Appelquse f. dass. wie
Appelknst, 2: GA-Bo, WO-Be, 3: HA-Alv Va.
werglwisch Adj. 1. ‘im Aberglauben befangen, auf Aberglauben beruhend, abergläubisch’ 1: SA-Hö, 2: Mda-Ar 51, JE2-Scho, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – d is j s wajlusch JE2-Scho. – 2. ‘leichtgläubig’ – subst.: Düt is en awerglöewischen 3: Id-Eilsa 49. – 3. ‘eifersüchtig’ – oaw’rjloewisch up sne fre sn 2: Spr-Maa 428 (WO-Be).
baff 1. Interj. Ausruf für ein dumpfes, knallartiges Geräusch, 2: vereinz. ö OST, Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be), 3: vereinz. elbostf. – baff, da slauch de Der tau HA-Oh; baf, d wr et eplatzt Wb-Nharz 19; baff, herre’n Backfafe wech Spr-Asch 17; Abzählreim: ene beene baff, du bist aff OST-Polk. – 2. Adv. ‘überrascht, verdutzt’ 2: Francke 1904,30, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – t pin ich mfach paff Wb-Be; Da warn de drei Schtrafmandatskandedatn erscht richtich paff. Krause 1964,70; Rda.: bu un baff sien Sprw-Eils 38.
baffen Vb. 1. ‘dumpf knallen’ 2: Wb-Altm* 49, 3: Wb-Nharz 19 – de lke het de ganze nacht ebaft von einer durch Wind hin und her bewegten Luke, a.a.O. 19; He sleit äm, dt’t man so bafft. Wb-Altm* 49. – 2. ‘mit dumpfem Knall auf etw. prallen, auftreffen’ – Abzählreim:Eene, deene, Duhmstrick!
Siebn Kattn schlaon sick.
...
Eene kreech en harten Schlach,
Dat se jaejen de Doere bafft ... 2: Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be).– 3. ‘etw. geräuschvoll schließen, zuschlagen’ 3: Wb-We 11, Wb-Nharz 19 – baffe de dr nich sau a.a.O. 19.
2bden Vb.
1. ‘beten’ 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE2-Scho, ZE-Kö, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. omd. –
d must ast bin un dänn kannste upschtn JE2-Scho;
... väl hew’k ... tum leewen Hergott bägt ... Albrecht 21822 1,73;
“Jo, ’s hat injeschlan!” sase Heinrich; Rieckchen nickte derzu un bette weiter. Wäschke 61915,10; Rda.:
wat nich bäden kann, mott met BA-Re;
Dao kömmt wat Näis (Neues)
up, sä de Jung’, as’r bei’n soll. Bewohner-Altm 1,341; Sprw.: subst.:
..., awer mit’n Acker is dat saune Sache, Meß deiht mehr wie Bä’en. Wedde 1938,94; Spottvers:
Mien lewes Kind, di glöf ik nich,
wenn Buurkls kümmt, dann töf (warte) ik nich,
wenn Buurkls kümmt, dann bä ik nich. Brauch-wAltm 5
(GA-KlEn);Lied:
Baete, baete, Knochen!
Um baete noch vier Wochen;
Wennte in’n Himmel kimmst,
Kriegste, watte hebb’n wisst. Lieder-Ma Nr. 728 (WA-Eg).– 2. ‘(unablässig um etw.) bitten’,
beddeln, 1: SA-Scha, 2: Wb-Altm 10, 3: Spr-Ma
b 391 (WO-HWa).
– 3. ‘aufsagen’ 2: Spr-Ma
b 383 (WO-Be), 3: a.a.O. 391 (WO-Ol, HA-Sü).
Bn n.
