aflden Vb. ‘abladen, entladen’ 1: Ehlies 1960b 298, 2: Lautdenkmal 1937 (OST-Schön), vereinz. n JE2, ZE-Gri Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ji könn det Fuder gliks afloden ... JE2-Bö; Wie nu Heinrich ... de Koln abgeladen un o noch anne Fuhre Holz von Kleene Zarwest (ON) jeholt hadde ... Wäschke 61915,3.
Lautf., Gram.: aflaen Sprw-Börde; -lan, -ln Rauch 1929,90, HA-Oh; -loden JE2-Bö; avloen JE2-Zo; aflaoin Lautdenkmal 1937 (OST-Schön); [afloid] Part. Prät. JE2-Scho; awlaod Part. Prät. Ehlies 1960b 298; afjelott Part. Prät. ZE-Gri; fln Id-Eilsa 46, Wb-Nharz 2; [fln] QUE-Di; abgeladen, -jelad(e)n Part. Prät. Wäschke 61915,3 und 55, Krause 1964,73; abl’n Wb-Ak 6; [abl] ZE-Roß; [ap-] Wb-Be.
afrpen Vb. ‘das gemähte Getreide zusammenraffen und aufnehmen, um es zu Garben zu binden’ 2: WO-Ro, ZE-Gri Steu, 3: verstr. n/w elbostf. (außer s GA), WA-Neu, vereinz. s elbostf., 4: vereinz. omd. – enn Armvull aweraapt HA-Um; de Manzen mähn un de Fruhn roapen af un bingen Bunde drut ZE-Gri.
Lautf., Gram.: af(f)rapen, -rp’n, aw- vereinz. n/w elbostf. (außer s GA), QUE-Su; aweraapt Part. Prät. HA-Um; affroapen WO-Ro, [afrpn] HA-Uep; roapen af 3. Pl. Präs. ZE-Gri; [afrpm] Beiträge-Nd 59 (WO-HWa); frpen OSCH-Di, Wb-Nharz 6; [frpm] QUE-Di; abrapen ZE-Steu, BA-Op; [prpn] BA-Ha; abrappen KÖ-KlPa, DE-Ho; -rapp’m, -rappm, [abrab] vereinz. anhalt.; [prawn] WA-Neu.
Afrpster Pl. dass. wie  Afrper 2.Schoarn von Mähstern un Afroapster 2: ZE-Gri.
anders Adv. 1: Ehlies 1960b 298, 2: verstr. Altm., Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie), verstr. ZE, 3: verstr. elbostf. (außer sö), 4: vereinz. anhalt. 1. allg. ‘verschieden, auf andere Art und Weise’ – det is je janz annerscht, wie’t där jesat hat ZE-Roß; det maken alle Liere ännersch ZE-Gri; Felix machte des andorsch. Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); dat kann ick nich andersch maken Sprw-Börde; Awer vorr fufzig, sechzig Jahern, da war de Fastelabend jo doch noch en betchen anderscht nah oelder Mode feuert. Vk-Harz 8,30; Rda.: kein hr breit andersch ‘überhaupt nicht anders’ Wb-Nharz 70; et wert anners, awerst nich beter Wb-We 7; Hier is et anders wie bi Zanders. Chr-Em 430. – 2. spez. – a. ‘besser’ – Dät müt änders wer’n ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); darum mott dat ok anders wärn mit ne HA-Bo. – b. in der Rda.: dt is nnst mät ä ‘sie ist schwanger’ STE-Schi.
