Batterball m. Ballspiel der Kinder, 2: GA-Si.
Lautf.: Batteraoball.
Brder m. 1. ‘männl. Geschwister, Bruder’ allg. – Mien Brorer, de hitt Fritz. Matthies 1912,31 (STE-Hü); mien Broder mütt dat Holt sawn un klöven (sägen und spalten) GA-Si; Bes na dienen Brueder is jo dät Füer noch lange nich hen ... Heimatkalender-Ma 1932,46 (JE2-Vie); ... abber hadden ’s Harze vull Trauer, denn der Sohn odder Bruder, odder Breitjam war nich widderjekommen ... Richter o.J. 69 f.; Rda.: dat is et under Bräudern wert (urspr. Bezug zum Mitglied einer Bruderschaft, vgl. Röhrich 1991 f.,269) ‘das ist nicht zu teuer’ Sprw-Börde; Sprw.: like Breuder, like Kappen Wb-We 22; Bräuder hebben ein Jebläute, selten awer ein Jemüte Sprw-Börde; het mn brauder eschtlen, sau henkt en deif ‘ich kann nicht für die Taten meines Bruders verantwortlich gemacht werden’ Wb-Nharz 32. – 2. ‘männl. Person’, bes. mit negativen Eigenschaften, vereinz. – Das warn alles lustije Brüder, die dachten an witter nischt, als wiese sich uf andere Leite ihre Kosten an Schpaß machen kunnten. Wäschke 61915,118. – 3. Dim. Pl. NeckN für die Bewohner von Trautenstein, 3: BLA-Ha. – 4. in der Verbdg.: Brauder Nitiech ‘neugieriger Mensch’ 3: Wb-Holzl 69 (HA-Eil). – 5. in der Verbdg.: brauder Namiddag ‘langsamer, trä- ger, saumseliger Mensch’, abw.,  Trntte, 3: Id-Queb 12.
Lautf.: Broder, [brdr, nbrdb.: -, -] verbr. nbrdb. (außer s SA GA ö STE, dort verstr.), vereinz. s JE2 n JE1, verbr. w JE1; Brorer, [brr] vereinz. sw SA, verstr. mittleres/ö SA, vereinz. nw OST, verbr. mittleres/s OST GA, verstr. n/w STE, vereinz. s STE; Broer, [brr] vereinz. mittleres GA ö STE, Mda-nwJe1a 48 (JE1-Ger); [br] Mda-Ar 37; Brr, brr Wb-Altm 25, Vk-Ask 373 (QUE-Asch); Brojer STE-Schö; Broader, -a SA-Sta, vereinz. ö Altm., JE2-Ba Sy; Broarer SA-Ban, OST-Pol, GA-KlEn; Broar STE-Buch Do; Brouder SA-Gü, OST-Fe, STE-Grie; pruder Mda-Sti 33; Brauder verstr. nwaltm., verbr. elbostf. (außer w, dort verstr.); Brau(e)r GA-Nie, verstr. sw HA w OSCH n WE, BLA-Rü; Braurer verstr. nwaltm. (-), GA-Wal; Bruder, [brdr] verbr. mbrdb., vereinz. sö elbostf., verbr. nthür., verstr. w/n anhalt. (-r, vorw. mittlere Generation); [prdr] Wb-Be; Brueder, [brdr] vereinz. mbrdb.; [brr] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Scha); [brurr] Mda-Ze (ZE-Reu Stre); Bruler, [brlr] verstr. ö ZE, Mda-Fuhne 97 (verstr. anhalt. – vorw. mittlere und jüngere Generation, n/mittleres KÖ – bes. ältere Generation, sö DE in allen Generationen); [brulr] Mda-Ze (ZE-Gro); Bruser, [brzr] Wb-Ak 41, Mda-Fuhne 97 (verstr. anhalt. – vorw. ältere oder mittlere (bes. n/mittleres KÖ) Generation).
