dwrngelig Adj. 1. ‘eigensinnig, starrköpfig, unzufrieden’,  dickköppig, 2: Wb-Altm* 53. – 2. ‘verwachsen, knorrig’, von Holz,  Knorren (n.Z.), 2: GA-Jä.
Lautf.: dwërnäglich Wb-Altm* 53; twärnäjlich GA-Jä.
ernen Vb. ‘reife Feld- oder Gartenfrüchte einbringen, ernten’,  afnmen, 2: GA-Jä Po, STE-Ha, JE1-Wall, verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: vereinz. omd. – wet ren Wb-Nharz 51; Kern eren HA-Oh.
Lautf.: rnen Wb-We 10; ierenen OSCH-Di; e(h)ren WO-Eich, vereinz. mittleres elbostf., WE-Si; eren HA-Oh; e(h)rn, rn GA-Po, verstr. elbostf.; ä(h)ren, ëren JE1-Wall, Firmenich o.J. 158 (WA-Ost), vereinz. s elbostf.; ä(h)rn STE-Ha, JE1-Wol, WA-Ta, verstr. s elbostf.; äern GA-Wal, JE1-Ra; äarnn, [ar] verstr. ZE, Mda-Ro; r’n Mda-Sti 28; ernten GA-Jä, BA-Fro, DE-Vo; [arntn] Mda-Ze (ZE-Roß), Wb-Be.
hübsch Adj. 1. ‘gut aussehend, attraktiv’ 2: SA-Sta, OST-Ren, GA-Jä, 3: HA-Oh, Sprw-Börde, WA-West, vereinz. s elbostf., 4: Mda-Sti 39, verstr. w/mittleres anhalt. – en hipsch jesichte Wb-Nharz 80; n’ hüpsches Mken HA-Oh; … an janz hebscher Bursche … Wä-schke 41910,4; Rda.: Sau! Dat is jo recht hipsch! iron. Äußerung der Verwunderung, Sprw-Börde. – 2. ‘beträchtlich, ziemlich’ 3: Wb-Nharz 80, 4: CA-Ak – en hipsches deil kartuffeln Wb-Nharz 80; hibsch jrs CA-Ak. – 3. Verstärkung einer Aufforderung, eines Wunsches, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 80, CA-Fö – blf hüpsch jesunt! HA-Oh; Nu bliffste mal hübsch tehuse! CA-Fö. – 4. in der Verbdg.: hübsch mken ‘sich auf die Hinterbeine setzen und den Körper aufrecht halten’, vom Hund, 3: HA-Oh, Wb-Nharz 80, 4: Wb-Be.
Lautf., Gram.: hübsch SA-Sta, OST-Ren, GA-Jä, WA-West, CA-Fö, BE-La; hüpsch HA-Oh; hibsch QUE-GrSchie Hau, KÖ-Ed, [hib] CA-Ak; hipsch Sprw-Börde, Wb-Nharz 80, Mda-Sti 39, [hip] Wb-Be; hebsch Alt-Cöthen 63, KÖ-Kö; hebscher st. m. Nom. Sg. Wäschke 41910,4.
Hundeförtel m. dass. wie  Hundebrössel, 2: BrauchwAltm 80 (GA-Jä), STE-Ho.
Lautf.: Hunnevördel Brauch-wAltm 80 (GA-Jä); Hunnwörtel STE-Ho.
Kattenförtel n.(?) ‘maskierte Gestalt im Pfingstumzug, die eine Peitsche oder einen Stock trug’, häufig von einem Kind dargestellt,  Pingsten, 2: Brauch-wAltm 80 (GA-Jä).
Lautf.: Kattenvördel, -förtel. – Etym.: zu mnd. vort ‘Furz’, vgl. Brauch-wAltm 80.
mulschen Vb. ‘brüchig werden, leicht zerfallen’, bes. von Holz, das zu faulen beginnt,  morsch, 2: GA-Jä.
Öpper m. 1a. ‘großer Heuhaufen auf der Wiese’,  Heuhocke(n), 2: verstr. nö/s Altm., 3: HA-NHa. – 1b. ‘kleinerer Heuhaufen auf der Wiese’,  Heuhocke(n), 2: OST-Me. – 2. ‘trockener Schleim in den Augenwinkeln’,  Klter, 2: GA-Jä.
