Eierkken m. ‘Eierpfannkuchen’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., JE2-Scho, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: vereinz. anhalt. – d Aiakkng wätt inne Panne backt JE2-Scho; Rda.: dä sint ein back eierkauken ‘sie halten fest zueinander’ Id-Quea 150; Wer hartfretsch (nicht wählerisch, anspruchslos) is, fritt Eierkauken one Brot. WE-Be; Sprw.: ohne kaputteslaene Eier kein Eierkauken WE-Strö; Hunger lehrt Eierkauken eten Sprw-Börde; Neckvers: in Bergmoor (ON) wert de Eierkauken up een Sit backt ‘dort stehen die Häuser nur auf einer Seite’ SA-Scha.
Lautf.: Eierkoken, -kk’n, [aikk], [ae-] vereinz. nö nwaltm., verstr. Altm.; [aekkn] vereinz. CALV; [-kk], [aia-] STE-Buch, WO-Col, JE2-Scho; [e-] vereinz. ö Altm.; [e-] GA-Bo Le; [äi-], [i-] vereinz. mittlere Altm.; [aik-] mit Dim. des 1. Gliedes? OST-Ga GrRo; Eierkauken, [airkaukn] SA-Die Scha, verstr. elbostf. (außer sö), Wb-Nharz 49 auch mit n-loser Form; [aikauk], [ae-] verbr. nwaltm.; [aia-] SA-Dä; [aekaokn] WO-HWa Mei; [-kaok] HA-NHa; Eierkuchen, Aier-, [airk()n] SA-Ra, Spr-Asch 41, CA-Ak, Wb-Be; [airkn] DE-Els.
ke f. PflN ‘Eiche’ verstr. – disse Eeche is kleen DE-Vo; dai Aek mütt iutköt (ausgeästet) wrn SA-Dä; Rda.: et sind wecke ut de fulle Aike von kerngesunden Menschen gesagt, Wb-Holzl 36 und 57; Bauernregel: wenn’t ewer de klen eiken dendert (donnert), dat jift kein gdes jesselnjr (Gänsejahr) Wb-Nharz 49; Abzählreim: Esche, Eike, Beuken, du most seuken WE-Be. -Volksgl.: Wer ein hohes Alter erreichen will, soll in die Wurzel einer E. bohren, den Saft ausziehen und löffelweise trinken. Danach ist die E. zu fällen. Vk-Anhalta 289.
Lautf., Gram.: Eeke, [k] verstr. sw JE1 ZE, Dialekt-Ma 12 (CA-We); k, [k] Wb-Altm 45, Mda-Ar 36; Eike, Aike, [aik], [aek] SA-Jeg, WO-Mahl Ucht, JE2-Scho, Dialekt-Ma 12 (verstr. JE1, ZE-Dor Göd), verstr. elbostf.; Eiken Pl. vereinz. Altm., JE2-Gü, Vk-Harz 3,79; Ei(c)k, [aik], [aek] vereinz. nwaltm., verstr. Altm.; [ak] Mda-Ar 36; [äik()] Siedler-Je § 92 (JE2, n/mittleres JE1); [ik], [ek] GA-We, STE-Gro; E(e)che, [] ZE-Roß, verstr. anhalt.; k QUE-Di; Aiche, aiche QUE-GrSchie, Mda-Sti 30.