1. ‘Bein’ allg. –
en pen bein ‘stets eiterndes Bein’ Wb-Nharz 138;
r hat an steifes Bn. Wb-Ak 34;
mik daut de Beine wei HA-Oh; Rda. (bei einigen Rda. auch Bezug zu (
2.) möglich):
ant Bein binnen ‘etw. gering achten’ Wb-We 14;
hund’rt doald’r ant bain binn’n ‘hundert Taler ausgeben’ Spr-Ma
b 390 (WO-Ol);
sik de Beine fortren ‘ein wenig spazieren gehen’ HA-Oh;
Se is fix to Been. Kredel 1929,19;
... nich meh janz feste uff de Beene ... Alt-Cöthen 61;
von frieh an uff de Beene sinn ZE-Roß;
nimm de Beine in de Hand ‘lauf schnell’ WE-Be;
ek will dek beine maken zum Antreiben von jmdm., Id-Que
a 143;
sich kn Bn ausreißen ‘sich nicht sehr bemühen’ Wb-Ak 34;
de kehrt de Beine op ‘er stirbt’ OSCH-Gü;
schtein un bein kln ‘heftig klagen’ Wb-Nharz 24;
nasse Beine ‘betrunken’,
dn, CA-Lö;
up einen Beine kann man nich stn ‘Aufforderung zum Trinken eines zweiten Glases’ Wb-We 14; Sprw.:
flinke Beine schaffen wat Sprw-Börde;
wat’n nich in’n Kopp hat, mott’n in de Beine hem’n HA-Oh.
– 2. ‘Fuß’ 2: WO-Be, vereinz. n JE2, verbr. mbrdb., 3: vereinz. n elbostf., verstr. s elbostf., 4: verbr. omd. –
kaale Beene Serimunt 1930 Nr. 82;
dor had mich ufs Bn jeldschd DE-Ca;
... stämperte met de Beene so recht in’n Modder rüm. Heimatkalender-Je 1927,118 (JE2-Vie); Rda.:
t pist woll haite mits lingke Pn tsrscht ufjestan’n? zu jmdm., der Pech oder schlechte Laune hat, Wb-Be.
Bdel m.
1. verstr.
– a. ‘(kleines) sackähnliches Behältnis aus weichem Material’ –
De Büdel Mehl ... Gorges 1938,63;
... un harr sin Sammelding (Klingelbeutel in der Kirche)
undern Arme. Dat war ne lanke Stange un en swartsieden Büdel dran ... Lindaub o.J. 38; Rda.:
Et war mal wär en gantsen Büdel full ‘es hat heftig geregnet’ Mda-War 84;
Sau jung dat nu ne ganze Wiele hen mit dat Vortellen, bet dat de Büdel leddig war un keinder mehr wat wußte. Wedde 1938,55.
– b. ‘Geldbeutel’ – Rda.:
Ut änner Lü’ ähr’n Büdel lew’n. ‘von geborgtem Geld leben’ Bewohner-Altm 1,348; Sprw.:
gue Kumpane sind de Pennjes in’n Biedel Sprw-Börde;
sau geit et in der Welt, d’ ene hat den Büdel, de andre dat Geld Wb-We 23.
– 2. ‘Hodensack’ 2: GA-Sche, vereinz. ö Altm., JE2-Reh, verstr. mittleres/s JE2 JE1, ZE-Dor, 3: JE1-Nie, vereinz. n elbostf., BLA-Brau, 4: BE-La Sa – Bastlösereim:
klopp Wie’n af,
klopp Wie’n af.
Klopp den Buck den Büdel af. JE2-Alt.– 3. dass. wie
Bdelworst, 2: STE-Bad Ber, WO-Be, 3: OSCH-KlQue Rö, WE-Oster.
