Busch m. 1. ‘dicht gewachsener Strauch, Staude’, auch ‘Strauchwerk, Gebüsch’, auch in FlN (auch mit Bezug zu 2.), verbr. – um’n Busch hacken ‘um die Kartoffelstaude hacken’ WA-Ost; ... smitt de Falle tau un leggt sick in’n Busch op de Lure. Lindaub o.J. 26; ... singt nich all, Doa in de Büsch ’n Nachtigall? Matthies 1903,38; Rda.: oppen Busch kloppen ‘eine Anspielung machen, um etw. Bestimmtes zu erfahren’ Wb-We 24; halw Busch, halw Rock ‘vor Regen und Wind schützen Büsche und Bäume ebenso wie entsprechende Kleidung’ WE-Ro; Wetterregel: Sunn schient up’n natten Busch, giwt bald widder ’n Husch SA-Ra. – 2. ‘(kleiner) Wald’,  Holt, z.T. bes. ‘Laubwald’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w Altm., verstr. mittlere Altm., vereinz. ö Altm., verstr. s JE2 n JE1, verbr. mittleres/s JE1 ZE, 3: verstr. sw JE1, vereinz. nw elbostf., Wb-Nharz 35, verstr. sö elbostf., 4: verbr. anhalt. – in’n Busch jehn ZE-Roß; ... wie ich so bei Sonnenuffjang durch’n Busch jehn thad. Richter o.J. 21; Mr han aus en Busch Straue (Streu) jehlt. Wb-Ak 42; en poar Dare fort Kinnerfest jehn de Jungs un Mächens in’n Busch un holn Jrienes zu’t Flechten ZE-Se; Sprw.: et Feld hat Ogen un der Busch Ohrn ‘es bleibt nichts verborgen’ Sprw-Börde. – 3. ‘abgebrochene oder vom Baum gefallene dürre Zweige, Reisig’, bes. von Nadelbäumen,  2Knack, 1: vereinz. n nwaltm., 2: verbr. mittlere/ö Altm. JE2, 3: JE1-HWa – en Bund Busch OST-Polk. – 4. dass. wie  Bü- schel 3., 1: SA-Böd.
Lautf.: Busch, [bu]; außerdem: Pusch, [pu] Wb-Be, KÖ-GrPa; Busk vereinz. nwaltm. (veralt.); [b] Siedler-Je § 306 (JE2-Ma).
Grnes n. 1. ‘Grünfutter’ 1: SA-Dä, 4: Wb-Ak 80 – dai Kui jpan nao dat Gruins SA-Dä. – 2. ‘grüne Zweige’, bes. ‘Kiefern- und Fichtenreisig zum Abdecken der Grä- ber’ 2: ZE-Se, 4: Wb-Ak 80.
Lautf.: [gruins] SA-Dä; Jrienes, Jrnes ZE-Se, Wb-Ak 80.
Kalf n. 1a. ‘Jungtier des Rindes’ allg. – d Schelln jeffste d Kälwa JE2-Scho; n’ Kalf afwnen ‘ein K. der Mutter entwöhnen’ HA-Oh; dass.: wai hemm dat Kf afsett SA-Dä; Kindern, die bei Anbruch der Dunkelheit nicht vom Spielen zurück ins Haus kommen wollen, ruft man zu: das dreibeinige Kalb kommtVk-Anhaltb 49 (ZE-Pü, DE-Que); Rda.: sau dumm wn Kalf Wb-We 61; hei mket n (Augen) w en gestken Kallef WE-Be; von einem Grobian sagt man: mäncher wädd glik as en johrig Kalw geboren OST-Möl; et Kalf in de gen schln ‘die Wahrheit schonungslos (und ohne Umschweife) sagen und dadurch jmdn. beleidigen’ Wb-Nharz 91; Sprw.: hat de Dwel de Kau hlt, kann’e dat Kalf ek noch krn HA-Oh; et Kalf art na’n Ossen Sprw-Börde; von’n groten Bullen fällt ook en groot Kalw HA-No; bi Kälwer un lüttje Kinder mott’n de Maate wetten ‘Erwachsene dürfen von Kindern (und Jungtieren) nichts erwarten, was über deren Verständnis und Leistungsfähigkeit hinausgeht.’ HA-No. – Brauch und Volksgl.: Wennt Kalf in de eerste Melk blök’n deht, wart’et nich graut. Abergl-Ma 234 (GA-Mie); Kälber müssen dienstags oder donnerstags (an den Fleischtagen) abgesetzt werden. Wenn man viele weibl. Kälber bekommen will, muss die Frau des Bauern bei der ersten Fuhre Getreide das Tor selbst und ohne zu sprechen öffnen (KÖ-Dro), oder man muss die Nachgeburt der Kuh unter einem Apfelbaum vergraben (ZE-Rie). Vk-Anhalta 23.  Moses 2. – 1b. in der Verbdg.: Kälfken kumm Lockruf für Kälber,  Mtsche, 1: SA-Mel Ta, 3: verstr. w elbostf. – 2. ‘dummer, alberner Mensch’,  Dussel, auch Schelte für jmdn., der sich albern benimmt, meist auf ältere Mädchen bezogen, 2: verstr. brdb., 3: verstr. elbostf., 4: CA-Ak – bist’n Kalf Wb-Altm 94; elt Kalf! HA-Oh. – 3. in der Verbdg.: Kleenes Kälbchen TiN ‘Marienkä- fer’,  Marenkwer, 2: Vk-Anhaltb 68 (ZE-Se). – 4. ‘weiße Luftblase im Eis gefrorener Wasserflächen’ 3: OSCH-An.
Lautf.: Kalf, Kalw; außerdem: [kf] verbr. nwaltm.; Kävken Dim. SA-Mel; Kallef, [kalf] Mda-nwJe1a 41 (JE1-HZi Pa), verstr. ZE elbostf.; Kälveken Dim. verstr. w elbostf.; Kalb vereinz. ZE anhalt.; Kälbken Dim. SA-Ta; [galb] Mda-Fuhne 31 (DE-Ca); Kal(l)eb Id-Eilsa 70 (2.), Wb-Ak 83, DE-Lau; [kálp] ZE-Roß, Wb-Be; [klep] Mda-Sti 46. Zuss.: zu 1.: Hirsch-, K-, Ktz-, Mastkalb, Mtsche-, Ossen-; zu 3.: Marienkalb, Mle-, Mondkälbchen, Mtsche-, Mkälfken.