affillen Vb. 1. ‘das Fell abziehen, abhäuten’ 3: Nd-Börde § 44 (WO-Schn), BLA-Brau. – 2. refl. ‘sich Haut abschürfen’ 3: vereinz. elbostf. – Hei hatt seck sin Scheenbein awefilt. Id-Eilsa 46.
Lautf., Gram.: af(f)fill(e)n; außerdem: [affi] Nd-Börde § 44 (WO-Schn); awefillt Part. Prät. WE-Oster.
Alne f. ‘schwefelhaltiges Doppelsalz, Alaun’ 2: MdanwJe1a 50 (JE2-HSe, verstr. nw JE1), 3: Beiträge-Nd 75 (WO-HWa), Nd-Börde § 49 (WO-Schn), Mda-nwJe1a 50 (verstr. w JE1).
Lautf., Gram.: [aln] Mda-nwJe1a 50 (JE2-HSe, vereinz. nw JE1); aln, alaun m.(?) Beiträge-Nd 75 (WO-HWa); [haln] Mda-nwJe1a 50 (verstr. nw/w JE1); [haln] m.(?) Nd-Börde § 49 (WO-Schn).
rs m. 1. ‘Gesäß’ verstr. – du lest wedder nich lucker, bett de erst’n Ars vull krist HA-Bee; Rda.: in Marse sien ‘entzwei sein’ Sprw-Eils 39; in Marse hebben ‘aufgegessen haben’ Id-Eilsa 78; wedder Kopp noch Ars von unverständlichem Gerede, HA-Um; s Maul zum Arsche hlen ‘schweigen’ KÖ-GrPa; Das is je w in rsch jewest von einem stark zerknitterten Stück Papier oder Kleid gesagt, Wb-Ak 26; an len Arsch ‘grobe Zurückweisung’ KÖ-GrPa; lick mek in’n rsch dass., BLA-Brau; n’ Oarsch vullhauen ‘jmdn. schlagen, prügeln’ CA-Bru; de Köster schleit de Woch vön Moarß vom Abendläuten am Sonnabend gesagt, STE-Scho; hei hät de Naoäs tauknäpen ‘er ist gestorben’ SA-Ch; hat’n kollen Oarsch ekricht dass., WA-La; sich uffen rsch setzen ‘sehr überrascht sein’ Wb-Ak 26; ’n Ars riskieren ‘wagemutig sein’ Sprw-Eils 38; in rsch kukken ‘neugierig zuschauen’ Wb-Nharz 18; kimmt doch nich ut’n Arsch ‘er kommt mit einer Arbeit nicht voran’ Sprw-Börde; den geit der Arsch mit Grundis ‘er hat große Angst’ a.a.O.; dene geit de Mrs t un in wine Wachtelpipe dass., Wb-We 87; immer forn Marsche lien ‘ständig hinter jmdm. herlaufen, im Wege sein’ Sprw-Börde; einen for’n rse bimmeln dass., Wb-Nharz 18; dähn soll ick woll ’n Arsch utklaihn? ‘er will sich wohl extra bitten lassen?’ OSCH-Grö; einen in’n Ars krupen ‘sich einschmeicheln’ OSCH-Schw; eenen en Loch in Arsch bohren ‘unablässig um etw. bitten’ CA-Sa; einen w in rsch jekrpen sn ‘jmdm. sehr zugetan sein’ Wb-Nharz 18; alles in’n Arsch rin jochen ‘jmdm. alles zukommen lassen’ Sprw-Börde; hei is glks mit’n Mrse rum ‘er ist schnell beleidigt’ HA-Oh; de will schiten un hat nist im Maarsche ‘er will mehr erreichen, als er vermag’ Wb-Holzl 56; kein Himme (Hemd) öwern Mrse hebben ‘arm sein’ Wb-We 87; dat paßt drop wie de Arsch op’n Emmer ‘es passt sehr gut’ BE-Re; dick wart et noch mal vorn Arse bullern ‘dir wird es noch einmal schlecht ergehen’ HA-Oh; Sprw.: wenn’n Noars vöborgt, müttn dörcht Ripp’n schiet’n OST-Schön; du kannst dick dreihen wie du wist, de Ars is ümmer hinn’n WO-Gu; Rätsel: Et hänget an’ne Wand un hat sich en Arsch verbrännt? – de Brapanne. WO-Schn.  