n 1. Zahladj. verbr., stets betont. – a. in der Zahlenfolge ‘eins’, vgl. 1nsDe Tormuhr harre all eine slahn, ... Rauch 1929,71; ainen Meter in’ne Dickde Wb-Holzl 75; Rda.: Dat geit n, tw, dr ‘... schnell, rasch’ Wb-Altm 46; Abzählreim: ene, dene, deck un du bist weg HA-Va; Eene, deene, Duhmmstrick! Siebn Kattn schlaon sick ... Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be). – b. das Einzelne, auch Besondere betonend – adj.: D han blß n Mchen. Wb-Ak 52; t n Schtje han sechtsn Jr’m JE2-Scho; Rda.: von hunnert Morjen en Klt von sehr weitläufiger Verwandtschaft gesagt, WO-Gu; dor sedsd alles uff ne Grde DE-Ca; der Mann, der die Vaterschaft bestreitet, weil er nur einmal mit der Mutter des Kindes verkehrt hat, sagt: Upp n Hau fällt kn Bm. Wb-Altm* 73; Sprw.: Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ’t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263; subst.: dat grn is alles in eins ‘... ist verheddert’ Wb-Nharz 49; d sidst je d s in ne ‘allein, in Gedanken versunken’ CA-Ak; Rda.: sin ein un alles ‘seine ganze Freude’ Sprw-Börde; wedder eins noch keins ‘gar nichts’ a.a.O.; hat eenen weg von einem geistig beschränkten Menschen gesagt, Vk-Anhaltc 102; ’t is mi allns ns ‘... egal’ Wb-Altm 46. – c. eine Zusammengehörigkeit oder Übereinstimmung (zweier Größen) betonend – et is eine Nesse ‘es ist überall nass’ Sprw-Börde; se sünt wär eins ‘einig’ Id-Eilsa 59; Rda.: dat is ein afmken Wb-Nharz 49; tr Junke is tich n un tassellewe Kallwer w ter le Wb-Be. – d. in Verbdg. mit der Präp. in (und dem Adv. weg) die ununterbrochene Fortdauer einer Handlung, eines Geschehens oder Vorgangs bezeichnend – et gurscht in ene wech ‘es regnet fortwährend stark’ WE-Lan; ... se ruppten in einen wegg ... Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim); na, du blaffst ja hüte wedder in eins wech HA-Bee; in eins hen ‘ohne Unterbrechung’ Sprw-Börde. – 2. Indefinitpron. verstr. – a. ‘jemand, irgendeine(r)’, auch generalisierend ‘unsereiner, man’ – da kümmt ainder Wb-Holzl 57; einen in die Fresse haun HA-Alv; t machst je ’n jants koppschai Wb-Be; d hunt wil einen bten Wb-Nharz 50; einder wett gar nich, wo en anfangen sall mit Arbeiten WE-Dee; Rda.: n schlk awwer ner lank hin! Ausruf des Erstaunens, CA-Ak; D bist mich awwer ner ‘... ein ganz Besonderer’ Wb-Ak 52; Wenn eener dumm wart, warte ’s zuerscht in’ Koppe. Vk-Anhaltc 103; de will ainen wat forrtellen ‘... etw. weismachen’ Wb-Holzl 57; d warrt’n nich klauk t HA-Oh; dat konne ne et harze afschtten ‘das konnte einen sehr betrüben’ Wb-Nharz 7; sau kann’n sick in’n Menschen toischen HA-Eil; Sprw.: Wat einder daun kann, ward twei nich su’r. ‘Das Verteilen von Arbeit auf mehrere Personen verspricht Schonung’ Sprw-Harzvorld 399; wat ein sülwest daun kann, dat werd nich sau erket Wb-We 34; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Wenn’n schimmelt Brot itt, find’t’n Geld. Schwerin 1859,43; Rätsel:Hinner uns Hus un Nowers Hus
plögt ener,
plögt on Koller un Schor,
plögt doch ’n grod For
(Furche).Moll (Maulwurf). Hausfr-
Altm 1929,79 (SA-Sal).
