afpellen Vb.
1. ‘abschälen’ 1: SA-Dä Han, 2: JE2-Scho, vereinz. mbrdb., 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 7, Wb-Be –
pell m ml d Tüffeln af JE2-Scho;
du most dien jekoktet Ei awer ok richtig afpelln! HA-Bee.
– 2. ‘die Rinde eines Zweiges abschälen’,
afschellen, 1: SA-Pü, 2: vereinz. Altm. n JE2, verstr. mittleres JE2 mbrdb. (außer ö ZE), 3: vereinz. w JE1, verstr. n elbostf. (außer s GA) WA, CA-Sta, 4: BE-We, DE-Or. – Bastlösereim:
pell, pell Wdn
lött die Sunne schn’n
bes Märtin’n (11. November)
pell aff, pell aff,
pell mne Fläute aff JE2-Ki.
afrten Vb. 2: vereinz. Altm., JE2-Gü, vereinz. ö JE2, Spr-Maa 431 (JE1-Ziep), ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. 1a. ‘durch kräftiges Ziehen abreißen, abtrennen’ – dän Ndnul df’n nich afrd’n JE2-Scho; “Au”, schreeg hä, “lött los, ji rieten mi süß dän Kopp af.” Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie). – 1b. ‘sich ablösen, abgehen’ – de Knopp is aferetten HA-Oh; an dän (am Mantel) is dor Hänkl abjerissn DE-Or. – 2. ‘abreißen, niederreißen’ – De olle Schluse bei Ihleborg hem se afferäten un bei Güsen ne nei grote Schluse annelät. JE2-Gü. – 3. ‘(durch Nachlässigkeit oder mangelnde Pflege) abnutzen, verschleißen’ – Kinner rt’n väöl aff ‘Kinder benötigen viele Kleidungsstücke’ Wb-Altm 173; ich bin jans abjerissen ‘ich habe nichts Ordentliches anzuziehen’ Wb-Ak 8. – 4. ‘aufhören, enden’ – de rbeit rit nich f Wb-Nharz 6; Bei d reißt des Unjlicke nich ab. Wb-Ak 8. – 5. ‘eine Zeit verbringen, herumbekommen’ – ... “Dat is doch nich slimm, ik hewe nu 60 Jahr hinder mik un de fünewe, de riete ik ob eine Arsbacke af.” OSCH-Wu; twei Jere hat e in’t Kitchen aferetten HA-Oh.
Ameisenhaufen m. wie Standardspr., 4: Vk-Anhalta 304, DE-Or – Volksgl.: Gegenstände, die an einen A. gelegt werden, erlangen eine bes. Kraft. Vk-Anhalta 304.
Ärmel m. wie Standardspr., 2: Spr-Altm 85, Bewohner-Altm 1,360, verstr. ZE, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. omd. – de Arml sin hokjegremplt DE-Or; Rda.: dat jelt felt einen t’n armel ‘man hat Geld im Überfluss’ Wb-Nharz 17.
Asche f. 1. ‘Verbrennungsrückstand’ verstr. – de Asche jliet (glüht) DE-Or; Asche fr’n ‘die Asche im Handwagen zur Mülldeponie fahren’ Wb-Ak 27; Asche t den ben (Ofen) trecken BLA-Brau; Rda.: er bezieht ungebrannte Asche ‘er wird mit Knüppeln geschlagen, verprügelt’ ZE-KlLei. – Brauch, Volksgl.: de Asche (des Osterfeuers wird) opp’n Acker umher estraut, denn wur watt ... hennkümmt, da wasst alles schöne. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim). Missliebigen Personen streut man A. auf die Schwelle ihrer Haustür. Brauch-Anhalt 4 (BE-GrMü KlMü). – 2. ‘Geld’, Zaster, 2: SA-Ben, GA-Fau, JE2-Zo, 3: vereinz. w elbostf., WA-GrOt.
1Assel f. TiN ‘
Kellerassel’ 2: GA-KloNeu, JE2-Gü, JE1-Gra Rie, 3: vereinz. elbostf., 4: DE-Or –
Asseln krpet in Kelder rum HA-Oh.
Bettboden m. ‘hölzernes Bettgestell’,
Bedd(e)spundige, 4: DE-Or.
Bettgiebel m. ‘Schmalseite des Bettes’ 4: Wb-Be, DE-Or.
bewglich Adj. 1. ‘gelenkig, leicht zu bewegen’ 4: DE-Or. – 2. ‘ergreifend, rührend’ – dat Kint sach einen sau bewächlich ane 3: Id-Eilsa 52.