1ändern Vb. 1: Ehlies 1960b 298, SA-Rist, 2: Wb-Altm 57, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1. ‘umwandeln, verändern’ – dat lett sik balle endern HA-Oh; “... ich werde nun mal ernstlich mit ihr sprechen. ” – “Thunse das, jnädjer Harre!” ... “sähn Sie mal zu, eppsese ändern”. Wäschke 61915,145; Sprw.: En Wullef ändert de Haar’ Un blift doch, wie he war. Vk-Harz 3,60. – 2. refl. ‘sich wandeln, verändern’ – Wo hemm sick dei Tieden ännert! Ehlies 1960b 298; s Wetter ännert sich KÖ-Bre; Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Scherzreim:Wenn de Hahn kraiht oppn Mess
ändert seck et Wäder oder et blifft wie et is.
WE-Re.
Lautf., Gram.: ändern Richter o.J. 32; ändern 3. Pl. Präs. Wäschke 61915,145; ändert 3. Sg. Präs. vereinz. elbostf.; ännert 3. Sg. Präs. Wb-Altm 57, KÖ-Bre; je- Part. Prät. Krause 1964,19; ännert Part. Prät. Ehlies 1960b 298; endern vereinz. w elbostf.; [ern] ZE-Roß, Wb-Be; [ent] 3. Sg. Präs. SA-Rist.
rsklopper m. dass. wie  Arschpauker, 2: ADVk Nr. 239d (STE-Ta), 3: a.a.O. Nr. 239d (WE-Re).
Lautf.: Arschklopper.
1bten Indefinitpron., adj. und adv. gebraucht ‘(ein) wenig, etwas’ allg. (außer mittleres/ö anhalt.) – n’ bettjen Brt HA-Oh; an bisschen Essen is noch ewwor BE-Ra; heff man noch an bittkng Gedd SA-Dä; En betten dumm ... Klaus 1936,55; dat musselt saun betten ‘es regnet leicht’ WE-Re; he hät’n bäten ielig JE2-Wa; blf man noch an bitt’n hia SA-Dä; töw (warte) man noch’n bitschen STE-Ho; na Südosten hen stieht det Gelände ’n bitchen an JE2-Gü; Fastelabend war dazemal äben noch en Fest, wu et ook en been wat orntijes te Eten jeben mußte. Vk-Harz 8,30; ’n klein bittschn Kredel 1929,3; jiff mik’n bettj’n aff Spr-Mab 399; Rda.: all betten hülpt Wb-Holzl 63 (HA-Eil); ach, d lwes Bißchen Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens, Wb-Ak 36.  TZ: auch ‘geringe, unbedeutende Menge’: Faps Fse Fatz(en) Fisse Fissel Fitz(e)ken Grissel Happ(en) Id Kleinigkeit Kluckenschett Krach Krmel Lgel Lickup Linse Mle Nippelchen, weitere Synonyme  wnig.
Lautf.: bet(e)n OST-De Rä, JE2-Fe; beden OST-Poll; bechen GA-Le; be’en Vk-Harz 8,30; beäten OST-We; bät(e)n Wb-Altm 12, verstr. n/w OST, vereinz. n JE2; bä’n OST-Bö; bichen GA-Wan; bett(e)n WO-San, JE1-Walt, GA-Ev, verbr. w elbostf.; bejjen CA-Löd; bätten HA-Som; bitt(e)n SA-Dä HDo Hö, STE-Döl KlSchwa, WE-Si; büttn SA-Brie; Dim.: bettken SA-Schm; bettgen GA-Sie, JE1-Ca Gü, HA-Bre, BLA-Wie; bettch(e)n, [betn] SA-Bee, verstr. s Altm., JE2-HSe, verbr. JE1 n ZE, vereinz. s ZE, verbr. n/ö/s elbostf., verstr. w elbostf.; [bedn] BE-He; bettj(e)n vereinz. s Altm. ZE, verstr. n/w elbostf., vereinz. s elbostf.; bessken CA-KlRo; bätken Wb-Altm 12; bättch(e)n, [btn] STE-Je, vereinz. JE1, Nd-Börde § 46 (WO-Schn), BLA-Ta; bät(t)jen Wb-Altm 12, JE1-Ge; bäskng Mda-Ro; bittk(e)n, [bitk] verstr. n/w nwaltm.; bittgen SA-Im; bittch(e)n SA-Bar Wa, verbr. s Altm. JE2 n JE1, ZE-Dü, HA-Uep; bittj(e)n SA-Stei, GA-Lü Trü, JE2-Nkli, JE1-HLo The, HA-Hu, WE-El; bittsch(e)n verstr. mittleres/s nwaltm., Wb-Altm 12, verbr. n/mittlere Altm., WO-Ri, JE2-Kl, GA-Hö; [bitig] JE2-Scho; bitsken Wb-Altm 12; bissk(e)n, [bisk] vereinz. s/ö ZE, CA-Brei; bissch(e)n, [bis()n] verbr. ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. nthür. w anhalt.; piszchen Mda-Sti 4; bischen Wb-Altm 12, verbr. ö SA mittleres/s OST, GA-Ku Wo, verbr. STE, JE2-HGö Schö; büttchen SA-HHe, GA-Lo; büdschen OST-Pol; büttsch(e)n verbr. ö SA OST (außer nö), GA-Lin Sche, verbr. STE, JE2-GrWu; büschen SA-Gü Jee Zie, vereinz. s OST nö GA STE.