Lautf.: and(e)rs vereinz. n elbostf., OSCH-Di; anderst vereinz. w elbostf.; andersch Sprw-Börde, Wb-Nharz 11 und 70, Richter o.J. 5; anderscht Sprw-Börde, Gesch-Un 45, Vk-Harz 8,30, Wb-Nharz 11, Heimatkalender-Börde 1925,62 (CA-Sa); andorsch Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); anners Id-Altm, Wb-We 7; annerst, [anrst] Ehlies 1960b 298, Schwerin 1859,33, vereinz. n Altm., QUE-Di; [ar] Mda-Ze (ZE-Gro Roß); annerscht ZE-Roß, Wäschke 41919,116; [art] Wb-Be; an’nersch(t) Wb-Ak 22; [anrd] DE-Ca; änders Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); änners Lautdenkmal 1937 (OST-Schön); ännerst, aennerst Hausfr-Altm 1925,55 (Kredel), Mda-Ar 53 f. (OST-Ar); nnerst Volksspr-Altm 91; ännersch ZE-Gri; [endr] ZE-Göd; [er] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); nnst STE-Schi. – Etym.: Die ä-, e-Formen im Brdb. sind wie bei  ander infolge der ndl. Siedlung als Vokalerhöhung aus der mouillierten Aussprache der Konsonanten der Gruppe -nd- zu interpretieren, vgl. Teuchert 21972,390.
Angelhke(n) m. 1. wie Standardspr., 2: WO-Ri, JE2-Ge, ZE-Roß, 3: CA-El, 4: Wb-Ak 18, Wb-Be. – 2. ‘hakenartiger Fortsatz am breiten Ende des Sensenblattes, mit dem dieses am Sensenstiel befestigt wird’ 1: SA-Lag Mel, 2: verstr. Altm. (außer OST), ZE-Gri, 3: vereinz. sw elbostf.  2Amme Angel Brthken Hke(n) 2Hamme Seißelangel Seißelhke(n) Seißenangel Seißenhken.
Lautf.: Angelhak(e)n, [alhkn] ZE-Roß, vereinz. sw elbostf.; Angelhaake ZE-Gri; Angelho(o)k(e)n, -h(o)ak(e)n, -hk(e)n, [alhkn] verstr. Altm. (außer OST), JE2-Ge, CA-El, Wb-Ak 18, Wb-Be; Angahoaken SA-Mel; Anghaok’n SA-Lag; Angelhocken GA-Wer.
anklen Vb. refl. dass. wie  ankuscheln, 2: JE2-Kam, ZE-Gri, 3: Id-Queb 8, CA-Bru, 4: Wb-Ak 21, BE-La – N kle dich n un schlf. Wb-Ak 21.
Lautf., Gram.: ankuhl(e)n JE2-Kam, ZE-Gri, Id-Queb 8; -gekuhlt Part. Prät. BE-La; nkuhlen CA-Bru; -k’l Wb-Ak 21.
anstken Vb. 1. allg. ‘etw. anstechen’ 2: vereinz. Altm., ZE-Gri Roß, 3: vereinz. w elbostf. – a. ‘etw. durch Einstich öffnen’, bes. ‘anzapfen’ – n’ Ft Beier anstken HA-Oh; Unn nu is de Kaamer (des Hamsterbaus) annestoken. ... Da liet datt Getreide sau twei Hänne hoch. Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim). – b. in versch. Verbdg. auf den Menschen bezogen – einen nschtken ‘jmdn. reizen’ Wb-Nharz 16; hei hat mick schöne annestook’n ‘er hat mich heftig angefahren, gescholten’ HA-Bee; watt anstäk’n ‘schlagen, prügeln’ Wb-Altm 243; hei het b ne hellisch neschtken ‘er ist unangenehm aufgefallen, hat Missfallen erregt’ Wb-Nharz 16; anestoken sin ‘betrunken sein’,  dn, Wb-We 8. – 2. ‘etw. (mit einer Nadel) an etw. befestigen, anstecken’ 3: vereinz. n elbostf. (außer s GA), Wb-Nharz 16, 4: Wb-Ak 23 – Vorsch Fest muß ich noch neie Jard’n nstechen. a.a.O. 23; hai hat sik ne strze (Strauß) annestk’n Spr-Maa 439 (WO-Ol). – 3. ‘anzünden, zum Brennen bringen’ 2: vereinz. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – et hs nschtken Wb-Nharz 16; hei hat ’n Dimm’m (Diemen) anestken HA-Oh; steche ma de Latarne an! ZE-Roß; Hei stok sick de Lüchte an ... Rauch 1929,100; ... denn stoppe hei de Piepe un stok se ahn. Wedde 1938,55; Sprw.: stik et Licht an, wenn de Frösche kwaken! ‘das Aussprechen der Wahrheit beendet jede üble Nachrede’ Sprw-Börde; refl.: hei stickt sich n ‘er errötet, schämt sich’ CA-Fö. – 4. ‘etw. auf jmdn. übertragen oder von etw. erfasst werden’, bes. von Krankheiten, 2: ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 23, Krause 1964,120 – gah nich na Willem – de ... stickt dick an HA-Bee; Schnapp’m (Gähnen) sticht n. Wb-Ak 23.
