aftrecken Vb. 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-Scho, 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 12, Wb-Be. 1a. ‘etw. ziehend entfernen, herausziehen’ – den schnöttl (Schlüssel) afftreck’n Spr-Maa 432 (WO-Ol). – 1b. ‘Bettwäsche abziehen’, vgl. aftn 1a. – d Bre (Bettbezug) mütt afetreckt wn, w willn wasch’n JE2-Scho. – 1c. ‘ausziehen, herunterziehen’ – Rda.: an Pr Hsen abtrecken ‘seine Notdurft verrichten’ Wb-Ak 12. – 1d. ‘Rüben verziehen’. – 2a. ‘das Fell abziehen, abhäuten’ – en Hasen et Fell aftrekken Sprw-Börde. – 2b. ‘Hornhaut auf der Zunge des Huhns entfernen’ – Fke Backhs moste ümmer n’ Pipp aftrecken mit ne spitze Ndele HA-Oh. – 2c. dass. wie aftgen – Schelle aftrecken WE-Il. – 3. ‘abfüllen’ – subst.: Schon bie dat Afftrecken ward so mancher Kauhschluck jlieks dorch den Wienschlauch enommen. 3: Gesch-Un 43. – 4a. ‘weggehen, sich entfernen’, auch ‘an einen anderen Ort ziehen’ – Un damidde trecke de Wimmelsdörpsche Mannschaft aff un leit de Ohren hängen. Lindauc o.J. 33. – 4b. ‘eine Arbeitsstelle aufgeben’ – De Md (Magd) is n acht T wedder abjetreckt. Wb-Ak 12. – 5a. ‘abfließen’, von Wasser – dat wter kan nich ftrekken Wb-Nharz 8. – 5b. ‘entweichen, abziehen’, von Rauch – “Fru”, rep hei, “wei hett butten ganz dichten Mist un Näwel, de Rook kann nich aftrecken ...” Wedde 1938,64. – 6. ‘von einer Summe abziehen, abrechnen’ – Mr han unse Stowwe tapzr’n lßen un denn jlei vonne Mte abjetreckt. Wb-Ak 12.
Lautf., Gram.: af(f)treck(e)n, -kk- GA-Ga, Matthies 1912,24 (GA-Miest), verstr. elbostf.; treckt af 3. Sg. Präs. HA-Ack; aftreckt Part. Prät. Ehlies 1960a 79; trecke aff 3. Sg. Prät. Lindauc o.J. 33; treckt’n aff mit Enklise des nachfolgenden Art. m. Akk. 3. Sg. Prät. Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); [aftrek] verstr. nwaltm. Altm., JE2-Scho; [-trk] SA-Rist; ftrekken, [ftrekn] vereinz. sw elbostf.; [ftrekt] Part. Prät. QUE-Di; abtrecken Wb-Ak 12; [aptrekn] Wb-Be.