blwen Vb. 1. ‘eine Stelle, einen Ort nicht verlassen’ verbr. – ik blwe b dick HA-Oh; ... de Mäde un Knechte bleimn oo nich heeme ... Alt-Cöthen 60; wei blion bn up’n Böön STE-Ost; ... wue sülln dänn de Lüede bli’en ... ‘wo sollen die Leute denn hin’ Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Sprw.: Jeder bliewe op sien’ Meß. Vk-Harz 3,58. – 2. verbr. – a. ‘einen Zustand, eine best. Eigenschaft beibehalten, bewahren’ – blf munter WE-La; ... daß de Kinder jesund bleiben sollen ... Richter o.J. 8; De bliwt hier ligg’n ... Matthies 1903,33; et blift nich immer un ewich sau Sprw-Börde; Awwer o de Mannßen blemn nich ruhig ... Wäschke 61915,26; d müst schrun lan (schreiben lernen) süss bliffste däömlich JE2-Scho; Sprw.: As’t west is, sall’t bliw’n. ‘Die alten Sitten sollen beibehalten werden.’ Bewohner-Altm 1,366; de Bur blifft en Bur unn wenn he schleppt (schläft) bett Middag HA-Va; wer schrift, dei blift ‘wer etw. schriftlich fixiert, kann sich später (zu seinem Vorteil) darauf berufen’ WE-Dee. – b. in der Verbdg. blwen lten ‘unterlassen’ – lt dat blben HA-Oh. – 3. in der Verbdg.: nicht (mehr) bleiben ‘nicht (mehr) trächtig werden’ 4: vereinz. anhalt. – 4. ‘als Rest übrig bleiben’ vereinz. – et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re.
Lautf., Gram.: bliw(e)n, [blv()n] Wb-Altm 20, Bewohner-Altm 1,366, SA-See, verbr. OST n STE, WO-Ucht, JE2-Pap Zo, JE1-Pa, ZE-Steu; blieb(e)n vereinz. w/mittlere Altm., WO-Mahl, JE2-Ba KlWul, ZE-Na, verstr. elbostf., vereinz. nthür.; plb’n Mda-Sti 17; [blb] Id-Eilsa 53; blbm QUE-Di; bliem’n JE1-Grä; blie’m, bliem, [blm], [bl] verbr. nwaltm. w/mittlere/s Altm., vereinz. STE, JE2-Ste, verstr. ZE, WO-HWa, Wb-Holzl 65, vereinz. n BA n CA; blüm SA-Net; [blun], [bln] STE-Je Steg, Siedler-Je § 143a (n/w JE2 nw JE1), Mda-nwJe1a 45 (JE2-HSe, JE1-Ih Pa); blion, [blon] STE-Bö Ost; bli’en, [bln] STE-Sa, vereinz. ö JE2 (außer nö); [bln] Siedler-Je § 143a (sö JE2), Nd-KlWu 18; bleiben QUE-GrSchie, vereinz. anhalt.; bleimn Wäschke 61915,26, Alt-Cöthen 60; blei’m, [blai] ZE-Roß, Wb-Ak 