dörschen Vb. 1. ‘aus trockenem Getreide oder Flachs die Körner bzw. Samen herausschlagen’ verbr. – mit den Fleel dreschen BE-We; w wilt morjen mit de Döschmaschne döschen HA-Oh; Alsau Hei is grade op de Däle bit Döschen ... Rauch 1929,34; ... äwer wenn de Wische mäht oder der Rogge dröscht wurre, dänn müßte tu et Frühstück för de Lüde en Schnaps raneschafft wer’n. Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Sprw.: wer dumm is, mott döschen ‘... muss Drescher werden’ HA-Bee; et scal nement by lichte laten derschen. Halberstädter Statuten 1370–1400, UB Halberstadt 1,573. – Das. D. erfolgte erst, wenn alle Feldarbeiten erledigt waren. Dazu wurden die Getreidebunde in 2 Lagen in der Mitte der Tenne so geschichtet, dass sich jeweils die Ähren gegenüberlagen. Gedroschen wurde von den Ähren zu den Enden und wieder zurück. Nach einer Runde rings um die Lage drehte man die Bunde, um sie danach erneut mit dem Dreschflegel zu bearbeiten. Anschlie- ßend wurden sie aufgebunden und erst nach weiteren zwei Runden konnte das D. dieser Lage beendet, das ausgedroschene Korn zusammengeschippt und das Stroh weggeräumt und gebunden werden. Daran schloss sich das Reinigen des gedroschenen Getreides an ( wörpeln). Meist arbeiteten 2 Drescher zusammen, aber auch zu dritt oder zu viert wurde gedroschen. Der Rhythmus des Schlagens musste gut aufeinander abgestimmt sein, zu diesem Zweck gab es versch. Dreschersprüche, z.B.: bei 2 Personen: klipp, klapp, klipp, klapp SA-Rist; bei 3 Personen: schlao du to, ick kann nich GA-KloNeu; bei 4 Personen: dat gift veel Geld, dat gift veel Geld BA-Re. Im 1. Viertel des 20. Jh. hatte das D. mit der Dreschmaschine das mit Dreschflegeln schon weitgehend abgelöst. verstr., ausf. vgl. Vk-Unterharza 69 ff.  afkloppen kloppen 1knüppeln tdörschen tkloppen; mit der durch Dampf angetriebenen Maschine: dampen maschnen; mit einer durch Göpel angetriebenen Maschine: gpeln. – 2. ‘schlagen, prügeln’,  verhauen, auch refl. ‘sich  balgen’ 2: Wb-Altm 37 und 243, vereinz. ZE, 3: WO-Eich, vereinz. sw elbostf., 4: verstr. anhalt. – Rda.: de Jack vull dösch’n Wb-Altm 243. – 3. ‘Skat spielen’ 2: ZE-Ze, 3: BLA-Bla, CA-Ba.
Lautf.: döaschen SA-Mel; dösch(e)n, [dö()n] verbr. nwaltm. Altm. n JE2 n/w elbostf. (außer s WE BLA), WA-Sche, Id-Quea 148; [dön] SA-Dä; [dö] SA-Rist; döskn SA-Ho; [dn] veralt. Siedler-Je § 71 (JE2 n JE1); desch(e)n SA-Darn Le, vereinz. nö SA, OST-Pe, GA-Jä, vereinz. ö STE, WO-Me Sa, GA-Oeb, verstr. nö elbostf., OSCH-Har, vereinz. WA WE; däsch(e)n SA-Zier; drösch(e)n OST-Gla, STE-Do, verbr. mittleres/s JE2, JE1-Stei, CALV-Calv, OSCH-Crot; [drn] Siedler-Je § 71 (JE2 n JE1); dresch(e)n, [dre()n] SA-Pü, GA-Ber, vereinz. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. nö JE1, verstr. w JE1, ZE-Dor Roß Steu, HA-KlSa NHa, verbr. ö OSCH WA s elbostf. omd.; [tren] Wb-Be; dräschen, [drn] Siedler-Je § 71 (mittleres/s JE1), ZE-Kö (2.), CA-Sta; drischen OST-See; draschen vereinz. s BLA; traschen Mda-Sti 12; droschen, [dro()n] WO-Je Ro, verbr. mittleres/s JE1 ZE, Mda-War 15, CA-Gli. – Gram.: Part. Prät.: wird weitgehend sw. gebildet, Stammvokal dann wie Inf.; bei dreschen neben sw. Part. Prät. -drescht bes. im s Nd. Omd. auch st. -droschen.