Lautf.: Öpper; außerdem: [öp] verstr. s Altm.; [öp] vereinz. ö Altm.; Öbber OST-Me. – Etym.: zu mnl. opper ‘Haufen von Heu und Getreide’, vgl. Spr-Elbe/Saale 152.
Osse m. 1. ‘kastriertes junges männl. Rind’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. nbrdb. n mbrdb., verstr. ZE, 3: verbr. elbostf., 4: verstr. omd. – d Osse het tw Höäna JE2-Scho; dai Oss wrd anschpannt tum Treckng SA-Dä; Rda.: dumm w’n Osse HA-Oh; stiert wie so’n Osse Vk-Harz 3,46; brüllt as’n Os ‘weint laut und heftig’ SA-Ben; sau grde, w de Osse pisset Bemerkung, wenn jmd. in Schlängellinie geht, HA-Oh; de hat sau veel Gefühl als wenn’n Ossen in’t Höörn knippt HA-No; da steit de Osse an Brge ‘jmd. ist völlig ratlos’ WE-Be; dor schdd d, w dor Ogse forsch naie Dor dass., DE-Ca; witt woll’n Ochsen brot’n Bemerkung, wenn jmd. ein zu großes Feuer unterhält, BA-Ha; Hü’! Ossen, dremmelt ju nich, sä de Köster to dänn een’n Ossen, dänn’r vör’t Plog har. Bewohner-Altm 1,354; Sprw.: en Ossen un’n Feuer (Fuhre) Mess sall’n ut’n Wä gn WE-Be; Ful Ossen leg’n sick nich gärn henn, de gröwwelt (graut) vör’t Upstaohn. Bewohner-Altm 1,354; wat kann man von’n Ossen völangen as en Stück Rindfleesch von einem groben, ungehobelten Menschen, OST-Möl; wär kann’n Ossen dat Bölken vorwehr’n HA-No; Wat weet de Os van’t Jöck, wenn’r nich treckt hät. Bewohner-Altm 1,354; wer keinen Ossen hat, dne kann kein det gn HA-Oh; wat de Osse innen Buke hat, hilpet mittrecken WA-Hak; In’n Oss hört (gehört) Str in’n Brn hörn Röwen (Rüben). Wb-Altm 269; ‘s word mannijer Okse jeschlacht, w mor kn Vart’l von krt ‘von vielen Dingen hört man nichts, bekommt man nichts ab’ Wb-Ak 123; Rätsel: wievöl Ossen werden im Jahr geborn? – garkein! SA-Gü; wo hat de Oss d’ meist Flesch? – twüschen Kopp un Swanz. STE-Wa; Reim:Dän Ochsen jifft dat Woat’r Kraft,
Dän Jüngling Bair un Räb’nsaft;
Drum, Freundchen, drinke Bair un Wien,
De Deuw’l wollt’e Ochse sien.
Lieder-Ma Nr. 695 (WA-Eg).
Btling Bulle Jungosse Landosse Ossenkalf Str. – 2. ‘Zuchtstier’,  Bulle, 2: SA-Jeg, OST-Ren, GA-Jä, JE1-Scha Stei, ZE-Wö, 3: HA-Uhr, vereinz. s elbostf., 4: BLA-Sti. – 3. ‘dummer, begriffsstutziger Mensch’, Schimpfwort,  Dussel, 2: ZE-Roß, 3: HA-Bee Oh, 4: Wb-Ak 123, Wb-Be, DE-Ca – bass uff d Ogse, w de hinlfsd DE-Ca.
Lautf.: Osse, [os] verstr. s Altm., vereinz. n JE2, verbr. mittleres/s JE2 JE1, verstr. n ZE, ZE-Stre, verbr. elbostf. (außer CA), Mda-Sti 14; Oss, [os] verbr. nwaltm. n/mittlere Altm., JE2-Neu Reh, Wb-We 96; Osso OST-Pe; [s] GA-Da, JE2-Par; [s] SA-Rist, Mda-Ar 29; Ochse, [oks] OST-Ar Ren, vereinz. n GA, JE2-Jer, vereinz. w JE1, JE1-Zie, verstr. s ZE, BA-Rie, verbr. n CA, verstr. omd.; Ochsen Dat. Sg. Lieder-Ma Nr. 695 (WO-Ol); [ogs] verstr. BE, Mda-Fuhne 35 (DE-Ca). Zuss.: zu 1.: Hand-, Jung-, Land-, Lnigen-, Ln-, Mast-; zu 3.: Heu-, Hrn-, Meisterochse.