Klterappel m. PflN ‘Klapperapfel’, Apfelsorte mit großem Kerngehäuse, 2: Wb-Altm 6, Spr-Maa 440 (GA-Mie).
Lautf.: klöät’rapp’l Spr-Maa 440 (GA-Mie); Kläöterappel Wb-Altm 6.
Kfort m. 1. dass. wie  Khrde 1., abw., 2: GA-Mie See, STE-Sche. – 2. ‘ Kleinknecht’, abw., 2: STE-Elv.
Lautf.: Kohferts, -fertz STE-Elv Sche; Kuhfatz GA-See; Kaohfertz GA-Mie.
Korfmker m. ‘Korbflechter’ 2: GA-Mie, 3: HA-Bel Oh, OSCH-Gu, Wb-Nharz 105, 4: Wb-Be.
Lautf.: Korfmaker, -mker HA-Bel Oh, OSCH-Gu, Wb-Nharz 105; Koawmaoker GA-Mie; [korpmar] Wb-Be.
1Kte f. 1a. ‘kleines Bauernhaus’ z.T. ohne zugehöriges Ackerstück, 2: Wb-Altm 98 – … den halven hof … dat kot, dat ok sines vaders was … 14. Jh. Quedlinburg, UB Quedlinburg 2, Anhang 256. – 1b. ‘altes, baufälliges Haus’,  Bde, 1: verstr. nwaltm., 2: verbr. SA, verstr. nw OST, vereinz. n GA, STE-Bad Neue. – 1c. ‘Armenhaus’ 2: GA-Mie. – 2. ‘Holzhütte’, bes. ‘Köhlerhütte’ 3: vereinz. sw elbostf., 4: Mda-Sti 157, BA-Ha – Lied:Kumm, laht uns ne Kehte bun,
Wu wei disen Sommer ruhn.
Vk-Harz 5,71.
– 3a. ‘Verschlag für Vieh, kleiner Stall’ 3: Beiträge-Nd 65 (WO-HWa), Wb-Holzl 125 (HA-Sie). – 3b. ‘Taubenschlag’,  Dwenslag, 4: KÖ-Wei.
Lautf.: [kt] Beiträge-Nd 65 (WO-HWa); Koot SA-Ben Die Sta, OST-Klä; Koot m. KÖ-Wei; Kout GA-Wen; Koet SA-Au; Kaot, Koat, [kt] Wb-Altm 98, verbr. SA, verstr. nw OST, vereinz. n GA, STE-Bad Neue; [kaot] vereinz. n nwaltm.; Kut SA-HDo; Köte Wb-Holzl 125 (HA-Sie), Wb-We* 221, BLA-Al, vereinz. QUE; Kehte, kteVk-Harz 5,71, Wb-We* 221, Wb-Nharz 96, Mda-Sti 157; [kd] BA-Ha.
Lffrendag m. ‘Mariä Verkündigung (25. März)’ 2: Abergl-Ma 249 (GA-Mie), 3: a.a.O. 249 (GA-Grau) – Brauch: Am Morgen des L. lief der Kuhhirt ins Horn blasend durch das Dorf und bot seine Dienste an. a.a.O. 249 (GA-Grau Mie).
Lichtmess f. ‘2. Februar’, urspr. kirchlicher Festtag, der an die kultische Reinigung Marias am 40. Tag nach der Geburt Jesu und an dessen Weihung im Tempel erinnerte, auch Mariä Lichtmess, verbr. – Lostag für Aussagen über den Frühlingsbeginn und die Ernte: wennt t Lichtmäss stüamt un snait, is de Somma nich ma wt SA-Rist; Lichtmissen süht de Schaper lewer ‘n Wulf in’n Stall wie de Sunne HA-No; Lichtmeß dunkel, ward de Schaper an Junker un de Bur en Eddelmann OSCH-Schw; Lichtmessen hell un klar, jibt an jutet Flachsjahr Spr-Asch 49; … jift’n guues Koarnjoar Brauch-Ma 257 (GA-Mie); ab L. werden die Tage spürbar länger und der Frühling naht: n Lichtmess nimmet jede Dch ‘n Hnenkrt (Hahnenschrei) tau HA-Oh; no Lichtmeß traut de Voß det Iß nich mehr OST-Dü;Martine
Schlachten de Leute ihre Schwine,
Lichtmessen
Hab’n sie sie wieder aufgegessen
Ackerbau-Anhalt 363
(KÖ-Wü);
Mariä Lichtmessen
Können die Herrn bei Tage essen!
Und auch die Armen
Wenn sie etwas haben
a.a.O. 280 (CA-Fro).
