Ballschle f. ein Ballspiel, 2: JE2-Vie Za, JE1-We, 3: GA-Beh, vereinz. OSCH, QUE-Que.
Lautf.: Ballschohle JE1-We; -schaule GA-Beh, vereinz. OSCH, QUE-Que; -schule JE2-Za; -schu-ele JE2-Vie.
Bocksmten n. Spiel, bei dem ein in der Mitte stehender Schemel durch Würfe mit einem Ball oder einer Kugel weitergerückt werden muss, 2: vereinz. w Altm., OST-Zeh, 3: Brauch-wAltm 50 (GA-Beh).
Brdertn m. ‘Holzzaun, bei dem die Bretter ohne Zwischenraum nebeneinander stehen’,  Tn, 2: vereinz. Altm. JE2, JE1-Grä, 3: GA-Beh, HA-Bad, vereinz. WE, QUE-Ga, 4: Wb-Be.
Lautf.: Bredertun WE-We; Bräder- vereinz. WE, QUE-Ga; Bräe- SA-Gü; Bredder- GA-Beh, HA-Bad; Bretter- STE-Ta, vereinz. JE2; [brtätn] JE2-Schön; [pretrtsaun] Wb-Be; Nbff.: Bretttun SA-Jee, JE1-Grä; Brät- OST-Ar, GA-Schw.
dsterig Adj. 1. dass. wie  dster 1., 2: Wb-Altm 44, CALV-Uth, 3: vereinz. n/w elbostf. – ... wundere hei sick, wat et in Huse düsterig war. Rauch 1929,31. – 2. ‘dämmrig’, von der Abenddämmerung,  schummerig, 2: SA-HTr, 3: HA-Hak, 4: BE-Al. – 3. dass. wie  dster 3., 3: GA-Beh, HA-Neu.
Lautf.: düsterig, -ch SA-HTr, vereinz. n/w elbostf.; dsterich Wb-We* 208; [dsdri] BE-Al; düstrig, -ch, [dstri] Wb-Altm 44, CALV-Uth, vereinz. nw elbostf.; diestrich HA-Neu.
gn Vb. allg. (abweichende Verbreitung oder Häufigkeit wird bei den jeweiligen Bed. extra aufgeführt). – 1a. ‘sich zu Fuß fortbewegen’ – jocht mal uten Weg JE2-Hü; Un wie se nu so alle dreie jehn, fangt de Neering’n widder von de Schpukjeschichte ... an. Heimatkalender-Ze 1961,90 (ZE-Ze); goat up de Teien (Zehen) ZE-Mü; hai get doch tau diuknackich (gebückt) SA-Dä; ... un können nich mehr jrade jahen. Gesch-Un 44; Verbdg.: dat larnt jehn ‘es wird gelingen’ ZE-Roß; Rda.: w me geit un schteit ‘so, wie man gerade ist’ Wb-Nharz 55; He geit as d’ Flg in d’ Bottermelk. ‘Er hat einen schwerfälligen Gang.’ Wb-Altm* 72; Sprw.: dei langsam geit, kummt k Wb-We 37. – 1b. ‘sich (zu einem bestimmten Zweck, mit einer bestimmten Absicht) an einen bestimmten Ort, irgendwohin begeben’ – na Hs gn SA-Mol; ... un gung no de Kirchhofsecke ... Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi); amol war de Mutter ins Holz jejehn BA-Ha; jg m bain Flschor DE-Ca; danzen gn HA-Oh; Uff ’n Schwoof jehen ‘zum Tanz gehen’ Vk-Anhaltc 11 (BA-Ha); Ens woll Nanu moal jagt’n goah’n ... Matthies 1903,9; Rda.: ower’n Jordan gaan ‘verschwinden’ Wb-Holzl 94; t de Welt gn ‘sterben’ HA-Oh; ins Wasser jn ‘sich ertränken’ Wb-Ak 77; der jeit vor de Hunne ‘er stirbt’ JE2-Schm. – 1c. ‘regelmäßig besuchen’, auch ‘in einem bestimmten Bereich beruflich tä- tig werden’ – n’n mren gn Wb-Nharz 55; uf Arwt jn Wb-Ak 77; er “jeht bei de Ochsen” ‘er wird Ochsenknecht’ Serimunt 1932 Nr. 65; ik wett noch ganz genau, wie ick datt erste Joahr nah Schaule junk HA-Eim; die Dierns gingen früher alle Ahnde spinnen JE2-Bu. – 2. bes. in Verbdg. mit Vb. wie liggen, sitten, stn eine Bewegung auf einen anderen Zustand hin bezeichnend, 2: vereinz. Altm. – gao sitt’n! ‘setz dich hin!’ Wb-Altm 62; In’n Anfang dänn ging d’ Spök still an d’ Dör staohn ... Pohlmann 1905 ff.,125 (OST-GrRo). – 3a. ‘einen Ort verlassen, weggehen’ – wiste schont jehen? DE-Ho; denne kann’k ja wer gn HA-Oh; Rda.: einen gn lten ‘einen Darmwind entweichen lassen’ a.a.O.; d gans wil ek gn lten ‘die Gans soll zur Zucht gehen’ Wb-Nharz 55. – 3b. ‘ein Dienstverhältnis beenden, aufgeben’ – uten Deinst gohn GA-Beh. – 4. ‘sich lösen, abfallen’ – Rda.: aus en Leim jn Wb-Ak 77. – 5. ‘sich an etw. zu schaffen machen’, bes. um unerlaubt etw. zu entwenden – an wat nich jehn ZE-Roß. – 6. ‘in einer bestimmten Weise gekleidet sein’ – nietmodisch soll se gahn wie ne Eddelfrue HA-Bo. – 7. ‘mit jmdm. ein Liebesverhältnis haben’ – mit eene jehn ZE-Roß; hast du denn diene Öldern schon e seggt, dat du mit mick geihst? HA-Bo. – 8. ‘trächtig sein’, von Tieren, 3: vereinz. w elbostf. – de Kau geit noch feier Wochen ‘in vier Wochen wird die Kuh kalben’ HA-Oh. – 9a. ‘sich durch etw. hindurch bewegen’ – Rda.: dorch de lappen gn ‘sich entgehen lassen’ Mda-Weg 105; De Kunne von Greitchens Dod war wie’n Loopfüer dorch’t lütge Dörp e gahn; ... Rauch 1929,66; dat mott’k mik mal dorch’n Kopp gn lten HA-Oh. – 9b. ‘in Bewegung sein, sich bewegen’ – de Wint geit wer de Hwersteppel a.a.O.; in’n Wind jn ld’n ‘das Steuer so drehen, dass das Segel mehr Wind fasst’, Schifferspr., Elbschifferspr. 356 (JE2-Mi). – 9c. ‘in Betrieb sein, funktionieren’ – Rda.: geiht et denn, oder knipt de Hose? (auch Bezug zu 10a. möglich) Sprw-Börde; Rätsel (auch mit Bezug zu 1a.): wat geit un geit un kümmp nich wer? – die Uhr, STE-Wa. – 9d. ‘aufgehen, treiben’, vom Hefeteig,  upgnmn Dch jait all JE2-Scho; der Deich is scheen ejehn CA-Gli. – 10a. ‘(in bestimmter Weise) vonstatten gehen, ablaufen’, auch ‘gelingen’ – dat geit swer HA-Oh; ..., düttmal hat’t noch gut ’egahn ... Lindauc o.J. 17; t wier doch janz hibsch jejehn ZE-Hu; ... kann doch nischt schief jehn. Krause 1964,18; Rda.: Et gait wi an’n Bimmfa’mt etreckt. ‘Es geht sehr gut, ohne Probleme.’ Wb-Holzl 36; dat jeht wie’s Brezelbacken dass., Vk-Anhalta 69; Sprw.: Wat nich will gahn, Lat schtahn! Vk-Harz 3,60. – 10b. ‘sich in bestimmter Weise entwickeln’, bes. von Geschäften – Wie jeht denn eier Laden? ZE-Roß. – 11. unpers. ‘ergehen’ – Mäi is dät ok so gohn. Hausfr-Altm 1927,41 (STE-Ber); Die jehts wo wie’n Harr Kanter seine? Wäschke 61915,103. – 12a. ‘sich machen lassen, möglich sein’ – Dat geiht doch nich, Vaoder ... Heimatkalender-Ma 1931,85 (Altm.); Rda.: ’t geiht woll, äöwert’ geiht nich. ‘Es ist zwar theoretisch möglich, aber praktisch nicht durchführbar.’ Bewohner-Altm 1,334. – 12b. ‘einigermaßen akzeptabel, erträglich sein’ – ’s Himne jt noch ‘das Hemd kann noch getragen werden’ Wb-Ak 77. – 13. ‘sich erstrecken, reichen’ – de rok geit bis op de kn Wb-Nharz 55. – 14. ‘in etw. passen, Platz, Raum finden’ – dr Korb jt nich mr in dn Sack Wb-Ak 77; Sprw.: gedüllich Schaop gaon fae (viele) in ’n Schtall SA-Dä. – 15. ‘eine bestimmte Richtung haben, in einer bestimmten Richtung verlaufen’ – d geit kein Wch HA-Oh; Von da jeht de Schossee linksch raus nah Tornau ... Heese 21919,33. – 16. ‘sich einem bestimmten Zeitpunkt nä- hern’ – et geit op achte Wb-Nharz 55; Dat is nu Nacht, geiht stark op Oelwe ... Klaus 1936,28. – 17. ‘sich in einem bestimmten Zustand befinden’ – w (wie) geit et? Wb-Nharz 55. – 18. ‘den Vorrang haben’ – Rda.: Geit doch nicks äöw’r de Rännlichkeit! seggt jenn’ Fru, un kert all Sündag Morgen är Hemm’ ümm. Wb-Altm 172; Sprw.: Nahwerschaft geiht vör Vadderschaft. Bewohner-Altm 2,20. – 19. ‘sich nach jmdm., etw. richten’ – dn geit et nich HA-Oh.
