Bindeholt n. dass. wie  Bindeplock 1., 2: Vk-Anhalta 20 (anhalt. Teil des Flämings), 3: WE-Lan, QUE-St.
Lautf.: Binneholt WE-Lan, QUE-St.
1Börnecke ON – Börnicksche Saftlicker NeckN für die Bewohner von B., 3: WE-Lan; Börnecksche Bimmlinge dass., 3: BLA-Ti.
Brtstulle f. 1. dass. wie  Brtsnde, 3: WE-Lan. – 2. Pl., in der Verbdg.: Brautschtullen schmieten ‘flache Steine so auf eine Wasserfläche werfen, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 2: OST-Des.
Lautf., Gram.: Brotschtulle WE-Lan; Brautstullen Pl. OST-Des.
Christian 1. männl. RN – Rda.: man sachte Krischan, et Himme is ja noch datwischen 3: WE-Be; Neckreim: Christioan, Stich de Lampe oan. 4: Vk-Anhaltc 118 (DE-De);Krischan, steck de Piepe ahn,
Lat den Dampe ut de Hose gahn!
3: Vk-Harz 3,67 (WE-Lan);
Krischoan leet’n Boart stoahn,
Leet’n lang wär’n,
Leet’n awscheer’n.
2: Bewohner-Altm 2,160;
Tanzlied:Krischaon hat dat Geld verspeelt
Bie de Magd in Stalle,
Etwas hatt’e wedd’rekricht,
Aober noch nich alle.
3: Lieder-Ma Nr. 977 (GA-Wef);
Bastlösereim:Klopp, klopp Krischaon
willn beid naoh Wisch gaohn
willn beid härk’n
krieg’n klein Ferk’n -
striek aff, striek aff.
2: SA-NFe.
– 2. ‘dummer, einfältiger Mensch’, Schimpfwort,  Dusseldu bist villeicht ’n Jäne 2: ZE-Roß. – 3. in der Verbdg.: dei grote Krischan ‘große Zehe’,  2Tn, 3: WE-Velt. – 4. TiN ‘Pirol’,  Pingstvgel. – a. in der Verbdg.: Christian Flian 4: BE-Fr Me. – b. in der Verbdg.: Christian Kilian 3: CA-Löd.
Lautf.: Christian Vk-Anhaltc 118 (ZE-Mei, BE-GrMü); [grisdian] BE-Fr Me; Christioan Vk-Anhaltc 118 (DE-De); Christjan STE-Ei; Chrisjahn Vk-Harz 3,68; [krisjn] CA-Ak; Krischa(a)n, krischn verstr. elbostf.; Krischa(o)n, Krischoan SA-We, verstr. Altm., JE2-Gü; Kurzformen: Krist(e)l vereinz. elbostf.; Jäne, Jne ZE-Roß, Wb-Ak 75, Spr-Anhalt 170.
Dreckhanne f. dass., 3: WE-Lan.
Dunst m. 1a. ‘feiner Nebel, getrübte Atmosphäre’, auch ‘von Geruch oder Dampf erfüllte Luft’ 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. – ... Dunst, dee ut den Meß hochsteig ... Gorges 1938,29; Rda.: uf twe Dunst ‘aufs Geratewohl’ Wb-Ak 49; blauen dunst frmken ‘beschwindeln’ Mda-Weg 92; ... awer von Le’ben un Würklichkeit het se keinen Dunst. ‘... haben sie keine Ahnung.’ Wedde 1938,39. – 1b. ‘Wasserdampf (in der Küche)’,  Brten (Kt.), 3: WE-Lan, 4: vereinz. nthür. – 2. in der Verbdg.: blaun Dunst PflN ‘Dost’ 2: Wb-Altm 19. – 3. ‘feiner Schrot für die Vogeljagd’ 3: HA-Oh.
