Hr 1. n., f. ‘einzelnes Haar’ verbr. – t is je anne Hre mank te Suppe Wb-Be; dich hannse w de Hre rausjedreggt? DE-Ca; Rda.: upp’n Haor ‘beinahe, fast’, auch ‘ganz genau’ Wb-Altm 263; kein hr breit andersch ‘überhaupt nicht anders’ Wb-Nharz 70; an den is kein gut Haar ‘er ist ein unzuverlässiger, schlechter Mensch’ Sprw-Börde; an di iss kn Haor gds dass., Wb-Altm 77; mr schulden w hre op’n koppe hebben Wb-Nharz 70; Haare op de Täne hebben ‘ausdauernd, hartnäckig sein’ Sprw-Börde; dulder hr sn ‘ärgerlich, zornig sein’ Wb-Nharz 70; een under de Haare hemm ‘betrunken sein’ WO-Je; sek in’n hren ln ‘sich zanken’ Wb-Nharz 70; sik keine grsen (grauen) Hre wassen lten ‘unbekümmert sein’ HA-Oh; Da trecket tein Päre kein Haar von Ausdruck der Unnachgiebigkeit, Sprw-Harzvorld 382; mke man keine hre mank de worst! ‘mäßige dich’ Mda-Weg 96; Sprw.: lange Haare un korten Vorstand HA-No; Fruenslüe hebben lanke Haare un korte Jedanken Sprw-Börde; korte Haare sünd balle bösst (gebürstet) HA-No; Rte Hre un el’lern Hols waksen uf k’n j’n Bon’n. Wb-Ak 65. – Volksgl.: Abgeschnittenes Haar darf nicht durchs Fenster auf die Straße geworfen werden, man kann sich dadurch dauerhafte Kopfschmerzen zuziehen. Im ersten Lebensjahr darf dem Kind das Haar nicht geschnitten werden, um es nicht zu schwächen. Gegen eine Mandelentzündung zog man dem Erkrankten drei Haare aus. Gegen Zahnschmerzen wird ein Haar der betroffenen Seite ausgerissen und in Papier gewickelt in einer alten Weide oder an einem entlegenen Ort abgelegt. Vk-Anhalta 338. – 2. n. ‘Kopfhaar des Menschen’ vereinz. – slicht (glattes), krs Her HA-Oh; hai hat grs (graues) Haoa SA-Dä; Rda.: hätt ein’n int Hoar ‘er ist betrunken’ vereinz. Altm.; Sprw.: krs Har, krsen Sinn Wb-We 46. – 3. Pl. ‘Schimmel’ – Dr Flau’mkuchen harre all Hre. 4: Wb-Ak 65.
Lautf., Gram.: Hr n., Hre Pl. vereinz. Altm., verstr. elbostf.; Haor n. Wb-Altm 77 und 263, Haore Pl. Heimatkalender-Je 1924,61 (JE2-Vie), HA-Va; [hao] n. SA-Dä; [ha] n. JE2-Scho; [h] n. SA-Rist; [hr] f. ZE-Kö Roß, verstr. anhalt.; [har] f. verstr. JE1, vereinz. ZE. Zuss.: zu 1.: Hunde-, Hungerhre, Kattenhre, Nickelmannshre; zu 2.: Krullken-, Krs-, Nicker-, Nickermanns-, Nixenhaar.
hmtücksch Adj. ‘heimtückisch’ 3: WO-Je, HA-Oh Wo, WE-La, Wb-Nharz 74, QUE-Di Nei, 4: Wb-Be, DE-Grie Wö – de is sau heimtücksch HA-Oh.
Lautf.: [hmtik] Wb-Be, heemtiksch DE-Grie Wö; heimtücksch WO-Je, HA-Oh Wo, WE-La; -tiksch Wb-Nharz 74, QUE-Nei; hm- QUE-Di.
Kartuffelschle f. 1. dass. wie  Kartuffelschelle 1., 2: STE-KlSchwa, vereinz. s JE2 JE1, 3: WO-Je, JE1-Pe, QUE-Wa, 4: BA-Sil, CA-Do. – 2. dass. wie  Kartuffelpelle 1., 2: JE1-La.
Lautf.: Kartuffelschale JE1-Pe; -schoale WO-Je; Kartüffel- vereinz. s JE2; Kartoffelschale STE-KlSchwa, vereinz. JE1, QUE-Wa, BA-Sil, CA-Do.
mserig Adj. 1. dass. wie  mselig, 2: OST-Ost, 3: WO-Je – en moaseriget Schtücke Holt WO-Je. – 2. ‘geädert’, von Holz, 2: Wb-Altm 134.
Lautf.: moaserig WO-Je; moserig OST-Ost; maosrig Wb-Altm 134.