angn Vb. 1a. ‘jmdn./etw. angreifen’ 2: ZE-Roß, 4: Wb-Ak 19, Wb-Be – Dr Bulle junk de Leite n! Wb-Ak 19. – 1b. ‘gegen etw. vorgehen, Einspruch erheben’ 3: HA-Oh, 4: Wb-Ak 19 – d moste ggen angn! HA-Oh. – 2. in der Verbdg.: ’n Hoff, ’t Hus angaon ‘den Hof, das Haus als Eigentum übernehmen’ 2: Wb-Altm* 48, Wb-Altm** 40. – 3. ‘ergreifen, überkommen’, bes. von Empfindungen, 3: vereinz. elbostf. – mek geit de grl n ‘mich erfasst Grauen’ Wb-Nharz 12; Rda.: dat is ne scheene annejahn ‘der Entschluss kostete ihn viel Überwindung’ Sprw-Börde. – 4. ‘sich jmdm./etw. nähern’ – gch nich sau n n dat prt n 3: Wb-Nharz 12. – 5a. in der Verbdg.: wr is denn d negn? ‘wer hat davon gekostet, genascht?’ 3: a.a.O. 12. – 5b. in der Verbdg.: d g ek nich medde n ‘daran beteilige ich mich nicht’ 3: Wb-Nharz 12. – 6. ‘gehen, treiben’, von Hefeteig,  upgn, 1: SA-Pü, 2: verstr. ö SA w OST n GA, STE-Kö, 3: GA-Ge – de Deig is schöne annegahn a.a.O. – 7. dass. wie  anflen, 2: Wb-Altm* 48, Wb-Altm** 40, 3: verstr. w elbostf., QUE-Su, 4: vereinz. w omd. – de Wost is ja all ’n bettgen annegahn, datt ruk’(rieche) ick HA-Bee. – 8. ‘anfangen, beginnen’ 2: vereinz. Altm., Heimatkalender-Je 1923,98 (JE2-Vie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wäschke 61915,113 – de Schaule is all annegahn HA-Bee; ... “Fennand, wenn der Wind nich balle angeiht, dänn hewwe ick för di bei Da’e ok noch Arbeit, ...” Heimatkalender-Je 1923,98 (JE2-Vie); Rda.: “Wi willen’t sachte anjahn laten.” Firmenich o.J. 157 (WA-Ost). – 9. ‘zu brennen anfangen’ – t’ Fer is anegn 3: HA-Oh. – 10. ‘möglich, zulässig, vertretbar sein’ 2: vereinz. Altm., 3: Lieder-Ma Nr. 769 (WO-Ol), HA-Oh, 4: Wb-Ak 19, Wb-Be – Rda.: J d’t geit wol noch so an. Id-Altm; Das kann doch nich njn! Wb-Ak 19. – 11. ‘betreffen, jmds. Sache sein’ 2: vereinz. nbrdb., ZE-Roß, 3: vereinz. n/w elbostf., 4: vereinz. anhalt. – ... die’s doch ‘s meeste anjunk, die schtann’n an’s Howethor un kukten, ... Wäschke 61915,112; Er mischte sich in vill Sachn rin, die ’n eejntlich nischt anjehn tatn. Krause 1964,80; det jeht dich jarnischt an! ZE-Roß. – 12. ‘sich anziehen lassen’, von Kleidungsstücken, 2: Wb-Altm* 48, Wb-Altm** 40, 3: HA-Bee, 4: Wb-Ak 19 – De Scho geit nich an. Wb-Altm** 40. – 13. ‘anwachsen, Wurzeln schlagen’ 3: Sprw-Börde, Wb-Nharz 12 – de Planten sind anegahn Sprw-Börde.
Lautf., Gram.: Inf.: anga(h)n, -gn, -jahn vereinz. w/mittleres elbostf.; -gao(h)n, -ghn vereinz. Altm.; -gen Wb-We 6; ngn Wb-Nharz 12; njn Wb-Ak 19; anjehn, [anjn] ZE-Roß, Krause 1964,80; njn, [njn] Wb-Ak 19, Wb-Be; 3. Sg. Präs.: angei(h)t, gei(h)t an, [jait an] SA-Dä, vereinz. nbrdb., Heimatkalender-Je 1923,98 (JE2-Vie), vereinz. n/w elbostf.; -n Wb-Nharz 12; jeht an ZE-Roß, vereinz. anhalt.; 3. Pl. Präs.: gaohn an Bewohner-Altm 1,324; 3. Sg. Prät.: anjunk Wäschke 61915,61 und 112; junk n Wb-Ak 19; 3. Sg. Konjunk. Prät.: günge an Rauch 1929,86; Part. Prät.: an(n)egaan, -gahn vereinz. elbostf.; angan QUE-Su; -go(h)n, -goahn, -gan, -jao(he)n SA-Pü, verstr. Altm.; -jao OST-Schön Spä; negn Wb-Nharz 12; ahngegahn BLA-Sti; angegangen BA-Neu; njejangen Wb-Ak 19; attr. st. n. Nom. Sg.: anjegahnes BLA-Ha; njejangenes BE-We; attr. sw. n. Nom. Sg.: angegangene BA-Gü.
Anna 1. weibl. RN – Anna, Sanna Ausdeutung des Klangs der Glocke, 3: GA-Ge; Neckvers: Anna, ds dr is main lbsder Jangk 4: CA-Ak; Neckreim:Anna Kawanna,
sett ‘t Pöttken upp ‘t Füer,
koake Bohn’n,
deatt Broud is to düer.
2: Matthies 1912,26 (n GA);
Anne pupanne,
slept jern bn manne,
slept jern bn saldten
un kann et nich lten.
3: Mda-Weg 86;
Abzählreim:Anchen, Dännchen,
Korenkännchen,
Zucker.
3: Lieder-Ma Nr. 588 (WO-NiDo).
– 2. ‘26. Juli’, Kalendertag – Bauernregel: Jakobi (25. Juli) un Ann’n is de Eren in’n ganzen Lanne. 3: Chr-Em 427. – 3. vorw. in der Verbdg.: dum alschen ‘unerfahrenes Mädchen’ 3: Wb-Nharz 10.
Lautf., Gram.: Anna; außerdem: Anne Bewohner-Altm 2,160, Mda-Weg 86; Anneken Dim. vereinz. w elbostf.; Annchen Dim. Lieder-Ma Nr. 587 f. (WO-NiDo); Ann’n (2.) Dat. Sg. Chr-Em 427; Zuss.: Andorte ‘A. Dorothe’ HA-Ack; Anndoertchen Dim. dass., HA-Oh; Ann-Ils ‘A. Elisabeth’ Wb-Altm 254; Annlis dass., a.a.O. 5; Anlieschen, Annlschen Dim. dass., HA-Ack Oh; Allischen, alschen Dim. dass., Wb-Holzl 54, Wb-Nharz 10; [aln] Dim. dass., Nd-Börde § 118 (WO-Schn); Antrine ‘A. Katharina’ HA-Ack; Anngrt ‘A. Margaretha’ Wb-Altm 5; Annemarie ‘A. Maria’ Bewohner-Altm 2,160; -mieke dass., Lieder-Ma Nr. 855 (WO-Ol); Ammar, Amr dass., Wb-Altm 4; Annemarimalelisch’n ‘A. Maria Margaretha Elisabeth’ a.a.O. 5 (s Altm.); Annfken ‘A. Sophie’ HA-Oh.
br(t)schen Vb. 1. ‘(mit Geräusch auf etw.) treten’,  trden, 3: HA-Alv Uhr. – 2. ‘rauschen, brausen’, von heftigem Wind, 3: Wb-Nharz 32. – 3a. ‘sehr laut sprechen’, auch ‘schreien, lärmen’ 2: Wb-Altm 24, Bornemann 41827,257, ZE-Roß, 4: vereinz. anhalt. – prtsche toch nich s Wb-Be. – 3b. ‘schwatzen, Nichtiges reden’,  nlen, 2: JE2-Par, 4: BE-Ad Il. – 4. ‘laut und heftig weinen’,  wnen, 3: GA-Ge. – 5. ‘prahlen, angeben’ 2: Id-Altm, Wb-Altm 24, ZE-Kö, 3: Wb-We 22. – 6. ‘wiehern’, vom männl. Pferd,  wern, 3: Wb-Holzl 69 (HA-Ost).
Lautf., Gram.: braschen, brschen vereinz. w elbostf.; brschen, [brn] Wb-Ak 39, DE-Ca; praosch’n, [prn] Wb-Altm 160, ZE-Kö Roß; proaschte 3. Sg. Prät. Bornemann 41827,257; braodsch(e)n, [brdn] Wb-Altm 24, BE-Ad Il; [prtn] Wb-Be; proatschen JE2-Par; bratschen HA-Alv Uhr, Wb-We 22; pratschen Id-Altm. – Etym.: zu mnd. brschen ‘krachen, lärmen, schreien, brüllen’, vgl. HWb-Mnd 1,342.
Chaise f. 1. ‘leichter Kutschwagen’ 3: Id-Eilsa 88, 4: DE-Wö. – 2. ‘altes, schlechtes Fahrzeug’ 3: OSCH-Har. – 3. ‘altes, schlechtes Pferd’,  Gaul, 3: GA-Ge.
Lautf.: Chaise, Scheese GA-Ge, DE-Wö; [ez] Id-Eilsa 88; Schäse OSCH-Har.
Dag m. 1. ‘Zeitraum von 24 Stunden’, auch ‘Zeitraum zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang’ allg. – Gndag Grußformel, Wb-Altm 68; en Dach dass., Sprw-Börde; Dachok dass., Wb-Holzl 73; fr de ‘vor Tagesanbruch’ Wb-Nharz 36; vor Dach un Dau dass., Sprw-Börde; op’n dch ‘gegen 10 oder 11 Uhr’ Wb-Nharz 36; on hellerlichten Da ‘mitten am Tag’ Id-Eilsa 56; in’n Dage ‘im Verlauf des Tages’ Wb-We 25; b Dage ‘vor Eintritt der Nacht’ a.a.O. 25; fonn Dage ‘heute’ Wb-Holzl 73; rster Dge ‘demnächst’ Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); eenes Dores JE1-Pre; (all) mein T ‘mein Lebtag’ Wb-Ak 168; dai Daoch nai’m niu all warra af SA-Dä; d anna Du het erengt (geregnet) JE2-Scho; Bei T mußte das machen, ’n ’md sste doch nischt. Wb-Ak 168; Dag för Dag mußten wei früher naoh Feld ... Ehlies 1960b 297; det Veh war den Dach öwwer uppe Weih JE2-Gü; ... es waor den Dach vorher an orntliches Jewidder jewest. Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sta); ... se liet schon en paar Dae in’ Bedde un hat hellsche Weihdae (Schmerzen). Wedde 1938,72; ... un da vorrzehlte Parta denne, was den Tack ... passiert war. Heese 21919,88; De olle Fährebahne (Pferdebahn) met alle ihre 4 Waarens, die konne det an dän Dach nich schaff’n. Heimatkalender-Ze 1962,90 (ZE-Ze); Rda.: morgen is k en Dag Wb-We 25; es iss na nich alle D md ‘es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen’ DE-Ca; forgn w de dch ‘schnell verwelken’ Wb-Nharz 36; in’n Dag rin spreken ‘ohne Überlegung sprechen’ Wb-We 25; lewet in’n Dag ‘ist sorglos’ Sprw-Börde; sek en gden dch mken Wb-Nharz 36; hei wolle sek vo’n Dage daun ‘er war so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen wollte’ BA-Re; hei kann nich ut einen Dag in andern kommen ‘er ist arm, unvermögend’ Sprw-Börde; op sne ollen D HA-Oh; sn Daoch sünd tet (gezählt) ‘er lebt nicht mehr lange’ SA-Dä; nu wart’t Dach in de Nachtmütze! Ausruf der Empörung, HA-Oh; Ick häw nist met äm to schaffen as go’n Dag un go’n Weg. ‘Wir grüßen uns nur und haben sonst keinen weiteren Umgang miteinander.’ Bewohner-Altm 1,326; dat is’n Underscht w Dach un Nacht ‘das ist ein großer Unterschied’ HA-Oh; Sprw.: Je länger de Dag, je körter de Faom (Faden). ‘Je länger der Arbeitstag, um so geringer die Leistung.’ Bewohner-Altm 1,326; jed Dag hat sn Plg Wb-We 25; man sall’n Dag nich vorn Aom’md loben WO-Gu; et ist kein Dag in Jahre: hei kümmt ‘jeder Tag kommt zu seiner festgelegten Zeit’ HA-No; Bauernregel: Slat bi Dage achte, wässt dat Gras mit Machte. ‘Wenn die Tage länger werden, wächst das Gras wieder’ GA-Ge; Rätsel: Wat brennt Dach un Nacht und geiht doch nich ut? – Brennettel SA-Gü. – Volksgl.: Bis ins 20. Jh. hinein haben sich Reste der Tagewählerei erhalten, d.h. bestimmte Wochentage werden entweder als Glücks- oder als Unglückstage angesehen, an denen man best. Unternehmungen ausführen bzw. meiden sollte, vgl. die Hinweise bei den einzelnen Artikeln zu den Wochentagen. – 2. ‘die drei Eisheiligen’,  shilligen. – a. in der Verbdg.: d dr kolden Dge 2: vereinz. mittleres JE2, ZE-Ro, 3: HA-Wa. – b. in der Verbdg.: d dr dullen Dge 1: SA-Hen, 2: vereinz. Altm., JE2-Mü. – 3. in der Verbdg.: de still Dog ‘die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und dem 6. Januar’,  Twölften, 2: STE-Klä. – 4. in der Verbdg.: dicken Dag ‘das nichtkirchliche Erntefest’,  Ernekranz, 2: STE-GrMö Schi. – 5. in der Verbdg.: de hilligen Dge ‘Festtage’ 3: Wb-Nharz 79, 4: Mda-Sti 149. – 6. in der Verbdg.: Tag un Nacht PflN ‘Acker-Wachtelweizen’ 2: Wb-Altm 220.