Lautf.: Dunst; außerdem: tunst Mda-Sti 7.
n 1. Zahladj. verbr., stets betont. – a. in der Zahlenfolge ‘eins’, vgl. 1nsDe Tormuhr harre all eine slahn, ... Rauch 1929,71; ainen Meter in’ne Dickde Wb-Holzl 75; Rda.: Dat geit n, tw, dr ‘... schnell, rasch’ Wb-Altm 46; Abzählreim: ene, dene, deck un du bist weg HA-Va; Eene, deene, Duhmmstrick! Siebn Kattn schlaon sick ... Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be). – b. das Einzelne, auch Besondere betonend – adj.: D han blß n Mchen. Wb-Ak 52; t n Schtje han sechtsn Jr’m JE2-Scho; Rda.: von hunnert Morjen en Klt von sehr weitläufiger Verwandtschaft gesagt, WO-Gu; dor sedsd alles uff ne Grde DE-Ca; der Mann, der die Vaterschaft bestreitet, weil er nur einmal mit der Mutter des Kindes verkehrt hat, sagt: Upp n Hau fällt kn Bm. Wb-Altm* 73; Sprw.: Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ’t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263; subst.: dat grn is alles in eins ‘... ist verheddert’ Wb-Nharz 49; d sidst je d s in ne ‘allein, in Gedanken versunken’ CA-Ak; Rda.: sin ein un alles ‘seine ganze Freude’ Sprw-Börde; wedder eins noch keins ‘gar nichts’ a.a.O.; hat eenen weg von einem geistig beschränkten Menschen gesagt, Vk-Anhaltc 102; ’t is mi allns ns ‘... egal’ Wb-Altm 46. – c. eine Zusammengehörigkeit oder Übereinstimmung (zweier Größen) betonend – et is eine Nesse ‘es ist überall nass’ Sprw-Börde; se sünt wär eins ‘einig’ Id-Eilsa 59; Rda.: dat is ein afmken Wb-Nharz 49; tr Junke is tich n un tassellewe Kallwer w ter le Wb-Be. – d. in Verbdg. mit der Präp. in (und dem Adv. weg) die ununterbrochene Fortdauer einer Handlung, eines Geschehens oder Vorgangs bezeichnend – et gurscht in ene wech ‘es regnet fortwährend stark’ WE-Lan; ... se ruppten in einen wegg ... Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim); na, du blaffst ja hüte wedder in eins wech HA-Bee; in eins hen ‘ohne Unterbrechung’ Sprw-Börde. – 2. Indefinitpron. verstr. – a. ‘jemand, irgendeine(r)’, auch generalisierend ‘unsereiner, man’ – da kümmt ainder Wb-Holzl 57; einen in die Fresse haun HA-Alv; t machst je ’n jants koppschai Wb-Be; d hunt wil einen bten Wb-Nharz 50; einder wett gar nich, wo en anfangen sall mit Arbeiten WE-Dee; Rda.: n schlk awwer ner lank hin! Ausruf des Erstaunens, CA-Ak; D bist mich awwer ner ‘... ein ganz Besonderer’ Wb-Ak 52; Wenn eener dumm wart, warte ’s zuerscht in’ Koppe. Vk-Anhaltc 103; de will ainen wat forrtellen ‘... etw. weismachen’ Wb-Holzl 57; d warrt’n nich klauk t HA-Oh; dat konne ne et harze afschtten ‘das konnte einen sehr betrüben’ Wb-Nharz 7; sau kann’n sick in’n Menschen toischen HA-Eil; Sprw.: Wat einder daun kann, ward twei nich su’r. ‘Das Verteilen von Arbeit auf mehrere Personen verspricht Schonung’ Sprw-Harzvorld 399; wat ein sülwest daun kann, dat werd nich sau erket Wb-We 34; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Wenn’n schimmelt Brot itt, find’t’n Geld. Schwerin 1859,43; Rätsel:Hinner uns Hus un Nowers Hus
plögt ener,
plögt on Koller un Schor,
plögt doch ’n grod For
(Furche).Moll (Maulwurf). Hausfr-
Altm 1929,79 (SA-Sal).
