Gemeinebier n. dass. wie  Gemeindebier, 4: DE-Scheu.
Lautf.: [jmnbr].
Michal ohne Genus ’29. September’, Kalendertag des Erzengels Michael, verstr. – Um M. näherten sich die Arbeiten in der Landwirtschaft ihrem Ende: tau Micheilich sünt de Eppel rpe HA-Oh. Das Vieh wurde nicht mehr ausgetrieben. SA-Vi, Vk-Anhalta 283. In der Zeit um M. (14 Tage vor bis 14 Tage nach M.) wurde das Wintergetreide ausgesät. SA-Rist, Ackerbau-Anhalt 250, Vk-Anhalta 283. – Brauch: Zu M. wurden Abgaben entrichtet und das neue Pachtjahr begann: Zinsen, Pachte, Swinegeld Ausdeutung des Glockengeläuts zu M., OSCH-Krop; … un de veele Ackerpachte, de se alle Jahre tau Micheilig oder Martinig krejjen … Wedde 1938,46. Üblich waren auch Naturalabgaben an Lehrer und Pfarrer, z.B. Gänse (ZE-Na) oder Roggen (ZE-Mühl, KÖ-Wa, DE-Scheu). Vk-Anhalta 283. Das Gesinde konnte den Dienst wechseln (verbr.):Ach du liebe Seele, morgen ist Michele,
Ach du lieber Gott, morgen muß ich fort.
Vk-Anhaltb 64
(ZE-Na).
Da M. als eine Art Erntedankfesttag angesehen wurde (Vk-Anhalta 283), fanden auch Tanzveranstaltungen statt. Tanzlied:Michäilich, Michäilich,
All wedd’r Michäilich,
Eerst gistern Michäilich.
Abergl-Ma 248 (GA-Mie).
– Volksgl: Wer die Heiligkeit des Tages durch Arbeiten auf dem Feld störte, hatte keine gute Ernte zu erwarten. Volksfeste-Altm 296, Vk-Anhalta 283. Auch Arbeiten mit dem Gespann sollten unterbleiben. SA-De. Knechte und Mägde suchten auf fremden Grundstücken am Morgen Futter, bes. Grünkohlköpfe, (SA-De), um das Vieh vor Verzauberung zu schützen. SA-Pre. Die Hexen ziehen in der Nacht zu M. zum Blocksberg. Abergl-Ma 248 (GA-Mie).
Lautf.: Michaeli OSCH-Krop; Michéeli CA-Fö; Michele JE2-Hü Wo, Vk-Anhaltb 64 (ZE-Gri Na), Michle Wb-Ak 113; Michaelis verstr.; Micheilig, -ich vereinz. elbostf.; Michheilij HA-Bee; Micháilich Wb-Holzl 141, Wb-We* 226; Michäilich Abergl-Ma 248 (GA-Mie); Michlig Wb-Altm 137; [mili] SA-Rist, michlich Wb-Nharz 126; [miáylij] Nd-Börde § 57; Michlije Mda-Sti 127, Micheelije Firmenich o.J. 159 (WA-Ost).