hitzig Adj. 1. ‘erhitzt’ 3: Wb-Nharz 80. – 2. ‘hastig, erregt’ 3: Wb-Nharz 80, 4: Wb-Be. – 3a. ‘brünstig’, von der Hündin,  lpsch, 1: SA-Han, 2: verstr. brdb., 3: verstr. w elbostf., 4: CA-Ak Ma, DE-Lau Vo. – 3b. ‘brünstig’, von der Katze,  bolzen, 2: JE1-Ist, 3: OSCH-Wu, BLA-Tr, CA-Ca, 4: BA-Ha. – 3c. ‘brünstig’, von der Ziege,  böcksch, 3: WO-Eich, Wb-Nharz 80. – 3d. ‘brünstig’, von der Sau,  brümmsch, 2: OST-See. – 3e. ‘brünstig’, vom Kaninchen, 3: HA-Oh.
Lautf.: hitzig; außerdem: hitzich, [hitsi] HA-Oh, Wb-Nharz 80, Wb-Be.
huppeln Vb. ‘springen, hüpfen’,  hopsen, 2: HA-Sa, ZE-Nu, 3: GA-Ge, WO-Eich, Wb-Holzl 108, Id-Quea 159, QUE-Ga.
Hupper m.(?) dass. wie  Huppe 1., 3: WO-Eich, JE1-Bie, Mda-sJe1 28 (JE1-Ra), QUE-Scha, 4: Vk-Anhaltb 79 (BE-Nie) – Bastlösereim:Huppert, Huppert, laß dich raten,
Gehe nicht in Müller’s Garten,
Kommt die Kuh, frißt dich im Nu,
Kommt das Kalb, frißt dich halb,
Kommt das Schwein, frißt dich rein,
Huppert, Huppert, eins, zwei, drei,
Und nun mußt du fertig sein
. Vk-Anhaltb 79 (BE-Nie).
Lautf.: Huppert, [huprt]; außerdem: Hubbert JE1-Bie.
Jauer m. dass., 3: WO-Eich.
Lautf.: Jwer.
Kleinber m. ‘Besitzer eines kleinen Ackerhofes’,  Ktste(r), 3: WO-Eich, 4: CA-Me.
Lautf.: Kleinbure WO-Eich; Kleenbauer CA-Me.
Klein Duttei NeckN für den ON Mammendorf, 3: WO-Eich.
Knwel m. 1. dass. wie  Knirsch, 2: SA-Ne, GA-Wet, ZE-Möl Ra, 3: WO-Eich, HA-No – son olln Gniewel WO-Eich. – 2a. ‘großes Stück’, bes. vom Brot, 3: verstr. elbostf. – hei hat sick’n orndlichen Knwel awesnett’n HA-Oh. – 2b. ‘Anfangs- und Endstück des Brotes’,  Kant(en), 3: OSCH-Emm. – 2c. ‘(dicke) Brotscheibe’ 3: verstr. elbostf.
Lautf.: Knwel, [knwl] verstr. elbostf.; [knw]Brugge 1944,20 (GA-Ka Rä); Gniewel WO-Eich; Kniefel ZE-Möl Ra; Kniebel vereinz. elbostf.; Knwel Wb-We 71; [knivl] Beiträge-Nd 65 (WO-HWa); Gniwwel SA-Ne, HA-No; Gnibbel GA-Wet; Nbff.: Kniejel BLA-Tr; Knäwel Wb-Holzl 122 (HA-Eil).
Kktjer m. dass. wie  Kklter, 3: WO-Eich Her (veralt.), HA-Uhr, WA-KlRo.
Lautf.: Kau(h)kötjer WO-Eich, HA-Uhr; -kötcher WA-KlRo; -keetcher WO-Her (veralt.).
Krnbanse f. ‘Raum der Scheune, in dem die Garben verpackt werden’,  Banse, 3: WO-Eich, HA-Alv.