– b. das Einzelne, Besondere betonend, bes. in der Verbdg. mit ander (mit semantischer Nähe zu 1b.) – das aine Gind is glain ... BE-Sa; D ne Ostern hat’s m tichtich jeschneiet. Wb-Ak 52; ümmer einder nahn andern! HA-Bee; Un der eene, der mit de Vaodermördersch bis ebber de Ohren ... Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Sprw.: ’n sn Deod is annan sn Breot SA-Dä; den einen sien Uhl is den andern sin Nachtigall HA-Va; sau geit et in der Welt, d’ ene hat den Büdel, de andre dat Geld Wb-We 23; De een is doch vör’n ännern. ‘Begabung und Geschicklichkeit sind bei den Menschen verschieden ausgeprägt.’ Bewohner-Altm 1,330. – c. in verkürzten Sätzen für das subst. Objekt stehend – einen nemen ‘Alkohol trinken’ HA-Oh; ’n lßen ‘einen Darmwind entweichen lassen’ Wb-Ak 52; sek eins singen Wb-Nharz 49; du krichst ene anne Bramme Androhung von Prügel, JE1-Go; Was hat’e denn for ne jeheirt? Wb-Ak 52. – 3. unbest. Art. verbr. – a. in normaler Sprechhaltung stets unbetont – a Barrich KÖ-Pi; en Glas Behr SA-Jeg; ‘n Hp’n Ld’ Wb-Altm 84; d ld a Abbel DE-Ca; de junge Frau hat ane beese Krankheet DE-Vo; “Was denn vor an Vorein?” Wäschke 61915,121; d Hirsch het wa än Jewaih JE2-Scho; Rda.: en Hals afschnien ‘übervorteilen, betrügen’ Sprw-Börde; d st t w en schmlet Handk ‘er sieht dünn aus’ JE2-Scho; hei liggt (lügt) sau harte wie en Pert leppt QUE-West; hei hat Infälle w en ld Hs ‘er hat sonderbare Einfälle’ WE-Be; Dat könnt ene sure Kreike (Pflaumensorte) weren ‘das könnte für jmdn. ungünstig werden’ Wb-We 74; Sprw.: op en Heger kumt en Feger ‘auf einen sparsamen Hauswirt folgt oft ein Verschwender’ Wb-We 48; von’n groten Bullen fällt ook en groot Kalw HA-No; Bauernregel: Lichtmessen hell und klar, jibt an jutet Flachsjahr Spr-Asch 49; Rätsel: wann is de Voß en Voß? – wenn er allein ist, scherzh. Ausnutzung der lautlichen Übereinstimmung mit dem Zahladj., OST-Ker. – b. betont, in gefühlsbetonter Rede verstärkend – Das is an Wetter! Wb-Ak 50; ein Jeld hat das jekost ‘viel Geld ...’ a.a.O. 51. – c. vor Zahlwörtern und Mengenangaben die Gültigkeit einer Aussage einschränkend ‘etwa, ungefähr’ – ein veir Wochen her Wb-We 34; Vorr’n drittig Johren, ... Lindaua o.J. 63; an Sticker dreie Wb-Ak 16; wi willn noch n acht Daog töw’n (warten) Wb-Altm 258.