Lautf., Gram.: Inf.: anstek(e)n, -stk(e)n, [anstkn] Id-Altm, vereinz. elbostf.; [nstkn] QUE-Di; anstäken, -stä(ä)k’n, -schtaek’n, [anstkn] vereinz. Altm., Spr-Maa 439 (JE1-Ran Ziep), vereinz. n elbostf., WE-Oster; nschtëken Wb-Nharz 16; [anten] ZE-Roß; nstechen Wb-Ak 23; 3. Sg. Präs.: steckt an, schteckt - ZE-Gri, Krause 1964,120; stickt - vereinz. n elbostf.; - n CA-Fö; sticket an HA-Oh; sticht n Wb-Ak 23; Imp. Sg.: stick an vereinz. n/mittleres elbostf.; stich oan, n vereinz. anhalt.; steche an ZE-Roß; 3. Sg. Prät.: stok - Rauch 1929,100; stok’e - mit Enklise des Personalpron. m. HA-No; anstok Heimatkalender-Je 1937,76 (JE2-Fi); stok ahn Wedde 1938,55; steek an Berufe-Altm 251; schtachs - mit Enklise des Personalpron. n. Wäschke 61915,10; Part. Prät.: an(n)esto(o)k(e)n, -stken vereinz. elbostf.; nestoken, -schtken Wb-Nharz 16, CA-Fö; [nstkn] QUE-Di; anjestoch(e)n Spr-Asch 19, Richter o.J. 105; njestochen Wb-Ak 23; [antk] JE2-Scho.
bansen Vb. 1. ‘Garben in der  Banse 1. verpacken’, auch allg. ‘etw. gut aufschichten’ 1/2/3: verbr. nd., 4: verstr. omd. – Cathrin banns’t in de Schüün ... Albrecht 21822 1,106; noau ward (das Erntefuder) noare Schiene jefoarn, afjelott un in Tass (Banse) jebanst ZE-Gri; de Gol’l in Gellor missen noch jebansd worn DE-Ca; Die kossetter legen und bansen es (das Heu) in der hovescheun zurecht. Amt Dessau und Lippehne 1547/49, Landreg-Anhalt 1,80.  packen stadeln tassen, s. Kt. – 2. ‘übermäßige Vorräte anhäufen’ – ban’s di man nich so völ up de Sid 2: JE2-Neu.
Lautf., Gram.: bans(e)n, [banz()n]; außerdem: ban’s Imp. Sg. JE2-Neu; banns’t 3. Sg. Präs. Albrecht 21822 1,106; jebanst Part. Prät. ZE-Gri; -banset Part. Prät. Spr-Asch 40; ebanset Part. Prät. WE-Elb Mi; [banz] SA-Rist; banesen ZE-Gö; pansen, [panzn] vereinz. w omd.; panzen (oder sth. -s-?) DE-Bo; pnsen Mda-Sti 126.
bten Vb. 1. verbr. – a. ‘mit den Zähnen in etw. eindringen’, auch ‘mit den Zähnen zerkleinern, kauen’ – he bet in den suern Appel CA-Fö; j mütt’n mne Kante t’n, ik kannse nich bd’n JE2-Scho; Rda.: hei hat nischt tau biten un tau breken ‘er ist völlig mittellos’ Wb-We 18. – b. ‘jmdn./etw.mit den Zähnen packen (und dadurch verletzen)’, auch ‘anbeißen, den Köder fassen’, von Fischen – d het m in Finga bd’n JE2-Scho; siene Stelle, wo de Fische immer jut ebetten hämm JE1-Pre; ... dee Hamster bitt nich bloß dulle, nä, dee springet einen blank in’t Gesichte ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim); ... beinah wie en bissijer Hund, dän mor jekitzelt hat un där nuh bahle beißen will. Heese 21919,52; Sprw.: den letzten biet de Hunne Sprw-Eils 39; De Hunne, de oppen frindlichsten schwänzeln, bieten tau erst. Vk-Harz 3,58. – 2. ‘eine stechende Wirkung haben, ätzen und dadurch Juckreiz verursachen’, bes. in der Nase,  kribbeln, 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., ZE-Gri, 3: vereinz. elbostf., 4: BE-La – dat bitt sau dulle HA-Oh; de Sämp bitt Wb-Altm 18; de Koalseire bitt sehr inne Näse ZE-Gri.
