Arfganter m. ‘durch die Erbschaft eines Hofes mit übernommener Gänserich’ – Brauch: In den Tagen um Aschermittwoch wurde von den Mädchen einer Spinnstubengemeinschaft ein A. entwendet. Dieser wurde mit Bändern und Flittergold geschmückt. Nachdem dem Tier Branntwein eingeflößt worden war, stellten sich die Mädchen um den A. herum auf. Das erste Mädchen, auf das der A. zutaumelte, wurde noch im gleichen Jahr Braut. Verrichtete das Tier vor einer Anwesenden seine Notdurft, wurde dies als Verlust der Ehre des Mädchens gedeutet. Am nächsten Morgen wurde der A. zum Gespött seines Besitzers, der ihn schnellstens einzufangen suchte, durch das Dorf gejagt. 3: Brauch-wAltm 23 f. (GA-Lock).
d I. best. Art. allg. – 1. m. Sg. – de Paster STE-Go; de Mane is all upejn Mda-nwJe1a 46; de Schreck hat mick ganz owernommen WO-Dru; Dä Bengel harre würklich Glücke. Klaus 1936,24; dei grote Krischan ‘große Zehe’ WE-Velt; der Damper hat all jetutt. Wb-Ak 108; där Kneppenstorch bringt dia Kinger ut den Diek ZE-Mü; dor Emmor is in’n Born jefal’l DE-Ca; Rda.: da steit dee Läpel ok nich stramm inn von dünnem Kaffee, OST-Neu; öhne steiht dä Hals wiet open ‘er bekommt nie genug’ OSCH-Ba; Genus abweichend von der Standardspr.: richtig, da saß der Brill ... Wäschke 61915,109; dor Gabsel is rungorjefal’l DE-Ca; vor subst. Adj.: de Bs ‘der Teufel’ Wb-Altm 256; hei is de Letzte (der Schlechteste) in de Schaule HA-Oh; Dat. (wie auch nachfolgend Bezug auf Standardspr., ausf. s. Formenteil): den Jungen sien Fader Umschreibung des Gen., Wb-Holzl 75; Op den groten Grasplatze vor de Brueri ... Lindauc o.J. 14; wat wisst de denn met dän olln Krachel (Gerümpel) noch machen? ZE-Roß; de Koh naon Bulln brängn STE-Ri; ... was bloß in’n Winter zu machen jeht ... Heese 21919,73; Dat war nich schöne von dem Mann, ... Klaus 1936,20; Akk.: uff den Kopp stellen DE-Pri; Wes (sei) män getreu bet an den Dod! Pohlmann 1905,79; Eck will deck den Arsch versohlen. Vk-Harz 3,67; an dn Salaot kümmt Tsucker WO-Zie; d müsst dänn Drt bin JE2-Scho; trecken dann grauten Woagen full Hau SA-Bee; Rda.: hei lachet, asse wenn he den Lork (die Kröte) an’n Strikk herre ‘er lacht ausgelassen, heftig’ Wb-We 77; Sprw.: Ihrenamt un de Kägelbaohn lihren dänn Burn naon Krog gaohn. Bewohner-Altm 1,325. – 2. f. Sg. – de Asche jliet DE-Or; de Worscht is heeß ZE-Dü; d Mt (Magd) kunn en ... nich en’m häm’m ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); de Beere is innewechten molig GA-Rä; dä Fru HA-Bee; Denkst du, wenn seck dä Möhle dreiht, Eck kann meck op dä Siete leggen? Klaus 1936,21; dei Tewe (Hund) bellt WE-Kö; Dei Hochtid was in’n April, ... Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die); Rda.: wat vorsteiht de Kreie von’n Sönndag? Bemerkung über jmds. Unwissenheit, WO-Schn; Wetterregel: So lang as de Lrk vör Lichtmess’n singt, so lang singt sei nhäer. SA-Han; Genus abweichend von der Standardspr.: de Ginne ‘das Kinn’ DE-Ca; vor subst. Adj.: de Lewst ‘die Geliebte’ Wb-Altm 125; Dat.: t d Tt, wo ... Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; et is noch en Happen in de Schöttel eblebbn WE-Re; Mit de Schule war’s dazumah ooch andersch ... Richter o.J. 7; ... naoh d’ Stadt ... Pohlmann 1905,11; mich sinn von die olle kolle Witterung noch de Hänne janz klamm ZE-Roß; aus der Pulle anen kulkern Spr-Asch 21; op der schtrte is et modderich Wb-Nharz 128; Rda.: op der Strte lijjen ‘sich herumtreiben’, auch ‘erwerbslos sein’ HA-Oh; Akk.: der Voader nemmt de Seiße JE1-Wol; füll doch d Schtippe in in’n Napp JE2-Scho; Hei sette de Mütze op ... Wedde 1938,24; ... war ... uf de Bullenjagd gegangen ... Wäschke 61915,34; sett dick bi mick opp dä Bank GA-Wa; jeff mal die Borneschtange he, ik will Wasser rup langen ZE-Brä; Rda.: mor kreien noch was uff de Mitze ‘es wird bald regnen’ Vk-Anhalta 68. – 3. m., f., n. Pl. – m.: koal sind de Böhm OST-Lo; De Häscher ... mit öhre Blauthunne ... Rauch 1929,93; Dä Strümpe vull Water ... Klaus 1936,52; ... die beeden Kunden ... Heese21919,79; f.: de Jense bröjen WO-Ucht; In’t Leederschur lagen de langen Füerleedern ... Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); de Gren gom’m, es ward Windor BE-GrWi; ... dä Kaldüneken schmecken sau schtumpe, ... Spr-Harzb 57; n.: de Kinner spöeln in Grass SA-Bee; de Hnor sinn in Hnorschdall BE-Gü; dei Kindere luntchen (lehnen) seek ahn WE-Elb; Plt.: de ohlen Liete wern sich noch genau uf Juln siene Lache besinnen kennen BA-Ha; Dat. (alle Genera): Mit de Arme slenkere hei in de Luft rumtumme ... Lindaua o.J. 69; der hat’s mit de Niern ‘er ist nierenkrank’ CA-Sta; ... un up de Fellers (Feldern) nicks as brunen Kohl. Essen-nwAltm 91 (SA-Han); Van d’ Böm fall’n rod un gäl de Bläder ... Pohlmann 1905,54; Rda.: Das jt de Menschen w de Leite. ‘Das geht allen so.’ Wb-Ak 112; Akk. (alle Genera): ..., denn maakten se seek wedder langsam op de Schtrimpe. Vk-Harz 8,31; mischele m de Grd’n DE-Ca; lött de Hünder leggen JE1-Wo. – II. Demonstrativpron. allg. – 1. mit Bezug zu einem Substantiv – a. m. ‘dieser’ – Sau word dä orme Minsche den ganzen Dag bilehrt ... Klaus 1936,51; Dat.: f dn Bm wagsen Gndschlinge BE-GrWi; Rda.: An denn Minsch’n is kn Beraod ‘er ignoriert gut gemeinte Ratschläge’ Wb-Altm* 49. – b. f. ‘diese’ – Un dei arme Frue schtund immer noch hie ... Vk-Harz 3,23 (BLA-Be); d Jans had awwor a gl’n Mren DE-Ca; Dat.: b dai greot Hitt döst (durstet es) ’n bannich SA-Dä; Zu die Zeit wurrn noch de rohen Lehmschtene zus Bauen benutzt un ins Fachwark injemauert. Alt-Cöthen 70; Akk.: upp d Aort Wb-Altm 34. – c. Pl. ‘diese’ – dee paar Kröten (das bisschen Geld) dee ik hebbe OSCH-Ott; Dat.: De Mutter is nah dee Geschichten In ümmer andert Tüg te seihn ... Gorges 1938,74. – 2. in subst. Funktion – a. m. – d kimt n mek