Barg m. 1. ‘größere Erhebung im Gelände, Berg’, auch als FlN und Teil von FlN, verbr. – dai Bach is heoch SA-Dä; dn Barreg gimmesde allne nich hg DE-Ca; ... uffn Barch, wos Osterfeier immer abjebrennt wurde ... Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa); Rda.: undern barje harvor kukken ‘hinterlistig gucken’ Wb-Nharz 21; is noch nich ewwern Barch ‘er/sie ist noch nicht außer Gefahr’ Sprw-Börde; achter’n Berg holl’n ‘vorsichtig, zurückhaltend sein’ Wb-Altm 15; nich hindern Brge helen ‘die Wahrheit ohne Umschweife aussprechen’ HA-Oh; Hei will Barge in de Grünne (Niederungen) rieten. ‘Er will alles verändern.’ Chr-Em 429; hai iss w’r alle barreje Spr-Mab 387; hei geiht öwwern Barg ‘er stirbt’ CA-Fö; Sprw.: hindern Brge wohnt ok noch Lü Warnung vor Überheblichkeit und Egozentrik, WE-Be; Berg un Daol begegnen sick nich, äöwer Minschenkinner Wb-Altm 15; Rätsel: wenher löpt de Has över de meisten Berge? – wenn’t Feld plöht (gepflügt) is STE-Kö; Vers:hintern Barg
olt Schap, olt Schap
wat dran –
wat dran
Ausdeutung des Krächzens der Krähen, SA-Kö.
 TZ für Anhöhen, Erhebungen versch. Größe: Anbarg Bkhorst (bewaldet) Brink Bult(en) Hch Hchde Hocke(n) Hge Hwel Huckel Hgel Hurkel 1Kappe Klint Knkel Kopp Küppel wer. – 2. ‘hügelartig Angehäuftes, Haufen’ 2: Bewohner-Altm 1,322, JE1-Flö Kö, 3: verstr. n/ö elbostf., 4: vereinz. s CA, Wb-Be – op’n Barg schmieten CA-Fö; ... Kartuffelstroh warrd tesammeslept opp einen Barg ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 18/ Wöhlbier (HA-Eim); Rda.: an Barch machen ‘seine gro- ße Notdurft verrichten’, Kinderspr., Wb-Ak 32; Sprw.: De Wind weiht woll grod Berri tohop, äöwer keen dick Bük. ‘Von nichts kommt nichts.’ Bewohner-Altm 1,321. – 3. spez. Anhäufungen, Haufen: – a. ‘Heuhaufen auf der Wiese’,  Heuhocke(n), 2: WO-Zie, 3: WO-HWa, vereinz. sö elbostf., 4: vereinz. w BE. – 3b. ‘geschichteter großer Holzhaufen’,  Holtdme(n) (n.Z.), 3: CA-Löd. – 3c. ‘Maulwurfshügel’,  Mollbarg (n.Z.), 3: BE-Gü He, 4: vereinz. w BE – dor Mld wld schonn weddor Brje BE-Il. – 4. ‘größere Menge’ 2: ZE-Roß, 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 32 – an Barch Jeld a.a.O. 32; n Brch Kuchen ZE-Roß. – 5. ‘Bugwelle’, Schifferspr., vgl. Brt 4.Dr Kn hat an sch’n Barch vor’n St’m (Steven). 4: Wb-Ak 32.
Lautf., Gram.: Barg, -ch, -j, [bar] (nwaltm., nbrdb.: Ba(r)g, -ch) vereinz. nwaltm., Wb-Altm 15 und 171, vereinz. w/s Altm., Siedler-Je § 67 (JE1), verstr. ZE elbostf., vereinz. anhalt.; parch Mda-Sti 53; Barge, Barje Dat. Sg. verstr. w elbostf., WA-KlWa Un, Spr-Anhalt 168, Wäschke 61915,62; Barge, Barje, [barj] Pl. Chr-Em 429, QUE-Hau, vereinz. CA; [barg] DE-Ca; Bar(r)ech, b-, [bar], [barj] Siedler-Je § 153f (JE1), Spr-Mab 387 (WO-Ol), HA-Oh, QUE-Hau, Wb-Ak 32; barreje Pl. Spr-Mab 387; Bar(r)ich, [bari] vereinz. s elbostf. w BE; [pari] Wb-Be; Barije Dat. Sg. WE-Wa; Park KÖ-GrPa; Barg, -k, [brg] verstr. anhalt.; Brch, b-, [br] Vk-Ask 374, verstr. w BE; Ba-eg, -ch SA-Ah Ty, GA-Kak; [b] SA-Dä; Baorch, [br] ZE-Roß, HA-Hi; Brge Dat. Sg. WE-Be; Boach GA-Ber; Berg, -ch, -j (nwaltm., nbrdb.: Be(r)g, -ch) SA-Bre Bu, verstr. n/mittlere Altm. JE2, vereinz. JE1, ZE-Na, vereinz. n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf.; Berg, -k vereinz. omd.; -e Akk. Pl. STE-Kö; Berje Dat. Sg. HA-Eil; Beag Matthies 1912,22 (SA-Gie); Berrech OSCH-Di; Berich WE-Wa; BerriAkk. Pl. Bewohner-Altm 1,322; Bärg, -ch, -j, [bär], [br] (nwaltm., nbrdb.: Bä(r)g, -ch) vereinz. nwaltm. Altm., verstr. JE2, WA-Schw, BLA-Bö; [bär()] Siedler-Je § 153f (JE2); [brg] Mda-Fuhne 55 (vereinz. s anhalt.); Bjen Pl. sw. Mda-Ar 54 (vereinz. nö SA nw OST); Bg SA-Dä; [ba] JE2-Scho.