– Brauch: Ab L. wurde die Vespermahlzeit wieder eingenommen. Brauch-wAltm 21. In den Spinngemeinschaften bekränzten die Mädchen die Lampe, da nun kaum noch Lampenlicht bei ihren Zusammenkünften erforderlich war. Brauch-Ma 257, Mda-Ohre 355, BrauchwAltm 21f. In einigen Orten zogen die Burschen von Haus zu Haus, stäupten die jungen Mädchen mit Ruten und sammelten Eier und Würste, die dann gemeinsam bei Bier und Schnaps im Wirtshaus verzehrt wurden. SA-GrGi, Brauch-wAltm 21, JE1. Verschiedentlich fanden Feiern und Zusammenkünfte statt wie z.B. das Bauernmahl in Frose, ein festliches öffentliches Essen mit festgelegter Speisenfolge für die Honoratioren des Ortes (Ackerbau-Anhalt 281), der Bauern- und Knechteball in Biederitz oder die Gemeindeversammlungen in der Altm., auf denen die jährliche Rechnungsabnahme erfolgte. Ihnen schlossen sich meist Feiern an. (BrauchwAltm 19). L. galt als kleiner Festtag, d. h. größere Arbeiten (Feldbestellung, Spinnen) durften nicht verrichtet werden und es wurden besondere Speisen verzehrt (z.B. Tiegelbraten in Wistedt, süße Milchsuppe mit Semmeln im Drömling). Brauch-wAltm 21. Die Hirten bekamen an diesem Tag ihren Vierteljahreslohn und konnten wechseln oder wieder gemietet werden. Brauch-wAltm 20, Vk-Anhalta 38. Da der Lohn der Hirten von der Zahl der zu hütenden Tiere abhing, wurde zu L. das Vieh gezählt. Brauch-Rie 746. – Volksgl.: L. geborenes Vieh taugt nicht zur Zucht. Brauch-Anhalt 160, Vk-Anhalta 25. In der Nacht liefen die Mädchen vor das Dorf. Von dort, wo Hundegebell ertönte, sollte der zukünftige Mann kommen. Vk-Anhalta 157 (ZE-Na).
Lautf.: Lichtmes(s), -meß; außerdem: [litms] SA-Rist; Lichtmess(e)n Brauch-wAltm 19, verstr. SA, STE-Ber, verbr. elbostf., verstr. anhalt.; -misse HA-Oh; -missen verstr. w JE1, HA-No; Lechtmisse Wb-We* 223; lechtmissen Wb-Nharz 115; Lichtmäten WE-Be. – Gram.: -en Belege Dativformen.
1Ml n. 1a. allg. ‘Zeichen, Fleck’ 3: Id-Eilsa 77, Wb-We 85, 4: Mda-Sti 28. – 1b. ‘Zeichen, Fleck am menschlichen Körper, Mutter-, Brandmal’ 2: Wb-Altm 133, Abergl-Ma 252 (GA-Mie), 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Be – hei hat’n Ml HA-Oh. – Volksgl.: Um ein M. am Auge verschwinden zu lassen, soll man sich an ein Gewässer stellen und sprechen:Dat Moal un de Pol (Teich, kleines stehendes Gewässer)
De jing’n moal in de Schol,
De Pol de gewann,
Dat Moal dat verschwann.
Abergl-Ma 252 (GA-Mie).
– 1c. ‘Bild, Muster auf der Butter’ 3: Wb-We 85. – 2a. ‘Grenzzeichen, Grenzbaum’ 2: Wb-Altm* 63. – 2b. in der Verbdg.: knapp Ml ‘nicht allzu hoher, aber ausreichender Wasserstand’, Schifferspr., 2: Elbschifferspr. 395 (STE-Bit Tan, JE2-Mi Pa). – 3a. allg. ‘Freistätte, Ruheplatz, Ziel bei Spielen’ 2: Wb-Altm 133, JE1-Mö Ziep, 3: vereinz. elbostf., 4: CA-Ak – hr is ml Wb-Nharz 122. – 3b. ‘Freistätte beim Haschespiel’ verbr.  Anger Anslag Anslagstde Anslagstelle Anslott 2Bande Bann 2Bott 1Brke Brand Butz Erlf Erls Freilauf Fr Frbannt Frplatz Frslagstelle Frstatt Fle Gunst Hängeml Himmel Hinkeml Hoff Hle Hs Kelle Klingklang Klopperstn Kranz Land Lock Lf 1Mn Matt Palais Pand Pandhs Pandlock 2Pinke Re Redag rt Ruheaus Schd Slott Stand Stantum Tipp Tipp-Tipp Verbannt Verbanntkasten Verbott Vergunst Verlfnis Verlf(t) Verls. – 3c. ‘Freistätte beim Ballspiel’ 2: Wb-Altm 133, 3: HA-Oh.