Lautf., Gram.: Inf.: gahn, gaan, j-, [gn], [jn] vereinz. w mbrdb., verbr. elbostf. (außer sö, dort verstr.), CA-Lö; gaen, gen, j- WA-Ste, WE-Oster, BLA-Brau; gahen, j- JE1-Walt, HA-Ro, vereinz. mittleres elbostf., WE-Velt, vereinz. n CA; g(a)ohn, goahn, j-, [gn], [jn], [--] verbr. nwaltm. nbrdb., verstr. JE1, ZE-Gri, verstr. elbostf., QUE-Frie; [gn] SA-Ah Rist; gaohen CALV-Uth, STE-Sto; [gon] verstr. n nwaltm.; goa(h)n, j-, [jan], [jan] verbr. n/mittleres mbrdb., vereinz. n/mittleres ZE; gehen, j- JE1-Schor Wö, vereinz. ZE, QUE-We, BE-KlMü, vereinz. omd.; gehn, j- JE1-Pa Wö, verbr. ZE, WE-Schau, verstr. sö elbostf., verbr. omd.; jaen Mda-Sti 26; [jn] veralt. Mda-Fuhne 75 (vereinz. s KÖ); 3. Sg. Präs.: gei(h)t, -ai-, j- [gait], [jait] vereinz. nwaltm., verstr. w Altm., verbr. ö Altm. JE2 JE1 elbostf. (außer sö, dort vereinz.); [gäit], [jäit] OST-Bi, vereinz. mittlere Altm.; [get] verstr. n nwaltm.; gaht, gaat, j- ZE-Li, vereinz. w elbostf., QUE-Di; g(a)oht, j- vereinz. w SA, WO-El; goat, [jat] vereinz. ZE; [jast] 2. Sg. Präs. Dialekt-Ma 12 (vereinz. sw JE1, ZE-Göd); geht, j-, [jt] verstr. ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. omd.; gäht, j-, [gt], [jt] SA-Fa Jah Jü, vereinz. ö SA, OST-Ar, GA-Fau Ku; [jit] Nd-KlWu 24; Imp. Sg.: ga(h), j- verstr. elbostf.; gao(h), j- vereinz. Altm. elbostf.; gaach, gch vereinz. w elbostf.; gaoch OSCH-Har, QUE-Di; joch JE2-Jer Ni Za, verstr. JE1, QUE-Wa; [j] Dialekt-Ma 8 (verstr. w JE1, vereinz. nö CA), BE-Gü; jk, [jk], [jg] ZE-Roß, verbr. omd.; [jg] veralt. vereinz. s KÖ; 1./3. Sg. Prät./1./3. Pl. Prät.: ging, -nk, j-, [gik], [jik]/gingen, j-, [gin], [jin] (nwaltm., Altm.: [gi], [ji]) verstr. nwaltm., verbr. Altm. JE2 JE1, verstr. ZE, verbr. elbostf. omd. (bes. ZE elbostf. omd. neben älteren u-Formen); ging, [gi], [ji]/ verstr. nwaltm.; güng 1./3. Sg. Prät. Wb-Altm 61; gung, -k, j-, [guk], [juk]/gungen, j-, [gun], [jun] Wb-Altm 61, vereinz. n SA, STE-GrMö, Heimatkalender-Je 1923,100 (JE2-Fi), verstr. ZE, verbr. elbostf., verstr. omd. (bes. ZE elbostf. anhalt. neben jüngeren i-Formen); 3. Pl. Prät.: junken BLA-Be; gangen DE-Lin; junkten Vk-Harz 3,24 (BLA-Be), BLA-Hü; jinkt 3. Sg. Prät. GA-Wern; Part. Prät.: egahn, -gaan, -j- verstr. elbostf.; egen BLA-Brau; g(a)ohn, j- verstr. nwaltm. Altm.; e-, [jn] JE2-Scho, OSCH-Har, QUE-Di; degn WA-HDo; [gaon] SA-Dä; ejoahn, [jan] JE2-GrWu, ZE-Göd; [j-] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); ejehn CA-Gli Pö; je- verstr. ö ZE, vereinz. n CA, verstr. nthür.; -jangen, [jjan] Mda-Ze (ZE-Roß), verstr. anhalt.