Blätz ON, in der Verbdg.: Blätzer Pandemann ‘ Schellenober’, Spielkarte, 2: GA-Ho, WO-Zie.
bockig Adj. 1. dass. wie  böcksch 1., 2: ZE-Mö, 3: WO-Eb, WA-Re. – 2. ‘störrisch, widerspenstig, trotzig’, bes. von Kindern,  dickköppig, 2: WO-Zie, JE2-Zo, JE1-Grä, 3: BA-Ho, 4: Wb-Be.
Lautf.: bockig; außerdem: [poki] Wb-Be; buckig JE1-Grä.
Brtpuckel m. TiN ‘Döbel’ 2: WO-Zie.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
Frosterktel m. dass. wie  Frosterkatze, 2: GA-Le, WO-Zie, Mda-nwJe1b 68 (JE1-Pa Scha), Mda-sJe1 28 (verstr. s JE1, ZE-Göd), 3: verstr. elbostf.
Lautf.: [frostrktl] Mda-nwJe1b 68 (JE1-Pa); [-katl] MdasJe1 28 (verstr. s JE1, ZE-Göd); Frosterköttel WO-HWa, Wb-We* 261; [frostkötl] WO-Zie; [frost-] GA-Le; Frosterkettel, [frostrketl] Mda-nwJe1b 68 (JE1-Scha, vereinz. w JE1), MdasJe1 28 (verstr. s JE1, ZE-Göd), vereinz. ö/s elbostf.; Frösterköttel HA-Bee; -köt Id-Eilsa 63; -kettel Wb-Holzl 92 (HA-Eil), OSCH-Di; Fresterkettl QUE-Di; Nbf.: Fröstelkettel Wb-Holzl 92 (HA-Ost).
fl Adj. 1a. ‘in Verwesung übergegangen, verrottet, verdorben’, auch in FlN, verbr. – en fl Käse Wb-We 160; dä Kartuffeln sünd all ful HA-Bee; ... socht Köppken seß Wochen de fulen Eier ut Mudder öhr Schapp. Lindaub o.J. 26; Sprw.: der beste Appel word ok ful ‘auch einem umsichtigen Menschen kann ein Fehler unterlaufen’ Sprw-Börde; n’ fl Ei fordarwet ’n ganzen Brei HA-Oh. – 1b. ‘ morsch, brüchig, leicht zerfallend’, bes. von Holz, das zu faulen beginnt, verstr. – fulet Holt JE2-Red. – 2. ‘an Wassersucht leidend’, von Tieren, 2: Wb-Altm* 53. – 3. ‘arbeitsscheu, bequem, träge’ verbr. – De Kohdirn de was ook nich ful ... Pohlmann 1905,86; Rda.: hai lecht sick opp de fule Halwe ‘er faulenzt’ Wb-Holzl 93; uf te faule Prnhaut len Wb-Be; sek fle dge mken Wb-Nharz 220; ful wie der Schaper Sprw-Börde; fl w’n sel Wb-Nharz 52; Er ist faul wie der Mist. Spr-Anhalt 169; ful wie Galgenholt sien Sprw-Eils 38; fl w de Sünne HA-Oh; Sprw.: Morjen, morjen, nur nich hiede, seggen alle fulen Liede. WO-Zie; Ful Ossen leg’n sick nich gärn henn, de gröwwelt (graut) vör’t Upstaohn. Bewohner-Altm 1,354; subst.: De Fl dröggt sick dd, de Flitig rönnt sick dd. Wb-Altm 276; eh de Fule zweimal jeiht, trächte dat’n de Buk weih deit BA-Ali; geiht de Sunne na Westen, arbeien de Fulen am besten Sprw-Börde; et Nachts mit de Uhlen, röht (regen) sek alle Fuhlen WE-Dar. – 4. subst. ‘ Schellenober’, Spielkarte, 2: JE2-Wa, JE1-Ka, 3: vereinz. n/mittleres elbostf. n CA, 4: BE-Me Ra.
Lautf.: fu(u)l, fl verstr. ö/s nwaltm., verbr. brdb. elbostf. nthür.; [fo] SA-Ku Pü; [fiu], [fiuo] verbr. nwaltm.; faul ZE-Roß Steu, verbr. anhalt.
glissern Vb. dass. wie  glissen 2., 2: WO-Zie, 3: WO-Ba El.
gnatzig Adj. 1a. ‘schorfig, grindig, mit Ausschlag behaftet’, auch von Pflanzen, 2: Wb-Altm 66, 3: vereinz. w elbostf. – diene Kartuffeln sünd awer gnatzij HA-Bee. – 1b. ‘elend, verkommen, unsauber aussehend’ 3: Wb-Nharz 63. – 2. ‘steinig, voller Klumpen’, vom Ackerboden, 3: BLA-Brau. – 3a. dass. wie  1gnatterig 1., 2: GA-Da, WO-Zie, JE1-Scha, 3: vereinz. elbostf. – 3b. dass. wie  1gnatterig 2., auch ‘eigensinnig, starrköpfig’,  dickköppig, 1: SA-Dä, 2: STE-Schi Wa, JE1-Zi, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be, BE-HErx – gnatzich sn OSCH-Hor. – 3c. dass. wie  1gnatterig 3., von Tieren auch ‘beißwütig’ 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 66, JE1-Zi, 3: vereinz. elbostf. – dai Hund is gnatsich SA-Dä. – 3d. ‘geizig’,  gzig, 3: vereinz. elbostf., 4: BA-Ha – hei is tau gnatzich HA-Oh.
Lautf.: gnatzig, gnatsig, -ch, -j, j-, [gnatsi], [jnatsi] (omd.: [jnadsi]); außerdem: Nbf.: natzig BE-Gü.