Wb-Nharz 130; No dei ward jo woll nich wedder ekomm sien. Wille 1927,XV (BLA-Be); wat söckt dänn dr d JE2-Scho; Rda.: dee is sau lang wi Lewerenzen sien Junge Wb-Holzl 36; de is jo nich alleen ‘er ist geistig beschränkt’ OST-Möl; de lett bloß Möllensteine un gluh Isen liggen ‘er stiehlt sehr viel’ HA-No; der het’ Morgenbrot verschlopen ‘er ist gestorben’ JE2-HBe; dor sd aus w Braunbor mid Schpugge ‘er ist ganz blass’ BE-Scha; generalisierend in Sprw.: de eimol lickt, de wett wi’t smeckt, de lickt den ganzen Kübel weg GA-Ge; wökern’t Kittel nich paßt, de treckten sik nich an STE-Bad; Dat.: däne sine Pläne zur Umschreibung des Gen., WE-Velt; mit den is kein henkommen Sprw-Börde; Lß dich von dn nich besawwel’l! Wb-Ak 34; mnen Fder, dne geit et gt HA-Oh; Dän müßte ick doch min’n ersten Hoasen wiesen (zeigen). Heimatkalender-Je 1927,122 (JE2-Vie); mit dne is nischt ls Wb-Nharz 119; Rda.: den lacht de Deuwel utn Hals ‘er lächelt heimlich und schadenfroh’ OST-Gla; Mit dene is kein gut Kerscheneten. ‘Er ist ein unverträglicher, gefährlicher Mensch.’ Hbl-Nharz 1929 Nr. 11; Akk.: Rda.: den wird der Nielebock holen ‘er wird sterben’ CA-Sta; um dn machd mor lwor a Bren ‘meidet ihn lieber’ DE-Ca. – b. f. – ... Spritze ... De word vorrkofft. Lindauc o.J. 33; Dä kann Deck nich koken, nich flicken, nich stoppen ... Klaus 1936,26; Die hadde’s Mopsen eejentlich jar nich neetich jehatt, ... Heese 21919,68; Dat.: Rda.: där kunkelt mit die ‘er hat ein Verhältnis mit ihr’ CA-Sta. – c. Pl. – de han son bunt Röck an SA-Jee; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; d wollen’t jelt met leddich gn fordeinen Wb-Nharz 116; Wat hämn dänn die man bloß tu lachen? Heimatkalender-Je 1927,120 (JE2-Vie); Die waren orntlich buleidicht ... Heese 21919,39; Rda.: De denken, Kees’ und Brod regn’t van’n Himmel. wird von jungen Leuten gesagt, die ohne finanzielle Absicherung heiraten, Bewohner-Altm 1,343; Dat.: ... s Jejnteel von die ... Krause 1964,122; Rda.: da is wat mank bei di ‘bei denen ist etwas los’ ZE-Roß. – III. Relativpron. verstr. – 1. m. – ... Buer Slus, de geärn watt öäwer eannern foppt. Matthies 1903,1; ... Seelschen See, d k tau Arxlä hör’n dai Tiedge 1954,39 (HA-Ost); Sien Sohne, dei Bure op’n Hof war ... Rauch 1929,59; En Dokter, der dort sehre ofte de Abende verkehrte ... Richter o.J. 16. – 2. f. – ’n Fr, de dat Kind söcht Wb-Altm 34; ... de grote Dörplinne, die gewiß all ahr dausend Joahre olt is. Heimatkalender-Je 1927,117 (JE2-Vie); ... Schade um die ville scheene Zeit, die e da tacktäjelich vorrloofen tede ... Heese 21919,61. – 3. Pl. – Wecke Buern, de saun hundert Morgen oder mehr harren ... Wedde 1938,46; ... de Paschlewwer Jungens, die um sechse frieh inne Friehschule jehn ... Wäschke 61915,60; Sprw.: Böm’, de oft knack’n, bräk’n nich licht. ‘Alte Menschen, die viel klagen, erreichen ein hohes Alter.’ Spr-Altm 76.
