absentren Vb. 1a. ‘jmdn. kurz und unfreundlich abfertigen, abweisen’ 3: WE-Dee Oster. – 1b. ‘jmdn. unbeachtet stehen lassen’ 3: WE-Oster. – 2. refl. ‘sich absondern, rar machen’ 3: HA-Oh.
allent(s)hand Adv. ‘mittlerweile, inzwischen’ 3: verstr. w elbostf., Wb-Holzl 101 (WA-KlWa) – du kannst anthand de Döör opmaken a.a.O. 56 (HA-Eil); ick gahe anzant nah’n Felle (Feld) WE-Dee.
allerwen Adv. ‘gerade jetzt, soeben’ 3: WE-Dee.
Angstmeier m. dass. wie
Angsthse, 3: ADVk Nr. 211 (WO-El, WE-Dee).
anstiften Vb.
1. ‘etw. anlegen, errichten’ 3: WE-Dee.
– 2a. dass. wie
anstellen 4b., 4: CA-Ak.
– 2b. dass. wie
anstickeln, 2: Id-Altm.
Aprilschnee m. ‘im April fallender Schnee’ – Bauernregel: Aprilschnee ist besser als Schafmist 3: WE-Dee.
rtig Adj.
1. ‘gehorsam, folgsam, gut erzogen’, bes. von Kindern, 2: GA-Bo, Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie), ZE-Göd Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. –
sik man rtich! Wb-Be;
is d junge k wol rtich in der schaule? Wb-Nharz 18;
Weckjeputzt word denn de Schmiere
Keener läßt ne Barschte lä’n.
Hinner jede Wohnungstire
kammer art’je Kinder sähn. Krause 1964,112.– 2a. ‘hübsch, sauber, nett’ 3: BLA-Ha.
– 2b. ‘anständig, ehrbar, tüchtig’ –
n’ recht rtigen Minschen 3: HA-Oh.
– 3. dass. wie
rtlich 3. –
mie is ganz oarig 2: WO-Zi.
– 4. ‘verrückt, geistesgestört’,
dusselig –
hei is en betten artig 3: WE-Dee.
sig Adj. 1. ‘stinkend’ 2: Wb-Altm 8. – 2. ‘groß’ 3: WE-Dee, BLA-Brau – dat’s denn wer ne aeseje Menge Krm a.a.O.
wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
bden Vb. 1. (refl.) ‘(etw./jmdn.) zum Zwecke der Reinigung, Erfrischung ins Wasser tauchen’ verstr. – Bower hadde FKK jebadet un war von de Pollezei uffjeschteewert worn. Krause 1964,92; subst.: wei gungen silfdritt na’n Bahn OSCH-Crot; d Kinna jn nacksch n Bin JE2-Scho; hei mott n’n Bn er muss Heilbäder im Solebad in Schöningen nehmen, HA-Oh; Rda.: wat es nich alles gift, manche baet sek saugar WE-Dee; Deck hamse mal te haß jebadet. ‘Du bist verrückt, geistesgestört.’ Spr-Asch 48; naß wie ane gebadte Katze ‘völlig durchnässt’ Vk-Anhaltc 62; Ich bin w jebatt ‘Ich bin stark erhitzt, geschwitzt’ Wb-Ak 31; Tanzlied:Morjen wort’et Woat’r blau,
Morgen boad’ ick miene Frau;
Wenn se sick nich boad’n lätt,
Jift wat mitt’n Schteww’lknecht. Lieder-Ma Nr. 1024 (WA-Eg);Von morgen ahn, beth tho twelff schlegen schall neyne frowe edder maget baden, ... Statuten von Gardelegen um 1450, Cod. dipl. Brdb. 1.25,358. – 2. ‘waten’ 2: Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie), ZE-Roß, 3: vereinz. n elbostf., 4: vereinz. omd. – dorch Wter ben Beiträge-Nd 60 (WO-HWa); dorch et Korn boaden JE1-Ca; Zus.: ... botte nu min ... Brueder Max ... in dissen Puhl rüm ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie).