Asche f. 1. ‘Verbrennungsrückstand’ verstr. – de Asche jliet (glüht) DE-Or; Asche fr’n ‘die Asche im Handwagen zur Mülldeponie fahren’ Wb-Ak 27; Asche t den ben (Ofen) trecken BLA-Brau; Rda.: er bezieht ungebrannte Asche ‘er wird mit Knüppeln geschlagen, verprügelt’ ZE-KlLei. – Brauch, Volksgl.: de Asche (des Osterfeuers wird) opp’n Acker umher estraut, denn wur watt ... hennkümmt, da wasst alles schöne. Heimat-Ohre 1922/Wöhlbier (HA-Eim). Missliebigen Personen streut man A. auf die Schwelle ihrer Haustür. Brauch-Anhalt 4 (BE-GrMü KlMü). – 2. ‘Geld’,  Zaster, 2: SA-Ben, GA-Fau, JE2-Zo, 3: vereinz. w elbostf., WA-GrOt.
Lautf.: Asche, [a]; außerdem: Asch SA-Dä, vereinz. Altm.; sche Mda-Sti 2. – Gram.: n. belegt SA-Dä.
beswgen Vb. 1. ‘ohnmächig werden’, vorw. im Part. Prät. ‘ohnmächtig’,  mächtig, 1: verstr. nwaltm., 2: Beiträge-Altm 1,137, Wb-Altm 16 und 255, GA-Fau, JE2-Ba, JE1-Wo – dai hat beschwaucht SA-Hö. – 2. ‘beschwichtigen’ 2: Wb-Altm* 49, 3: HA-Bee.
Lautf., Gram.: beswög’n Wb-Altm 255, Wb-Altm* 49; -swöj’n HA-Bee; Part. Prät.: beschwöht JE1-Wo; -schwoht JE2-Ba; [bwaut] verstr. nwaltm.; [-waot] SA-Dä; Nbff.: beswöw’n Wb-Altm 16; Part. Prät.: -swöwt Wb-Altm 16; [bwft] GA-Fau; beschwooft Beiträge-Altm 1,137.
Beswgnis f. ‘Ohnmacht’,  mächtig, 1: SA-Dä El, 2: Beiträge-Altm 1,137, Wb-Altm 16 und 255, GA-Fau.
Lautf.: Beswögnitz Wb-Altm 255; [bwaunis] SA-El; [bwaonis], [-wuinis] SA-Dä; Nbff.: Beswwnitz Wb-Altm 16; [bwfnis] GA-Fau; Beschwoofnitz Beiträge-Altm 1,137.
blamren Vb. 1. ‘tadeln’ 3: Vk-Harz 3,49. – 2. (refl.) ‘(sich) bloßstellen, lächerlich machen’ 2: Matthies 1903,26, GA-Fau, 3: vereinz. elbostf., 4: vereinz. anhalt. – dmidde hat hei sik düchtich blamrt HA-Oh. – 3. ‘ausführlich und umständlich erzählen’ 4: KÖ-GrPa.
Lautf., Gram.: blamier(e)n, blamr(e)n vereinz. elbostf., Krause 1964,82; blammiert Part. Prät. Heese 21919,33; plamier(e)n, [plamrn] Vk-Harz 3,49, QUE-Di, Wb-Be; blameern Matthies 1903,26; blamert Part. Prät. GA-Fau; plamären (3.) KÖ-GrPa. – Etym.: zu frz. blamr ‘tadeln’, Bed. (2.) bildet sich in der Studentenspr. bei Verstößen gegen den Ehrenkodex heraus, vgl. Kluge 242002,128, bei (3.) Anknüpfung an  1mren möglich.
Blattsge f. ‘(große), bügellose Säge mit breitem Sä- geblatt’,  Schrtsge, 1: SA-Bre Han, 2: vereinz. SA w OST, GA-Fau, STE-Wa.
