siedler-Je § 105 (JE2 JE1), verstr. ZE, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – mit de Kle det sln HA-Oh. – 2. ‘ca. 50 cm langes und ca. 15 cm breites, dickes Stück Holz, das zwecks Bekanntgabe von Einladungen und Verlautbarungen im Ort herumgereicht wird’,  1Hmer, 4: vereinz. KÖ DE. – 3. ‘Oberschenkel’, vom Schlachtvieh, auch vom Menschen, 2: Wb-Altm 120, Siedler-Je § 105 (JE2 JE1), verstr. ZE, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – ick will’n Stücke ut de Küle HA-Bee; … un schluk sich immer mitte Hänge uf de Keilen, dasses man so klatschte. Wäschke 71913,3. – 4. ‘spitz zulaufendes Ackerstück’, auch als FlN, 3: HA-Oh, Wb-Holzl 130 (WA-KlWa). – 5. ‘kleines Mädchen’, abw.,  Drn, 4: Wb-Be.
Lautf.: Küle, [kl] Siedler-Je § 105 (JE2 n JE1), vereinz. n elbostf.; Kül, Kl Wb-Altm 120, Bewohner-Altm 1,344; Kele WE-Wa; Kiele, [kl] Siedler-Je § 105 (mittleres/s JE1), Mda-Ze (verstr. ZE), Wb-Nharz 96, QUE-Di, Mda-Sti 40; Keile, [kail] ZE-Roß, vereinz. anhalt.; Keilen Pl. Wäschke 71913,3; [gail] Mda-Fuhne 21 (DE-Ca). Zuss.: zu 1.: Kleidkeule, Klopp-, Mörserkeule; zu 3.: Hinder-; sonstiges: Kopperklen.
Ksellger n. dass. wie  Ksel 5., 3: Wb-Holzl 130 (HA-Eil Wa, WA-KlWa).
Lautf.: Küsellager Wb-Holzl 130 (HA-Eil Wa); Kiesel- a.a.O. 130 (WA-KlWa).
Lämmersmsche f. ‘Fell junger Lämmer’ 3: Wb-Holzl 132 und 178 (HA-Um Wef, WA-KlWa), OSCH-Ba.
Lautf., Gram.: Sg.: Lämmersmaatsche Wb-Holzl 178 (HA-Um Wef); Pl.: -smschen OSCH-Ba; Lammsmartjen Wb-Holzl 178 (WA-KlWa). – Etym.: 2. Glied zu mnd. smschin, -skin, smschen, -sken Pl. ‘feingelocktes Lammfell als Pelzwerk’, vgl. HWb-Mnd 3,291.
lten Vb. 1. in Verbdg. mit einem Inf. ‘veranlassen, bewirken’ verbr. – sik trn lten HA-Oh; wi mött use Waage eicken laten HA-Bad; se leiten öhre Hunne wär säuken Hbl-Ohre 1928 Nr. 9/Wöhlbier (HA-Eim). – 2. ‘dulden, erlauben, zulassen’ verstr. – in Verbdg. mit einem Inf.: en’n maken laten, wat he will Wb-We 79; ohne Inf., elliptisch: lßen doch, wenn’e ins Wasser fellt, is’t seine Schuld Wb-Ak 102; lößt sich die all? ‘gestattet sie geschlechtlichen Verkehr?’ ZE-Roß. – 3. verbr. – a. ‘unverändert lassen, an seinem Ort, in seinem Zustand lassen, zurücklassen’ – liggen, sitten, stn, stecken, pen lten HA-Oh; unn sönne Schwudderhosen (Feiglinge) dee leiten wie ok an liewesten te Huse Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim); Rda.: dr hat se sitzen lßen ‘er hat sie nicht geheiratet’ Wb-Ak 102; et gt sn lten ‘es bei etw. bewenden lassen’ Wb-Nharz 114. – b. ‘jmdm. etw. belassen’ – d mußt dei’n Jungen nich al’l Wil’l lßen Wb-Ak 102. – c. ‘jmdm. etw. zugestehen’ – dat mott’ne einder lten, turnen kann hei HA-Oh. – 4. ‘etw. irgendwo unterbringen’ 2: Wb-Altm 63, Wb-Altm* 62, 3: CA-Fö – wu soll ik dat alles laten? CA-Fö; Rda.: drinken dk recht gärn, ick kann’t k laot’n sagt der Trinker zweideutig (Bezug zu den Bed. ‘unterlassen’ und ‘unterbringen’), Wb-Altm* 62. – 5. ‘entweichen lassen’ 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 102 – Wter lten ‘urinieren’ HA-Oh; Rda.: einen gn lten ‘einen Darmwind entweichen lassen’ HA-Oh. – 6. in Verbdg. mit sick und einem Inf. – a. ‘können, zu etw. geeignet sein’ 2: JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf. – in