krschen Vb. 1. ‘laut, schrill schreien’ verstr. – watt krieschet je denn sau dulle? HA-Bee; jekriescht hat se vor Fraide Spr-Asch 31; … wenn de Mächens drewwer wollten un sich vorsch Kippeln farcht’ten un kriescht’n … Wäschke 41919,74. – 2. ‘laut lachen’,  jchen, vereinz. – 3. ‘laut und heftig weinen’,  wnen, 3: HA-Wed, OSCH-KlQue. – 4. ‘wiehern’, vom Pferd,  wern, 2: GA-Po Qua, WO-Col, 3: GA-Rä, WE-Elb, Wb-Nharz 108, BLA-Ben, 4: Mda-Sti 119. – 5. dass. wie  krinseln 2., 4: Wb-Be.
Lautf.: kriesch(e)n, [kr()n]; außerdem: [grn] Mda-Fuhne 78 (BE KÖ DE); kreschen GA-Rä; kreischen OST-Ar, GA-Sche, CA-Wer, Wb-Be (5.); [grain] DE-Ca.
Löfte f. ‘Verlobung’, auch die Verlobungsfeier, veralt., 1: verbr. nwaltm., 2: verstr. Altm., 3: Mda-Ohre (GA-Rä), Sprw-Harzvorlg 254 –Ok ick mütt gratoleern
To düs Löft un fro Fest:
Mücht’ noch ju Glück vömehrn,
Düt wer dät Allerbest.
Kredel 1929,167.
– Brauch: Zur L. kamen die beiden Familien zusammen, um zunächst Mitgift und Besitzverhältnisse zu regeln. Anschließend wurde der Termin für die Hochzeit festgelegt. Einigte man sich nicht, kam die Verlobung nicht zustande. Durch ein deutliches Jawort und einen Kuss der Verlobten, nur slt. auch durch das Wechseln von Verlobungsringen, wurde der Bund besiegelt. Eine gemeinsame Mahlzeit beschloss die L. Hochzeit-Altm 12f., Hochzeitsbrauch-Altm 349.
Lautf.: Löfte Mda-Ohre (GA-Rä), Sprw-Harzvorlg 254; Löf(f)t verbr. nwaltm., verstr. Altm., Lövt Hochzeitsbrauch-Altm 349; [lft] Mda-Ar 30. Zus.: Hand-.
Matthias ’24. Februar’, Kalendertag des Heiligen, 2: Hochzeit-Altm 6ff., 3: Mda-Ohre 356 (GA-Rä), Wb-Nharz 124 – Wetterregel: matts brikt s, fint’e nischt, sau mkt’e wat Wb-Nharz 124. – Brauch, Volksgl.: Die Bräuche zu M. waren von vielfältigen Orakelspielen geprägt. In der  Matthiasnacht erschien den Mädchen der Zukünftige im Traum (GA-KlEn Rä), wenn sie vorher ein Groschenstück in einen Pantoffel legten, beim Zubettgehen darauf traten und anschließend rückwärts ins Bett stiegen (GA-Rä). Mda-Ohre 356, Brauch-wAltm 22. Die Mädchen einer Spinngemeinschaft versammelten sich um einen Tisch, auf dem sich ein ererbtes Gesangbuch und eine darauf gestellte Öllampe befanden. Ringsherum lagen in Papier gewickelte Gegenstände. Mit verbundenen Augen mussten die Mädchen jeweils einen Gegenstand greifen, der Rückschlüsse auf den Beruf des späteren Ehemannes zuließ. Hochzeit-Altm 6f. Einem mit dem Bauernhof vererbten Ganter wurde Branntwein eingeflößt. Danach bildeten die Mädchen einen Kreis und stießen das mit Bändern und Flittergold geschmückte Tier herum. Das Mädchen, vor dem er einen Haufen setzte, würde nicht mit dem Kranz, also unehrenhaft, getraut. Mda-Ohre 356 (GA-Rä).
Lautf.: Matthies Hochzeit-Altm 7, Mda-Ohre 356 (GA-Rä), matts Wb-Nharz 124.
Matthiasnacht f. ‘Nacht zum 24. Februar’ 2: BrauchwAltm 22, 3: Mda-Ohre 356 (GA-Rä). – Brauch, Volksgl.  Matthias.
mlig Adj. ‘überreif, weich, von innen faulend’, bes. von Birnen,  mulsch (Kt.), 3: verbr. s GA, HA-Bad Erx Schw, OSCH-Ham KloGrö, vereinz. w WA, Wb-We* 225 – de Beere is innewechten molig GA-Rä.
Lautf.: mo(o)lig; außerdem: mo(h)lich HA-Schw, OSCH-Ham; mölich, mlich Wb-We* 225; mulig HA-Erx.
2mten Vb. 1. ‘jmdm. (zufällig) begegnen’, veralt., 2: Wb-Altm 140, 3: Mda-Ohre 351 (GA-Rä), GA-Wa, Id-Eilsb 147, OSCH-Schw, Gesch-Ro 16 – Hai hat meck’ emött. Gesch-Ro 16; Wi hemm uns mt’. Wb-Altm 140. – 2. ‘entgegnen’ – “Nicht all’n”, mött Max … 2: Matthies 1903,43.
Lautf., Gram.: mt’n Wb-Altm 140; möttn Mda-Ohre 351 (GA-Rä); [möt] Id-Eilsb 147; mött 3. Sg. Prät. Matthies 1903,43; Part. Prät.: mt’ Wb-Altm 140; mött GA-Wa, OSCH-Schw; emött Gesch-Ro 16.
Nsenkrft m. Geschwulst an der Nase – Volksgl.: N. bekommt, wer am Johannistag an einer Blume riecht. 3: Mda-Ohre 360 (GA-Rä).
Lautf.: naosnkraeft.
Nl n. dass. wie  Nleri 2., 3: GA-Rä.
Nlkpe f. dass. wie  Nler 2., 3: Mda-Ohre 351 (GA-Rä).
Nlwark n. 1. dass. wie  Nler 2., 1: vereinz. nwaltm., 2: vereinz. w Altm., OST-De, 3: GA-Rä. – 2. dass. wie  Nler 3., 1: SA-Pü, 2: OST-GrRo.
Lautf.: Nöhlwark GA-Rä; -werk vereinz. SA, OST-Bi GrRo Ker; -wärk OST-De; Nöälwak SA-Ne; Naawäak SA-Ch; Naiowark SA-HDo; Nälwerk SA-Brie.