Lautf., Gram.: Sg.: Dag, Dach, [da] verbr. nwaltm. brdb. mittleres/ö elbostf., Klaus 1936,57, Wb-We 25, Heimatkalender-Börde 1925,64 (CA-Sa), Mda-Fuhne 34 (DE-Ca); Daj OSCH-Schw; Tag (6.) Wb-Altm 220; Tach, [ta] ZE-Kö, Heimatkalender-Ze 1964,91 (ZE-Ze); Tak, Tack Heimatkalender-Be 1936,154, Richter o.J. 91, Krause 1964,15; Daach, dch verbr. w elbostf.; Tch, tch Mda-Sti 16, Wb-Ak 168; Tahk, Tk Wb-Ak 168, Vk-Anhaltc 150 (DE-De); [dg] verstr. mittleres/ö anhalt.; Daog, Daoch, [d] vereinz. HA, Vk-Ask 147, QUE-Di; [t], [tk] Wb-Be; Dat.: Dage verstr. n/ö elbostf., vereinz. sw elbostf.; Daoge Heimatkalender-Börde 1925,63 (CA-Sa); Dae, de Wb-Nharz 36, BA-Re; D, d vereinz. w elbostf.; T Wb-Ak 168, Wäschke 61920,13; Pl.: Dage WO-Sa, Heimatkalender-Ze 1964,94 (ZE-Ze), vereinz. w elbostf., verstr. mittleres/ö elbostf.; tge Mda-Sti 149; Daje STE-Ost; Dare, [d] ZE-Se, BE-KlSchie, Mda-Fuhne 104 (BE-Pei Plö, vereinz. s KÖ w/mittleres DE, ältere Generation, in mittlerer und jüngerer Generation verbr. BE KÖ w DE); Da(o)ge, [dg], [dg] vereinz. s Altm., Beiträge-Nd 61 (WO-HWa); [d], [d] verstr. s Altm., vereinz. nö elbostf., Mda-Fuhne 104 (verbr. mittleres/ö DE); Daog, Daoch, [d], Doog, Dooch verbr. ö/s nwaltm. w Altm., STE-Klä Wa; [dao] verbr. n nwaltm.; Da’e, [d] JE2-Schl, Mda-nwJe1a 40 (vereinz. w JE1), vereinz. w elbostf. (außer s GA); Ta’e KÖ-Bre; Daa, [d] verbr. OST n STE, STE-Buch, vereinz. n JE2, verstr. mittleres/s JE2, Mda-nwJe1a 40 (verbr. n JE1), verbr. w elbostf. (außer s GA), verstr. w WA QUE, Mda-Fuhne 104 (verbr. BE KÖ w DE, vor allem ältere Generation, z.T. mittlere Generation); T Wb-Ak 168, Wäschke61915,4; Daoe WO-Mahl Ucht; Dao, [do], [do] STE-Bad, verstr. ö STE, JE2-Scho; [du] JE2-Scho; Daw’n Akk. Bewohner-Altm 1,326.
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
dichthlden Vb. 1. ‘keinen Darmwind, Furz entweichen oder hören lassen’ 2: Wb-Altm 35. – 2. in der Verbdg.: nicht dichthlden ‘stehlen’,  klauen, 2: OST-Id, 3: GA-Ge. – 3. ‘verschwiegen sein’ 2: Wb-Altm 35, Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie), 3: Mda-Weg 90, 4: Wb-Ak 46, Krause 1964,69 – se heilt nich dichte Mda-Weg 90.
Lautf., Gram.: dichtholln Wb-Altm 35, OST-Id, GA-Ge; dicht ’eholln Part. Prät. Heimatkalender-Je 1924,60 (JE2-Vie); helt dichte 3. Sg. Präs. Wb-Ak 46; dichte jehaln Part. Prät. Krause 1964,69; heilt dichte 3. Sg. Prät. Mda-Weg 90.