gt Adj. verbr. 1a. ‘den Zwecken genügend, zufrieden stellend, einwandfrei’ – w hem’m k jjen Acka JE2-Scho; dat is’n g Pert HA-Oh; ... Kohlzupp ... un de wör gaud naug för ehr Knechtens un ehr Deerns. EssennwAltm 91 (SA-Han); De Geschichte ... hät ville Lüede guet gefalln ... Heimatkalender-Je 1924,59 (JE2-Vie); Verbdg.: maket gut Abschiedsgruß, Sprw-Börde; schn gt abwehrend, wenn sich jmd. bedanken will, Wb-Nharz 66; Rda.: gd tau Wege ‘gesund, rüstig’ Wb-We 44; lat man gut sien ‘lass es dabei bewenden’ HA-Bee; Sprw.: Wer goot schmeert, de goot föhrt. Firmenich 1854,132 (STE-Ste). – 1b. ‘tüchtig, den Aufgaben gewachsen’ – ... un weilse anne jude Hausfrau war, da dachte se schon in’n Sommer dran, was in’n Winter wern solle ... Wäschke 41919,28; Sprw.: Wat’n goden Vaogel is, de but’n god Nest. Spr-Altm 83. – 1c. ‘wirksam, nützlich, hilfreich’ – dat is gt fr’n hausten Wb-Nharz 66; Rda.: Awwer wer weeß wofor’s jut is. Heimatkalender-Be 1936,155; Sprw.: Wat een god don kann, dät werd twee ook nich to vöäl. Bewohner-Altm 1,330. – 1d. ‘passend, geeignet, günstig’ – jder Wind ‘günstiger Wind zum Segeln’ Elbschifferspr. 437 (JE2-Mi). – 1e. ‘nicht für den alltäglichen Gebrauch bestimmt, bes. Anlässen vorbehalten’ –Wer et man ichtens maaken kann,
Schafft sick ne “Gue Stube” an.
Gorges 1938,51.
– 2a. ‘angenehm, erfreulich, positiv wirkend’ – he hat goe Doch (Tage) GA-Si; enes guin Dages JE2-Gü; jumorjen Gruß, Wb-Ak 82; guen Dag Gruß, HA-Ack; wenn et Wäder guut is HA-Neu; düsse Tüffel schmeckt jt JE2-Scho; ... Stund mei sön witten Schlips ok good ... Francke 1904,8; hei hat’t ganz gt HA-Oh; Warsch bis dahin jut jejangn ... Krause 1964,22; Is doch gaud, Mudder, wenn’ öfter ünner de Lüd’ kümmt. Hausfr-Altm 1930,7 (SA-Die); Rda: Seck’n jutn Dach maken ‘angenehme Tage verleben’ Spr-Asch 19. – 2b. ‘gesund, wohl’ – hei süht nich gut ut ‘er sieht kränklich aus’ HA-Bel; ne (ihm) is nich gt Wb-Nharz 66; dat wart balle wer gt ‘es heilt bald’ HA-Oh; ... sau lange wie miene Mutter na nich wedder jut iss ... Firmenich o.J. 161 (WA-Ost). – 3. ‘mühelos, einfach, bequem’ – Rda.: de hat gt köären (reden) HA-Oh; dat kannste woll nich gut behaupten CA-Fö. – 4a. ‘viel, reichlich, umfangreich’, auch ‘ertragreich’ – en gt deil ‘eine gehörige Menge’ Wb-Nharz 66; die Ärn (Ernte) diss Joar iss jut CA-Lö; got wat antrecken ‘sich warm einhüllen, anziehen’ STE-Döl; Det jaab daa for die imm’r ’n jutes Drinkjeld ab. Heimatkalender-Ze 1962,93 (ZE-Ze). – 4b. ‘mindestens, bestimmt so viel’ – dat is ne g Stunne wt henne HA-Oh; ... un die so breet war, dät guet fünf Wane näenen änder ... führn künnten ... Heimatkalender-Ma 1930,81 (JE2-Vie); Verbdg.: Das is jt un jarne zn Mark wrt. Wb-Ak 82. – 4c. ‘sehr, überaus, stark’,  bannigen gden hausten hebben Wb-Nharz 66. – 5. ‘anständig, charakterlich und moralisch einwandfrei, tadellos’, auch ‘gütig’ – ’n gun Minschen Id-Eilsa 66; hei is’n guen Jungen OSCH-Har; dor had ne jle Frau DE-Ca; wist k gd dn? ‘willst du nun folgsam sein?’ Wb-Altm 67; Rda.: got en gden man sn lten ‘sich keine Sorgen um etw. machen’ Wb-Nharz 66; Sprw.: All tu juut is liederlich JE1-Dan; alder gden dinge sint’er dreie Wb-Nharz 66. – 6a. ‘freundlich, wohlmeinend’ – n’ gt Wert jbn HA-Oh; Rda.: Dat is jans un jar juder Wille. ‘Das ist sein freier Entschluss.’ Spr-Asch 19; hei hat woll en guden Willen datau, kann et awer nich schaffen Sprw-Börde. – 6b. ‘freundschaftlich gesinnt, zugetan, gewogen’ – en’n gd sn Wb-We 44; sek nich gt sn ‘verfeindet sein’ Wb-Nharz 66; Wedder met’n ander jut sin ‘sich wieder vertragen’ Spr-Asch 19; ... sek mit unsen Harregott gut de stellen wett ... Wedde 1938,8; Rda.: in’n Gen utkemen HA-Oh.
Lautf., Gram.: go(o)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verbr. nbrdb., vereinz. w JE1; gout Matthies 1912,25 (SA-Fa), vereinz. nw WE; jut Mda-Sti 33; gaut, -d, [gaut] verbr. nwaltm.; gu(u)t, -d, j-, [gt], [jt] vereinz. s SA s OST ö GA, verstr. STE n WO, vereinz. mittleres JE2, verbr. mbrdb. elbostf. omd.; guet verstr. mbrdb.; in flekt. Formen: m. Akk. Sg.: goden Id-Altm, Spr-Altm 83; goon, gn vereinz. Altm.; [jjn] JE2-Scho; [jijn] Elbschifferspr. 437 (STE-Bit, JE2-Pa); [jn] Teuchert o.J. 83 (JE2-GrMa); [gau] SA-Dä; guden, gden Sprw-Börde, Wb-Nharz 66; guhen HA-Bo; gu’en, gen verstr. elbostf.; guun, ju’n QUE-Di, Krause 1964,15; [jijn] Elbschifferspr. 437 (WO-Ro); guin (Gen. Sg.) JE2-Gü; juten Spr-Asch 19; f. Nom./Akk. Sg. und st. Nom./Akk. Pl.: goot, joot, [gt], [jt] vereinz. ö/s nwaltm., verstr. w/mittlere Altm. (außer s Rand); gode, jode Spr-Altm 14, STE-Ost, WO-Ucht; goe, joe, [j] vereinz. OST, STE-GrSchwa Po, vereinz. sw Altm.; [j] MdanwJe1a 48 (JE1-HWa Lo); go’ Sprw-Altma 22; [jj] OST-Dü Hi, vereinz. nö STE, JE2-Scho; [gi], [ji] SA-Vie, verstr. nö Altm., STE-Ber, WO-Mahl; gaut verstr. nwaltm.; [gau] SA-Da; gaue SA-Net; gude, jude vereinz. s elbostf., Wäschke 41919,28; guhe STE-Ba; gue, jue, [g], [j] OST-Ein, CALV-Uth, vereinz. elbostf.; gu, ju HA-Oh, Id-Eilsa 66; [gt], [jt] GA-Bo, vereinz. n WO; [jj] Mda-nwJe1a 48 (JE1-Rie); juije Dialekt-Nd 12 (WO-An); [j] Mda-nwJe1a 48 (JE2-HSe, vereinz. n JE1); [jl] DE-Ca; [jud] Mda-Ze (ZE-Roß); [jur] a.a.O. (ZE-Reu Stre); [jul] a.a.O. (ZE-Gro); Kürze bes. in Grußformeln: [judn] m. Akk. Sg. DE-Ca; gun(n), jun(n) m. Akk. Sg. vereinz. elbostf., Wb-Ak 82; judde f. Akk. Sg. Wäschke71913,61; Kompar.  2bet, bter; Superl.  best.
