abrinden Vb. ‘die Rinde eines Zweiges abschälen’,  afschellen, 3: WA-Un.
Lautf.: abrinnen.
leke f. 1. TiN ‘Dohle’,  Dle, 3: WA-Un, vereinz. WE. – 2a. ‘schwatzhafte Frau’,  Quassel, auch ‘törichte, dumme, einfältige Frau’, Schimpfwort,  Dussel, 3: vereinz. sw elbostf. – 2b. ‘alberner Mensch’, Schimpfwort, 3: Id-Quea 141.
Etym.: (2.) Bezug zu  Tleke ‘Dohle’ und dem dazugehörigen Vb. tlen, dlen ‘reden’, ‘affektiert, unverbindlich und dumm daherreden’, ‘schäkern, tändeln, schöntun’, vgl. Wb-BrdbBerl 1,909. Beeinflussung durch eine lautlich identische Kurzform von  Adelheid ist denkbar.
anbucken Vb. 1. refl. ‘sich anschmiegen, anlehnen’, bes. von kleinen Kindern,  ankuscheln, 3: CALV-Calv, WA-Un, verstr. sw elbostf. – 2. ‘etw. kurz anheben’ 3: Wb-We* 199.
Lautf.: anbucken; außerdem: n-, -bukken vereinz. sw elbostf.
Arfschop f. ‘Erbschaft’ 2: Matthies 1903,40, 3: verstr. w elbostf., Sprw-Börde, WA-Un, 4: Wb-Be, Richter o.J. 36.
Lautf.: Arfschop(p); außerdem: -schaft vereinz. w elbostf., Sprw-Börde; Arb-, [arpaft] Wb-Be, Richter o.J. 36; Erfschopp WE-Zi; Erwschaft Matthies 1903,40.
Arft(en)stfel f., m. ‘Stange, an der die Erbsenpflanze in die Höhe ranken kann’ 3: Beiträge-Nd 70 (WO-HWa), verstr. w elbostf., WA-Un.
Lautf., Gram.: Arftstfel HA-Ost, WA-Un; -e f. vereinz. w elbostf.; [arftnstfl] Beiträge-Nd 70 (WO-HWa); Arftnschtfele f. Wb-We* 200; Arftenstfeln Pl. HA-Oh.
bällen Vb. (refl.) ‘sich Gliedmaßen so prellen oder verstauchen, dass sie anschwellen’, vgl. verbällen, 3: vereinz. HA, WA-Un, WE-He – sik’n Faut bellen HA-Oh.
Lautf., Gram.: bellen Wb-Holzl 62, HA-Oh; Part. Prät.: ebellet WA-Un, WE-He; -bellt HA-Ost.
Bärmkken m. ‘Hefekuchen’ 2: JE2-Tu, 3: WO-Dru, WA-Un.
Lautf., Gram.: Bermkuchen, Bäermkuoke f.(?) JE2-Tu; Barmkauken WO-Dru; -kuchen WA-Un.
barsch Adj. 1. ‘ bitter, herb im Geschmack’ 2: Wb-Altm 11, 3: Spr-Maa 388 (JE1-Gü), JE1-Wol. – 2. ‘hart, rau, steif’ 3: vereinz. sw elbostf., 4: Wb-Ak 32 – barsche Hen’ne (Hände) a.a.O. 32; barsch hr Wb-Nharz 21; ’t Lennewant is barsch Id-Eilsa 50. – 3. ‘unfreundlich, grob’ 2: Wb-Altm 254, 3: verstr. w elbostf., WA-Un, Id-Quea 143, 4: Wb-Be – ’n bask’n Krl Wb-Altm 254; hei is ümmer sau barsch HA-Oh.
Lautf.: barsch; außerdem: bask Wb-Altm 254; boarsch Spr-Maa 388 (JE1-Gü); [par] Wb-Be.
