Afwaschwter n. ‘dünner Kaffee’,  Plurre, 2: GA-Ro, WO-Me, JE2-Ba, JE1-Grü, ZE-Cob, 3: GA-Kli, vereinz. s elbostf., 4: BA-Ha.
Lautf.: Avwaschwater OSCH-Ho; Afwaschwoater WO-Me, JE2-Ba, JE1-Grü, GA-Kli, vereinz. s elbostf.; Ab- GA-Ro; Obwaschwater BA-Rie; -woater BA-Ha; Abwaschwasser ZE-Cob.
anbden Vb. 1. 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – a. ‘(einem Gast) etw. zur Bewirtung anbieten’ – wat kann’k dick anbein? HA-Oh; ben äm gt Mltt an SA-Ku. – b. refl. ‘sich für etw. zur Verfügung stellen, bereit halten’ – ... un härre mick sau wie sau alleene anebon! Rauch 1929,6; r bitt sich n, r wil’l Jrt’n jr’m. Wb-Ak 17. – 2. ‘bei einer Versteigerung ein Gebot abgeben’ 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. n Altm., STE-Da, WO-Me, JE2-Schön, vereinz. JE1, 3: vereinz. elbostf. (außer sö) – wer hät to-ierst anboin upt Auksjohn? STE-Da.
Lautf., Gram.: ambd’n Spr-Mab 390 (JE1-Gü); anbai’(e)n, -bei(e)n verstr. w elbostf., CA-Fö; ambaien Spr-Maa 435 (WO-Ol); nbeien Wb-Nharz 11; -bain Wb-We* 199; anzubieten Inf. mit zu Richter o.J. 120; [nbn] QUE-Di; nbt’n Wb-Ak 17; [npt’n] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: bütt an Ehlies 1960a 78; [bit an] Mda-Ze (verstr. ZE); 1. Pl. Präs.: [bj()n an] OST-Dü Wal, WO-Col Zie; [bn -] SA-Ku Zie, verstr. Altm. (außer n WO); [bn -] SA-Ah Sa; [bäi()n -] vereinz. nwaltm., SA-GrGe; [b -] SA-Pü; [baen -] WO-HWa; [bin -] SA-Jü; Part. Prät.: aneboden JE1-Ca; an(n)eboten JE1-Bü Mö, WA-Ha; aneboen HA-Va; an(n)ebo(h)n vereinz. n elbostf., OSCH-Dee; ahnebo’n HA-Bar; [nebn] QUE-Di; anbotn, -bot’n OST-Kru Pe; -bod’n SA-Rie; -bojen OST-NiGö Wal, JE2-Schön; an(n)baohn, -boan SA-Lag Mel, OST-Spä, JE1-Grä; anboin STE-Da; -bonn SA-La; [anbau] SA-Dä.
antellern Vb. ‘Kartoffeln anhäufeln’,  anplgen, 2: WO-Me Sa, 3: OSCH-Wu.