Lautf., Gram.: 1. Zahladj., in der Zahlenfolge: een, n verbr. nwaltm., Wb-Altm 46, SA-Kun, vereinz. n GA, verbr. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. JE1, ZE-Bur, WA-So, Wb-Ak 52; eene, ne vereinz. sö Altm., HA-Sa, verstr. mittleres/s JE2, JE1-Wo, vereinz. w JE1, HA-Bre NHa, OSCH-KlQue, QUE-Frie, CA-Mi; ejn SA-Jee; än SA-Ne; eän GA-Mie; aein GA-Pe; äin OST-Klä, verstr. mittlere Altm.; ein, eyn, ain SA-Bre Dam, verbr. w Altm., verstr. w OST, vereinz. w STE, JE2-Za, verstr. w elbostf., QUE-Su; eine, aine WO-Me, verbr. w elbostf., verstr. ö elbostf., vereinz. nthür.; ane, ne WE-Lü, Vk-Ask 161, BA-Schie; enne ZE-Dor, enn SA-Die, STE-Grä; in Abzählreimen, abweichend vom sonstigen Gebrauch: eene, ne Wb-Altm** 48, vereinz. ö/s Altm. elbostf., BE-Me, KÖ-Pro; een GA-Rä; Eneke Dim. Lieder-Ma Nr. 571 (vereinz. n elbostf.); Eeneken Dim. a.a.O. 589 (BA-GrAls); Eenichen Dim. a.a.O. 589 (DE-Je); enne vereinz. n/mittleres elbostf., Lieder-Ma Nr. 584 (DE); 2. Zahladj., Indefinitpron., Artikel (in betonter Stellung): st. (attr. und allein stehend): Nom. Sg. m., n.: een, n vereinz. nwaltm., Wb-Altm 46 und 263, Spr-Altm 75, SA-Rie, vereinz. OST n/mittleres JE2, verstr. mbrdb., WO-Gu, CA-Salz, verstr. anhalt.; ein, eyn, ain SA-Rie, verstr. elbostf., Wb-Ak 50 (bei Hervorhebung); n Vk-Ask 137 (QUE-Scha); Dat./Akk. Sg. m.: enen, eenen Wb-Altm 46, vereinz. ö/s Altm., Heimatkalender-Je 1923,94 (JE2-Vie), JE1-Mo, vereinz. anhalt.; een’n, n’n, ’n, [], [e] SA-Dä, Wb-Altm 46 (nur Zahladj.), Bewohner-Altm 1,334, vereinz. anhalt.; een, n SA-Ty, SA-Stap, OST-Ho Möl, JE2-Schö, JE1-Gö, ZE-Roß, KÖ-Grö; äin STE-Ho; einen, ainen verstr. elbostf.; ei’n HA-Alv, WA-GrGe, CA-Fö, BA-Ha; ohne Flexionsendung (z.B. in der Verbdg.: in e.): ene, ne WE-Lan, Wb-Nharz 7 und 49, CA-Ak; een, n Wb-Altm 16 und 46, Wb-Alm* 7, Spr-Altm 82; Dat. Sg. n. wie Dat./Akk. m.; Akk. Sg. n. wie Nom. Sg. m., n.; Nom./Akk. Sg. f. und als Stellvertreter eines Subst.: eene, ne vereinz. s Altm., verstr. mbrdb., JE1-Me, Vk-Harz 8,49, vereinz. sö elbostf., verstr. anhalt.; een vereinz. nwaltm., verstr. n/mittlere Altm.; eine, aine verstr. elbostf., Mda-Sti 30, Wb-Ak 50 (bei Hervorhebung); ein SA-Bre, verstr. w Altm.; ahne, ne Vk-Ask 374, Spr-Asch 17, BA-Neu Sip; Dat. Sg. f. wie Nom./Akk. Sg. f.; außerdem: unflektiert: n JE2-Scho; sw.: Nom. Sg. alle Genera: ene, ne Wb-We 23, verstr. anhalt.; een Bewohner-Altm 1,330, Pohlmann 1905,33; eine, [ain] vereinz. elbostf., BE-Sa; Dat. (Akk.) Sg. f.: e(e)ne JE2-Gü, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), vereinz. anhalt.; eine Wedde 1938,20; 3. Artikel in unbetonter Stellung: en(n) m./n. vereinz. w Altm., OST-Ker Le, vereinz. ö JE2, verstr. elbostf.; enne f. JE1-Kä, ZE-Dor, vereinz. elbostf., BA-Sip, Krause 1964,60; [] m./n. SA-Ko; än, [n] m./n. SA-Ab HDo, JE2-Scho; an(n), [an] m./n. SA-Bon Dä, Spr-Asch 49, Mda-Ro, verbr. anhalt.; an(n)e f. verstr. sö elbostf. omd.; a m./n. verbr. anhalt.; sonst vorw. enklitisch: ’n m./n., nwaltm., n nbrdb. auch f. (nicht eindeutig von der Kurzform für  1man zu trennen); ne, ’ne f.; ’n Pl.; 4. als Stellvertreter eines Subst. bzw. für ein logisch zu ergänzendes Subst.: m.: eener, ner verstr. Altm., JE2 JE1, ZE-Roß, vereinz. anhalt.; eender JE2-Gü, Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); einer vereinz. HA OSCH, WE-Rho; einder, ainder verstr. elbostf., Mda-Sti 30; aaner QUE-Di; ander Mda-Weg 85; Akk. Sg. vgl. st. Akk. Sg. m.; n.: eens, ns Wb-Altm 46, Sprw-Börde, vereinz. anhalt.; eins, ainsz vereinz. elbostf., Mda-Sti 30; f.: wie st. f. Nom. Sg.; unflektiert (vor allem verallgemeinernd ‘man’): een, n vereinz. Altm.; ein vereinz. elbostf.