Bk(e) m., n., f. ‘kleiner natürlicher Wasserlauf, Bach’, für alle fließenden Gewässer, auch für Flüsse, allg. (in der ö Altm. verbr.), vereinz. auch als ortsgebundene Bezeichnung für einen spez. Wasserlauf, slt. ‘Rinnsal’, verbr. als FlN bzw. Bestandteil in ON und FlN anzutreffender Bach is brt un tiefe QUE-GrSchie; fall nich inne Bke WA-Un; Falle nich in Bach (scherzh. für die Elbe)! Wb-Ak 29; de nten goat oppet Bk OSCH-Har; De Miehme Wittjen junk ... ane Bach, um ihre kleen’n Gänse zu holn. Wäschke61915,26; ... dä Swet leip wie saun Bek an Liewe dal ... Klaus 1936,56; Wiesenbeeke FlN, Burghardt 1967,141 (WA-See); deipen Bek dass., HA-Oh.  Bkgrwen 1Flt 1Flte Grwe(n) Lp Lper Nt(e) Rde Rönne; vgl. auch die Zentrale  Grippe ‘kleiner Entwässerungsgraben, der durch Wiesen und Äcker führt’.
Lautf.: Beeke vereinz. Altm. sö JE2 n JE1, JE1-Schor, verstr. nw/mittleres elbostf., CA-Fö Pö; Be(e)k, [bk] verstr. nwaltm. Altm., JE2-Sa War, WO-Da, verbr. w elbostf., verstr. WA QUE BA, CA-Fö; Bäke, [bk] vereinz. mittlere Altm., verstr. s Altm. JE2 JE1, HA-Va; Bä(ä)k, [bk] verbr. nwaltm. w Altm., vereinz. OST, verstr. STE, JE2-Fie; paek Mda-Sti 126; Biek OSCH-Di, vereinz. nw WE; Bok STE-Hü; Beke HA-Oh; Be’ek, Bek a.a.O., WE-Ro Wa; Beak WE-Gö; Beäke JE2-Ki, JE1-Grü HLo; Bäeke JE2-HSe, JE1-Ro; Bäek SA-Ch; Bäake, [bak] verstr. JE1; [bäik] vereinz. mittleres nwaltm.; [bk] OSCH-Schl; Baik, [baik] vereinz. n nwaltm.; Boick SA-Ty; Bäcke JE1-Kö; Back JE1-Zi; Bache vereinz. mittleres/ö JE1, verbr. ZE, Mda-Ro, KÖ-Preu, vereinz. DE; Bach, [ba] SA-Bre Stei, vereinz. w Altm., verstr. ö Altm., vereinz. mittleres JE2 mbrdb. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf. nthür., verbr. anhalt.; [pa] Wb-Be; pch Mda-Sti 13. – Gram.: auf -e auslautende Formen sind f., jedoch m. belegt WO-Wo, OSCH-Eil, WE-Re; e-lose Formen sind vorw. m. oder n., wobei die Maskulina überwiegen und die Neutra vielfach als Reliktformen gelten, daneben kann ein Teil dieser Formen im Nwaltm. und in der Altm. aufgrund der e-Apokope auch f. sein, e-lose Feminina sind aber auch außerhalb dieses Gebietes belegt, f. belegt vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE2-Fie, WE-Dar Strö, verstr. anhalt.