Lautf.: Ma(a)l, [ml]; außerdem: Maol, [ml] verstr.; Mo(h) l, [ml] SA-Kö Pe Rie, OST-Kal Polk Ve, GA-Sche, JE1-Schw, vereinz. nthür.; Maoa, [ma] SA-Dre Ro; [mao] SA-Dä; Mau(o) SA-HDo; Moa vereinz. w nwaltm.; Moo SA-Die. – Gram.: f. vereinz. nwaltm.; Besonderheiten im Pl.: Malen Wb-We 85; Maol’n Wb-Altm* 63; Maon SA-Bon Ho Stei. Zuss.: zu 1.: Hänge-, Mark-, Mudder-, r-; zu 3.: Hänge-, Hinke-, Humpel-.
2Mn m. PflN 1. ‘Schlafmohn’ verstr. – de Mn wasst in Jn’n (Garten) JE2-Scho. – 2. ‘Klatschmohn’,  Klatschmn, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. Altm. JE2, vereinz. JE1 ZE, 3: verstr. elbostf., 4: BLA-All, Wb-Ak 115, auch in der Verbdg.: wilder Mn, 2: SA-Gü, GA-Mie Ro Wer, WO-Sa, vereinz. JE2, JE1-Gö HLo, ZE-Reu Stre, 3: GA-Nie, JE1-Gü Wol, HA-Gro, OSCH-Osch.
Lautf.: Ma(a)n, [mn] WO-Be, verbr. elbostf.; Mao(h)n, [mn], [mn] verstr. nwaltm. Altm. JE2, JE1-HLo Mo Wol, ZE-Dü Stre, HA-AHa, OSCH-Gü Har, QUE-Di, CA-Bru; Mohn, [mn] vereinz. nwaltm. w/s Altm., verstr. ö Altm. JE2 JE1 ZE, HA-Bre Oh Schw, BLA-All, QUE-West, vereinz. CA, Mda-Sti 24; [maon] vereinz. n nwaltm.; [man] Mda-Ze (verstr. ZE); Moen GA-So, WE-Rok, [mn] OST-GrRo; Mau(h)’n SA-Ben, GA-Sta, HA-Wa; Mo(h)nd STE-Grä, CA-GrRo, [mnt] Wb-Be, DE-Bo. Zuss.: zu 2.: Klatsch-, Krn-.
1Mandel f. 1. ‘Anzahl von 15 (oder 16) Stück’ 1: SA-Rist, 2: vereinz. Altm., JE2-Fi, ZE-Roß, 3: vereinz. elbostf., 4: Wb-Ak 110, Vk-Anhalta 20, Wb-Be – Mandel Eier ’16 Eier’ JE2-Fi; eine Mandel Böme Klaus 1936,36; de hem en ganzes Mandel Kinner CA-Fö; Hinrik Smalt hefft ghewunnen IX mandel gr. uppe Hans Smede … 1473, StB-Neuhaldenslebena 103. – 2. ‘Stand von 15 (oder 16) Getreidegarben’, vgl. Hp(en) 3b., 1: SA-Brie Dä, 2: vereinz. n GA, WO-Ri Sa, verstr. JE2 JE1, ZE-Gri, 3: verstr. elbostf., 4: verstr. anhalt. – w fill Mandel’l Gorn haddor de? DE-Ca; ut de Mandel döschen Wb-Holzl 138. – Das Getreide, in einigen Gegenden hauptsächlich Gerste und Hafer (SA-Brie, n GA, WO-Ri Sa, JE2, elbostf.), wurde zum Trocknen zu M. aus 15 bzw. 16 (GA-Mie Ro, WO- Ri Sa, JE2, n JE1) Garben kegelförmig zusammengestellt. Bes. in Anhalt wurden sie auch kreuzweise übereinander gelegt. Dabei richtete man die untere Garbe so aus, dass die Ähren sich auf der Westseite befanden. Die oberste Garbe ( Hauptgarbe) diente zur Sicherung der M. gegen stärkeren Wind. Brauch-Anhalt 211.
Lautf.: Mand(e)l, [mand()l]; außerdem: [mand] WO-Mei; [mand] SA-Dä, Mda-Fuhne 134 (verstr. anhalt.); [mand] SA-Rist; [mal] Wb-Be; Mann’l Wb-Altm* 62, Man’l Wb-Ak 110; Mansel CA-Su. – Gram.: n. belegt HA-Oh, OSCH-Dee GrQue, WE-Mi, CA-Fö. Zus.: zu 2.: Krz-.
Mrendrücken n. dass. wie  Mr(e) 2., 2: Abergl-Ma 244 (GA-Mie), 3: vereinz. elbostf. – Volksgl.: Um sich vor M. zu schützen, muss man seine Schuhe so vor das Bett stellen, dass die Spitze eines Schuhs zum Bett und die Spitze des anderen Schuhs zur Tür weist (WO-Ol). Es hilft auch, wenn man das Kopfkissen wegwirft (GA-Mie). Abergl-Ma 244.
Lautf.: Mrtendrücken vereinz. elbostf.; Mao(r)t’n- Abergl-Ma 244 (GA-Mie); mrtendrikken Wb-Nharz 123.