Dstan (im Dunkeln) lött sich schlecht kkng JE2-Scho; dat fleisch let sek nich bten Wb-Nharz 114. – b. Ausdruck der Anerkennung, verstr. – dat let sek sein (sehen)/hren (hören) Wb-Nharz 114. – 7. verstr. – a. ‘unterlassen, nicht tun’ – dat kannste scheene laten CA-Fö; hai kann dat Schtaian (Stehlen) nich laodn’n SA-Dä; Rda.: dat harschte man laten sollen Ausruf bei Entgegennahme eines Geschenks, Sprw-Börde; Sprw.: wer woll sitt, lt sin Rücken ‘wem es (wirtschaftlich) gut geht, sollte keine Veränderungen vornehmen’ HA-Oh. – b. ‘ablassen’ – lß de Finger dorvon! Wb-Ak 102; Sprw.: ert (Art) lett nich fon ert ‘angeborene negative Eigenschaften lassen sich nur schwer ablegen’ HA-Oh. – c. in Verbdg. mit sick ‘aufhören’ – et lett sick 3: Wb-Holzl 132 (WA-KlWa). – 8. ‘überlassen, aushändigen’ verstr. – lt mek doch dat schtr Wb-Nharz 114; du kannst mik doch den Acker lten HA-Oh. – 9. ‘sich gehören, schicken’ 3: vereinz. elbostf. – dat lett nich Wb-We 79. – 10a. ‘aussehen’ 2: verstr. Altm. – de Din lött’t jo recht snicker (sauber, ordentlich) STE-GrMö; mien Oawt (Obst) lött smuck un is hell’sch möär (mürbe, weich) Pohlmann 1905,22. – 10b. ‘kleiden, gut stehen’ 2: verbr. Altm. JE2-Mi Scho, 3: verstr. elbostf. – de han son bunt Röck an, dat lät em so schön SA-Jee. – 11. in der Verbdg.: sick nicht lten können/sick nicht t lten wten ‘sich nicht fassen können’ 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 102 – hei wett sich nich te laten CA-Fö.
Lautf.: lt(e)n SA-Darn, verstr. brdb., verbr. elbostf.; [lt] Id-Eilsa 75; lden WE-Wa; lt(e)n verstr. nwaltm., verbr. brdb., verstr. w elbostf., verbr. ö/sö elbostf.; [ldn] BE-He; [lt] JE2-Scho, [lt] JE2-Par; [laotn] verstr. nwaltm.; [latn] ZE-Kö; [laod] SA-Dä; lt(e)n verstr. nwaltm. Altm., verbr. JE2 JE1, ZE-Na, HA-Neu, CA-GrRo; lden JE2-Neu; latten SA-Kön, WO-Eb, WA-Ste; lotten JE1-Me; lassen vereinz. nd., CA-Zu; lossen BA-Neu, KÖ-Wu; lsen QUE-GrSchie, BE-Gü HErx, lßen verstr. anhalt.; ls(e)n, lßen ZE-Roß, verbr. anhalt.; lßen CA-Ca, verbr. nthür., BE-Neu. Gram.: 3. Sg. Präs.: lett SA-Dä, verstr. Altm., JE2-Scho, verbr. elbostf.; lätt SA-Jee, CA-Fö; lott verstr. ZE; lött vereinz. Altm., JE2-Mi Scho; lost Mda-Ze (ZE-Roß); Imp. Sg.: lt verbr. elbostf.; late Wb-Holzl 132; lt Wb-Altm 124, Dialekt-Ma 8 (verstr. s/sw JE1), verstr. ö/sö elbostf.; lott verbr. mbrdb., CA-GrRo; lött verbr. JE2; led JE1-Stei; lß Wb-Ak 102; los Mda-Ze (ZE-Roß), loß Mda-Sti 17; 1./3. Sg. Prät.: Abweichung von regelhafter Bildung nur lß Wb-Ak 102; Part. Prät.: ohne Präfix in Verbdg. mit dem Inf. eines weiteren Verbs, Stammvokal wie Inf. Zuss.: zu 2.: hen-, heranlassen; zu 3a.: in-; zu 3b.: wer-; zu 5.: ls-, nedder-; zu 7.: hinder-, lucker-, n-; zu 8.: hinder-, n-, wer-; sonstiges: in-, n-.
Lndrwels n. ‘Aufguss von Leinsamen’, zur Fütterung des Jungviehs, 3: Wb-Holzl 135 (HA-Eil, WA-KlWa).
Lnenhund m. ‘Hund des Schäfers’ 3: Wb-Holzl 135 (WA-KlWa).
Lsepresse f. ‘Ziehharmonika’,  Treckebdel, 3: WA-KlWa.
Magdeburg ON – Rda.: hinder Madeborch ‘entfernte, unbekannte Gegend’ 3: Wb-Holzl 137 (WA-KlWa); Neckreim:In Halle, da wärn de Dumm’n nich alle,
in Madeborch an de Elbe is genau datselbe.
3: WA-La.