1frsen Vb. verbr. 1. ‘einen Mangel an Wärme empfinden’. – a. mit persönlichem Subjekt – Ä hat schmählich derbei jefroren ... Richter o.J. 16; Rda.: friern dat de Tene klappern Sprw-Börde; er friert wie’n Schnieder JE1-Ma; ich kunne jr nich mr frrn ‘ich konnte es vor Kälte nicht mehr aushalten’ Wb-Be. – b. mit unpersönlichem Subjekt – mik früst SA-Dä; mek hat efrren BLA-Brau; ... dät frur mi doch recht siehr ... Heimatkalender-Je 1923,99 (JE2-Fi); Rda.: öhm freiert wie’n Schnieder WA-GrOt.  auch ‘frösteln, vor Kälte schaudern’ (vgl. auch Zentrale  schuddern ‘schaudern’, vor Schrecken, Ekel): bwen bwern bibbern dorchfrsen fröstern 1grseln hubbern 1huddern schubbern schuddern. – 2. ‘kalt geworden sein’, von einem Körperteil, auch mit unpersönlichem Subjekt – mik freiert de Henne HA-Oh. – 3a. ‘unter den Gefrierpunkt sinken’, von der Temperatur, vgl. frösteln, fröstenet well woll balle freisen GA-Ge; et hat mordsch efroren Wb-We 159; In de Nacht da haddes nuh tichtich jefroren ... Heese21919,89. – 3b. ‘durch Einwirkung von Frost erstarren’,  werhössekendor Aggor is jefrorn BE-Il.
Lautf., Gram.: freisen GA-Ge, vereinz. w WE; frasen WE-Ost; freer(e)n, [frrn] vereinz. ö nwaltm., verstr. Altm. w JE1, CA-Sta, Mda-Sti 34; fre-e(r)n verstr.Altm.; frär’n OST-Werb; fräern STE-Döl; freiern vereinz. nwaltm., verstr. elbostf.; freiren verstr. w elbostf., BA-Rie; frahrn, frrn WE-Schau Wa, QUE-Di; fräie(r)n SA-Dä Ty; frier(e)n, friern (anhand der Laienschreibung meist nicht erkennbar ob [--]- oder [--] vorliegt) SA-Pü Se, vereinz. Altm., verbr. JE2 JE1 ZE, vereinz. w elbostf., verstr. WA sö elbostf., verbr. anhalt.; 3. Sg. Präs.: früßt, [früst] verbr. nwaltm. n/w Altm., vereinz. ö/s Altm., HA-Bee Oh; frißt, [frist] SA-Bre Ip, vereinz. sw elbostf.; friest SA-Win; freert, [frt] GA-KloNeu, verstr. ö Altm.; [frt] verstr. s Altm.; freiert HA-Oh, OSCH-Osch, WA-GrOt; früert HA-Bee; friert, [frrt] (ö Altm., JE2: [frt], [frt], anhalt.: [frrd]) vereinz. ö Altm., verstr. JE2, vereinz. JE1 n elbostf., verstr. mittleres/s elbostf. omd.; 1./3. Sg. Prät.: st.; Part. Prät.: st.; außerdem: sw. belegt: [frat] JE2-Scho.
Güntje f. ‘Ausguss,  Tülle an einem Topf oder einer Kaffeekanne’ 1: SA-Gla We, 2: SA-Stei, 3: GA-Ge, verstr. nw WE.
Lautf.: Güntje, J- SA-Stei, WE-Rok; Jüntge WE-Ri; Jüntsche WE-Dar He; Günje SA-Gla We, GA-Ge; Jintje WE-Oster; Jintche WE-Gö Rho. – Etym.: zu mnd. günteke ‘Krug, Kanne (mit Ausflussrohr?)’, vgl. HWb-Mnd 2,190.
Halfstge f. ‘Menge von (ungefähr) zehn Stück’ 2: verbr. Altm., 3: GA-Ge Rä, HA-Oh, Wb-Holzl 99 (HA-Wo), Wb-We 45 – half Stig Stück ‘zehn Stück’ OST-Kau; en half Sti Böim GA-Al; en half Sti Mal is he hir west GA-Al; ne Halfsti’ Jare Wb-Holzl 99 (HA-Wo); set di man n halw Stie Stunn (eine Weile) dal GA-Ack.
Lautf.: Halfstg, half Sti(e)g, halw – verstr. Altm.; Halfstiech OST-Klä, halw Stiech GA-Wiep, STE-Ka; halw Stiege GA-Ge; Halfst, half Stie vereinz. GA OST, STE-Scho, HA-Oh, Wb-Holzl 99 (HA-Wo), Wb-We 45; half Schtie OST-Pol; halbe Stige GA-Rä.