Katzoff m. ‘Fleischer’, vorw. scherzh.,  Flscher, 3: WO-He, Mda-Weg 101, QUE-Que, 4: Wb-Be.
Lautf.: Katzoff Mda-Weg 101, QUE-Que; [kátshof] Wb-Be; Ketzoff WO-He. – Etym.: Gaunerspr. zu jidd. kazow, kazew ‘Fleischer’, vgl. Wb-Rotw [2524].
2Kke f. ‘kleiner tragbarer Ofen zum Wärmen der Füße’,  Ferkke, 2: Wb-Altm 99, 3: WO-He, HA-Bar.
Lautf., Gram.: Kike HA-Bar; Kk Wb-Altm 99; Kiken n. WO-He. Zuss.: Kks-, Klen-.
Klein Braunschweig NeckN für den ON Mammendorf, 3: WO-He.
Lautf.: Klein Brunswig.
Klump(en) m. 1a. ‘gekochter Kloß aus Kartoffeln oder Mehl’ 1: SA-Han Ho, 2: Wb-Altm 106, OST-Sto, GA-KloNeu, WO-Me Sa, verbr. mbrdb., 3: verbr. elbostf., 4: verbr. anhalt. – Der K. wurde roh auf die zu garenden Speisen gelegt und dann mit diesen in der  Grde gekocht. Speisen-Börde 386. K. wurde zu allen Gerichten gegessen. Es gab kaum eine Mahlzeit, bei der er fehlte, ob heiß oder kalt gegessen, zur Suppe, zum Braten, zum Frühstück oder zur Vesper. Ein verbr. Sonntagsgericht war selbst gemachter Sauerkohl, der mit Schaf- oder Schweinefleisch gekocht wurde, und K. Außerordentlich beliebt, vor allem in der Zeit von Oktober bis zur Fastnacht, waren mit anderen Zutaten verfeinerte Gerichte aus Mohrrüben und K. Kost-Ma 70f. – Suern Klump WO-Me Sa; Klump un Speck HA-Oh; Ries un kleine Klümpe OSCH-Schw; Swarten Klump Wb-Holzl 192 (HA-Eil); Klump un Plumen JE1-Ziep; Klump un Bratchen HA-Uep; Rda.: Kool un Klump füllt den Buren den Rump. Wb-Holzl 121. Reim:Hoch in de Danne!
Beier
(Bier) in de Kanne!
Klump op’n Disch,
de smecket frisch.
HA-Oh.
Tanzreim:balle wille düt nich,
balle wille dat nich,
balle wille Klump und Beern nich.
Id-Eilsa 50.
Hofklump Kartuffelklte Kartuffelklump Klt Klunz Klt(en) Mehlkloß Mlklump Mlklunz Tüffelklt Tüffelklump Tüffelklt. – 1b. ‘Topfkuchen’,  Pottkken, 3: verstr. w elbostf., CA-Fö. – 1c. ‘Köder zum Angeln’ 2: Mda-Ze (verstr. ZE). – 2. ‘meist feuchte, zähe zusammengeballte Masse, Brocken’, bes. von Erde, 3: verstr. mittleres/s elbostf., 4: vereinz. omd. – an Klump’m Lm. Wb-Ak 91; roggen in klump un weiten in sump Roggen wird auf einen Acker gesät, der K. bildet, Weizen wird auf einem nassen Feld ausgebracht, Wb-Nharz 100; Klümpchen Dim. FlN, von harter fester Erde, Burghardt 