– 4. ‘Kissenbezug’,
Bre, 1: SA-HDo Ta.
n 1. Zahladj. verbr., stets betont. – a. in der Zahlenfolge ‘eins’, vgl. 1ns – De Tormuhr harre all eine slahn, ... Rauch 1929,71; ainen Meter in’ne Dickde Wb-Holzl 75; Rda.: Dat geit n, tw, dr ‘... schnell, rasch’ Wb-Altm 46; Abzählreim: ene, dene, deck un du bist weg HA-Va; Eene, deene, Duhmmstrick! Siebn Kattn schlaon sick ... Lieder-Ma Nr. 562 (WO-Be). – b. das Einzelne, auch Besondere betonend – adj.: D han blß n Mchen. Wb-Ak 52; t n Schtje han sechtsn Jr’m JE2-Scho; Rda.: von hunnert Morjen en Klt von sehr weitläufiger Verwandtschaft gesagt, WO-Gu; dor sedsd alles uff ne Grde DE-Ca; der Mann, der die Vaterschaft bestreitet, weil er nur einmal mit der Mutter des Kindes verkehrt hat, sagt: Upp n Hau fällt kn Bm. Wb-Altm* 73; Sprw.: Wenn väöl Hön’r in n Nest legg’n, helpt ’t sick bald. ‘Wenn man aus mehreren Erwerbsmöglichkeiten Einkünfte bezieht, wird man reich.’ Wb-Altm 263; subst.: dat grn is alles in eins ‘... ist verheddert’ Wb-Nharz 49; d sidst je d s in ne ‘allein, in Gedanken versunken’ CA-Ak; Rda.: sin ein un alles ‘seine ganze Freude’ Sprw-Börde; wedder eins noch keins ‘gar nichts’ a.a.O.; hat eenen weg von einem geistig beschränkten Menschen gesagt, Vk-Anhaltc 102; ’t is mi allns ns ‘... egal’ Wb-Altm 46. – c. eine Zusammengehörigkeit oder Übereinstimmung (zweier Größen) betonend – et is eine Nesse ‘es ist überall nass’ Sprw-Börde; se sünt wär eins ‘einig’ Id-Eilsa 59; Rda.: dat is ein afmken Wb-Nharz 49; tr Junke is tich n un tassellewe Kallwer w ter le Wb-Be. – d. in Verbdg. mit der Präp. in (und dem Adv. weg) die ununterbrochene Fortdauer einer Handlung, eines Geschehens oder Vorgangs bezeichnend – et gurscht in ene wech ‘es regnet fortwährend stark’ WE-Lan; ... se ruppten in einen wegg ... Hbl-Ohre 1927 Nr. 28/Wöhlbier (HA-Eim); na, du blaffst ja hüte wedder in eins wech HA-Bee; in eins hen ‘ohne Unterbrechung’ Sprw-Börde. – 2. Indefinitpron. verstr. – a. ‘jemand, irgendeine(r)’, auch generalisierend ‘unsereiner, man’ – da kümmt ainder Wb-Holzl 57; einen in die Fresse haun HA-Alv; t machst je ’n jants koppschai Wb-Be; d hunt wil einen bten Wb-Nharz 50; einder wett gar nich, wo en anfangen sall mit Arbeiten WE-Dee; Rda.: n schlk awwer ner lank hin! Ausruf des Erstaunens, CA-Ak; D bist mich awwer ner ‘... ein ganz Besonderer’ Wb-Ak 52; Wenn eener dumm wart, warte ’s zuerscht in’ Koppe. Vk-Anhaltc 103; de will ainen wat forrtellen ‘... etw. weismachen’ Wb-Holzl 57; d warrt’n nich klauk t HA-Oh; dat konne ne et harze afschtten ‘das konnte einen sehr betrüben’ Wb-Nharz 7; sau kann’n sick in’n Menschen toischen HA-Eil; Sprw.: Wat einder daun kann, ward twei nich su’r. ‘Das Verteilen von Arbeit auf mehrere Personen verspricht Schonung’ Sprw-Harzvorld 399; wat ein sülwest daun kann, dat werd nich sau erket Wb-We 34; Von de Hund, de en bät’n hat, davon mütt’n Haar uppleng’n. ‘Um einen Kater zu beseitigen, muss man erneut Alkohol trinken.’ Spr-Altm 82; Wenn’n schimmelt Brot itt, find’t’n Geld. Schwerin 1859,43; Rätsel:Hinner uns Hus un Nowers Hus