– b. das Einzelne, Besondere betonend, bes. in der Verbdg. mit ander (mit semantischer Nähe zu 1b.) – das aine Gind is glain ... BE-Sa; D ne Ostern hat’s m tichtich jeschneiet. Wb-Ak 52; ümmer einder nahn andern! HA-Bee; Un der eene, der mit de Vaodermördersch bis ebber de Ohren ... Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Sprw.: ’n sn Deod is annan sn Breot SA-Dä; den einen sien Uhl is den andern sin Nachtigall HA-Va; sau geit et in der Welt, d’ ene hat den Büdel, de andre dat Geld Wb-We 23; De een is doch vör’n ännern. ‘Begabung und Geschicklichkeit sind bei den Menschen verschieden ausgeprägt.’ Bewohner-Altm 1,330. – c. in verkürzten Sätzen für das subst. Objekt stehend – einen nemen ‘Alkohol trinken’ HA-Oh; ’n lßen ‘einen Darmwind entweichen lassen’ Wb-Ak 52; sek eins singen Wb-Nharz 49; du krichst ene anne Bramme Androhung von Prügel, JE1-Go; Was hat’e denn for ne jeheirt? Wb-Ak 52. – 3. unbest. Art. verbr. – a. in normaler Sprechhaltung stets unbetont – a Barrich KÖ-Pi; en Glas Behr SA-Jeg; ‘n Hp’n Ld’ Wb-Altm 84; d ld a Abbel DE-Ca; de junge Frau hat ane beese Krankheet DE-Vo; “Was denn vor an Vorein?” Wäschke 61915,121; d Hirsch het wa än Jewaih JE2-Scho; Rda.: en Hals afschnien ‘übervorteilen, betrügen’ Sprw-Börde; d st t w en schmlet Handk ‘er sieht dünn aus’ JE2-Scho; hei liggt (lügt) sau harte wie en Pert leppt QUE-West; hei hat Infälle w en ld Hs ‘er hat sonderbare Einfälle’ WE-Be; Dat könnt ene sure Kreike (Pflaumensorte) weren ‘das könnte für jmdn. ungünstig werden’ Wb-We 74; Sprw.: op en Heger kumt en Feger ‘auf einen sparsamen Hauswirt folgt oft ein Verschwender’ Wb-We 48; von’n groten Bullen fällt ook en groot Kalw HA-No; Bauernregel: Lichtmessen hell und klar, jibt an jutet Flachsjahr Spr-Asch 49; Rätsel: wann is de Voß en Voß? – wenn er allein ist, scherzh. Ausnutzung der lautlichen Übereinstimmung mit dem Zahladj., OST-Ker. – b. betont, in gefühlsbetonter Rede verstärkend – Das is an Wetter! Wb-Ak 50; ein Jeld hat das jekost ‘viel Geld ...’ a.a.O. 51. – c. vor Zahlwörtern und Mengenangaben die Gültigkeit einer Aussage einschränkend ‘etwa, ungefähr’ – ein veir Wochen her Wb-We 34; Vorr’n drittig Johren, ... Lindaua o.J. 63; an Sticker dreie Wb-Ak 16; wi willn noch n acht Daog töw’n (warten) Wb-Altm 258.
Lautf., Gram.: 1. Zahladj., in der Zahlenfolge: een, n verbr. nwaltm., Wb-Altm 46, SA-Kun, vereinz. n GA, verbr. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. JE1, ZE-Bur, WA-So, Wb-Ak 52; eene, ne vereinz. sö Altm., HA-Sa, verstr. mittleres/s JE2, JE1-Wo, vereinz. w JE1, HA-Bre NHa, OSCH-KlQue, QUE-Frie, CA-Mi; ejn SA-Jee; än SA-Ne; eän GA-Mie; aein GA-Pe; äin OST-Klä, verstr. mittlere Altm.; ein, eyn, ain SA-Bre Dam, verbr. w Altm., verstr. w OST, vereinz. w STE, JE2-Za, verstr. w elbostf., QUE-Su; eine, aine WO-Me, verbr. w elbostf., verstr. ö elbostf., vereinz. nthür.; ane, ne WE-Lü, Vk-Ask 161, BA-Schie; enne ZE-Dor, enn SA-Die, STE-Grä; in Abzählreimen, abweichend vom sonstigen