antrecken Vb. 1. (refl.) – a. ‘(sich) anziehen, ankleiden’ 2: vereinz. Altm. JE2, verstr. JE1, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – trecke die Handschen an, et is kolt! JE1-Zi; ick hewwe dän jung’n annetreckt Spr-Maa 440 (WO-Ol); Un nu sahkse, daß Weiweßen noch Biljetter krichten die nich so fein anjetrekt warn wie sie. Heimatkalender-Be 1936,154; ... Unnerhosen, Unnerjacke un Hanschen treckt’n wi nich an, dät war unner unse Würde, ... Heimatkalender-Je 1923,99 (JE2-Fi); Rda.: sick watt antreck’n ‘eine Äußerung auf sich beziehen’ Wb-Altm 6; Sprw.: wn dat Kld passet, dei trekket et n ‘wer sich angesprochen fühlt, ist gemeint’ Wb-We 8. – b. vorw. in versch. Verbdg.: ‘(sich) warm einhüllen, anziehen’,  inmummeln, 1: SA-Bre Sla, 2: verstr. n/sw Altm., WO-Ro, JE2-Ba KlWul, JE1-Grä Zi, 3: verstr. elbostf. – orndlich antrecken WA-Wa; bannich vöel antreckn SA-Kal; got wam Tüch antrecken SA-Sla; der hat seck dicke anetreckt BA-Rie. – 2a. ‘ein Seil straff ziehen’ 3: Wb-Nharz 16. – 2b. ‘etw. festziehen’ – ’ne Schrwe antrecken 3: HA-Oh. – 3. ‘sich (ruckartig) in Bewegung setzen’, von Pferden, 2: Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie), 3: vereinz. w elbostf., 4: Wb-Ak 24, Wäschke 61915,18 – Un da sase “Hü!”, de Pfere trecktn an, un durthin junks. a.a.O. 18; ... de olln Zirkuspäere wollten nich wedder antrecken; ... Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie). – 4. ‘gut eindringen’, von Feuchtigkeit in den Ackerboden, 3: Wb-Nharz 16. – 5. ‘irgendwo hinziehen und sich dort niederlassen’ 2: Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie), 3: Wb-Nharz 16 – d lde sint hr stern rscht netrekt a.a.O. 16.
Lautf., Gram.: antreck(e)n, -kk-, [antrekn] Inf., treckt an 3. Sg. Präs.; außerdem: [antrek] JE2-Scho, Mda-nwJe1b 64 (verstr. n JE1); anträcken GA-Wiep; träckt an 3. Sg. Präs. Bewohner-Altm 2,246; ahntreck(e)n, aan-, n-, -kk- vereinz. mittleres/s elbostf.; n-, [ntrek()n] OSCH-Har, QUE-Di, Wb-Ak 24, Wb-Be; 3. Sg. Prät.: antreckte Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); 1./3. Pl. Prät.: trecktn an, treckt’n - a.a.O. 1923,99 (JE2-Fi), Wäschke 61915,18; Imp. Sg.: trecke an JE1-Zi, WE-Zi; treck -, [trek an] Matthies 1903,25, JE2-Ba Scho, Spr-Maa 440 (WO-Ol); Part. Prät.: anjetrekt Heimatkalender-Be 1936,154; an(n)etreckt Heimatkalender-Ma 1932,44 (JE2-Vie), vereinz. elbostf.; a(h)ne- vereinz. sw elbostf.; njetreckt Wb-Ak 24; antrackt OST-NiGö.
Gärtnerworst f. dass., 2: STE-Ste, JE2-Ste, 3: WA-Wa, BA-GrAls.
Lautf.: Järtnerwost STE-Ste, JE2-Ste; Gärtnerworscht BA-GrAls; Gartnerworst WA-Wa.
1kulpen Vb. 1. ‘gaffen, mit starrem, verwundertem Blick auf etw. schauen’ 3: Wb-Holzl 129, OSCH-Di, WA-Wa. – 2. ‘schlafen’, z.T. abw.,  slpen, 3: vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 167, BA-Ha, BE-Sa – Rda.: da kulpte wie en Ratz ‘er schläft lange und fest’ Spr-Asch 30.
Lautf.: kulpen; außerdem: [kulp] Id-Eilsa 75; kullepen OSCH-Di, BLA-Ha; kulep’m Wb-We* 223; [glb] BE-Sa.
letzt 1. Adj., auch subst. – a. ‘das Ende einer räumlichen, zeitlichen oder rangmäßigen Abfolge bildend’ verstr. – tau’n letzen Mle HA-Oh; der Ledsde ‘Schlag, den sich Kinder beim Auseinandergehen geben’ CA-Ak; lestn Nacht waiat tau dsta (dunkel) SA-Dä; dat is de erste un letzte nich Wb-We 81; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Rda.: hei maket sien Letztes ‘er liegt im Sterben’ HA-War; et geiht upt Letzte dass., WA-Wa; das is main Ledsdes! ‘das kann ich nicht mehr verkraften’ CA-Ak; Sprw.: den Letzten bitt de Hunne HA-Oh. – b. in der Verbdg.: up(t) letzt ‘zuletzt, schließlich’ 2: STE-Scho, 3: verstr. elbostf. – 2. Adv. – a. ‘kürzlich, neulich’ 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf. – Letzt hört ick moal … Albrecht 21822 1,69. – b. ‘zuletzt’ 3: vereinz. elbostf. – hei bleif bet letzt HA-Oh.
Lautf.: letzt, letst; außerdem: ledsd CA-Ak; lest verstr. Altm., Wb-We* 223; [lst] Mda-Ar 25. – Etym.: Superl. zu mnd. lat, lt(e) ‘lässig, langsam, spät’, vgl. HWb-Mnd 2,751.