1anhacken Vb. 1. ‘etw. durch Schlagen mit einem scharfen Gegenstand einkerben, einhacken’ 3: Wb-Nharz 13, 4: Wb-Ak 18 – an Pkelknochen nhacken a.a.O. 18; de schpecht hakt’n bm n Wb-Nharz 13. – 2. ‘Kartoffeln anhäufeln’,  anplgen, 1: verstr. s nwaltm., 2: verstr. w Altm., verbr. ö Altm. (außer n Rand OST sö Altm.), OST-GrBeu Los, verstr. mittleres/sö JE2 nö JE1, vereinz. sw JE1, ZE-Dor, 3: GA-Dö Wie, vereinz. s elbostf., 4: vereinz. anhalt.
Lautf.: anhack(e)n, -hack’n; außerdem: ahnhacken, n-, -kk- vereinz. sw elbostf., CA-Egg; aon-, oan-, n- CA-Eick, vereinz. s CA; [nhagn] BE-Am.
Dwelsei n. ‘ungewöhnlich kleines Hühnerei’,  Kkenei, 2: GA-Ho, 3: GA-Dö, 4: BA-Ha.
Lautf.: Düwelsei GA-Ho; Tüwels- GA-Dö; Daiwels- BA-Ha.
Ei n. 1a. ‘von Vögeln gelegtes, von einer Schale umschlossenes ovales bzw. kugeliges Gebilde, das die Eizelle samt Dotter und Eiweiß enthält’, bes. vom Huhn, verbr. – de Aier affsoik’n Spr-Maa 433; n’ fl Ei HA-Oh; Sebben Eier von binnah ’n Schock Häunerveih, ... Lindauc o.J. 7; ik heww uns Aia inschln JE2-Scho; Rda.: ... wie’t Jeele von et Ei! ‘das Beste, Vorteilhafteste’ Gorges 1938,74; det is’n Ei ‘das ist selbstverständlich’ ZE-Roß; Een Ei up de Meßbörr’ draw’n (tragen). ‘Einen unverhältnismäßig großen Aufwand betreiben.’ Bewohner-Altm 1,330; Mit em mütt’n umgahn as mit’n roh Ei. Spr-Altm 78; hei geit, as wenne op Eiern geit wenn jmd. vorsichtig, unsicher geht, Wb-We 33; wie ut et Ei epellt ‘sehr sauber, adrett’ CA-Fö; ein ei un ein eierkauken sn ‘sehr vertraut miteinander, unzertrennlich sein’ Wb-Nharz 49; datt’s een Ei un een Kauken dass., BA-Op; Kimmere dich nich um unjelte Eier! ‘... um Dinge, die noch nicht spruchreif sind!’ Wb-Ak 50; Ei is Ei, sä de Köster, un drum foat he na’t Goosei OST-Schön; Ei is Ei, sagte de Bur, dunn bracht’r ’n Preister ’n Sperlingsei. Spr-Altm 87; Sprw.: frische Eier, gude Eier ‘das Neue entfaltet am Anfang gute Wirkungen’ Wb-We 33; Een Ei mockt’n grod Geschrei. ‘Streit entsteht oft aus geringer Ursache.’ Bewohner-Altm 1,330; n fl Ei, verderwt ’n ganzen Brei. Wb-Altm 279; En half Ei is besser as en leddigen Dopp (Eierschale). Chr-Em 429; Rätsel vom Ei: eck schmiete wat Wittes op Dk, dat kimmt gäl wedder runner BLA-Wie; Et is’n klein Tünnchen, hät keen Tüpplock (Spundloch) un’ keen Tapplock (Zapfloch), un’ is doch wat Natt’s drin. Bewohner-Altm 2,174; Heischeverse:Tein Eier, tein Eier
in unse Kiep’!
Matthies 1912,14 (STE-Schö);
Ge’m se uus de Eier nich,
leggen de Häuhner öäwers Jhr ook nich.
Brauch-wAltm 68
(GA-Dö).
