macht f. 1. ‘vorübergehende Bewusstlosigkeit, Ohnmacht’,  mächtig, 1: verstr. nwaltm., 2: verbr. Altm. (außer nö OST), OST-Los, vereinz. JE2, ZE-Brä Roß, 3: verbr. n/mittleres elbostf., verstr. s elbostf., 4: vereinz. w omd. – de Amacht krien ‘ohnmächtig werden’ Sprw-Börde; mek gung glk ne nmacht öwwer ‘ich wurde gleich ohnmächtig’ Wb-We 7. – 2. ‘Kraftlosigkeit, Erschöpfung’ 3: Wb-Nharz 10.
Lautf.: A(h)macht, Aa-, -, [mat] WO-Wo, verstr. elbostf.; Aomacht, Oa-, -, [maxt] nwaltm. und nbrdb. in der Laienschreibung auch O(h)macht SA-Ah Dre, verstr. Altm., vereinz. s WO; magt Id-Altm; [aomat] SA-Fa; [aomad] SA-Dä; O(h)macht, -, [mat] SA-Sal, OST-Kru, STE-Steg, ZE-Roß, vereinz. elbostf. w omd.; mcht Mda-Sti 182; hnmacht, n- verstr. w elbostf., WA-KlOsch; Ao(h)nmacht, Oa(h)n-, [nmat] nbrdb. in der Laienschreibung auch O(h)nmacht SA-Schm, verstr. Altm., vereinz. JE2, WE-Asp; O(h)nmacht, [nmaxt] OST-Ko, WO-Zi Zie, ZE-Brä, vereinz. n elbostf., BA-Schie; Oe(h)nmacht SA-Kun Roh, OST-Los, GA-So.
mtenhp(en) m. dass., 2: ZE-Brä, 3: WA-Neu, Wb-Nharz 10.
Lautf.: Amesenhup ZE-Brä; [amsnhpn] WA-Neu; meisenhpen Wb-Nharz 10.
wer 1. Konj., verstr. – a. Bezeichnung eines Gegensatzes ‘jedoch, dagegen’ – ... dunn reipen se. Aber Lischen antwöre nich ... Heimat-Ohre 1924/Wöhlbier (HA-Eim); dat’s doch bloß Dienstmäken, du awer bist Amme zur Rangordnung des Gesindes geäußert, BA-Re; Götsch ... musterte seine Leite ..., awwer die sahen alle eenjal aus, wie wennse an jarnischt dächten. Wäschke 61915,121; Rda.: Mannslü darwen alles äten, aber nich alles wäten OST-Gen; Danzen ahn Musik, dat is aber grad, as wenn’n drög Brot ett. Bewohner-Altm 2,135; Sprw.: op’t Lif kuckt jeder, awer in’t Lif nich ‘man sieht, was jmd. für Kleidung trägt, aber nicht, was gegessen wird’ BA-Re. – b. Bezeichnung einer Einschränkung, eines Vorbehalts ‘allerdings, freilich’ – ... öwer oft keim dät nich vör. Ehlies 1960b 297; Hle mich m anne Barne, awwer kne rosche! Wb-Ak 29; ... de Herre harre dat verb’en, wer de Junge qule sau dulle, dat’e ngf. Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Miahnten (Ameisen) lopt sau veel rumher, aber dat sünd alles grote, dee miejet nich. Hbl-Ohre 1928 Nr. 1/Wöhlbier (HA-Eim); Dabei hatte Karl ... ’n hohen Posten, ... Awor et jibt immer welje, die vor nischt keen’n Räschpäkt ham. Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); Rda.: hei ändert sich woll, awer bessert sich nich Sprw-Börde; Sprw.: Dorch Schaden ward’n klauk, awer nie rieker. WO-Gu; bi fremden Lüen is gut wanken, aber nich gut kranken ‘bei fremden Leuten lässt es sich gut leben, aber nicht gut krank sein’ WE-Dee; Wetterregel: De April mag sien wie e will, aber Loof un Gras bringet e doch. Chr-Em 427. – c. Bezeichnung eines Einwandes, einer Entgegnung – wer, wat wutt d db mken? HA-Oh; “Abber was sollen mir saohn (sagen)”, meenten de Sachsendorfschen, ... Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa). – d. Bezeichnung der Anknüpfung, Weiterführung – ... Un nu abb’r drauß’n uff’n Viehmaarchtplatz – daa waar ärscht wat loos! Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); ... Öäwer keen derft dabei van de Grotn tokikn ... Hausfr-Altm 1924,34 (Kredel). – 2. Pt., verstr. – a. Verstärkung einer Aussage – lt dat wer j sn! HA-Oh; Is das heite awwer hß! Wb-Ak 29; jetzt strahlt (regnet) et aber BA-Ba; nu awer allart! Ausruf zur Eile, WE-Oster; nu awer harre! dass., Wb-Holzl 101; sau fl kan ek wer nich betlen Wb-Nharz 19; det Perd hät awwer krumme Hessen ZE-Brä; dät Hemde st wa schn t JE2-Scho. – b. Bezeichnung der gefühlsmäßigen Anteilnahme des Sprechers, Ausdruck von Empfindungen – das is awwor nor Ausruf der Missbilligung, DE-Ca; der is awwer mäklich dass., DE-Ra; is dat wer ml en grter junge Ausruf der Anerkennung, Wb-Nharz 19; ber Fritze! Ausruf der Entrüstung, BLA-Brau; Harrejott awwer ! Ausruf des Zorns, Fluch, Wb-Be; Dunderwetter aber ok! dass., CA-Fö; nee, awwer sauwat ok, ja ja Ausruf der Überraschung und Verwunderung, BA-Op; No, wat makeste denn awer ok! Ausruf, wenn jmd. gestolpert ist oder einen Schaden angerichtet hat, Sprw-Harzvorlg 264; Rda.: dat is ower ‘das ist ärgerlich, unangenehm’ Wb-We 97; is der awwer in Brieten ‘ist der aber betrunken’ BA-GrAls. – 3. Adv., in Zuss. ‘sehr viele’ – da saßen dicke Wanschken hinner de Tapete – werhunnert un werhunnert 2: ZE-Roß.