Lautf., Gram.: best. Art.: in unbetonter Stellung findet sich häufig Kürze (z.B. [d] m., f., [d(o)r] m.), die Formen mit Länge oder Diphthong haben z.T. bereits demonstrativen Charakter; m. Nom. Sg.: im Nwaltm., Nbrdb. und im n/mittleren Elbostf. dominieren klar die r-losen Formen: de(e), [d], unbetont [d] verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. s JE2 JE1, verbr. n/mittleres elbostf., verstr. sw elbostf., vereinz. sö elbostf.; GA-Wer, vereinz. mittleres JE2 nw JE1, verstr. nw elbostf., vereinz. OSCH, WA-ABra, verstr. sw elbostf.; dei verstr. nwaltm., vereinz. n elbostf., verstr. sw elbostf.; [däi] verstr. nwaltm.; die md., auf -r auslautenden Formen dominieren innerhalb des Nd. das Gebiet östlich der Elbe (JE2 JE1 ZE, allerdings nach Norden zu in abnehmender Intensität), im sö Elbostf. sind sie schon recht häufig: der, [dr] vereinz. n WO n/mittleres JE2, verstr. s JE2, verbr. JE1 ZE, vereinz. s WO OSCH, verstr. WA, vereinz. sw elbostf., verbr. sö elbostf. omd.; där, [dr] WO-Zi, verstr. mittleres/s JE2 ZE, vereinz. anhalt.; [d] STE-Je, WO-Zie; [dr] verbr. anhalt.; [dr] Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung: dor(r) verstr. s ZE, vereinz. sö elbostf., verbr. anhalt.; dr verstr. ZE sö elbostf. omd.; m. Dat./Akk.: Dat. und Akk. der Standardspr. sind formal auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen (nur 2 elbostf. Belege mit dem Klaus 1936,20, Lieder-Ma Nr. 733 (WA-Eg)): den SA-Bre, Hausfr-Altm 1930,5 (SA-Die), vereinz. OST, GA-KloNeu, verstr. mittleres/s JE2 JE1 ZE, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; dän, [dn] SA-Rist, verstr. s Altm., vereinz. mittleres/s JE2, verstr. ZE, OSCH-Grö, Firmenich o.J. 160 (WA-Ost), verstr. anhalt.; däen JE2-Schön; dn Mda-Sti 28; denn Wb-Altm 33, vereinz. SA, JE2-Neu Wa; dänn, [dän] Bewohner-Altm 1,325, verbr. SA OST STE, GA-Fau Trü, vereinz. n JE2; deänn OST-Ga; dann, [dan] vereinz. nwaltm. w Altm. mittleres OST, STE-Ga, JE2-Kam; dean’n Matthies 1903,49; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu ’n; Reste des Dat. liegen in einz. Wendungen und Verbdg. mit Präp. vor, z.B. ‘zum’ (tum Dokter WO-Gu; taum Danze OSCH-Weg); f. Nom. Sg.: de(e), [d], unbetont [d] (auch bei betonter Form die) verstr. nwaltm., verbr. nbrdb., verstr. mbrdb., verbr. elbostf. omd.; die räumliche Verteilung von dä, dei und däi entspricht der des best. Art. m. Nom. (s. oben); die vereinz. mittleres/s JE2, verstr. JE1 ZE, vereinz. sö elbostf. s CA; di’e, [d] verstr. mbrdb.; f. Akk. Sg. entspricht dem Nom. (de(e), dä, dei, die) bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]; f. Dat. Sg.: im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. zusammengefallen, im Nthür. werden sie dagegen geschieden, in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt: im e-Apokope-Gebiet (Nwaltm., Nordbrdb.) oft zu d’ (z.B. in’d, int Schl ‘in der Schule‘), sonst zu ’e (z.B. inne Schle); daneben existiert die Dativform: der vereinz. JE2 JE1 HA OSCH, verstr. sw elbostf., verbr. nthür., CA-Lö Me; dr BLA-Brau; dr Mda-Sti 28; in unbetonter Stellung und nach einer Präp. häufig verkürzt zu dr, ’r JE1-Kä La Mo, WE-Oster, vereinz. QUE n BA, verstr. nthür.; einige Orte im sw Elbostf. gebrauchen beim Art. m. Nom. de, dei, beim Art. f. Dat. dagegen der; m., f., n. Pl.: im Nom. Verteilung der Formen weitgehend wie beim best. Art. f. Nom. Sg.; darüber hinaus: dia ZE-Mü; im gesamten nd. und anhalt. Gebiet sind Dat. und Akk. auf der Grundlage des Akk. (wie Nom. bei Vorherrschen der unbetonten Form [d]) zusammengefallen; im Nthür. wie auch verstr. im sw Elbostf. entspricht die Form des Dat. formal der Form des best. Art. m. Akk. Sg. (den/dän); Demonstrativpron./Relativpron.: die Formen entsprechen weitgehend denen der betonten Varianten des Art.; m. Nom. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: [dai] Dialekt-Ma 3 (vereinz. nö CA); der/där vereinz. GA, verstr. STE n WO, vereinz. HA; im Anhalt. dominiert [dr]; m. Dat./Akk. Sg.: über die beim best. Art. angegebene Verbr. hinaus belegt: in subst. Funktion: dene verstr. w elbostf.; däne, dëne verstr. sw elbostf.; f. Nom. Sg.: vgl. die betonten Formen des best. Art.; die unbetonte Form des Art. [d] wird im Mbrdb. und Anhalt. durch i-Formen ersetzt: die, [d] verstr. mbrdb., allg. anhalt.; [d] verstr. mbrdb.; f. Dat./Akk.: Akk. wie Nom.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.; m., f., n. Pl.: Verteilung der Formen weitgehend wie beim Demonstrativpron. f. Nom. Sg.; zu den Dativformen sowie zum Zusammenfall von Dat. und Akk. in der Form des Akk. vgl. best. Art.