Lautf., Gram.: bit(e)n, [bt()n], [bt] verbr. nd.; [bd] JE2-Scho; [bdn] GA-Da Schw; bißen Vk-Anhaltb 48 (BA-Neu Sip); pszen Mda-Sti 17; beißen, [bais()n] ZE-Roß, verstr. anhalt.; [paisn] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: bitt, [bit] verbr. nd.; bet (Präs.?) CA-Fö; beißt BE-La; Part. Prät.: [jbtn] Mda-Ma 71 (CA-We); [bd] JE2-Scho; bät(e)n vereinz. Altm., JE1-Zi; [batn] MdanwJe1b 57 (JE2-HSe), verbr. JE1 (außer w), vereinz. n ZE; [jbat()n] Mda-sJe1 20 (JE1-Walt), vereinz. ZE; ebetten verbr. elbostf.; jepëszen Mda-Sti 5; [jbisn] Mda-Ze (ZE-Roß).
bten Vb. 1. verbr. – a. ‘mit den Zähnen in etw. eindringen’, auch ‘mit den Zähnen zerkleinern, kauen’ – he bet in den suern Appel CA-Fö; j mütt’n mne Kante t’n, ik kannse nich bd’n JE2-Scho; Rda.: hei hat nischt tau biten un tau breken ‘er ist völlig mittellos’ Wb-We 18. – b. ‘jmdn./etw.mit den Zähnen packen (und dadurch verletzen)’, auch ‘anbeißen, den Köder fassen’, von Fischen – d het m in Finga bd’n JE2-Scho; siene Stelle, wo de Fische immer jut ebetten hämm JE1-Pre; ... dee Hamster bitt nich bloß dulle, nä, dee springet einen blank in’t Gesichte ... Hbl-Ohre 1928 Nr. 22/Wöhlbier (HA-Eim); ... beinah wie en bissijer Hund, dän mor jekitzelt hat un där nuh bahle beißen will. Heese 21919,52; Sprw.: den letzten biet de Hunne Sprw-Eils 39; De Hunne, de oppen frindlichsten schwänzeln, bieten tau erst. Vk-Harz 3,58. – 2. ‘eine stechende Wirkung haben, ätzen und dadurch Juckreiz verursachen’, bes. in der Nase,  kribbeln, 1: SA-Dä, 2: vereinz. Altm., ZE-Gri, 3: vereinz. elbostf., 4: BE-La – dat bitt sau dulle HA-Oh; de Sämp bitt Wb-Altm 18; de Koalseire bitt sehr inne Näse ZE-Gri.
Lautf., Gram.: bit(e)n, [bt()n], [bt] verbr. nd.; [bd] JE2-Scho; [bdn] GA-Da Schw; bißen Vk-Anhaltb 48 (BA-Neu Sip); pszen Mda-Sti 17; beißen, [bais()n] ZE-Roß, verstr. anhalt.; [paisn] Wb-Be; 3. Sg. Präs.: bitt, [bit] verbr. nd.; bet (Präs.?) CA-Fö; beißt BE-La; Part. Prät.: [jbtn] Mda-Ma 71 (CA-We); [bd] JE2-Scho; bät(e)n vereinz. Altm., JE1-Zi; [batn] MdanwJe1b 57 (JE2-HSe), verbr. JE1 (außer w), vereinz. n ZE; [jbat()n] Mda-sJe1 20 (JE1-Walt), vereinz. ZE; ebetten verbr. elbostf.; jepëszen Mda-Sti 5; [jbisn] Mda-Ze (ZE-Roß).