Gebrauch: eene, ne Wb-Altm** 48, vereinz. ö/s Altm. elbostf., BE-Me, KÖ-Pro; een GA-Rä; Eneke Dim. Lieder-Ma Nr. 571 (vereinz. n elbostf.); Eeneken Dim. a.a.O. 589 (BA-GrAls); Eenichen Dim. a.a.O. 589 (DE-Je); enne vereinz. n/mittleres elbostf., Lieder-Ma Nr. 584 (DE); 2. Zahladj., Indefinitpron., Artikel (in betonter Stellung): st. (attr. und allein stehend): Nom. Sg. m., n.: een, n vereinz. nwaltm., Wb-Altm 46 und 263, Spr-Altm 75, SA-Rie, vereinz. OST n/mittleres JE2, verstr. mbrdb., WO-Gu, CA-Salz, verstr. anhalt.; ein, eyn, ain SA-Rie, verstr. elbostf., Wb-Ak 50 (bei Hervorhebung); n Vk-Ask 137 (QUE-Scha); Dat./Akk. Sg. m.: enen, eenen Wb-Altm 46, vereinz. ö/s Altm., Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie), JE1-Mo, vereinz. anhalt.; een’n, n’n, ’n, [], [e] SA-Dä, Wb-Altm 46 (nur Zahladj.), Bewohner-Altm 1,334, vereinz. anhalt.; een, n SA-Ty, SA-Stap, OST-Ho Möl, JE2-Schö, JE1-Gö, ZE-Roß, KÖ-Grö; äin STE-Ho; einen, ainen verstr. elbostf.; ei’n HA-Alv, WA-GrGe, CA-Fö, BA-Ha; ohne Flexionsendung (z.B. in der Verbdg.: in e.): ene, ne WE-Lan, Wb-Nharz 7 und 49, CA-Ak; een, n Wb-Altm 16 und 46, Wb-Alm* 7, Spr-Altm 82; Dat. Sg. n. wie Dat./Akk. m.; Akk. Sg. n. wie Nom. Sg. m., n.; Nom./Akk. Sg. f. und als Stellvertreter eines Subst.: eene, ne vereinz. s Altm., verstr. mbrdb., JE1-Me, Vk-Harz 8,49, vereinz. sö elbostf., verstr. anhalt.; een vereinz. nwaltm., verstr. n/mittlere Altm.; eine, aine verstr. elbostf., Mda-Sti 30, Wb-Ak 50 (bei Hervorhebung); ein SA-Bre, verstr. w Altm.; ahne, ne Vk-Ask 374, Spr-Asch 17, BA-Neu Sip; Dat. Sg. f. wie Nom./Akk. Sg. f.; außerdem: unflektiert: n JE2-Scho; sw.: Nom. Sg. alle Genera: ene, ne Wb-We 23, verstr. anhalt.; een Bewohner-Altm 1,330, Pohlmann 1905,33; eine, [ain] vereinz. elbostf., BE-Sa; Dat. (Akk.) Sg. f.: e(e)ne JE2-Gü, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), vereinz. anhalt.; eine Wedde 1938,20; 3. Artikel in unbetonter Stellung: en(n) m./n. vereinz. w Altm., OST-Ker Le, vereinz. ö JE2, verstr. elbostf.; enne f. JE1-Kä, ZE-Dor, vereinz. elbostf., BA-Sip, Krause 1964,60; [] m./n. SA-Ko; än, [n] m./n. SA-Ab HDo, JE2-Scho; an(n), [an] m./n. SA-Bon Dä, Spr-Asch 49, Mda-Ro, verbr. anhalt.; an(n)e f. verstr. sö elbostf. omd.; a m./n. verbr. anhalt.; sonst vorw. enklitisch: ’n m./n., nwaltm., n nbrdb. auch f. (nicht eindeutig von der Kurzform für  1man zu trennen); ne, ’ne f.; ’n Pl.; 4. als Stellvertreter eines Subst. bzw. für ein logisch zu ergänzendes Subst.: m.: eener, ner verstr. Altm., JE2 JE1, ZE-Roß, vereinz. anhalt.; eender JE2-Gü, Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); einer vereinz. HA OSCH, WE-Rho; einder, ainder verstr. elbostf., Mda-Sti 30; aaner QUE-Di; ander Mda-Weg 85; Akk. Sg. vgl. st. Akk. Sg. m.; n.: eens, ns Wb-Altm 46, Sprw-Börde, vereinz. anhalt.; eins, ainsz vereinz. elbostf., Mda-Sti 30; f.: wie st. f. Nom. Sg.; unflektiert (vor allem verallgemeinernd ‘man’): een, n vereinz. Altm.; ein vereinz. elbostf.