inwickeln Vb. 1. ‘in Verpackungsmaterial hüllen’ 3: Wb-Nharz 85, 4: Wb-Be. – 2. refl. ‘sich warm einhüllen, anziehen’,  inmummeln, 2: SA-La, GA-Al, 3: vereinz. elbostf., 4: BA-Neu – sick düchtig in Klederstücke gegen Külle inwickeln GA-Beh.
2kren Vb. 1. ‘erzählen, schwatzen, Nichtiges reden’,  nlen, 2: STE-Po, 3: GA-Et, Mda-Ohre 351 (GA-Rä), verstr. nw elbostf. (außer s GA), Vk-Ask 245 – Ick woll mit keinen Minschen kören, ok nich mit de lüttjen Meekens … Lindaub o.J. 41; Rda.: de köärt wie de Gäuse mit’n Hawer HA-No; Sprw.: wu’t wat te frn (heiraten) jifft, jifft’t ek wat te köärn HA-Oh. – 2. ‘unverständlich, undeutlich sprechen’,  1nusseln, 2: Wb-Altm 98, 3: OSCH-Ad – dat Kindken käört all so schön von einem Kind, das gerade zu sprechen anfängt, Wb-Altm 98. – 3. in der Verbdg.: anderen n dem Ml/Mund kren ‘anderen nach dem Mund  rden’ 3: GA-Beh, WO-Dru, verstr. HA, OSCH-Ad Ham Ott.
Lautf., Gram.: kör(e)n, köörn STE-Po, GA-Et, vereinz. w WO ö HA, verstr. sw HA w OSCH, Wb-We* 221; [khörn] Mda-War 90; köär(e)n, käör(e)n, [krn] Wb-Altm 98, verstr. n elbostf., Id-Eilsa 73; krnVk-Ask 245; koären HA-No; koirn GA-Bel; kähr(e)n, kähr’n, kär(e)n verstr. ö HA, WA-See; ker(e)n, krn HA-GrSa, Wb-We* 221; kern Beiträge-Nd 64 (WO-HWa); 3. Sg. Präs.: köärt Wb-Holzl 33, HA-No; köert OSCH-Wu; kärt HA-Ack; 3. Sg. Prät.: köähre Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim); Part. Prät: ekört Lindauc o.J. 23; eköährt Hbl-Ohre 1925 Nr. 7/Wöhlbier (HA-Eim); koert Gorges 1938,45 (HA-KlSa). – Etym.: mnd. kren ‘schwatzen, plaudern, sprechen’, vgl. HWb-Mnd 2,638. Zus.: zu 1.: n-.
Kreienschten n. Kinderspiel, bei dem ein auf dem Rücken liegendes Kind mit den Beinen einen Mitspieler über sich wirft, 2: JE2-Scho, 3: GA-Beh Ka, 4: Wb-Ak 97, Wb-Be, DE-Ca.
Lautf.: Kreienscheiten GA-Beh Ka; Krnschßen Wb-Ak 97; [grn sn] DE-Ca; [krnsn] Wb-Be; [krin d] JE2-Scho.
kgeln Vb. 1. ‘(sich) wie eine Kugel rollen (lassen)’ 3: HA-Oh, Wb-Nharz 110, 4: Wb-Be – Rda.: sick kgeln for Lachen ‘heftig lachen’ HA-Oh. – 2a. ‘mit kleinen Tonkugeln spielen’,  snappen, 2: WO-Co, JE1-Bu Ge Sche, ZE-Roß, 3: verbr. n/mittleres elbostf., Wb-Nharz 110, Spr-Asch 25, CA-Fro, 4: BE-Gier. – 2b. ‘das Kegelspiel betreiben’,  kgeln, 3: GA-Beh, CA-Wer.
Lautf.: kugeln JE1-Sche, WO-Me, verbr. n/mittleres elbostf.,Wb-Nharz 110, CA-Wer; [kln] Wb-Be; kuhlen WO-Co; Nbff.: kungeln JE1-Bu Ge; kunjeln vereinz. elbostf.; [kunj] ZE-Roß; [gunj] BE-Gier. Zus.: zu 2a.: knupp-.
Lwehnken n. dass. wie  Lwe(n)ft, 3: GA-Beh.
Lautf.: Leevhäuneken.