Ernekranz m. 1. ‘Gebinde aus Ähren, Feldblumen und bunten Bändern’ 2: GA-Ka, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – sei hett den ernkranz ebrocht HA-Oh. – Brauch (wie auch für  Ernekrne 1.): Der E. wurde kurz nach dem Schneiden der letzten Halme aus den Ähren aller geernteten Getreidearten (die z.T. aus den zuletzt gebundenen Garben stammten) gebunden und oft auch mit einem Spruch versehen. verstr. Auf eine Reichgabel (STE-Schö, Vk-Unterharzb 102, Vk-Anhalta 280) oder Harke (Vk-Harz 8,79) gesteckt, führte man ihn auf dem letzten, bunt geschmückten Erntewagen mit, der unter dem Gesang der Mäher und Binderinnen das Feld in Richtung des Dorfes verließ, das man dann einmal durchfuhr. verstr. In anderen Fällen trug man den E. mit Musikbegleitung durch das Dorf (Bewohner-Altm 2,273) oder aber er wurde von einem Burschen auf einer Stange getragen, der ihn vor jeder Bauernwirtschaft tanzen ließ und dafür einen Schnaps erhielt (Wb-Ak 25). Gleich nach der Ankunft auf dem Hof wurde der E. dem Bauern/ Gutsherrn in feierlicher Weise – umrahmt durch einen Choral – durch den ersten Mäher oder dessen Frau (Vk-Anhalta 281) bzw. einer Binderin (Vk-Unterharzb 102) überreicht. verstr. Auf größeren Gütern erfolgte dies zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. zum Erntedankfest. Bewohner-Altm 2,273, WE-Lan, Ackerbau-Anhalt 351, Vk-Anhalta 281 f. Die dabei gesprochenen Verse (Erntespruch, Erntekranzpredigt, Kranzbitte) trugen formelhaften Charakter:Heite bring’n mer ’n Aehrenkranz,
morjen die jebratene Jans,
Iwwermorgen das fette Schwein,
Drum wollen wir alle recht lustig sein!
Vk-Anhaltb 56 (DE-
Thu);
Ik bringe jüch den Kranz.
Hei is nich half, sondern ganz.
Hei is nich van Diestel un Dorn,
sondern van luter Winterkorn.
Vk-Altm 243 (um GA-Oeb).