ten Vb. allg. 1. ‘(als) feste Nahrung zu sich nehmen, essen’ – itt nich so fett STE-GrMö; ohne Täne äten ZE-Sta; inne Kkng d’n w ümma JE2-Scho; ... wenn ik do Fröhstück äten. Pohlmann 1905,2; Hest denn all wat geten? Bewohner-Altm 2,41 (SA); Max, du saß na Huse koamen, wie willn wat äeten! Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie); ... erscht wollen mer abber unsen Schweinebraten essen. Richter o.J. 32; Als nu dat Nachtmal e gett’n war, sette sick olt un junk noch en Schur vor de Döre ... Rauch 1929,61; Rda.: Er ißt wie an Scheffeldrescher. ‘Er isst viel, unmäßig.’ Vk-Anhalta 62; hei itt als wenne Lüse kaut ‘er isst langsam’ Sprw-Eils 39; Aeten wat de Kelle gift Sprw-Harzvorle 144; ut’n Äten en Handwark drut maken ‘großen Wert auf das Essen legen’ BA-Re; t man, morjen krt et doch bles de Katten! scherzh. Aufforderung zum Essen, HA-Oh; ick ete, wat ick will un hole ut, wat ick mott Wb-Holzl 83 (HA-So); Un nu is met unse Mutter jar nich mehr jut Kärschen essn. ‘Mit ihr kommt man nicht gut aus, sollte man sich nicht anlegen.’ Spr-Asch 28; Sprw.: so as ick ät, so arbei ick SA-Ta; Wenn’n bie ’n Aeten schweet; denn hilpt et. Chr-Em 430; sülwest eten mkt fett Wb-We 36; Eten und Drinken hält Lief un Seele tesamme Sprw-Börde; De Bri wät nich so ht gät’n, as he uppdraogt is. Wb-Altm 25; Sprw.: äten, fräten, supen, langsam gn un pupen, dat sleit an WE-Be. – 2. in Verbdg. mit charakterisierenden Adj. ‘durch Essen in einen bestimmten Zustand bringen’ – Itt dick satt un dicke, stick aber nist in de Ficke (Tasche). Chr-Em 430.
Lautf.: Inf.: et(e)n, [t()n] vereinz. nwaltm., verstr. Altm., JE2-Ste, vereinz. JE1, verbr. HA, sonst verstr. elbostf. (aufgrund der Laienschreibung ist nicht auszuschließen, dass ein Teil dieser Belege, bes. im Nwaltm. und Brdb., ä-, [-] zuzuordnen ist); edn OST-Sto; ät(e)n, [t()n] verbr. nwaltm. nbrdb., verstr. mbrdb. HA, sonst verbr. elbostf.; äd(e)n, [dn] SA-KlGe, vereinz. nbrdb.; eiten, ait(e)n vereinz. n nwaltm.; [aet, -d-], [ait, -d-] SA-Dä; [äitn] verstr. n nwaltm.; eaten vereinz. mbrdb.; eäten, [ätn] GA-Kä, vereinz. ö Altm., verstr. mbrdb.; äaten, [atn] JE1-Ge, verstr. ZE; äeten JE2-Par, vereinz. sö JE2; [ätn] Siedler-Je § 81 (s JE2 JE1); etten GA-Rö, WA-Do Schl; ätten WA-Ble; essen verstr. mittleres/s ZE, Spr-Asch 28, CA-GrRo, BA-Ha, QUE-Frie, verbr. anhalt.; äsn Mda-Ro; aszen Mda-Sti 12; 3. Sg. Präs.: itt Wb-Altm 260, vereinz. GA STE, verbr. elbostf.; ißt ZE-Göd, vereinz. anhalt.; ett Bewohner-Altm 2,135, verstr. mbrdb.; ätt JE1-Ge; Imp. Sg.: itt Wb-Altm 48, STE-GrMö, verstr. elbostf.; Wb-Ak 53; ett Spr-Altm 50, verstr. mbrdb.; [es] Mda-Ze (ZE-Roß); 1./3. Sg. Prät.: aat, [t] verstr. elbostf.; [t] QUE-Di; att Wb-Altm 48, Pohlmann 1905,50; t Wb-Altm 48; Part. Prät.: geten Bewohner-Altm 2,41 (SA); gëten Wb-Altm 48; [gdn] SA-Rist; gäeten SA-Se; [jatn] ZE-Göd; [j-] ZE-Kö; egett(e)n, -jett(e)n JE2-Gü, verstr. elbostf.; [jet] JE2-Scho; [jjetn] Mda-Ze (vereinz. ZE); [-jet] JE2-Scho; jejessen, [jjesn] Mda-Ze (ZE-Roß), Richter o.J. 32; gätten SA-La, Bewohner-Altm 1,323, STE-Bis.
feddern Vb. refl. ‘das Gefieder wechseln’, bei Vögeln, bes. Hühnern,  rden, 2: Wb-Altm 50, GA-Kak, STE-Ost, JE2-Fi HSe, 3: JE1-HWa Pe, vereinz. n elbostf. WA, verbr. OSCH sw elbostf., verstr. sö elbostf., 4: BLA-Sti, BA-Ha – de Heuhnder feddert seck WE-Be.