37, DE-Je; [plai] Wb-Be; blaben Spr-Asch 28; 3. Sg. Präs.: blif(f)t, bliw(w)t, [blift] verbr. nd.; blwet ZE-Kö; plwet Mda-Sti 48; bleiwet ZE-Roß, vereinz. DE; bleibet BE-Ge; Imp. Sg.: blief, blf, bliew SA-Dä, Nd-KlWu 19, verstr. elbostf.; bliff WE-Zi; plip Mda-Sti 17; bleib Vk-Anhaltc 78 (vereinz. anhalt.); 1./3. Sg. Prät.: blf, blw, bleew Wb-Altm 20, Pohlmann 1905,5, verstr. ZE; bleech Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie); [blef] QUE-Di; bläf Mda-Ro; ble-if Wb-Nharz 29; bleif, blaif, bleiw Volksspr-Altm 92 (SA-Se), verstr. elbostf.; blebb, [bleb] Wb-Ak 37, DE-Ca; plep Mda-Sti 30; blib, [blip] Mda-Ze (ZE-Roß), Krause 1964,87; 3. Pl. Prät.: blbm QUE-Di; ble-un JE2-Gü; bleiben Hbl-Ohre 1928 Nr. 9/Wöhlbier (HA-Eim); bleiften Vk-Harz 3,25 (BLA-Be), Wb-Nharz 29 (BLA-Hü); blai’m Wb-Holzl 65; blebben Wb-Nharz 29; blemn Wäschke 61915,26; [ble] DE-Ca; blim’m Heimatkalender-Ze 1962,89 (ZE-Ze); Part. Prät.: ble(e)wen Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.), Pohlmann 1905 ff.,120; eblben WE-He; eblebn HA-Oh; eble’m Wb-Holzl 65 (HA-Eil); [jbl] Dialekt-Ma 4 (JE1-Walt); bläw’n Wb-Altm 20; bläeven STE-Da; gibläben JE1-Mo; blem Volksspr-Altm 92 (SA-Se); [bla] Dialekt-Ma 4 (verbr. mittleres/s JE1); [jbla] verstr. ZE; [blun] JE2-Scho; [bln] Mda-nwJe1a 45 (JE2-HSe, vereinz. nw JE1); [blai] SA-Dä; blebben WO-Ma; eblebb(e)n verstr. mittleres/s elbostf.; jeblebben Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); eblebbm QUE-Di; eblem’m, [ble] Wb-Holzl 65 (WA-KlWa), Dialekt-Ma 4 (vereinz. nö CA); geblemm, je-, -blem’m, [jble] ZE-Roß, vereinz. anhalt.; [jbli] Mda-Ze (ZE-Roß).
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
gnötteln Vb. 1. dass. wie  gnseln 1b., 3: WE-Re Strö – hei gnöddelt sick wat in Boart WE-Re. – 2. dass. wie  gnöckeln 1., 3: OSCH-Ba De, verstr. WE.
Lautf.: gnötteln OSCH-De, WE-He La; knötteln WE-Strö; gnöddeln OSCH-Ba, vereinz. WE; gnölen WE-Strö; gnetteln Wb-We* 211.
Gsehrder m. dass., 3: HA-Oh, WE-Re.
Lautf.: Gauseher HA-Oh; -heer WE-Re.
Grsewande f. dass. wie  Grsestrpe, 3: WE-Re.
Lautf.: Graosewanne.