Volksgl.: Am Gründonnerstag gelegte Eier werden als Bruteier benutzt, weil dann angeblich bes. viele von ihnen ausgebrütet werden. Die aus ihnen schlüpfenden Hühner sollen jedes Jahr die Farbe des Gefieders wechseln. Brauch-wAltm 34 (verstr. w Altm.). – 1b. in der Verbdg.: wkes Ei ‘Hühnerei ohne feste Schale’,  Windei, 3: WA-Un, 4: vereinz. anhalt. – 1c. in der Verbdg.: dat dubbelte Ei ‘ungewöhnlich kleines Hühnerei’,  Kkenei (n.Z.), 3: vereinz. nw elbostf. – 1d. in der Verbdg.: flet Ei Kinderspiel, 2: GA-Trü, JE2-Fe, JE1-Wü. – 1e. in der Verbdg.: 1,2,3 int fule Ei dass., 3: WO-KlRo. – 2. Pl. ‘Hoden’ 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 50. – 3. Pl. ‘Geld’,  Zaster, 2: JE1-Kü, 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: Ei, Ai, [ai], [ae]; außerdem: [i] SA-Dä; [ä] Siedler-Je § 107 (n/mittleres JE2); Aj QUE-Di; Pl.: Eier (nwaltm., n/mittlere Altm: [-], s Altm., JE2-Scho: [-], anhalt.: [-r]); außerdem: aijer Mda-Sti 30; eijere Wb-Nharz 49 (BLA-Hü); [jr] BLA-Be; r QUE-Di.
Grne m. 1. ‘Polizist’ (nach der Farbe der Uniform), scherzh.,  Gendarm, 2: ADVk Nr. 239b (SA-Sta, verstr. JE2, vereinz. JE1), 3: a.a.O. Nr. 239b (JE1-Ra, WE-Heu, QUE-Wi), 4: Spr-Anhalt 172, Krause 1964,68. – 2. ‘verkleidete, mit Schellen versehene Gestalt beim Sammeln des Holzes für das Osterfeuer’ 3: Brauch-wAltm 41 (GA-Dö).
Lautf.: Greune ADVk Nr. 239b (QUE-Wi); Jriene Krause 1964,68; sonst: Grüne.
Hans 1. männl. RN, Kurzform zu Johannes, vgl. Johann – Schnellsprechübung: Hans, höre hierher! Hale hinder Hans Hinrik Hessen Haunderhuse hart höldern Holt her. OSCH-Schw; Rda.: D hßich Hans, wenn das wr is ‘das ist bestimmt nicht wahr’ Wb-Ak 65; Sprw.: wat Hänsken nich lrt, lrt Hans nimmer mr Wb-We 46; Neckreim:Hans, fat de Katte an Swanz WE-Oster;Lied:Hans seet in’n Schoarnsteen
un flickt sick sien’ Schouh,
dunn kamm ‘n wackres Mäk’n
un keek em flietig tou.
Hans, wenn du freen wudd,
kannst du freen mick;
ick hew ‘n blank’n Doaler,
deann will ick gew’n dick.
Hans, nimm se nich!
Hans, nimm se nich!
Se heatt joa ‘n loahm’n Fout!
Deatt schoad’t joa nich,
deatt schoad’t joa nich,
deatt wea’d joa all werr’ gout!
Matthies 1912,25 (SA-Fa);
Hans, Hans Lewerworst
Laewet diene Frue noch?
Joa, joa se laewet noch,
Liet int Bedde un zappelt noch.
Jiff se ‘n Stücke Keese un Broot,
Sloa se met de Kiele doot.
Lieder-Ma Nr. 905 (HA-Bü).
– 2. zur Personenbezeichnung, verstr. – a. als Appellativum mit charakterisierendem, meist abw. 2. Glied: Hans rs, Hans Harlekn, Hans Kasper, Hans Narr, Hans Quast, Hans Taps; Hans Ungeschickt nur in der Rda.: Hans Ungeschickt lässt grüßen; Hans Fatzke, Hans Larts ‘eitler Mensch’,  Monsieur; Hansgrte ‘Junge mit starken weibl. Zügen’;  Hansworst. – b. in versch. Verbdg.: grter Hans ‘wichtige Persönlichkeit’; Hans vorm Schp ‘vorlauter Mensch’; Hans in allen Gatzen ‘jmd., der überall dabei ist, der sich überall (oberflächlich) auskennt’. – 3a. Name für einen  Kobold, 4: Vk-Anhalta 121. – 3b. in der Verbdg.: Hans mit dem langen Swanz ‘maskierte Gestalt im Pfingstumzug, die einen Fuchsschwanz trug und eine Peitsche mit sich führte’,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 80 (STE-Kö). – 4. in versch. Verbdg.: Hans-frg-er-nicht-nch Mittel gegen Krätze, Wb-We 46; Hans-fraog-nich-nao dass., Wb-Altm 135; Hans-isst-es-nicht dass., a.a.O. 135; Hans-habe-nicks dass., a.a.O. 135. – 5a. gebr. Name des Ziegenbocks oder des Pferdes, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 69, 4: Wb-Ak 65. – 5b. in der Verbdg.: Hans, Hans, auch: kumm, Hans, kumm Lockruf für Kälber,  Mtsche, 2: verbr. n WO JE2 JE1, 3: GA-Dö Fle, verbr. s WO ö HA, WA-La, WE-Mi Si, 4: CA-Ak. – 7. in der Verbdg.: Hans-Jochen-Winkel ‘der nw der Jeetze gelegene Teil des Kreises Salzwedel’ 2: vereinz. Altm.