TZ: 2Achter Achterdl Achterkastell Achtern rswark Bürzel Gatt Hinderachte Hinderdl Hindere Hindergestell Hinderkastell Hinderste Hindervrdel Hinderwgen Kackarsch Ktel Kiste, weitere Synonyme  P. – 2. ‘Heck eines Kahns’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 163 und 315 (CA-Ak), Wb-Ak 26 – Denn kroch dr mich mit seine Nse in mei’n rsch. ‘Dann bohrte sich der Bug eines anderen Kahns in das Heck meines Kahns.’, bei einer Havarie, a.a.O. 26; der Kn jd uf’n rsch ‘der Kahn ist am Heck zu schwer beladen und taucht dort tiefer ein’ Elbschifferspr. 315 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa, CA-Ak); Schdr kwr forn rsch ‘das Steuer mit dem Staken so weit zur Seite drücken, dass das Helmholz völlig über Bord steht’ a.a.O. 355 (JE2-Pa). – 3. ‘Unterseite eines Wurzelstockes’ 3: BLA-Brau. – 4a. ‘unteres Ende des Getreidehalms’ – haug dn Roggen uffen rsch, de lde (liegt er) w hinjeld! 4: BE-Wa. – 4b. ‘unterer Teil der Getreidegarbe’ 3: WA-Neu.
Lautf., Gram.: Ars, rs Nom. und Akk. Sg. WO-Gu, verstr. w elbostf.; -e Dat. Sg. WE-Rok; Aors, O(a)rs, rs Matthies 1912,19 und 27 (SA-Die Se), vereinz. Altm.; A(a)s, s GA-Wed, HA-No, WE-Be; Arsch, - Nom. und Akk. Sg. JE1-Grü, verstr. elbostf. (außer sö), vereinz. omd.; [ar] WA-Neu; sch GA-Da; Aorsch, O(a)rsch, rsch, -, [r] vereinz. Altm., Elbschifferspr. 163, 315 und 355 (JE2-Mi Pa), ZE-Roß, vereinz. ö elbostf. w anhalt., DE-Lau Or; [ar] Mda-Ze (verstr. ZE); Mrs vereinz. sw elbostf.; Marse Dat. Sg. HA-Oh, OSCH-Ba, Sprw-Eils 39; Ms WE-Be, Wb-We 87; Moars, -ß Wb-Altm 8, STE-Scho; Mars Wb-We 87; mrsch Wb-Nharz 123; Maarsche Dat. Sg. Wb-Holzl 6; Marsch Wb-We 10; -e Dat. Sg. Sprw-Börde; Naors, Noars SA-Rist, Wb-Altm 8, Wb-Altm* 49, OST-Sa Schön; Noaers SA-Lüd; Nas Nom. und Akk. Sg. SA-Ost, STE-KlMö Schi; Naoäs SA-Ch.
Ass n. Spielkarte mit dem höchsten Zählwert, 2: JE2-Scho, ZE-Roß, 3: Nd-Börde § 125 (WO-Schn), BLA-Brau, 4: DE-Ra – ik heff dänn Ass JE2-Scho.
Lautf.: As(s), [as]; außerdem: [ast] Nd-Börde § 125 (WO-Schn). – Gram.: m. belegt JE2-Scho.
wendrt n. ‘Abendrot’ 2: vereinz. Altm., 3: verstr. elbostf., 4: Wb-Ak 16 – Wetterregel: dat bendret wset ander Wer (Wetter) an HA-Oh; Aowendrd, Wäder gd, Morgenrd Wädr dd. Wb-Altm* 72; Abendrot – gut Weder boot, Morjenrot – t Water dorch n Tune floot WO-Schn; Abendrot – morgen ward de Wind recht grot WA-West.
Lautf.: Aw’ndrod Bewohner-Altm 1,320; Abendrot, bent-, -rd STE-Bir, WO-Zi, verstr. elbostf.; bendret HA-Oh; Abendruet WE-Rok; mtrot, A’mtrood Wb-Holzl 32 und 54 (HA-Em), HA-No; Aowendrt Wb-Altm* 72, Wb-Altm** 45; Oabendrot WE-Re; ’mdrt Wb-Ak 16.
