Adder f. 1. TiN ‘Schlange’,  Slange, vgl. Natter, 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. Altm., Siedler-Je § 277 (vereinz. JE2 JE1, auch in FlN), JE2-Ro, 3: Mda-Ohre 351 (GA-Rä), vereinz. HA, Spr-Maa 428, vereinz s elbostf.; spez.: – a. ‘Kreuzotter’ 2: vereinz. s Altm., 3: vereinz. elbostf. – b. ‘Ringelnatter’ 3: Wb-Nharz 142, Id-Quea 141. – 2. ‘behaarte Raupe’ 2: JE2-Scho. – 3. ‘ärgerlicher, zorniger Mensch’, abw., 2: Wb-Altm 2, 3: Wb-We* 200.
Lautf.: Adder SA-Die, vereinz. Altm. (außer OST), Siedler-Je § 277 (vereinz. JE2 JE1), Id-Quea 141, QUE-West; Addr, add’r vereinz. nw elbostf.; [ad] Mda-Ar 32; Addere WE-Strö; Atter JE2-Ro, JE1-Ca, Wb-We* 200; attere Wb-Nharz 19; Arrer vereinz. w SA (z.T. veralt.), GA-KloNeu; [ara] JE2-Scho; aeder Spr-Maa 428; Odder STE-Wa; Otter WO-Sa, HA-All Em, WE-Rho, CA-Löd; ottere Wb-Nharz 142.
Angstpott m. dass. wie  Angsthse, 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä).
Lautf.: angestpott.
Backeltrog m. ‘Backtrog’ 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä), GA-Wef.
Lautf.: Backeltrog GA-Wef; backltroch Mda-Ohre 350 (GA-Rä).
1Ball m. 1. ‘kugelförmiges, vorw. mit Luft gefülltes Spiel- bzw. Sportgerät’ verstr. – dr Ball is labbe (schlaff) KÖ-Cör; Willem hat sick’n Ball afftalljen (abschwatzen) lat’n HA-Bee; Heischevers:... Rt, Rt Übermut!
Junge Fre giff’n Ball herut!
Will je üsch jum Ball nich geben,
Will wi üsch jum Mann mitnmm. ...
Mda-Ohre 356 (GA-Rä).
– Zu Ballspielen und Brauchtum ausf. vgl. bes. Abe-Babe, Ballslgen, Brtball, Klsen. – 2. ‘Warnzeichen in der Schifffahrt’, bestehend aus einem aus Weiden geflochtenen großen B., der auf einer am Ufer stehenden Stange befestigt ist, Schifferspr., 4: Wb-Ak 30.
Lautf.: Ball, bal, [bal]; außerdem: [pal] Wb-Be; pl Mda-Sti 9.
Bissetrne f. ‘flatterhaftes Mädchen, das sich herumtreibt und Männern nachläuft’, Schimpfwort,  Slampe, 3: Mda-Ohre 350 (GA-Rä).
Blackwter n. ‘dünner Kaffee’,  Plurre, 3: GA-Rä.
Böddensell ON – NeckN: Bessenbüddensell 3: GA-Rä; Bessenbinder Büddensell 3: GA-Bö.
Brkvgel m. TiN ‘Großer Brachvogel’ 3: Mda-Ohre 353 (GA-Rä).
Lautf.: brkvöggl.
brasseln Vb. 1. ‘schwatzen, Nichtiges reden’,  nlen, 3: verstr. n elbostf. – 2. ‘unverständlich, undeutlich sprechen’,  1nusseln, 2: STE-Buch, 3: GA-Rä, WO-Gu. – 3. ‘in weinerlichem Ton sprechen’,  jammern, 3: WA-Ha. – 4. ‘unablässig um etw. bitten’,  beddeln, 1: SA-Ah.
Lautf.: brasseln; außerdem: Braseln subst. Gorges 1938,45.
Brtball m. ‘Ball, den junge Ehepaare der Dorfjugend, bes. zu Ostern, schenken müssen’, veralt., 2: verstr. Altm., Firmenich 1854,119 (JE2-Kam), 3: vereinz. s GA – Brauch: Der B. ist ein großer, aus bunten Lederstücken zusammengesetzter Ball, der innen mit Asche oder Sägemehl gefüllt ist (verstr. Altm.) und an dem sich auch versch. kleine Messingbälle befinden können. Bewohner-Altm 2,71/Brauch-Ma 264 (STE-Bo). Hauptsächlich zu Ostern, in einigen Orten auch am 5. Sonntag der Fastenzeit (Sonntag Judica) zieht vorw. die weibl. Dorfjugend zum Haus der im vergangenen Jahr getrauten Eheleute, um von ihnen den B. zu fordern. Dazu werden Heischeverse vorgetragen:Hier sünd wi Jumfern all,
wi willn uns haoln den Bruutball.
Will se uns den Bruutball nich gewen,
willn wi öer den Mann wegnehmen.
Tuunpaohl willn w’öer wedder gewen.
Vk-Altm 228 (GA-Rä).
Nach dem Erhalt des B. bedankt man sich durch Segenswünsche bei dem Paar. Anschließend wird so lange mit ihm gespielt, bis er zerfetzt ist. Die Teilnehmer des Spiels sind bestrebt, ein Stück davon als Glücksbringer zu erhaschen. verstr. Altm. Dieser Brauch ist später z.T. durch Geldgaben abgelöst worden. Vk-Altm 228.
Lautf.: Bru(u)tball; außerdem: Brude- Firmenich 1854,119 (JE2-Kam).