Lautf.: feddern; außerdem: fäddern GA-Kak; färrern STE-Ost; faddern BLA-Sti; federn vereinz. elbostf.
Flsch n. ‘Muskelgewebe des menschlichen und tierischen Körpers’, auch ‘die essbaren Teile des Tierkörpers’ verbr. – det Flesch is rouh STE-Li; Düssen wart Fleisch te drög ... Rauch 1929,95; ... dee jeelriepen Bohnen mit gerökert Fleisch ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 18/Wöhlbier (HA-Eim); ... ’t Fleesch voan d’ Swien bekiek’n ... Matthies 1903,38; Verbdg.: schires Flasch ‘Fleisch ohne Knochen’ Spr-Asch 42; ’s dicke Flsch ‘Oberschenkel’ Wb-Ak 59; willes Fleesch ‘wucherndes Fleisch an Wunden’ ZE-Roß; Rda.: In sin eigen Flesch schnied’n. ‘sich selbst schaden’ Spr-Altm 79; ... sein eejn Fleesch un Blut ... ‘seine Kinder’ Krause 1964,32; ... in Fleesch und Blut ewwerjejangen ... ‘zur Selbstverständlichkeit, Gewohnheit geworden’ Heese 21919,46; besser ne Ls in Potte als gar kein Fleisch scherzh., WE-Be; Sprw.: ... Wostpell is keen Fleesch ... Francke 1904,86; Flsk watt, un Väörkost satt. ‘Man ernährt sich richtig, wenn man nur etwas Fleisch, aber viel Beilage isst.’ Wb-Altm 261; Rätsel: Hinn’n Fleesch, vöär Fleesch un’ in’t Mitt’ Isen. – pflügender Bauer, Bewohner-Altm 2,167.
Lautf.: Fle(e)sch, [fl] SA-Ku Zie, vereinz. nö SA, verstr. sw Altm., verbr. ö Altm. JE2 JE1 ZE anhalt.; Flesk Spr-Altm 14, Wb-Altm 53 und 261; Fleisch, -ai-, [flai], [flae] verstr. SA, Mda-Ar 53 und 54 (OST-Ar Schr), GA-Hem, verbr. elbostf., Mda-Sti 30; Fleisk, [flaisk] SA-Da Mar; fleeisch Mda-Ost 47 (OST-Gla); Fläisch, [fläi] verbr. nwaltm., verstr. mittlere Altm. CALV; Flasch, [fl] vereinz. QUE.
1Fre f. 1. ‘(durch Pflügen entstandene) linienförmige Vertiefung im Ackerboden, Furche’ verbr. – de Fre taupleun HA-Oh; de Fer is to daip SA-Die; Inne Fr’n stt’s Wasser. Wb-Ak 62; du kannst noch nich ma ne grade Fohre pläujen HA-Bee; de Acker liet noch opp Fre ‘ist noch ungepflügt’ HA-Wa; Rda.: dä pleut ne Före, wi wenn de Bulle pisset WE-Be; mid deen kann’n kaine grade Fore ploi’en ‘mit ihm kann man nur schwer auskommen’ Wb-Holzl 88 (HA-Ost); Bauernregel: Klein Fahr’n, grod Ahr’n (Ähren). Bewohner-Altm 1,331; Rätsel vom Maulwurf:hinner uns Hus,
ploit Vader Plus,
ohn Plog un ohn Schoar,
ploit doch ne guhe Fohr
STE-Ba.
– 2. ‘(Wagen-)Spur’ 3: Wb-We 158. – 3. ‘kleiner Entwässerungsgraben, der durch (Äcker und) Wiesen führt’,  Grippe, 2: JE2-Wu, 3: vereinz. elbostf. – 4. ‘tief ins Gelände eingeschnittener Weg’ 4: BE-La. – 5. ‘Gang zwischen zwei Pflanzreihen oder zwei Beeten’, auch ‘Grenzrain, Grenzstreifen zwischen zwei Ackerstücken’,  Schdfre, auch als FlN, 2: Wb-Altm 49, 3: verstr. elbostf. – Ick lag in de Fohre twischen twei Weitenstücken ... Lindauc o.J. 47. – 6. ‘der Rand eines Ackerstücks, auf dem beim Pflügen gewendet wird und der zuletzt quer zu den übrigen Furchen gepflügt wird’,  Anwend(e), 2: WO-Bu Uetz, 3: WO-Dru, WE-El Kö, BA-Fro, 4: BA-Gü. – 7. ‘Ritze zwischen den aneinander stehenden Ehebetten’ – in de Fore slapen 3: Wb-Holzl 88 (HA-Wo).