Fstgemei m. dass. wie  Fst(en)meier, 3: GA-Lock.
Lautf.: Fiesjemei.
glmig Adj. ‘trübe, undurchsichtig, unrein’, bes. vom Wasser, auch von den Augen, vgl. lmig 1., 2: CALV-Uth, WO-Me, 3: verbr. nw elbostf., sonst verstr. elbostf. (außer n CA), 4: BLA-All, BA-Ha – dat Water is gläumig GA-Lock; ’n bettjen gläumij ist ja, awer ’t smeckt schön von trüben Getränken, HA-Bee.  vom Wasser: dick dreckig drwe dster flmig flmrig glm glmerig glumelig grmelich lmig lmerig lmig modderig molkig muddig mulmig munkelig murkelig.
Lautf.: [glmi] CALV-Uth; gläumig, -eu-, -oi-, -ch, -j verbr. nw elbostf., verstr. s WO, Id-Eilsa 65, vereinz. WA, WE-La; gleimig, -ch WO-Me, HA-Va; glaumig, -ch vereinz. HA mittleres elbostf., verstr. s elbostf. (außer n CA); jlumich, j- BLA-All, BA-Ha.
Grauingen ON – NeckN: Bratchen (Backbirnen) Grauig 3: GA-Lock.
K f. 1a. TiN ‘weibl. Rind’ verbr. – hei mott Keue ob de Wische (Wiese) heu’n (hüten) GA-Lock; … denn hammer so vill Jeld, dassemer uns Kiehe un Färe koofen kenn’n. Wäschke 41920,41; Rda. mit Bezug auf Viehhaltung und wirtschaftliche Bedeutung: De gaude Koh melkt man dörchs Mul. ‘Bei guter Fütterung gibt die Kuh viel Milch.’ Spr-Altm 82; Een Koh deckt’n Disch. a.a.O. 82; Oll Kö’ gew’n Melk, jung Hünner gew’n Eier. Bewohner-Altm 1,345; hat de Deuwel de Kauh ehalt, kann hei dat Kalw ok noch halen HA-Eil; Rda. mit Bezug auf den Menschen und sein Verhalten: Wem de Kauh jehört, fate se bin Schwanz ‘wen eine Sache etw. angeht, der kümmere sich darum’ Sprw-Börde; Watt helpt n’n K, wenn s ‘n Emmer vull melkt un sleit’n in’n Dreck ‘Hab und Gut nützen nichts, wenn es vergeudet wird’ Wb-Altm 205; man wart sau olt wie ne Kau un lehrt ümmer noch dertau Sprw-Eils 39; et jift mr bunte keu w eine Zurückweisung einer unberechtigten Forderung gegenüber jmdm., der glaubt, eine verlorene Sache wieder zu erkennen, Wb-Nharz 94; wenn eine Kauh schitt, böert dä andere den Swanz hoch OSCH-Ba; hei kukkt et an w de Kau de ne Dr ‘er ist verwundert’ Wb-We 64; sau old wrd keine Kau WE-Be; Rätsel: et jing in’n Wald un leiht Tellderken fall’n, wat is dat? – de Kauh WO-Schn;Eine Kauh un’n Kalf
Un’n half Kalf half
Un’n Hirsch un’n Reh,
Wuur vell Beine harr’n dee?
Lieder-Ma Nr. 474 (HA-Um);
Kinderreim:Muh, muh, muh!
Raupt uns unse Kuh.
Wai jeeb’m eer det Futter,
Sai jeeft uns Melk un Bodder
Un raupt man immer: Muh!
a.a.O. Nr. 78 (WA-Eg);
Abzählreim:Ich un d, Mil’lersch K,
Mil’lersch sel, das bis d.
Wb-Ak 99.
Wiegenlied:Slap, Kinneken, slap.
Vorn Holte geiht en Schap,
Vorn Holte geiht ne bunte Kauh,
Kummet usen Kinneken tau.