Balke(n) m. 1. ‘vierkantiges, massives, langes Stück (Bau-)Holz’, bes. zum Stützen und Tragen, 2: vereinz. Altm., JE2-Bö, Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie), verstr. ZE, 3: Spr-Mab 385 (WO-Ol), verstr. w elbostf., 4: vereinz. omd. – ..., denn brauchter drei Balken vorschs Dach, ... Wäschke 61915,54; Rda.: de Snute an’ Balken hängen ‘hungern’ OSCH-Schw; hei lücht, dat sek de Balken böet Id-Eilsa 53; n’ Balken op beide Schuldern drn ‘es jedem recht machen wollen’ HA-Oh, Sprw.: Wter hat keine Balken a.a.O.; Wetterregel: Im März ... “nimmt Moses de Balkens ünner’t Ies weg.” vom Abtauen und Dünnerwerden des Eises auf Gewässern gesagt, Winter-Altm 74; de hus beveden, de fenster cleperden, und in der Borde (Börde) etlikerwegen velen de honre van den balken, ... über ein Erdbeben, 1409, Schöppenchr-Ma 327. – 2. Teil an Geräten oder Vorrichtungen: – a. ‘Hebebaum am Wippbrunnen’,  Wippe, 2: SA-Kä, STE-Bis. – b. ‘Verbindung zwischen hinterem Pflugteil und Vorderpflug, Pflugbaum’ 4: vereinz. anhalt. (außer KÖ). – c. ‘Querholz am Fuhrwerk zur Befestigung der Zugstränge’ 1: SA-Die. – d. ‘das Querholz der Harke, an dem die Zinken sitzen’,  Harkenhft, 1: SA-Ho, 2: WO-Me, 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. w omd. – e. ‘das Querholz der Egge, an dem die Zinken sitzen’ 3: Vk-Ask 198, 4: CA-Ak. – f. ‘Schaft des Ankers’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 236 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Pa). – 3. ‘oberer Abschluss eines Raumes, (Zimmer-)Decke’ 2: Brauch-Anhalt 42 (ZE-Bor), ZE-Roß, 3: vereinz. w/s elbostf., 4: verstr. s CA, Brauch-Anhalt 42 (DE-Ra) – ’n Balleken weisen (weißen) Wb-Ak 31; bis n’n Balleken QUE-Di; Rda.: Dene ligget de Balken op’n Koppe ‘er langweilt sich zu Hause und geht deshalb ins Wirtshaus’ Sprw-Harzvorld 382. – 4. ‘Bodenraum über der Scheunentenne oder über Ställen’, auch ‘Raum der Scheune, in dem die Garben verpackt werden’,  Banse, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm. (außer n WO), 3: HA-NHa – ’n ganzen Balken vull Weiten Wb-Altm* 49. – 5a. ‘schmaler, unbebauter Streifen zwischen Ackerstücken’, z.T. mit Buschwerk o.ä. bestanden, auch als FlN, 2: Wb-Altm 10, 3: Burghardt 1967,178. – 5b. ‘Spargelbeet’ 3: HA-Ost. – 6. Pl. ‘harte Erdschollen’, werden bei schwerem, trockenem Boden abgepflügt, 2: OST-Sta.
Lautf., Gram.: Balk(e)n, [balk()n], [balk] (anhalt.: [balgn]) Sg. und Pl.; außerdem: balkens Pl. Spr-Mab 385 (WO-Ol); Balkens Akk. Pl. Winter-Altm 74; [balk] verstr. Altm. (außer CALV n WO); Balke, b-, [balk] Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie), ZE-Göd Kö, Wb-Holzl 58, Wb-Nharz 20; Balle(c)k(e)n, [balk()n] ZE-Roß, HA-Oh, vereinz. s elbostf., verstr. s CA; [palkn] Wb-Be; [balk] Mda-Ze (vereinz. ZE); [bkn] SA-Die; [bk] verstr. nwaltm.; [blkn] BA-Ha; pleken Mda-Sti 2.
Blänke f. 1. ‘heller Schein’, bes. am (dunklen) Himmel oder vom Feuer, auch ‘Wolkenwand’ 2: vereinz. Altm., 3: Wb-Holzl 65, 4: Wb-Ak 37 – Dat Für werd grot, de Blenk de lücht’ ... Pohlmann 1905,89; Rda.: jera’ nich in de Blänke Mahnung zur Vorsicht, Wb-Holzl 65. – 2. ‘glänzende Wasser- (bes. bei Überschwemmung) oder Eisfläche (bes. bei spiegelglattem Eis)’ 2: Wb-Altm 19, Bauernwelt-Ze, 3: vereinz. elbostf. - ’t is n Blänk Wb-Altm 19. – 3. ‘Regal in der Küche zum Abstellen von Geschirr’, z.T. veralt.,  Tellerbrd, 2: WO-Me, 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. nthür. – ... als se den letzten Tellder in de Blänke stellen dehe ... Rauch 1929,23.
Lautf.: Blänke WO-Me, Bauernwelt-Ze, vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf., vereinz. nthür.; Blänk Wb-Altm 18, STE-Wa; Blenke, blenke, [blek] verbr. n/w elbostf., verstr. s/ö elbostf., Wb-Ak 37; Blenk Pohlmann 1905,89, STE-Ste; plenke Mda-Sti 105.