Lautf.: Blattsaa, [blatz] vereinz. w OST; -saog, [-zx] verstr. SA, GA-Fau; -soh, [-z] SA-Vie, OST-Bre; [-zao] STE-Wa.
brüsseln Vb. 1a. ‘brodeln, siedend aufwallen’, auch ‘zischen’, bes. vom Geräusch des auf eine heiße Platte kommenden Wassers,  zissen, 3: vereinz. elbostf. – 1b. ‘brutzeln’, vom Braten in heißem Fett, auch ‘schmoren’ 1: SA-Dä, 2: Wb-Altm 24, 3: Beiträge-Nd 60 (WO-HWa) – dat Flaisch mütt langksm brössn SA-Dä. – 2. ‘mit Feuer unvorsichtig umgehen oder damit spielen’,  gkeln, 2: SA-Brie, GA-Fau, verstr. nö Altm., STE-Ka. – 3. ‘unverständlich, undeutlich sprechen’,  1nusseln, 3: WO-GrRo, CA-El.
Lautf.: brüsseln SA-Brie, vereinz. nö Altm., STE-Ka; prüsseln OST-Sto, STE-Hä; brusseln vereinz. elbostf.; prusseln OST-GrGa Polk; brösseln, [brözln] GA-Fau, Beiträge-Nd 60 (WO-HWa); [brözn] SA-Dä.
Dorpanger m. ‘Dorfplatz’ 2: GA-Fau, 3: WA-Et.
Lautf.: Dörpanger GA-Fau; [darpangr] WA-Et.
drwig Adj. ‘frech, ungezogen, garstig’, bes. von Kindern,  unrtig, 2: SA-Ka, GA-Fau.
flm(i)sch Adj. veralt. 1a. ‘groß, stark, kräftig’ 1: SA-Brie Han, 2: verstr. w Altm., verbr. ö Altm., JE2-Fi Wa, vereinz. mbrdb., 3: vereinz. w elbostf., JE1-Ca Wol, WA-Re Schw, 4: verstr. w/mittleres anhalt. – det is n fläämsch’n Kerl GA-Fau; ... weile doch mit seine fuffz’n Jahr schuen an flämscher Pengel war ... Wäschke 71913,29; flämsche Portion JE1-Mö; flämsch Glück SA-Bad. – 1b. ‘ungeschickt, unbeholfen, schwerfällig’ 2: OST-Drü, STE-Ka Tan. – 2a. ‘grob, ungeschliffen, unhöflich, frech, flegelhaft’,  unrtig, 1: SA-Böd, 2: GA-Ho, vereinz. STE, ZE-Buk Reu, 3: verstr. w elbostf., vereinz. ö elbostf., 4: Vk-Anhalta 70. – 2b. ‘finster, unfreundlich’, vom Aussehen,  brummig, 2: Wb-Altm 52, STE-Wa, 3: verstr. elbostf. – eine flämsche Miene BLA-Ta; hat en fläämsch Gesichte maket WE-Sa. – 2c. ‘böse, niederträchtig’ 3: OSCH-Ba, WA-Schw. – 3. ‘drollig’ 3: Wb-Nharz 210. – 4. ‘sonderbar, eigenartig’ 1: SA-Scha, 3: HA-Bre – ditt kömmt mi flaamsch vör SA-Scha.
Lautf.: flä(ä)msch; außerdem: fleemsch HA-Um; flöämsch vereinz. Altm.; flaamsch SA-Scha, JE1-Mö; flämisch vereinz. s elbostf. w/mittleres anhalt.
fden Vb. ‘Menschen oder Tiere ernähren, aufziehen’ 1: verstr. nwaltm., 2: Wb-Altm 55, verstr. SA, vereinz. OST, GA-Fau, verstr. STE – lt uns dät Kalf föen STE-Schi; ik mütt dai Kinna fui’n SA-Dä; he schal dy kinder beyde ... fuden myt syner koste. SchB-Zerbst 1430, Nr. 138.
Lautf.: fd’n Wb-Altm 55; fög’n Wb-Altm* 53; [fg] GA-Fau; [fjn] OST-Dü; [fn] SA-Ku Zie, OST-Krum Meß, vereinz. STE; [fn] verstr. SA, OST-Bi, vereinz. STE; [fin] STE-Steg; [fin] SA-Pü; [foin] SA-Ah Jü; [fuin], [fui] verstr. nwaltm.