plögt ener,
plögt on Koller un Schor,
plögt doch ’n grod For (Furche). – Moll (Maulwurf). Hausfr-
Altm 1929,79 (SA-Sal).– b. das Einzelne, Besondere betonend, bes. in der Verbdg. mit ander (mit semantischer Nähe zu 1b.) – das aine Gind is glain ... BE-Sa; D ne Ostern hat’s m tichtich jeschneiet. Wb-Ak 52; ümmer einder nahn andern! HA-Bee; Un der eene, der mit de Vaodermördersch bis ebber de Ohren ... Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Sprw.: ’n sn Deod is annan sn Breot SA-Dä; den einen sien Uhl is den andern sin Nachtigall HA-Va; sau geit et in der Welt, d’ ene hat den Büdel, de andre dat Geld Wb-We 23; De een is doch vör’n ännern. ‘Begabung und Geschicklichkeit sind bei den Menschen verschieden ausgeprägt.’ Bewohner-Altm 1,330. – c. in verkürzten Sätzen für das subst. Objekt stehend – einen nemen ‘Alkohol trinken’ HA-Oh; ’n lßen ‘einen Darmwind entweichen lassen’ Wb-Ak 52; sek eins singen Wb-Nharz 49; du krichst ene anne Bramme Androhung von Prügel, JE1-Go; Was hat’e denn for ne jeheirt? Wb-Ak 52. – 3. unbest. Art. verbr. – a. in normaler Sprechhaltung stets unbetont – a Barrich KÖ-Pi; en Glas Behr SA-Jeg; ‘n Hp’n Ld’ Wb-Altm 84; d ld a Abbel DE-Ca; de junge Frau hat ane beese Krankheet DE-Vo; “Was denn vor an Vorein?” Wäschke 61915,121; d Hirsch het wa än Jewaih JE2-Scho; Rda.: en Hals afschnien ‘übervorteilen, betrügen’ Sprw-Börde; d st t w en schmlet Handk ‘er sieht dünn aus’ JE2-Scho; hei liggt (lügt) sau harte wie en Pert leppt QUE-West; hei hat Infälle w en ld Hs ‘er hat sonderbare Einfälle’ WE-Be; Dat könnt ene sure Kreike (Pflaumensorte) weren ‘das könnte für jmdn. ungünstig werden’ Wb-We 74; Sprw.: op en Heger kumt en Feger ‘auf einen sparsamen Hauswirt folgt oft ein Verschwender’ Wb-We 48; von’n groten Bullen fällt ook en groot Kalw HA-No; Bauernregel: Lichtmessen hell und klar, jibt an jutet Flachsjahr Spr-Asch 49; Rätsel: wann is de Voß en Voß? – wenn er allein ist, scherzh. Ausnutzung der lautlichen Übereinstimmung mit dem Zahladj., OST-Ker. – b. betont, in gefühlsbetonter Rede verstärkend – Das is an Wetter! Wb-Ak 50; ein Jeld hat das jekost ‘viel Geld ...’ a.a.O. 51. – c. vor Zahlwörtern und Mengenangaben die Gültigkeit einer Aussage einschränkend ‘etwa, ungefähr’ – ein veir Wochen her Wb-We 34; Vorr’n drittig Johren, ... Lindaua o.J. 63; an Sticker dreie Wb-Ak 16; wi willn noch n acht Daog töw’n (warten) Wb-Altm 258.
Glerling m. PflN ‘Pfifferling’, Pperling, vgl. Glling, 2: vereinz. GA, WO-Be Uetz, JE2-GrWud, verbr. mittleres/sö JE2 nö JE1.
häbberig Adj. ‘ungezogen, garstig’, von Kindern, unrtig, 2: WO-Be.