Holtker m. TiN 1. dass. wie  Holthger, 2: SA-Re. – 2. ‘Eichhörnchen’,  ker, 2: GA-Si.
Lautf.: Holteker GA-Si; -ecker SA-Re.
ht 1. Adj. ‘eilig, schnell’,  rasch, 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w Altm., vereinz. ö Altm. – hei hätt öwer heut hüt b’nd SA-Han; niu maok huit tau (beeile dich), wai hem’m ht fae tu daun SA-Dä. – 2. Adv. ‘sofort’,  glk, 2: SA-HHe, GA-Si – nu kiek di dat mal ht an SA-HHe.
Lautf.: höt, [ht] verstr. w Altm., vereinz. ö Altm.; höd Wb-Altm* 56; höit SA-Mel, [hit] SA-Pü; hoid, heut vereinz. s nwaltm., SA-Sa; [huit] verbr. n nwaltm.
1Kolk m. 1a. ‘Vertiefung im Gelände, Senke, Grube’ 2: Siedler-Je § 269, JE1-Go. – 1b. ‘kleiner Teich, Tümpel’,  Dk, in Elbnähe z.T. durch Hochwasser des Flusses entstanden, 2: Wb-Altm* 60, GA-Si, WO-Co Mah, vereinz. sw JE2 nw JE1, JE1-Ka, 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 46, CA-Löb, Wb-Be – op de Wische (Wiese) is’n deipen Kulk HA-Oh. – 2a. ‘tiefe Stelle im Bach- oder Flussbett’ 2: Wb-Altm 112, Siedler-Je § 269, 3: HA-Som, Wb-Holzl 129 (HA-Wef), WA-Un, verstr. sw elbostf., Id-Queb 8, 4: Mda-Sti 167. – 2b. ‘morastige Stelle in einem Bach oder Teich’ 3: WE-Zi. – 3a. ‘stets feuchte Stelle im Acker’,  Springstde, 2: STE-Schi, JE1-Ge, 3: WO-GrAm, JE1-Nie, HA-Dö. – 3b. ‘feuchte Niederung, sumpfiges Wiesen- und Weideland, Sumpf’,  Brk, 2: GA-Vo, STE-Bin Schi, 3: WO-Ma, HA-Ost, OSCH-Nei, 4: BE-Sa. – 4. FlN, in FlN, vorw. mit Bezug auf 1b., 2: vereinz. n Altm., verstr. ö Altm., vereinz. w JE2, JE1-Scha, 3: verstr. ö elbostf., 4: DE-Wö.
Lautf.: Kolk verstr. Altm., Siedler-Je § 269, vereinz. sw JE2 w JE1, JE1-Scha, OSCH-Grö, Id-Eilsa 73, DE-Wö; Kaolk GA-Si; kollek, [kolk] Mda-nwJe1a36 (JE1-Ih Pa Scha), Vk-Ask 74, Wb-Be; Kulk verstr. n/sw elbostf., vereinz. ö elbostf., CA-Löb; Kullek, [kulk] OSCH-Di, WE-Wa, QUE-Hau, Mda-Sti 46 und 167; [gulk] BE-Sa. Zus.: zu 2a.: Mlen-.