1967,77 (WA-Ba Ste). – 3a. ‘Haufen, aufgehäufte Menge, hügelartig Angehäuftes’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm., vereinz. JE2 JE1, ZE-Roß, 3: WO-He, vereinz. mittleres/s elbostf., 4: Wb-Ak 91, Wb-Be – op einen Klumpen stahen ‘zusammengedrängt stehen’ CA-Fö; Rda.: et is alles in’n klump ‘efollen (zusammengefallen) Id-Queb 4; In’ Klump lig’n ‘in einer Schlägerei sein, in Streit liegen’ Wb-Altm* 60; alles in’n Klump sln ‘etw. völlig entzwei schlagen’ HA-Oh; dr hat sein Rd in Klump jefr’n Wb-Ak 91; äre Mudda is än oll Klump ‘ihre Mutter ist sehr dick’ JE2-Scho; n’ Klumpen Unglücke ‘ein großer, ungeschickter Mensch’ HA-Oh; sit te nich da wie son Klumpen Unglücke! HA-Bee; In n’n Klumpen tosammenschten ‘vor Schreck zusammenfahren’ Wb-Altm 106. – 3b. ‘geschichteter großer Holzhaufen’,  Holtdme(n), 1: SA-Zie, 2: OST-KlBeu Poll Wah. – 3c. ‘Heuhaufen’,  Heuhocke(n), 2: SA-Win, OST-Bi, GA-Fau. – 3d. ‘großer, ungeordneter Strohhaufen’,  Strdme(n), 2: OST-KlBeu. – 3e. ‘Misthaufen’, auf dem Feld, 2: OST-Bi. – 3f. ‘Rübenhaufen’ 1: SA-Rist. – 3g. ‘Maulwurfshügel’,  Mollbarg, 2: OST-Bi Schö. – 4. ‘harte Geschwulst’ 3: Wb-Nharz 100. – 5. ‘Anzahl, Menge’, bes. ‘Schar, größere Anzahl von Personen’,  Korpssei hat en Klump Kinner ‘sie hat viele Kinder’ 3: Wb-We 68.
Lautf., Gram.: Klump(en), Klump(e)n; außerdem: Klump’m Wb-Ak 91, [klumpm] SA-Zie, Mda-nwJe1a 44 (JE2-HSe, verbr. nw JE1), Wb-Be; [klump] JE2-Scho; [klumbm] SA-Rist; [glumb] Mda-Fuhne 17 (DE-Ca); [klumb] CA-Ak; [glumb] verbr. anhalt.; Klümp, [klümp] Pl.(?) SA-Ha KloNeu, GA-Fau; [klümp] Pl. OST-Bi; Klümpe Pl.(?) JE2-GrWud; Klümpe Pl. WO-Dru; Klümpk’n Dim. Wb-Altm. 106f.; Klimpe Pl. WO-Me; Klimpen Pl. BLA-Tr; [glimb] Pl. Mda-Fuhne* § 283 (BE-Le Pei, KÖ-Il, verstr. DE); [klimpr] Pl. DE-Els; [glimbr] Pl. verstr. anhalt. Zuss.: zu 1a.: Hwe-, Hof-, Kartuffel-, Ml-; zu 1b.: Hwe-, Ktel-; zu 2.: s-; zu 3b.: Holt-; zu 3c.: Heu-, Lde-; zu 3e.: Mess-; zu 3g.: Moll-, Mollworms-, Mollworps-, Mlworms-, Mlworps-.
knütteln Vb. 1. dass. wie  knütten 1., 3: WO-He, OSCH-Nei, WA-Am, WE-Is, BA-Fro. – 2. dass. wie  knütten 2., 3: QUE-Di.
Lautf., Gram.: knüttelt 3. Sg. Präs. OSCH-Nei, WA-Am; knitteln, [knitln] WO-He, WE-Is, QUE-Di, BA-Fro.
