Aken ON 1. NeckN: Kuhaken 2: ZE-Eich, 4: vereinz. s CA; in Neckreimen:Aken, wo de Frösche quaken
un de Hunne mitn Schwanz belln
4: CA-Me;
In Aken ist nischt te maken
als Bundholz un Staken
und wer dat nich kann maken
der bliebe weg vun Aken.
3: CA-KlRo;
Rätsel:Koam’m Mann von Oaken,
het’n groot witt Loaken,
wollt di ganze Welt bedecken,
kunnt nich a’r
(über) de Elwe recken. – der Schnee, 2: JE2-HBe.
– 2. in der Verbdg.: kenscher Schlawwer SpottN für die Akener Schiffer, 2: Elbschifferspr. 324 (WO-Ro).
Dinsdag m. 1. ‘Dienstag’ verbr. – nächsten Dienstag CA-Fö; ’n Dinstak Amnt ... Wäschke 61915,70; ... un an Dinsda’e bet half ölewe ... oppe blieben un arbei’n moßten. Wedde 1938,60; An’n Hauptdach, ’n Dinnstach, wenn denn ooch noch Viehmaarcht war ... Heimatkalender-Ze 1962,94 (ZE-Ze); Mahndaach war jemeineklich de Fastelabend vor de Arem un de Dinsdaach vor de Rieken. Vk-Harz 8,30; Des dinsedages na der hilligen drigen konnigh ... 1448, StB-Neuhaldensleben 495. – Volksgl.: Fast überall gilt der D. als Glückstag, nur in wenigen Orten als Unglückstag (ADVk Kt. 2 – Einzelbelege JE2 ZE OSCH CA, Vk-Anhaltb 12 – ZE-Eich Le, DE-Ro). Deshalb werden wichtige Angelegenheiten an diesem Wochentag, der zu den Fleischtagen zählt, in Angriff genommen wie z.B. Rechtsgeschäfte (Bewohner-Altm 2,291), Hochzeiten (verstr. Altm., Vk-Ask 131), Dienstantritte (vereinz. Altm. anhalt.), Wohnungsumzüge, die Aussaat oder das Ansetzen der Henne zum Brüten (vereinz. BA, verstr. ZE anhalt.). – 2. ‘der Dienstag vor Ostern’, in der Verbdg.: – a. krummen Dienstag 3: HA-Erx. – b. scheiwen Diensedag 3: WE-Oster.
Lautf.: Din(n)sdag, -dach, [dinsda] verbr. nwaltm., SA-GrGe Ma, verstr. mittlere Altm., verbr. s Altm., vereinz. mbrdb. OSCH, verbr. ö elbostf. w anhalt., DE-Or; -dak BA-Ha; -tag, -tach SA-GrGe, JE2-Be Schl, verstr. mbrdb., WA-Dom, Wb-Holzl 75 (WA-KlWa), BLA-Brau; Dinstak Wäschke 61915,70; Din(n)sdaach, [dinsd] verstr. s elbostf., vereinz. w BE, CA-Ak; -taag, -taach OSCH-Wu, WA-We; [dinsdg] verstr. anhalt.; [-dk] CA-Ak, DE-Els; [-dg] BE-Sa; Diensdag, -dach, [dnsdax] JE2-Scho, vereinz. mittleres elbostf.; -tag, -tach JE2-Bö, verstr. ö elbostf.; -daach Wb-Holzl 75 (Allertal); Diesdag SA-Win; Nbff.: Dingestag vereinz. mittleres JE2; Dingsdag, -dach, [disdax] verbr. n Altm. (außer w SA) STE, vereinz. n JE2; -tag, -tach vereinz. ö Altm. (außer n WO); Dinsedag, -dach, [dinzdax] vereinz. sw HA w OSCH nw WE; -daach vereinz. w HA, WE-Wa; Diensedag WE-Oster.
Eiertätschen n. dass. wie  Eierhicken, 2: Vk-Anhaltb 29 (ZE-Eich).
Flmenfett n. dass. wie  Flme, 2: JE1-Da, ZE-Eich, 3: vereinz. sö elbostf., 4: CA-Ra.
Gelenk n., vgl. Lenk. 1. ‘bewegliche Verbindung zwischen Knochen’ 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – 2. ‘Kettenglied’ 2: STE-Stei, JE1-Go, ZE-Eich Lu, 3: verbr. elbostf. (außer nö und BLA, dort vereinz.), 4: verbr. omd.  Glidd Kdengelenk Kdenschalm Kettenglied Lenk 1Lidd Ring Schke(n) Schalm; die wichtigsten Synonyme s. Kt.; Notglied, Ersatzglied: Kluftgelenk Knuftgelenk Nthken Ntschke(n) Schä- kel Schrgelenk Schrschke.
Lautf., Gram.: Gelenk, J-, [glek], [j-] vereinz. brdb. elbostf., BA-Gü, vereinz. s CA; -e ZE-Eich, verbr. elbostf. (außer nö und BLA, dort vereinz.) omd. ([jleg]); [-legn] Pl. vereinz. BE; Jilenke QUE-Di; Jelänke KÖ-Wei.