Lautf., Gram.: Fo(h)re, [fr] verstr. s Altm., Dialekt-Ma 12/ Mda-sJe1 19 (verstr. w JE1), verstr. nw elbostf., BLA-Brau, vereinz. nö QUE; Fo(a)hr, [f] verbr. nwaltm. (außer nw) n/mittlere Altm., JE2-Wa; [fr] SA-Die; [f] SA-Rist, vereinz. s Altm. (n der e-Apokope-Linie); [fao] verstr. nw nwaltm.; [fao] SA-Dä; Fahre Siedler-Je § 283 (JE2 JE1); Fahr vereinz. ö Altm.; Fahr(e)n, [frn] Pl. Bewohner-Altm 1,331, JE2-Scho Wa; [fr] verbr. sö ZE; [far], [far] Mda-nwJe1b 57 (JE1-Gra Re), Mda-sJe1 19 (vereinz. sw JE1), verbr. ZE (außer sö); Föhre, Fre verstr. sw elbostf., Id-Quea 153, QUE-West; Fere WE-Wa; Fehre, fre OSCH-He, verstr. s elbostf. (außer n CA), BA-Gü, vereinz. w BE; Feure vereinz. OSCH, BA-GrAls; Fu(h)re, [fr] GA-Bo, WO-Zi Zie, Mda-nwJe1b 57/Dialekt-Ma 12/MdasJe1 19 (verstr. JE1), verbr. ö elbostf. anhalt.; Forche, [for] ZE-Roß, WE-Kö.
Geschr(e) n. ‘ständiges lautes Rufen und Schreien, Geschrei’,  Spektkel, verstr. – ... mit grot Jeschrie’e un Jegröle. Wedde 1938,84; Rda.: vel Geschrei un wenig Wulle, sä de Düwel, wi’e en Kempen (Eber) schrt hat WE-Be.
Lautf.: Geschrie, J- vereinz. elbostf.; -e WO-Ro, vereinz. mittleres/s elbostf.; [jrj] BA-Ha; Geschräi OST-De; -schrei, J- vereinz. nwaltm., verstr. brdb., vereinz. elbostf. omd.; -e ZE-Dor, CA-Ca, verstr. anhalt.; Jeschreije BA-Sip; -schrehe ZE-Gri.
hartfrtsch Adj. 1. ‘nicht wählerisch, anspruchslos, maßlos im Essen’ 3: vereinz. elbostf. – hai is hrdfraesch ‘er ist ein Vielfraß’ Vk-Ask 146; Rda.: Wer hartfretsch is, fritt Eierkauken one Brot. WE-Be. – 2. ‘wählerisch im Essen’, auch vom Vieh,  kme, 3: Wb-Holzl 101, HA-Oh, OSCH-Di.
Lautf.: hartfrtsch HA-Oh, Wb-We 47; -fretsch WE-Be; -frätsch HA-Erx, OSCH-Ba, Wb-We* 213, Spr-Asch 44, Id-Quea 157; -frtsch Wb-Nharz 71, -fräätsch (1.) Wb-Holzl 101; -frtsch OSCH-Di; [hrdfraesch]Vk-Ask 146; Nbf.: haarfräätsch (2.) Wb-Holzl 101.
Hwerstoppel f., vorw. im Pl. ‘Stoppel auf dem Haferfeld’ 2: Bewohner-Altm 1,367, STE-Wa, 3: HA-Eim Oh, OSCH-NWe, WE-Be, Wb-Nharz 72 – nu is allwär dee Tiet ran, wur de Wind ower dee Hawersteppeln goahn dat HA-Eim.
Lautf., Gram.: hwerschtepele Sg. Wb-Nharz 72; Hawersteppele WE-Be; -steppel HA-Oh, OSCH-NWe; -steppeln HA-Eim; Haowerstoppeln Bewohner-Altm 1,367, STE-Wa.