1Krpel m. 1. ‘Mensch mit Missbildungen oder fehlenden Gliedmaßen’, auch von missgestalteten Tieren oder Pflanzen, verstr. – hei is’n Kröppel HA-Oh; dät Schwn is än richtigng Krpel JE2-Scho; Rda.: ln w de kreppel n jrmarchte ‘unbequem im Bett liegen’ Wb-Nharz 106. – 2. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 2: Wb-Altm 115, STE-Steg Wa, WO-Ke, 3: OSCH-GrQue, 4: vereinz. w BE. – 3. TiN ‘ Eidechse’ 3: WO-He. – 4. ‘Hund’, Schimpfwort,  Tle, 4: BE-Am Il – sig schdille d Grbel BE-Am. – 5a. Schimpfwort für einen unangenehmen, niederträchtigen Menschen,  s, 2: ZE-Roß, 3: OSCH-Di, Spr-Asch 31, QUE-He, 4: vereinz. anhalt. – farflchder Krbel CA-Ak. – 5b. ‘Mensch, der es zu nichts bringt’, auch ‘Mensch, der oft Pech hat’ 2: Wb-Altm 115, 3: Wb-Holzl 126 (WA-KlWa). – 6. ‘kleines  Kind’, Kosewort, 2: STE-Wa. – 7. ‘Stiel der Getreidesense’,  Seißenbm, z.T. mit dem Gestell zum Mähen von Getreide, 3: vereinz. n/mittleres elbostf. – 8. ‘Querholz, das zwischen die beiden Deckbäume des Kahns gelegt wird’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 150 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 150 (CA-Ak).
Lautf.: Kröp(e)l, [krpl] vereinz. s Altm., JE2-Scho, Wb-We 75; [krp] Elbschifferspr. 150 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa); Kröäp(e)l, [krpl] SA-Pü Zie, verstr. Altm.; [krbo] SA-Ku; Kreepel, [krpl] ZE-Roß, vereinz. sö elbostf. omd.; [grbl] vereinz. anhalt.; Kräp(e)l, [krpl]SA-Vie, WO-Col, Mda-Ze (ZE-Roß), Wb-Holzl 126 (WA-KlWa); [krb] Elbschifferspr. 150 (CA-Ak); [krapl] Mda-Ze (ZE-Gro Reu Stre); kriepel OSCH-Di; Kröpp(e)l, [kröpl]GA-Ku, STE-Buch, CALV-Uth, verstr. w elbostf.; [kröpo], [kröp] verstr. nwaltm.; [krpl] HA-Uep; Kreppel, [krepl] vereinz. s WO WA sw elbostf.; [krüpl] SA-Ah, GA-Fau, WO-Zi; [krüpo] SA-KlGe. Zuss.: zu 1.: Jahrmarktskrüppel; zu 3.: Hsen-.
Latte f. 1. ‘vierkantige Holzstange’ 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – a. ‘Stange des Lattenzauns’ 3: HA-Oh, BLA-Rü – ne Latte anngeln an’t Stakitt HA-Oh. – b. ‘Stange, auf der die Hühner im Hühnerstall sitzen’,  Sittestange, 2: STE-Arne, 3: WO-He, 4: BE-Me Sa. – c. ‘auf die Dachsparren aufgenageltes Querholz’, dient zur Befestigung der Ziegel, 3: BLA-Brau. – 2. ‘langer, hagerer Mensch’,  Lltsch, 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 103 – ne lange Latte HA-Oh. – 3. ‘Schulden, hohe Rechnung’, bes. von Zechschulden, 4: Wb-Ak 103, Wb-Be – , hawwich t anne Latte jemacht Wb-Be.
Lautf., Gram.: Latte; außerdem: [ladn] Pl. BE-Me Sa. – Etym.: (3.) mit Bezug auf  Karfholt. Zus.: zu 1b.: Hner-.
Lunscher m. dass. wie  Lning, 3: WO-He.
2murkeln Vb. 1. ‘leise, unverständlich, undeutlich sprechen’,  1nusseln, 3: WO-He, Wb-Holzl 144, WA-GrGe – Rda.: murkelt in’n Bart WO-He. – 2. ‘gurren’, von der Taube,  kurren, 3: Wb-Holzl 144. – 3. ‘mürrisch, unzufrieden, verärgert sein’,  gnattern, 3: vereinz. elbostf. – 4. ‘fein regnen’,  musseln, 3: JE1-Lo.
Ochtmersleben ON – NeckN Stolzochtmslä 3: WO-He; Ochtensläsche Waterratten NeckN für die Bewohner von Ochtmersleben, 3: WO-Och; Neckvers: Ochtensläsche Pulepatten (Kaulquappen) schlapen bi de Waoterratten 3: WO-Ei.  Eichenbarleben.