b verbr. I. Präp. – 1. räumlich – a. zur Bezeichnung der Nähe von etw., jmdm. – bn hse Wb-Nharz 26; sai stait b ’n Fer WA-Un. – b. zur Bezeichnung der direkten Berührung, Verbindung – Lock bä Lock STE-Schi; d Schtrke (weibl. Rind) wa no nich bain Bulln JE2-Scho; b’n Koppe krn HA-Oh; Rda.: dat geit mi bit an’n Kraog’n ‘das wird für mich gefährlich’ Wb-Altm 115; ’n beis Schlafittchen n’m ‘jmdn. fassen’, auch ‘jmdn. zur Rechenschaft ziehen’ Wb-Ak 118; Sprw.: wn de kau hrt, d ft’se bn schwanze ‘wen eine Sache etw. angeht, der kümmere sich darum’ Wb-Nharz 27. – c. zur Bezeichnung des Lebens- und Arbeitsbereichs von jmdm. – bäi uns to Hs Nd-KlWu 16; bi fremmen Lüen WE-Dee; Ich bleiwe bei mei’n Vter w’n. Wb-Ak 33; Bi’n Dokter dao mütt ‘r noch beestig lang lu’rn. Pohlmann 1905,23; Jerade en Jahr spehter, wie der Junge hier bei’n Koofmann ... in de Lehre jekommen war ... Heese 21919,9. – d. zur Bezeichnung des eigenen Bereichs – Rda.: bi sick sin ‘bei Verstand sein’ Wb-Altm* 50. – e. ‘zu’, vorw. in Verbdg. mit Verben der Bewegung zur Kennzeichnung des Ziels der Bewegung – bmek ‘zu mir’, Zuruf an Hunde, Mda-Weg 87; ... mor jehn nu erscht ehma alle bei uns ... Alt-Cöthen 15; ... jehnse mantema num bei’n Harr Pfarrn ... Wäschke 61915,12; ’n Daach secht’n, wenn’n bi Lü’ kümmt Wb-Holzl 63. – 2. zeitlich – a. zur Bezeichnung eines Zeitpunktes oder einer Zeitspanne – b Daoch SA-Dä; b mnder tt ‘zu meiner Zeit’ Wb-Nharz 27; b Winterstt HA-Oh; bi Schuren ‘zeitweise’ Wb-Holzl 63. – b. zur Bezeichnung der Gleichzeitigkeit mit einem weiteren Geschehen – Ich wr jerse beis Abwaschen, we km. Wb-Ak 33. – 3. modal, zur Angabe der Begleitumstände, auch mit kausalem oder konditionalem Nebensinn – Ik wodd bäi de Hitt hällisch möh. Hausfr-Altm 1927,45 (STE-Ber); Rda.: b Nacht un Nbel ‘heimlich’ HA-Oh; bi Weje sien ‘rüstig sein’ Wb-Holzl 63; b kasse sn ‘genügend Geld besitzen’ Wb-Nharz 27; noch nich ganz bi Welt sien ‘noch benommen sein’ Wb-Holzl 63. – 4. in Bezug zu jmdm., etw.: ‘betreffs’ – Sprw.: bi Kälwer un lüttje Kinder mott’n de Maate wetten ‘Erwachsene dürfen in Bezug auf Kinder und Jungtiere nichts erwarten, was über deren Verständnis und Leistungsfähigkeit hinausgeht.’ HA-No. – 5. zur Bezeichnung einer bestimmten Beziehung zu jmdm., etw. – hei wr der haupter (Anführer) b de sache Mda-Weg 96; Rda.: et Kind bi’n rechten Namen nennen ‘etw. ohne Beschönigung aussprechen’ Sprw-Börde. – 6. zur Bezeichnung eines Geschehens, Vorgangs bzw. der Beteiligung an etw. – wei sint bn dreschen Wb-Nharz 27; beis Schlachten un Backen ward de Molle vurjeholt Serimunt 1929 Nr. 46; Sprw.: weck’rn bit Brotbacken Deeg an’n Finger hack’n bliwt, is giezig Spr-Altm 52. – II. Adv. Kurzform von  drb, vereinz. – dichte bi Wb-Holzl 63; d is nischt b te mken Wb-Nharz 122; dao nusselt h all tw Daog bi un wt nich farig. Wb-Altm 148; da willt wie lustig un fröhlich bie sien HA-Bee.
Lautf. (auch in Verbdg. mit Zuss.): bie, b verbr. nwaltm. w/mittleres SA, vereinz. n SA nw OST w GA, verstr. s Altm. (außer s STE), verbr. elbostf.; p Mda-Sti 17; bei, bai verbr. ö SA w OST n/mittleres GA, vereinz. STE, verstr. JE2 mbrdb., vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; [pai] Wb-Be; be-i GA-Wo, ZE-Kö; bäi, [bi], [bäi] Bewohner-Altm 1,331, verstr. mittlere Altm., vereinz. mittleres/s JE2, Mda-Ze (ZE-Gro); bäj OST-Möl; STE-GrMö Schi; ba BA-Ha, Spr-Asch 34.