Hne m. 1. ‘männl. Haushuhn’, slt. auch Männchen anderer Vogelarten, verbr. – dai Hin (Hähne) krien mrgngs btd’n SA-Dä; dor Hne dridd das Hn BE-Scha; Rda.: Hn in Korwe sn ‘beliebt sein’ Wb-We 46; een’n ro’en Haohn up’t Dack setten ‘jmds. Gebäude in Brand setzen’ Bewohner-Altm 1,338; d kreijet w der hunt noch hne n ‘etw. interessiert niemanden’ Wb-Nharz 68; De Hahn moakt d’ Og’n to bi’t Krei’n; he wet’t butwennig. Spr-Altm 83; Töw (warte) nochn bütschen, seggt de Hohn tumm Pierworm, dunn kreeg he imm to faten un fret imm upp. STE-Kre; Sprw.: Wenn de Hahn upp’n Meßberg steiht, hat he grot Recht. Spr-Altm 83; Twee Haohns up’n Meß, twee Furrlü’ up’n Waw’n (Wagen), twee Mudders in’t Hus: de könn’ sick nich verdraw’n (vertragen). Bewohner-Altm 1,338; Haohn un Koh decken dänn Disch to. a.a.O. 1,338; Rätsel: wie kummt de Hahn obern Tun wennt ränt?– nass, WE-Velt; in de Mitte dr rote Hahne un ringsum de weißen Hinner – Zunge und Zähne, KÖ-Ra; Kinderreim:Kucke Mudder, kucke Mudder, dat jeht jut,
wat der Hahn mit de Hinder dut,
hakt inn Kamm un kommt keen Blut,
kucke Mudder, kucke Mudder, dat jeht jut.
ZE-Ze;
Scherzreim:Kucke, kucke, kucke,
de Hahn sitt op de Klucke.
BA-GrAls;
Wenn de Hahn kraiht oppn Mess
ändert seck et Wäder oder et blifft wie et is.
WE-Re.
– Brauch, Volksgl.: Wer die letzte Garbe bindet, muss den Hahn fangen. ADVk Kt. 93 (Einzelbeleg JE2). Das Krähen der Hähne, bes. nachmittags, kündigt Regen an. Kräht der Hahn während der Geburt eines Kindes, stirbt es bald. Vk-Anhalta 29. Der Hahn bringt die Ostereier. Brauch-wAltm 37, ADVk Kt. 32 (w anhalt.). Wenn die Ostereier versteckt sind, ruft man den Suchenden zu: Kickerikik, der Hne hat bunte Eier jelt! Wb-Ak 65.  Hennig Hnertuckel Hshne; Kinderspr.: Kikerik Kikerikhne Kückelhne. – 2. ‘Garbe, die bei der Getreideernte zuletzt gebunden wird’, vgl. Hne 1., 2: ADVk Kt. 94 (Einzelbeleg WO). – 3. ‘Zapfhahn am Fass’ 2: Wb-Altm 263, 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 65 – n’ Hnen opdrein, ne Hne in’t Ft sln HA-Oh. – 4. ‘männl. Geschlechtsteil’ 2: Wb-Altm 263, ZE-Roß. – 5. ‘feiger, verzärtelter Mensch’, abw.,  Angsthse, 2: ZE-Roß. – 6. in der Verbdg.: Häönken Väörmeier ‘jmd., der sich stets einmischt’, abw., 2: Wb-Altm 77, Bewohner-Altm 1,338.
Lautf.: Hahne, [hn] verbr. elbostf. omd.; Ahne WO-Ol; Hoane, Haone, Hne, [hn] ZE-Nu Ro, vereinz. elbostf. anhalt.; Hohne vereinz. JE2; [han] Mda-Ze (verstr. ZE); [hane] ZE-Kö; Hahn vereinz. Altm. s JE1 ZE, verstr. elbostf.; Hoahn, Haohn, [hn] verstr. nwaltm. nbrdb., BE-Gü He; Hn, Hohn verstr. nbrdb.; [haon] SA-Dä; [hun] SA-Die; Haehn OST-Meß; Hoehn SA-Ra; [h] SA-Rist; Hoa OST-Na. – Gram.: Pl. [hnn] QUE-Hau; [hann] Mda-nwJe1b 70 (JE2-HSe, verstr. nw JE1); [hn] GA-Da; Hn STE-Wa, Höhn Mda-Ost 47 (OST-Ko); [hin] SA-Dä; [h] SA-Rist; Hahnens Hbl-Ohre 1929 Nr. 10/Wöhlbier (HA-Eim), Hanens Wb-Holzl 100, Hnens HA-Oh (veralt.); Haohns Bewohner-Altm 1,338; Höähns Mda-Ost 47 (OST-Me); Hööje a.a.O. 47 (OST-Gla). Zus.: zu 1.: Hs-, Kapp-, Kapn-, Kikerik-, Koller-, Kückel-, ster-; zu 4.: Nill-; sonstiges: Haupthahn, Kampfhahn, Kapp-, Knurrhahn, Königsbräuhahn, Krp-.