Lkenvze m. ‘Vorarbeiter beim Verladen’, hob sich auch durch seine Bekleidung von den anderen Hafenarbeitern ab, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 340 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 340 (CA-Ak).
Ls f. 1. TiN ‘Laus’ verbr. – hei hat’n ganzen Kopp full Lse HA-Oh; Rda.: Die hem Liese wie Sand ahn Meere.Vk-Harz 3,46; Hei hät keen Lus’, de Lus’ hämm äm. Bewohner-Altm 1,348; häst k Ls’ oder schuppst di man so? zu einem Prahler, Wb-Altm 207; hat Luse opejrepen ‘glaubt Unmögliches’ Sprw-Börde; Em is’n Lus öäwer de Läb’r kroch’n. ‘Er ist missgelaunt, verdrießlich.’ Spr-Altm 78; hei itt als wenne Lüse kaut ‘er isst langsam’ Sprw-Eils 39; sich anne Laus in Pels setzen ‘sich Unannehmlichkeiten bereiten’ Wb-Ak 103; sett’n Haut up, dne Lse forrküllt sik HA-Oh; De is bang, dät sien Lus’ Snopen (Schnupfen) krieg’n. von jmdm., der seinen Hut ständig aufbehält, Bewohner-Altm 1,348; besser ne Lus in Potte, wie gar kein Fleisch Sprw-Börde; allens wat better is as n Lus, dat nähm ick mät na Hus von einem sparsamen Menschen, STE-Schi; hei sitt wie dä Luus in Schorwe ‘ihm geht es sehr gut, er ist in einer guten Position’ OSCH-Ba; den freten de Luse de Ohrn von Koppe ‘er hat viele Menschen zu ernähren’ Sprw-Börde; Sprw.: wenn de ls t’n schorwe is, het se wedder prot ‘hat man Schwierigkeiten überwunden, wird man wieder übermütig’ Wb-Nharz 120; wenn ut ne Nete ne Luus werd, denn fänget se an te biten Wb-Holzl 137; Rätsel: Wat gaiht groad opp’n Hoar as de Uhr? – die Laus, Lieder-Ma Nr. 421 (WO-Ol);Opp’n Kopp – Treppopp,
Hind’re Ohr’n – noa Boor’n,
In’n Nack’n – noa Kack’n? – Laus, a.a.O. Nr. 420 (WO-Ol).– 2. Pl. ‘auseinandergefaserte, zerrissene Drähte eines Drahttaus’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 255 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 255 (CA-Ak).
Maikwer m.
1. TiN ‘Maikäfer’ verbr. –
dai Maekaewa hat wechflaogng SA-Dä;
De Maikwerte, d de Jungens in Busch jeschel’lt harr’n, kricht’n de Hin’ner. Wb-Ak 109; nach den unterschiedlichen Farben des Halsschildes werden u.a.
Möller (weiß),
Schorstnfger (schwarz) und
Rtschild (rot) unterschieden; Kinderreim: Aufforderung zum Losfliegen an den auf der Hand sitzenden M.:
Maikäwer fliech
dein Vader is in’n Kriech
diene Mutter is in Pommerland
Pommerland is abgebrand
Maikäwer fliech. WA-Un;mit Varianten ab Zeile 3:
Deine Mutter ist ein Dusseltier,
was kannst du armes Kind dafür. Vk-Anhaltb 65 (KÖ-Kle);Deine Mutter kocht ein Gänseei
und ißt dazu Kartoffelbrei. a.a.O. 65;Maikäwer fleeg nah’n Himmel
breng mi’n ganzen Sack vull Kringeln. SA-Stör;Maikäwer fleig no Himma
bring mi Kringan un Kauken heraw. SA-Ro;Reime zum Anlocken des M.:
Maikäfer komm,
kriegst ein Bonbon,
Bonbon willst de nicht,
Schokolade kriegst de nicht. JE1-Zep;Maikäfer komm!
Ich gebe Dich was von,
Butterbrot und Käse,
Macht ‘ne lange Näse. Vk-Anhaltb 66 (BA-Fro).– Volksgl.: Beißt man dem ersten Maikäfer, den man im Jahr sieht, den Kopf ab, bleibt man frei von Fieber oder Zahnschmerzen. Vk-Anhalt
a 228 und 305.