Lautf.: awer, - Essen-nwAltm 91 (SA-Han), WO-Ri, verstr. elbostf., Mda-Sti 16 und 126, Heimatkalender-Be 1936,154; wersch JE2-Zo; -t Wb-Nharz 19, Mda-Sti 126; werschter Wb-Nharz 19; aber, - Bewohner-Altm 2,135, SA-Rie, OST-Gen, JE2-Bö, verstr. w elbostf., BA-Ba, Vk-Anhaltc 164, BE-Grö; awor Heimatkalender-Ze 1964,89 (ZE-Ze); [wa] JE2-Scho; oaw(e)r, [wr] SA-Win, vereinz. elbostf.; [wr-] Zus. ZE-Roß; oaw’rst Spr-Maa 428 (WO-Ol); [vr(t)] Nd-Börde §125 (WO-Schn); oawrsch Spr-Maa 428 (JE1-Ran); aober Lieder-Ma Nr 977 (GA-Wef), HA-Ro; ower Wb-We 97; äwer Hausfr-Altm 1930,6 (SA-Die), SA-Le, STE-KlSchwa, vereinz. JE2; äwerst Firmenich 1854,124 (OST-Hav); [wa] JE2-Scho; öwer, oewer, äöwer, öäwer vereinz. nwaltm. Altm.; öber Ehlies 1960b 78, Hagen 1957,328; [r] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); äuer Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); äöberst Pohlmann 1905 ff.,124 (OST-GrRo); [aew] SA-Dä; aww(e)r, [aw()r] JE2-Gü, JE1-Dö Rie, vereinz. ZE sö elbostf., verstr. anhalt.; awwor, [awr] BE-Gü, verstr. anhalt.; abb(e)r Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze), Heimatkalender-Börde 1925,6 (CA-Sa), Richter o.J. 10.
balzig Adj. ‘brünstig’, von der Katze,  bolzen, 2: JE1-Wer Wo, ZE-Brä.
bannen Vb. 1. ‘durch magische Kraft/Wirkung oder Zauber festhalten, binden’ 2: vereinz. Altm., 3: Lindaua o.J. 67, Wb-Nharz 20, 4: vereinz. anhalt. – “Jetzt ist Tiet, nu kannst äm bannen.” Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö); D sin w jebannt zusamm. Wb-Ak 31; Zus.: der is wie hingebannt über jmdn., der immer wieder an einen best. Ort geht, Vk-Anhalta 70. – Volksgl.: Der Imker ist imstande, einen Dieb, der im Begriff ist, einen Bienenkorb zu stehlen, zu b. Wb-Altm 11, Bewohner Altm 2,304. – 2. ‘Krankheiten besprechen, durch Zauberformeln zu heilen versuchen’ 2: Vk-Anhaltb 13 (ZE-Brä).
Lautf., Gram.: bannen Hausfr-Altm 1929,24 (STE-KlMö), Lindaua o.J. 67, Wb-Nharz 20, Vk-Anhaltb 13 (ZE-Brä); ban’n Wb-Ak 31, bann’Wb-Altm 11; Part. Prät.: jebannt Wäschke 61915,125; hingebannt Zus. Vk-Anhalta 70.
Bockv n. dass., 2: ZE-Brä.
Lautf.: Buckfieh.
Bornler f. dass. wie  Bornkrickel, 2: JE1-Prö, ZE-Brä.
Lautf.: Bornleier.
Bornstange f. 1. ‘Stange mit Haken, mit der beim Ziehbrunnen der gefüllte Wassereimer emporgezogen wird’ 2: ZE-Brä, 3: JE1-Wol, CA-Egg, 4: Wäschke 61915,29, Mda-Fuhne 37 (DE-Ca) – jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä. – 2. dass. wie  Bornswengel, 3: BLA-Tr.
Lautf.: Bornstange, -schtange; außerdem: [bornda] Mda-Fuhne 37 (DE-Ca); Borneschtange ZE-Brä.
Bornswengel m. ‘Hebebaum am Wippbrunnen’,  Wippe, 1: verstr. nwaltm., 2: SA-Au, verstr. w OST, vereinz. nw STE, ZE-Brä, 4: Vk-Anhalta 16 (vereinz. anhalt.).
Lautf.: Bornswengel, -schwengel SA-Bon Brie, OST-GrGa, Vk-Anhalta 16 (vereinz. anhalt.); [bornweo] SA-Die Ku; Borneschwengel ZE-Brä; Bormswengel, -schwengel SA-Au, verstr. w OST, vereinz. nw STE; -schweng, -o SA-HDo Wa; Boarmswengel,-schwengel OST-Bö Klä; -swengo SA-Pü; [bomwe] SA-Dä.
Bräsen ON – Neckreim:In Bräsen hettet sihn Wesen,
in Wi’n
(ON Weiden) kann ik nich blie’m. 2: ZE-Brä;
NeckN: Schwinebräsen 2: ZE-Dü.