dorchwken Vb. ‘völlig von Nässe durchdrungen werden’, im Part. Prät. ‘völlig durchnässt’,  pitschenatt, 2: vereinz. nö JE1, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. omd. – Rda.: durchjeweecht bis uff de Haut DE-Schie.
Lautf., Gram.: dorchweiken vereinz. elbostf.; [toriwn] Wb-Be; dur(ri)chwchen Wb-Ak 50; Part. Prät.: dorch e’weiket HA-Oh; -eweikt Sprw-Börde; -geweicht JE1-Bü; -gewcht DE-Kle; dorrich eweikt Vk-Harz 3,25 (BLA-Be); dörchewäkt JE1-Zi; terchjeweicht BLA-Sti; durch- JE1-Zie; -jeweecht, -d vereinz. DE; durrichjewcht Wb-Ak 50.
Galan m. ‘fester Freund, zukünftiger Ehemann, Bräutigam’, wohl scherzh., 4: DE-Schie.
Lautf.: Jalan.
Hsenficke f. ‘Tasche an oder in der Hose’ 2: CALV-Uth Zo, Bauernwelt-Ze, 3: verstr. elbostf., 4: CA-Zu, Wb-Be, BE-Dro, DE-Schie.
Lautf.: Hs(e)nficke, [hznfike]; außerdem: Hoasen- Bauernwelt-Ze.
Kopfgucke f. ‘Kopftuch’ 2: ZE-Roß, 4: Serimunt 1931 Nr. 18, Mda-Fuhne 33 (DE-Ca), DE-Schie.
Lautf.: Koppkuke, -kke, [kopkk] ZE-Roß, Serimunt 1931 Nr. 18, DE-Schie; [gobgg] Mda-Fuhne 33 (DE-Ca).
Ln m. 1. PflN ‘Lein’ 2: Wb-Altm 127, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 171, Vk-Anhalta 261, DE-Schie – Lein soll so dicht gesät werden, dass man mit der Zunge zugleich neun Körner auflecken kann. Vk-Anhalta 261. – 2. ‘Leinsamen’ 1: SA-Die Rist, 2: Wb-Altm 127, Mda-Ar 32, 3: verstr. elbostf., 4: Mda-Sti 17 und 171.
Lautf.: Lien, ln; außerdem: l SA-Rist; Lein DE-Schie.
Melk f. 1. ‘flüssige, weiße, fetthaltige Absonderung der Milchdrüsen bei Säugetieren’, bes. die als Nahrungsmittel verwendete von Kuh, Ziege, Schaf, verbr. – drinkste denn Melk? WO-Dru; de Melk jerünnt HA-Oh; dai Mek is blarrarich (dünn) SA-Dä; Rda.: De hät wat in de Melk to brocken. ‘Er ist wohlhabend.’ Bewohner-Altm 1,349; sauveel Maat (Liter) Melk n De, sauveel Sticken Botter de Woche BA-Re; Sprw.: wer de Melk in Kaffee drinkt, kann nich bottern QUE-West. – Nach dem Melken wurde die M. durch ein Seihtuch gegossen: dat Mek wt drgng Saidauk saiet SA-Dä. Die anschließend in  Satten gefüllte M. lagerte bei gleich bleibender Temperatur so lange im  Melkschapp, bis sich an der Oberfläche Sahne bildete: d is all schn Rm up de Melk JE2-Scho. Nach dem Abschöpfen und weiterer Reifung wurde diese zu  Botter weiterverarbeitet. Übrig blieb die  Mgermelk, die nach der Gerinnung zur Herstellung von  Käse 1. und  Quark verwendet wurde. Bauernwelt-Ze. – Volksgl.: Frisch gemolkene M. darf nur verdeckt über den Hof getragen werden, da die Kühe sonst den  Sunnenschott bekämen. Bauernwelt-Ze, Vk-Anhalta 210 (ZE-Stre). Um die M. oder die Kühe vor Behexung zu schützen, streut man an die M., die über die Straße getragen werden muss, einige Körner Salz oder einige Stücken Brot (KÖ-Ar, DE-Go). Vorbeugend