Bull(en)kwer Burrkwer Hrplster Kwer 2Knatsch Krabbelkäfer Maiducks Maifger Maikatte Maikicks Maiknatsch Maikbold Maikrabbel Maikratsch Maikz Maipter Maiquker Maischnurz; nach Schildfarbe: rotbraun/rötlich:
Kaiser Knig Rtschild, dunkel:
Schorstnfger, weiß:
Möller.
– 2. TiN ‘Marienkäfer’,
Marenkwer, 2: SA-Altm, GA-KloNeu.
– 3. dass. wie
Maikäfereisen, 2: Elbschifferspr. 242 (STE-Tan, WO-Ro, JE2-Mi).
mken Vb. 1. ‘tätig sein, etw. tun, unternehmen’ verbr. – det maken alle Liere ännersch ZE-Gri; Eck kan et nich machn Spr-Asch 19; dat warrt glks e’mket HA-Oh; ick wett nich, watt’er t mken sall HA-Oh; d is nischt b te mken Wb-Nharz 122; S was macht mor nich! Wb-Ak 108; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: mket anderst! secht Beksmann ‘es ist nun einmal so’ Mda-Weg 106. – 2a. ‘etw. herstellen, verfertigen’ verbr. – Körw moaken STE-Hü; … ik moake mei ne Piepe … ZE-Nu; Kannste mich m anne Scharze (Schürze) machen? Wb-Ak 108. – 2b. ‘etw. hervorbringen, erzeugen’ verbr. – Feier machen Wb-Ak 108; Rda.: Make kan’n Summs nich ‘lass dein Gerede’ Spr-Asch 19. – 2c. ‘seine große Notdurft verrichten’, schten, verstr. – dat Kind hat eben wat e’ mket HA-Oh. – 2d. ‘ein Kind zeugen’ vereinz. – hei hat’t ‘n Kind e’mket HA-Oh. – 2e. ‘sprechen, erzählen’ – platt moakn 2: Mda-Ze (verstr. ZE). – 3a. ‘etw. bearbeiten, für einen bestimmten Verwendungszweck herrichten’ verbr. – Jrs machen Wb-Ak 109; Sejl moken ‘Strohseile zum Garbenbinden vorbereiten’ WA-Neu; s Bedde machen CA-Ak; Haß (heiß) Wasser maken Spr-Asch 19; sich de Hre machen CA-Ak; de Holthauersch kunten sich nah’n Feierahnd noch ne Karre full Holt vör sich moken JE2-Gü; Unsen Acker machte Kselr. Wb-Ak 108. – 3b. ‘Speisen und Getränke zubereiten’ vereinz. – was machemor denn haide ds Midd? CA-Ak. – 3c. ‘hinzugeben’ verbr. – moag en bißchen Kümmel an Wittkohl OST-Na; Mir machen kne Semmel’l inne Lewwerworscht. Wb-Ak 108. – 3d. in der Rda.: Make deck nischt opn Schlips ‘bekleckere dich nicht’ 3: Spr-Asch 19. – 3e. ‘anziehen’ – Herr Lehre, kann mr uns in’n Tornanzuch machn 3: Spr-Asch 19. – 4a. ‘bewirken, verursachen, hervorrufen’ verbr. – Drsch (Mühe, Arbeit), Spß machen Wb-Ak 109; Ummestenne mken HA-Oh; Stank maken Spr-Asch 19; Sprw.: ten mket Spss, Frten noch mer HA-Oh. – 4b. ‘in einen bestimmten Zustand versetzen’ verbr. – wach, warm machen Wb-Ak 108; sich schmuck machen ‘sich herausputzen’ CA-Ak; w hem’m Molthp’m (Maulwurfshügel) jlatt emokt JE2-Scho; du kannst einen vorrückt mken HA-Oh; diu hat uns doch raen kateosk (ärgerlich, wü- tend) maokt SA-Dä. – 5. ‘sich in bestimmter Weise verhalten, gebärden’ verstr. – Rda.: an Jesichte machen ‘das Gesicht in besonderer Weise verziehen’ CA-Ak; de mokt n pa Ogn ‘er staunt sehr’ STE-GrMö. – 6. ‘sich in einer Entwicklung, einem bestimmten Zustand befinden’ – a. ‘sich in positiver Weise entwickeln’ verbr. – et mkt sek Wb-Nharz 122; t macht sich Wb-Be. – b. ‘ein bestimmtes Befinden haben’ verbr. – wat mkste ‘wie geht es dir’ Wb-Nharz 122; … wat moakt Dien Wief? Albrecht 21822 2,3; was machsde denn immer noch? CA-Ak; mahkt gut Abschiedsgruß, QUE-Di. – c. in Rda. euphem. vom Sterben, starwen, verstr. – alle machen ‘sterben’ Serimunt 1930 Nr. 82; de moakt nich mehr lang ‘er stirbt