Vk-Harz 3,87 (WE-Schau).
Brauch: In vielen Altmarkdörfern war es üblich, beim ersten Austrieb zu Pfingsten das Vieh zu bekränzen. Dies war häufig mit einem Wettstreit der Hütejungen und Kuhmägde verbunden. Der besten K. der Herde, die zuerst ausgetrieben war, wurde ein von einem Mädchen gebundener Kranz umgehängt. Brauch-wAltm 72f. (SA-Zier, vereinz. GA). Hatte eine Kuhmagd ihre Herde als letzte ausgetrieben, hatte sie allerlei Witze und Neckereien über sich ergehen zu lassen. Gegen Abend suchten die Burschen aus der Herde dieses Mädchens eine K. heraus, die sie schmückten, indem u.a. eine aus Stroh und anderen Materialien gefertigte Puppe auf das Tier gesetzt und befestigt wurde. Diese bunte K. wurde losgelassen und lief unter dem Jubel der Bewohner so lange durch das Dorf, bis die Puppe heruntergefallen oder zerstört war. Erst dann wurde das Tier wieder auf den Hof gelassen. SA-Ch. – 1b. TiN in der Verbdg.: bunte/blinde Kuh ‘Marienkäfer’,  Marenkwer, 2: JE2-Pap, JE1-Bü – blinne Kue JE2-Pap. – 2. ‘alte oder dicke Frau’, Schimpfwort,  Pummel, 2: ZE-Roß. – 3. in der Verbdg.: sitt wie dot up de Koh ‘bittet unablässig um etw.’,  beddeln, 2: STE-Bir.
Lautf., Gram.: K, Koh, Koo SA-Ku Rist Zie, verbr. Altm., JE2-HGö Schö Zo, JE1-Grä Gü Ra Ran; Kouh OST-Thie, ku Mda-Sti 40; Kau(h), [kau], [kao] verbr. nwaltm. elbostf.; Keuseken Dim. Mda-Weg 101; K, Kuh WO-Zi, JE1-Bü Kü, ZE-Roß, HA-Alv, Lieder-Ma Nr. 78 (WA-Eg), a.a.O. Nr. 613 (WO-Ol), a.a.O. Nr. 615 (GA-Se), Vk-Harz 3,94 (QUE-Que), Wb-Be, BLA-All, Vk-Anhalta 32; [g] DE-Ca; Kue, [ku] JE2-Pap, JE1-HLo Stei, verstr. ZE; Kua ZE-Mü; Pl.: [k] JE2-Scho, JE1-Gra HZi Wö; [kö]GA-Bo, CALV-Je Uth Zo; Köh, K, Kö’, [k] SA-Rist Zie, Bewohner-Altm 1,345, verstr. n/mittlere Altm., GA-Da Le Schw, JE2-Gü, Heimatkalender-Ma 1932,45 (JE2-Vie), verstr. nw/mittleres JE1; Ke, [k] Dialekt-Ma 12 (verstr. JE1, ZE-Dor), QUE-Su, Kehe BA-Op; Keh, K Dialekt-Ma 12 (JE1-Güt Schor Walt), verstr. ZE; [kj] Dialekt-Ma 7 (verstr. w JE1, CA-El); kwe Mda-Sti 40; [kje] WO-Col Zi Zie; [ki] SA-Ku, [ki] STE-Bö Je Steg; [köi] SA-Pü Zie, GA-Da Ku, [köi] STE-Bad; [kui] verstr. nwaltm.; Kuü SA-Die; Küehe Heimatkalender-Je 1929,XII (JE2-Vie); Koie, [koi], Käu(h)e, Keu(h)e, [koe] verstr. n/w elbostf.; [koi] SA-Ah GrGe Jü, Keu HA-Oh, Id-Eilsa 70, Wb-Nharz 94; Keuj QUE-Di; Kei(h)e, keie, [kae], [kaie], [kai] WO-Eb Mei, HA-Neu Va, Wb-Nharz 94 (WE-De), vereinz. n CA; Kiehe Wäschke 41920,41, Richter o.J. 7; [g] DE-Ca. Zuss.: zu 1a.: Harz-, Hirsch-, Kalwe-, Kerken-, Lnigen-, Melke-, Melk-, Mtsche-, M-, Ossen-; zu 1b.: Himmelskühchen, Mtsche-, M-; sonstiges: Maikken.