gegen blaue, d.h. fettarme M., wirkt die Fütterung der Kühe mit Tüpfel-Hartheu am Johannistag. Vk-Anhalta 210. Geben die Kühe dennoch blaue M., gießt man etw. davon nach Sonnenuntergang in ein flie- ßendes Gewässer, wobei man der entschwindenden M. nicht nachsehen darf (HA-Gro). Gegen blutige M. hilft das Melken durch einen alten Besen (WO-Ir). Zauber-Ma 90. – 2a. in der Verbdg.: ste Melk ‘frische Vollmilch’ 1: SA-Rist, 2: Brauch-wAltm 21. – 2b. in der Verbdg.: gue (gute) Melk dass., 3: OSCH-Har. – 2c. in der Verbdg.: sre Melk ‘Sauermilch’, war ohne oder mit Zusätzen (Brot, Zucker, Zimt, Rosinen) beliebtes Gericht während der Sommermonate, 2: JE2-Gü Nka, Bauernwelt-Ze, 3: verstr. elbostf., 4: BE-Dro Grö La, DE-Schie – de sure oder dicke Melk hem se in’n Sommer jern’ne jetten met’n Stücke Brot dotu JE2-Gü. – 2d. in der Verbdg.: dicke Melk dass., 1: SA-Meh Rist, 2: GA-Ziep, WO-Ri, verstr. JE2, Vk-Anhaltb 10 (verbr. ZE), 3: WO-Ir, JE1-Nie, HA-Bee Oh Sie, BLA-Brau, 4: Vk-Anhaltb 10 (verstr. anhalt.) – hte und jefft änne Satte dicke Melk JE2-Scho. – 3a. ‘milchiger Saft keimender Getreidekörner’ 3: vereinz. elbostf. – de weiten is in der melk (während des Keimens) forfrren Wb-Nharz 125. – 3b. ‘milchiger Saft in Pflanzen’ 3: Wb-Nharz 125.
Lautf.: Melk verbr. nd.; Mellek, [melk] Mda-nwJe1a 41 (JE2-HSe), vereinz. w ZE, HA-Oh, OSCH-Di, vereinz. s elbostf.; Meak SA-Ko; [mek] verstr. nwaltm.; [meok] SA-Ah Al Hö; [mlk] Mda-Ar 27, Mlk Wb-Altm 136; mälek Mda-Ro; Mäak SA-Bon; [mk] SA-Die; [mk] SA-Pü; [mok] SA-Zie; Mäek SA-Scha; Mölk OST-Wah; [mölk] BLA-Be; [mk] SA-Rist; [mök] SA-Ev; [möok] SA-Ku Sal; Mjok SA-Rist; [müak] SA-Kuh; Milch, [mil] verstr. ZE, CA-Ca, BE-Grö, DE-Schie; [mil] Mda-Ze (ZE-Gro Roß); Millich, [mili] Mda-Ze (ZE-Gro Roß), BA-Ha, vereinz. w anhalt.; melech Mda-Sti 176; [ml] BA-Ha. – Gram.: n. belegt SA-Ch Dä. Zuss.: zu 1.: Kalbsmilch, Klopp-, K-, Mger-; zu 3b.: Hunde-, Keiseken-, Keitschkenmilch.
Melkemmer m. ‘Gefäß, in das die Milch gemolken wird’ 1: SA-Die, 2: GA-So, Mda-nwJe1b 72 (JE2-HSe), JE2-Scho, verstr. JE1, Bauernwelt-Ze, 3: Mda-nwJe1b 72 (vereinz. w JE1), Rauch 1929,160, HA-Oh, Vk-Ask 72, 4: verstr. BE, DE-Schie – Wenn e melkt wer’n solle, stelle sick Riekchen, de Grotmaget, midden in’t Dorweg, nahm öhren hölten Melkemmer, fate den mit beiden Armen feste umme … Rauch 1929,160.
Lautf.: Melkemmer, [melkemr]; außerdem: [-ema] JE2-Scho; [melgemr] BE-GrWi; [melkemr] Wb-Be; mellekemmr Vk-Ask 72; [melegemr] BE-Me Sa; [magemr] SA-Die; Milchemmer BE-Grö; -ämmer BE-La; [miliemr] Wb-Be.
Modderpfütze f. 1. ‘mit Schlamm oder (trübem) Wasser gefüllte Vertiefung, Pfütze’ 4: DE-Schie. – 2. dass. wie  Modder 3., 2: ZE-Lu.
Lautf.: Modderpfütze ZE-Lu; -fitze DE-Schie.