bald’ GA-Vo. – d. ‘eine bestimmte Eigenschaft, Beschaffenheit besitzen’ verstr. – de Weg moket an Berje ne Böje (Kurve) WE-Heu. – 7. in der Verbdg.: sik t nichts wat mken – a. nur mit variabler Angabe der Pers. im Nom. ‘gleichgültig bleiben, sich nicht beeinflussen lassen’ verstr. – b. mit variabler Angabe der Person im Nom. sowie des betreffenden Objekts im Dat. ‘etw., jmdn. nicht schätzen, nicht mögen’ verstr. – t rsbr make ek mek nischt Wb-Nharz 122. – 8. ‘gehen, fahren, reisen, sich irgendwohin begeben’ verbr. – mir machn hr langk Wb-Be; du moksd tem Ploien(Pflügen) SA-Die; morjen machmer na Zarwest ZE-Roß; Mr machen mit de Bne n Machdeborch. Wb-Ak 108; Wir machen uns jleich ibern Marcht weck zu Hause. Spr-Asch 19; upn Kn mken ‘sich von Land wieder auf den Kahn begeben’, Schifferspr., Elbschifferspr. 347 (WO-Ro); Rda.: op de Sock’n maken ‘sich auf den Weg machen’ Spr-Asch 19. – 9. ‘eilen, sich beeilen’ verbr. – mke doche Id-Eilsa 77; swinne mken HA-Oh; fiks mkng STE-Buch; Ich muß machen, daß ich n de Ellewe komme, der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; Rda.: Trab machen ‘sich beeilen’ a.a.O. 108; Vers: Makt, makt, et wörd kolt! Ausdeutung des Krächzens der Krähe, WO-Schn. – 10. in der Verbdg.: (sik) wat mken ‘etw. heimlich entnehmen, beiseite schaffen’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 351 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 351 (CA-Ak), Wb-Ak 108. – 11. in der Verbdg.: Mach sachte ‘vorderer, ungefalteter Teil des Frauenrocks’, wird von der Schürze bedeckt, 2: Wb-Altm 130. – 12. in der Verbdg.: Maok di lustig, frölich upp un trurig daol ‘Mittel zur Erregung der Brunst bei Tieren’ 2: Wb-Altm 134. – 13. Part. Prät. – a. ‘wohlhabend, angesehen’ 3: vereinz. elbostf. – dat is’n jemachter Mann HA-Oh. – b. ‘verloren’ – kr ek dek, denn biste jemacht 3: Wb-Nharz 58.
Mkenjle f. ‘Junge, der gern mit Mädchen spielt’,
Drnsspler, 2: WO-Ro.
Mker m.
1. ‘Hersteller, Bearbeiter’ 3: Wb-Holzl 140.
– 2. ‘Anstifter, Anführer, Hauptperson’ 4: Wb-Ak 109, Wb-Be –
tr is je ter Macher fons Jantse Wb-Be. TZ:
Hftmker Leithammel Matadr.
– 3. ‘Person, die bei Versteigerungen im Auftrage des Verkäufers durch mehrmaliges Bieten den Preis in die Höhe treibt’ 2: Wb-Altm 133.
– 4. ‘Steuermann, der mit dem Steuermann eines anderen Schiffes kooperiert, um während der Fahrt auftretenden Schwierigkeiten besser begegnen zu können’, Schifferspr., vgl.
mkern, 2: Elbschifferspr. 325 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 325 (CA-Ak).
mkern Vb. ‘Kooperieren von zwei Schiffen zur gegenseitigen Hilfe’, Schifferspr., vgl. Mker 4., 2: Elbschifferspr. 352 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa).
Mlstock m. dass., 2: Elbschifferspr. 246 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 246 (CA-Ak).
Manifest n. ‘Verzeichnis aller an Bord befindlichen Waren’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 445 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 445 (CA-Ak), Wb-Ak 110.
Mank n. ‘während der Fahrt auftretender Gewichtsverlust des Frachtguts’, bes. durch Trockenheit hervorgerufen, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 451 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 451 (CA-Ak).