Honnigkkenmrte f. ‘zerbröckelter und mit Schnaps übergossener Honigkuchen’ 2: Vk-Anhalta 198 (ZE-Stre), Vk-Anhaltb23f. (ZE-Eich), 4: Vk-Anhalta 198 (BE-KlWi), Wb-Be – Brauch: Bis Ende des 19. Jh. bereitete der Bauer vor dem Gesinde am Morgen des ersten Weihnachtstages H., von der anschließend er, seine Frau und das Gesinde nacheinander jeweils drei Löffel zu sich nahmen. Vk-Anhaltb 23f. (ZE-Eich). In Streetz stand während der Weihnachtstage eine Schüssel voll H. auf dem Tisch, sodass jederzeit davon gegessen werden konnte. In Kleinwirschleben erhielt das Gesinde H. zu Silvester. Vk-Anhalta 198. In Bernburg war H. zu Neujahr üblich. Wb-Be.
Lautf.: [honikrte] Wb-Be.
Ksekrt n. PflN 1. ‘Malve’, bes. ‘Käsepappel’ oder ‘Rosspappel’ 2: Wb-Altm 99, ZE-Roß, 3: verstr. w elbostf., 4: verstr. anhalt.  TZ: Hsenpöppel Kseblme Käsekeilchen Käsenäpfchen Ksepöppel Kattenkse Malwe. – 2. ‘Hirtentäschel’,  Taschenkrt, 2: ZE-Eich Roß.
Lautf.: Käsekrut ZE-Eich, Id-Eilsa 71; -kraut, [kzkraut] ZE-Roß, verstr. anhalt.; [gzgraud] DE-Ca; Ksekrt, -krd verstr. w elbostf.; Kskrt Wb-Altm 99; Kese- HA-Oh.
Knasterkopp m. ‘(alter) mürrischer, verdrießlicher, unfreundlicher Mann’, in Verbdg. mit Bastlösereimen,  segrimm, 2: Vk-Anhaltb 82f. (ZE-Eich Ste Steu) – Bastlösereim:Brocksche, brocksche Piepe,
mach mich ene Piepe,
Wirste keene Piepe,
denn wirste ebend ‘ne Pape.
Wirste keene Pape,
denn schmeiß ich dich in’n Grab’n,
denn fressen dich de Rab’n,
de Rab’n nich alleene,
de Katze kriet de Beene,
der Hund der kriet den Kopp.
Du bist ‘n alter Knusterkopp.
Vk-Anhaltb 83 (ZE-Steu).
Lautf.: Knasterkopp Vk-Anhaltb 83 (ZE-Eich Ste); Nbf.: Knuster- a.a.O. 83 (ZE-Steu).
1Lne f. 1. ‘dünnes Seil’, auch ‘Seil mittlerer Stärke’, meist aus Hanf, 2: verstr. brdb., 3: vereinz. n CA, 4: verstr. anhalt. – de Wäsche hangt all up de Ln JE2-Scho. – Brauch: Liene trecken ‘das Brautpaar mit einer Schnur aufhalten, um eine Geldspende zu erwirken’ Vk-Anhaltb 41 (ZE-Eich). – 2. ‘Schiffstau’, je nach Verwendungszweck aus Hanf oder Draht, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 253 (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), 4: a.a.O. 253 (CA-Ak), Wb-Ak 105 – der Knich (der vorderste Leinenzieher beim Treideln,  Knig 3.) wr der erschte ne Leine. Wb-Ak 105; Rda.: Se wurre janz schtumm un zok Leine (ging fort, verschwand). Alt-Cöthen 81. – 3a. ‘Lenkseil für Zugtiere’ 2: GA-Da, ZE-Roß, 4: Wb-Be. – 3b. ‘ Strang zum Anschirren von Zugtieren’ 2: STE-Bir, 3: CA-Sta, 4: BE-La. – 3c. ‘am Halsband befestigter Lederriemen zum Führen von Hunden oder Pferden’ 4: Wb-Ak 105. – 4. in FlN, 2: STE-Bit Grie West, JE2-Re, verstr. mittleres/s JE1, ZE-Steu.
Lautf.: Line, [ln] Elbschifferspr. 253 (STE-Bit, WO-Ro, JE2-Mi Pa), STE-Bir, WO-Zi, verstr. mbrdb., vereinz. n CA; Lin, [ln] verstr. Altm., JE2-Scho; [ln] OST-Ga; Leine, [lain] GA-Da, ZE-Roß, CA-Sta, verstr. anhalt. – Etym.: (4.) zu mndl. line ‘Landmaß von 100 Ruten’, Belege des Wortes im Brdb. sind wichtiges Indiz für ndl. Besiedlung, vgl. Siedler-Je § 319, Teuchert 21972,194. Zuss.: zu 2.: Meerleine; zu 3.: Kreuzleine.
Lodderbatz(en) m. 1. dass. wie  Lodder 2., 2: ZE-Eich, 3: vereinz. sö elbostf., 4: BA-Ha. – 2a. dass. wie  Lodderbast 2a., 3: Wb-Holzl 135, 4: BA-Ha, Spr-Anhalt 169, Wb-Be. – 2b. dass. wie  Lodder 3b., 2: ZE-Ro.
Lautf.: Lodderbatz Wb-Holzl 135, vereinz. sö elbostf., Spr-Anhalt 169; -batzen ZE-Eich; [lodrbdsn] BA-Ha; Lodderpatzen ZE-Ro; [lodrpatsn] Wb-Be.