Zuss.: zu 2.: Klau-, Klöppel-, Knapp-, Knp-, Knwel-, Knr-, Mäkel-, Nl-.
Hnerswarwe f. dass. wie  Hnerswark, 3: GA-Dö, verbr. w elbostf. (außer s GA).
Lautf.: HäunerswarbeOSCH-Eil, Vk-Harz 3,51; -schwarbe QUE-Hau, BA-GrAls; heunderschwarwe Wb-Nharz 78, Häunder- WE-Il; -schwarbe QUE-West; Haunerswarwe HA-Wa, OSCH-Ba, Wb-We 48; -swarbe WE-Oster; Haunerschwarwe OSCH-Ad Osch Wu, WE-Ath Sa; -schwarbe OSCH-Ham NWe, WE-Asp Dar Lü; -schwarme OSCH-Grö; [haonäwarw] HA-Uep; Haunderswarwe Wb-Holzl 103, HA-Oh, verstr. w OSCH n WE, QUE-Su; -swarbe GA-Dö, vereinz. HA, WE-Da Heu Roh; -schwarwe OSCH-Da; -schwarbe OSCH-Crot; -schwerbe BLA-Ben; Nbff.: Haunerswalbe OSCH-Be Ott; -schwalwe HA-War; Hahnerschwalbe QUE-Que.
Knkenmark(s) n. ‘inneres Gewebe von Röhrenknochen, Knochenmark’, vgl. 1Mark(s) 1., Peddik, 1: SA-Gla Hen, 2: verstr. w/n Altm., STE-Hü Je, verstr. JE2 JE1, ZE-Gö Wei, 3: GA-Dö, JE1-Gü Wol, WA-Alt, verstr. w/s elbostf., 4: BLA-All, CA-Ak Löd Ra.
Lautf.: Knokenmarks, -marx SA-Ra, vereinz. OST, GA-Dö, JE2-Fi, vereinz. elbostf.; -mark SA-Gla Stei, vereinz. OST, GA-Fau La, CALV-Uth, JE2-Kl Za, JE1-Stei, vereinz. w elbostf., -marcht JE1-Gü Wol, ZE-Wei; Knoakenmarks OST-Gla, GA-Ma; -mark GA-Kö Pe, STE-Neu Hü, JE2-Gü Mö; -marcht JE2-GrWu Kar Rog, JE1-Ge GrLüb; Knakenmark SA-Hen HHe Pa, JE2-Schl; Knochenmarks, -marx OST-Ko, STE-Je, JE2-Fie, BLA-All Ha, CA-Ak Löd Ra; -mark OST-Kö Wa, JE1-Go, ZE-Gö Ke; -marcht JE1-Da Mo Prö The.
Kbuttjer m. 1. dass. wie  Kber 1a., 3: GA-Dö. – 2. ‘ Kleinknecht’, abw., 3: GA-Hö.
Lautf.: Kau(h)but(t)cher.
Köcher m. 1. ‘Behälter für den Wetzstein des Mä- hers’,  Wetttülle, 1: SA-Ah, 2: GA-Dö, 3: WE-Lan, BLA-Ben, 4: Wb-Be. – 2. Schifferspr. – a. ‘Mittelkahn’ 2: Elbschifferspr. 162 (STE-Tan, slt.). – b. ‘Befestigungsvorrichtung für den Mastenfuß’, bes. auf Eisenkähnen, 2: a.a.O. 209f. (STE-Bit Tan, WO-Ro, JE2-Mi Pa), ZE-Roß, 4: Elbschifferspr. 209f. (CA-Ak).
Lautf.: Köcher, [kör]; außerdem: [ker] ZE-Roß, Elbschifferspr. 209f. (CA-Ak), Wb-Be.
Köllschen Pl. 1. dass. wie  Klslder, 3: GA-Dö. – 2. ‘Stengel, Strünke von Pflanzen’, bes. von Kohl, 2: Wb-Altm 112.
Lautf.: Köllschen Pl.(?) GA-Dö; köllsch’n Wb-Altm 112. Zus.: zu 1.: Klköllsche.