Fülle f. 1. ‘große Menge, Überfluss’ 3: vereinz. w elbostf. – Rda.: de hille un de fille krn Wb-Nharz 208. – 2. ‘in das Wasser hineingebaute Plattform aus Pfählen, von der aus man die Wäsche spülen kann’, veralt., 3: WA-Un, vereinz. WE, Id-Quea 154. – 3a. ‘Stelle zum Wasserschöpfen in einem Bach’ 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 143. – 3b. ‘offene Stelle im Eis, in die Eisfläche gebrochenes Loch’,  Wke, 3: WE-Da Schau. – 4a. ‘Maß, Gefäß zum Wasserschöpfen’,  Wterkelle, 3: vereinz. elbostf. – 4b. ‘hölzernes Schöpfgefäß mit senkrecht nach oben stehendem Griff’,  Stunz(en), 2: vereinz. sö Altm., JE2-Fie, 3: vereinz. n/ö elbostf. – 5. ‘Gefäß mit langem Stiel, in das die Milch gemolken wird’ 2: MdanwJe1b 72 (JE2-HSe, vereinz. n JE1), 3: a.a.O. 72 (vereinz. w JE1).
Lautf.: Fülle vereinz. sö Altm., JE2-Fi, Mda-nwJe1b 72 (JE2-HSe, vereinz. n JE1), vereinz. n/w elbostf.; Fille, [fil] vereinz. ö/s elbostf., Mda-Sti 143.
Grdenblk n. dass., 3: verstr. w elbostf., WA-Un.
Lautf.: Garenbleek, -blk vereinz. w elbostf.; -blek WE-Wa; Grenblk vereinz. w elbostf., WA-Un; Grn- HA-Ost.
Gärtnerslacke f. ‘ Gurke’, scherzh., 3: HA-Bü, WA-Un.
Lautf.: Gärtnerschlacke.
Grsche f. PflN 1. ‘Giersch’ 3: verstr. w elbostf., WA-Un. – 2. ‘Gänsefuß’ 2: Wb-Altm 68, 3: HA-Oh.
Lautf.: Geesche, Gsche, J-; außerdem: Jesche HA-Oh; Geschen Pl.(?) Wb-We 39; Gösche Wb-Altm 68.
Glimmrs m. TiN ‘Glühwürmchen’ 3: WA-Un, WE-Strö.
gnitterig Adj. 1. ‘mürrisch, verdrießlich, unzufrieden’,  brummig, 3: Wb-We* 211. – 2. dass. wie  gntschig 1., 3: WA-Un, vereinz. WE.
Lautf.: gnitterig, -ch; außerdem: knitterich WE-Wa Zi.
Graft 1. n., f. dass. wie  Graff, 1: SA-Dä Pü, 2: vereinz. Altm., 3: vereinz. w elbostf. – dat Graft is iutmüat (ausgemauert) SA-Dä. – 2. f. dass. wie  Gräffnis, 3: vereinz. sw OSCH nw WE. – 3. f. – a. ‘durch Umgraben entstandene Furche im Erdboden’ 3: vereinz. w elbostf., Wb-Holzl 96 (WA-KlWa), WA-Un. – b. ‘Grube’, bes. ‘mit Stroh und Erde (dachförmig) abgedeckte Erdgrube zum Überwintern von Hackfrüchten’ 3: Id-Eilsa 65, vereinz. s elbostf. (außer n CA).
Lautf.: Graf(f)t, [graft]; außerdem: Grafte (2.) WE-Velt. – Gram.: (1.): n.: SA-Dä Pü, vereinz. Altm.; f.: vereinz. w elbostf.
Grsen m. ‘Rasen’ 2: JE2-Schö Wa, vereinz. mbrdb., 3: OSCH-Grö, WA-Un, WE-Dar.
Lautf.: Grasen, J- OSCH-Grö, ZE-Ra; Grsen WA-Un, WE-Dar; Grosen JE2-Schö; Jroasen JE2-Wa, vereinz. mbrdb. – Etym.: wohl Kontaminationsform aus  Rsen und  Gras bzw.  Grse.
Hksche f. 1. ‘in den  Twölften umgehende Gestalt des Volksglaubens’, auch ‘Schreckgestalt für Kinder’,  Spkeding, 3: Wb-Holzl 99, HA-Ost, WA-Un, Vk-Harz 8,16, vereinz. WE, Vk-Ask 104 – toif (warte) man, de le Hksche kummt WE-He; le hackschn Schelte, Vk-Ask 237;Nun ruhen alle Wälder,
ole Hagsche sitt in’n Kellder
sitt opp ain Bund Stro,
dat Stro fänget an te brennen,
wat kann de Hagsche rennen.
Wb-Holzl 99 (HA-Ost).
– Volksgl.: Die H. überwacht in den Zwölften das Spinnverbot (Vk-Harz 8,16), außerdem bestraft sie Faulheit, indem sie das am Wochenende nicht vom Rocken gesponnene Flachs verunreinigt (Wb-Holzl 99). – 2a. in der Verbdg.: le hackschn ‘böse Frau’, Schimpfwort, 3: Vk-Ask 237. – 2b. ‘leichtfertige Frau’ 3: Spr-Harzb 57.
Lautf.: HaakscheVk-Harz 8,16; Haagsche Wb-Holzl 99; Haksche Schwartz 1887,119ff. (vereinz. WE); Hksche HA-Ost, WA-Un, WE-He; Hacksche Spr-Harzb 57, Vk-Ask 104.
1Hamm(e) n., f. 1. ‘dreieckige Dachfläche an der Giebelseite des Walmdachs’ 3: Peßler 1906,200 (GA-Bös), Wb-Holzl 100. – 2. dass. wie  Hammdack, 3: OSCH-Ba De, WA-Un, verstr. WE, QUE-Di – an de Schüne ne Hamme setten Wb-We 46. – 3. ‘Raum der Scheune, in dem die Garben verpackt werden’,  Banse, 3: WE-Il.
Lautf., Gram.: Hamme f.; außerdem: [hm] n. QUE-Di; Hamm n. WE-Strö, hammPeßler 1906,200 (GA-Bös); Harm f. WA-Un.