Der E. fand einen Ehrenplatz im Haus des Bauern, vorw. im Flur, wo er bis zur nächsten Ernte hing. verstr. Die Benennung E. ging auf die Feierlichkeiten während und nach der Überreichung des E. über, s. 2. – 2. ‘das nichtkirchliche Erntefest’, Feierlichkeiten rings um die Überreichung von E. 1. und  Ernekrne nach dem Abschluss der Getreideernte, 2: Bewohner-Altm 2,273, OST-Ucht, vereinz. s Altm., verstr. mittleres JE2 mbrdb., 3: verstr. w elbostf., verbr. ö elbostf., 4: verbr. omd. – d ward orngrands jefaiord BE-Il. – Brauch: An das unter 1. beschriebene Zeremoniell schloss sich der Festschmaus an, bei dem Braten (von Schwein, Hammel oder Gans) gereicht wurde (vgl. Ernebrde(n)). verstr. Dazu gab es Hirse- oder Reisbrei (Vk-Anhalta 281), Kuchen und alkoholische Getränke. verstr. Im Nharz. bestand das Essen auch aus Kartoffelsalat und Schmorkohl. Vk-Unterharzb 103. Den Abschluss bildete ein Tanz auf der Scheunentenne, dem Kornboden oder im Wirtshaus, den der Bauer bzw. Gutsherr mit der Frau des ersten Mähers eröffnete. verstr., vgl. bes. Bewohner-Altm 2,273 f., Wb-Ak 25, Vk-Anhalta 281. In manchen Dörfern (bes. in Anhalt) gab es ein gemeinsames Fest aller Bauernwirtschaften. Ein Wagen mit Musikanten fuhr an der Spitze, dann folgten die Wagen der anderen Teilnehmer. Nach einer Runde durch das Dorf hielt man am Gasthof, wo sich an die Übergabe des Kranzes und die Dankesrede eines Bauern Festmahl und Tanz anschlossen. Vk-Anhaltb 55.  Aust Aust(e)br Austten Austköste Dag (Verbdg.) Dankfest Erneball Ernebr Ernebrde(n) Ernedankfest Ernedanz Ernefest Ernefer Erneköste Ernekrne Ernemltt Ernemuske Ernesms Erntegans Gdendl Hmelköste Hoferntekranz Holtschenball Vergdendl.
Lautf.: Ernekranz vereinz. mbrdb.; Arne- DE-Bo; Ehren- BrauchwAltm 98 (GA-Clü KloNeu), vereinz. n/w elbostf., WA-Re; E’ern-, ern- HA-Oh Ost; Ehrn- WO-Dru, HA-NHa No, vereinz. mittleres elbostf., WE-Il Re, BE-KlMü; Ärne- ZE-Ro; Ähren-, ëren- WO-Ma, JE1-Da, verstr. ö elbostf. (außer nö), Wb-Nharz 51, BLA-Ta, CA-Lö, verstr. KÖ, vereinz. w DE; Ährnkranz, -s (anhalt.: [rngrands]) WO-Ke Ri, JE1-GrLüb, GA-Nie, vereinz. ö elbostf., BLA-Ti, verstr. anhalt.; Ihren- OSCH-Di; Erntekranz OST-Ucht, vereinz. s Altm., verstr. mittleres JE2 mbrdb., GA-Dö Lock, vereinz. mittleres/sö elbostf., BA-Ha Schie, vereinz. s CA; Ernt- STE-Sta Stei; Ernde- WA-Neu; Ärnte- WE-Elb, DE-Je; Ährnde- GA-Ziep, BA-Re; Arnte-, [arndgrands] ZE-Jü, verstr. w/mittleres anhalt.
Etterpstel f. dass. wie  Etterpickel, 3: WE-Lan, BE-KlMü.
Lautf.: Iterpustel.
Ftjen n. 1. dass. wie  Ft, 1: vereinz. nwaltm., 2: Wb-Altm 236, vereinz. s SA, OST-Des Sta, verstr. n GA, STE-Buch, vereinz. mbrdb., 3: vereinz. mittleres elbostf., WE-Lan, 4: Vk-Anhalta 33. – 2. TiN ‘Waldlaubvogel’ 4: a.a.O. 79.
Lautf., Gram.: Fietchen WA-Alt, WE-Lan, BA-GrAls, Vk-Anhalta 33; Fiteken, Fitjeken Id-Eilsa 61; Fitichen, Fiting (2.) Vk-Anhalta 79; Feitchen, [faitn] vereinz. nwaltm. s SA, OST-Des, verstr. n GA, STE-Buch, vereinz. mbrdb.; Feitgen SA-Meh; Veitken Wb-Altm 236, OST-Sta; Feitje f. GA-Al.