Afsenker m. ‘Pflanzensteckling’, bes. von Blumen,  Senker, 2: SA-Ne, WO-Sa, 3: GA-Bös Nie, verbr. HA OSCH w WA, verstr. sw elbostf., 4: vereinz. nthür.
Lautf.: Af(f)senker, Av-, Aw-; außerdem: Aaf-, Ahf-, f- vereinz. n BLA; Ab- verstr. HA, vereinz. OSCH; Ob-, op- vereinz. nthür.
Afsde f. 1. ‘Kübbung, Seitenraum im Niedersachsenhaus’ 3: Pessler 1906,200 (GA-Bös). – 2. ‘Dachwinkel, unter der Schräge liegender Raum auf dem Dachboden’ 3: WE-Kö. – 3. ‘Toilette’,  Aftritt, 2: Wb-Altm* 48.
Lautf.: Affsd Wb-Altm* 48; Afsie, afse Pessler 1906,200 (GA-Bös), WE-Kö.
an(ge)nuddelt Adj. dass. wie  angenasselt, 3: GA-Bös.
Lautf.: anenuddelt.
Anschrge(n) f., m. 1. ‘Stützpfahl’, bes. am Zaun, 3: verstr. elbostf. (außer sö) – de Pahl is awwe, da mott ’ne Anschrah an! HA-Bee; Besprechungsformel gegen Fieber:Anschraoe, ick klaoge dick:
Dät Fiew’r dat plaoget mick,
Voggel, daer daoroww’r flücht,
Daer ook’tat Fiew’r kricht.
Zauber-Ma 87 (HA-Alv).
Beim Sprechen der Formel berührt man mit dem Mittelfinger den abgestützten Pfahl und mit dem Daumen die A. a.a.O. 87 (HA-Alv). – 2. ‘Prellbalken, Abweiser’, zum Schutz vor Beschädigungen durch ein- und ausfahrende Fuhrwerke auf beiden Seiten der Toreinfahrt des Niedersachsenhauses angebracht, 3: Pessler 1906,200 (GA-Bös).
Lautf.: Anschrgen WA-Un; anschrn Pessler 1906,200 (GA-Bös); Anschra’e, -schre Wb-Holzl 55, Wb-We 8; -schrah HA-Bee; nschr Wb-Nharz 15; anschroage Spr-Maa 438 (HA-Alv); Anschren WE-He; [anrn] Beiträge-Nd 59 (WO-HWa); Anschraoe Zauber-Ma 87 (HA-Alv). – Gram.: auf -n auslautende Formen m., sonst f.
bolzen Vb. 1a. ‘lärmend springen, sich wälzen, rollen’ 3: vereinz. elbostf. – bolze nich sau dulle op de Treppe HA-Oh. – 1b. dass. wie  bollwarken 2., 2: STE-Steg, 3: GA-Bös Eick. – 2a. ‘brünstig sein’, von der Katze, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w Altm., vereinz. nö Altm., 3: WE-Elb Rok.  Vb.: balstern balzen bocken jgen 1ktern lpen märzen 1ranzen reien rden; Adj.: balgsch balzig bolzig branzig frisch geil ht hitzig kterig lpsch pelzig rammelig ranzig rauig reiisch strkelig. – 2b. ‘sich begatten’, von Katzen, 2: Wb-Altm 22. – 2c. ‘brünstig sein’, von der Hündin,  lpsch, 1: SA-Rist, 2: GA-Da.
Lautf., Gram.: bolzen Inf., bolzt 3. Sg. Präs.; außerdem: [bolsn] SA-Ch Ev; bo(o)tzen, [btsn] Inf., bozt, [btst] 3. Sg. Präs. verbr. nwaltm.; [bltsn] GA-Da; [blts] Mda-Ar 51. – Etym.: zu  Bolten aufgrund der Wucht und Schnelligkeit des Schießens von Bolzen, vgl. Kluge 242002,138; bei (1.) kann auch Einfluss von  kobolzen vorliegen; (2.) ist als Nbf. zu  balzen aufzufassen, dessen Ursprung nicht eindeutig geklärt ist, aber auch hier wird ein Bezug zu  Bolten erwogen, vgl. Pfeifer 1989,117.
Brassel f. 1. ‘nichtiges Gerede, Geschwätz’,  Quassel, 3: verstr. n elbostf. – Maak hiervon keine Braselie! Gorges 1938,45. – 2. ‘unverständliches, undeutliches Gerede’,  1nusseln, 3: GA-Bös.
Lautf.: Brasselie; außerdem: Braselie GA-Bös, Gorges 1938,45.
Dörsch(e)knüppel m. dass. wie  Dörsch(e)flgel, 2: JE1-Flö, 3: GA-Bös, vereinz. mittleres/sw elbostf., verstr. sö elbostf.
Lautf.: Döschknüppel OSCH-Nei; Dresch- WA-Ste Un; -knippel JE1-Flö, BLA-Ti, verstr. sö elbostf.; Döscheknüppel GA-Bös, WE-Da; Drescheknippel vereinz. sw elbostf.
Ferstbrder Pl. ‘Bretter, die das Loch in der Giebelspitze umschließen’ 3: Pessler 1906,200 (GA-Bös).
Lautf.: forstbredder.
Fladderstne Pl. ‘flache Steine, die man so auf eine Wasserfläche wirft, dass sie mehrmals springen’,  Botterstulle, 3: GA-Bös, BLA-Ta, QUE-Su, vereinz. n BA.
Lautf.: Fladdersteine BLA-Ta, BA-Op Re; Flatter- GA-Bös, QUE-Su; -staane BA-Ho.
1Hamm(e) n., f. 1. ‘dreieckige Dachfläche an der Giebelseite des Walmdachs’ 3: Peßler 1906,200 (GA-Bös), Wb-Holzl 100. – 2. dass. wie  Hammdack, 3: OSCH-Ba De, WA-Un, verstr. WE, QUE-Di – an de Schüne ne Hamme setten Wb-We 46. – 3. ‘Raum der Scheune, in dem die Garben verpackt werden’,  Banse, 3: WE-Il.
Lautf., Gram.: Hamme f.; außerdem: [hm] n. QUE-Di; Hamm n. WE-Strö, hammPeßler 1906,200 (GA-Bös); Harm f. WA-Un.