Buchts n. ‘brüchig gewordenes und sich biegendes Eis’ 2: WO-Me, 3: vereinz. nö elbostf.
Dnstlde Plt. dass. wie  Dnsten, 1: SA-Rist, 2: vereinz. ö OST, WO-Me Sa, vereinz. nw JE2, 3: vereinz. n elbostf.
Lautf.: Deenstlüe JE2-Fi Neu; -lü SA-Rist, vereinz. ö OST, JE2-Kam; Deinstlüe WO-Ol Sa; -lü vereinz. HA; -lie WO-Me; Dienstlü HA-Ma.
drschkeln Vb. 1. ‘quälen, peinigen, ärgern’ 3: verstr. elbostf. – du hast mik edrieschackelt CA-Fö. – 2. ‘unablässig, in lebhafter und lästiger Weise um etw. bitten’,  beddeln, 2: WO-Me, 3: verstr. elbostf. – Rda.: drieschakelt bet opt Blaut HA-Sie. – 3. ‘in lästiger Weise lärmen’ 3: Beiträge-Nd 61 (WO-HWa). – 4. ‘schlagen, verprügeln’,  verhauen, 2: Wb-Altm 39 und 243, 3: Wb-We 30 und 31.
Lautf., Gram.: drieschakeln, drschkeln Inf., drieschakelt 3. Sg. Präs.; außerdem: trischakeln HA-Ack; [drkln] Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); drischackeln, tri- CA-Fö; Dreischkel Imp. Sg. Brauch-wAltm 66 (GA-Wed); draschäökeln Wb-Altm 39 und 243. – Etym.: wohl abgeleitet von einem Kartenspiel Trischak, Treschak, zu ital. giucare i tre sciacchi, vgl. DWB 2,1420, Wb-Thür 6,236, zu anderen Herleitungsmöglichkeiten vgl. Wb-ObersächsErzg 1,247.
berkeitsche f. dass. wie  beresche, 2: WO-Me.
Fell n. 1. ‘(dicht behaarte) Haut eines Säugetiers’ verbr. – Dr Flaescher zitt denn noch uffen Ricken’ s Fell ob. Vk-Unterharzb 100 (BA-Schie); ... ward denn den Bullen ok et Fell awetrecket un et Fleisch vorkofft? Wedde 1938,40; Rda.: ’t Fell vertär’n ‘Leichenschmaus halten’ Wb-Altm* 53; Das Fell versaufen dass., Vk-Anhaltc 39; Fell versupen ‘einen Handel mit einem Trunk beschließen’ JE2-Schar; twischen Fell un Fleisch ‘unsicher (sein)’ HA-Oh; an Jesichte machen w an Ljarwer, dn de Felle fortjeschwum’m sin ‘verblüfft sein’ Wb-Ak 107. – 2. ‘Haut des Menschen’ verbr. – Rda.: dät Fell losmaoken ‘jmdn. verprügeln’ SA-Die; dat Fell versohlen dass., WO-Me; Fell ger’m dass., BA-Ha; wenn de nu nich uffpaßt, denn krist de’t Fell vull Androhung von Prügel, ZE-Roß; jetzt bin ich durch bis uffs Fell ‘ich bin völlig durchnässt’ BE-Pob; en dickes Fell hebben ‘seelisch unempfindlich sein’ Sprw-Börde; einen et fel ewwer de ren trekken ‘jmdn. übervorteilen, betrügen’ Wb-Nharz 207; kann sich in sin Fell nich barjen ‘ist übermütig’ Sprw-Börde. – 3. ‘Haut von Früchten’ – d Pasinge (Pfirsiche) hem’m än Fell w ne Ms 2: JE2-Scho. – 4. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 2: WO-Loi Zi. – 5. in der Verbdg.: ’n ollet Fell ‘alte Frau’, abw., 2: Wb-Altm 50.
Lautf.: Fell, [fel]; außerdem: [fl] Mda-Ar 26; fal Mda-Sti 12.