Brtpanne f. 1. ‘runde, flache Pfanne mit Stiel zum Braten auf dem Herd’ 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. w/s Altm., vereinz. OST, verstr. JE2, vereinz. JE1, 3: verstr. elbostf., 4: BA-Ha, verstr. anhalt. – Rätsel: Et hänget an’ne Wand un hat sick en Arsch verbrännt? – de Brapanne. WO-Schn.  Die aufgeführten Gefäße zum Braten unterscheiden sich z.T. in der Form: Brtschpen Dgel Panne Schpen. – 2. ‘großes längliches Gefäß bes. für das Braten im Backofen’ 2: vereinz. s Altm., 3: vereinz. n elbostf., 4: vereinz. anhalt. –Brahpannen, wer se kriejen kann,
Da sall de Bäcker t’ Fleisch in braan.
Gorges 1938,40.
– 3. ‘unordentliche, liederliche Frau’, Schimpfwort,  Slampe, 3: GA-Nie.
Lautf., Gram.: Bratpanne vereinz. mittleres/sw elbostf.; -fanne BE-Grö, DE-Vo; Braotpanne, [brtpan] vereinz. s Altm. mittleres JE2, JE1-Gra Ma, vereinz. n elbostf.; -pann, [-pan] verstr. n/mittleres SA, OST-Klei, GA-Ku, STE-Buch; [brdfan] BE-Gü, verstr. anhalt.; [prt-] Wb-Be; Brotpfanne BA-Ha; Broitpann OST-Sto; [bripan] vereinz. s OST; [braot-] SA-Ch Gie; Bradepanne WE-Ha, Heimatgesch-Bad 30; [brpan] QUE-Hau; Brapanne, Brah-, [br-] verstr. elbostf.; -pannen Pl. Gorges 1938,40; Broadepanne JE1-Ca Gö; Brao-, [brpan] GA-Nei, CALV-Je; Braopann, [-pan] vereinz. nwaltm., SA-Vi, GA-Fau; Broepanne JE2-Ve; -pann JE2-Wa; Brojepanne JE2-Schl; [braopan] SA-Dä.
Dackdrüppige f. dass. wie  Dackdrüppe, 2: HA-Sa, 3: WO-Schn, verbr. w elbostf., verstr. mittleres elbostf., WA-Bo.
Lautf.: Da(a)kdrüppige, -drüppije vereinz. s WO, verstr. HA, OSCH-Crot Schw, verbr. WE; -drüppeje WA-Un; -drüppig, -ich GA-Sie, verstr. HA; -drippige, -drippije HA-Sa, verstr. mittleres elbostf., BLA-Ben Hei; Dakdrippi-e WA-Bo; Da(a)kdrippig, -ich HA-Dö Hu, OSCH-Wu; -trippige, -trippije vereinz. mittleres elbostf.; -trippig, -ich GA-Dö Et, QUE-West; Daokdrüppige, [dkdrüpij] WO-Eich, HA-NHa; -drüppig GA-Eick; -drippije, [dkdripij] WO-HWa, OSCH-Osch; Daokdrippeje OSCH-Nei.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
drlich Adj. ‘töricht, dumm, einfältig’,  dusselig, 3: Nd-Börde § 93 (WO-Schn).
Lautf.: [drli].
drde Adv. ‘schnell,  rasch’, auch ‘sofort’, veralt.,  glk, 2: vereinz. Altm., 3: Nd-Börde § 120 (WO-Schn), 4: Mda-Sti 137 – ’t geit nich so drao Wb-Altm* 52; Sprw.: Is’t nich so drao’, so is’t naograo’. ‘Kann etw. nicht sofort geschehen, dann doch nach und nach.’ Bewohner-Altm 1,342.
Lautf.: draod Wb-Altm 39, Wb-Altm* 52; [dr] Nd-Börde § 120 (WO-Schn); drao vereinz. Altm.; drooi STE-Ho; trte Mda-Sti 137. – Etym.: zu mnd. drde, drden, mhd. drte ‘schnell, (als-)bald’, vgl. HWb-Mnd 1,464, DWB 2,1340.