knacken Vb. 1. ‘einen kurzen, harten, hellen Ton hervorbringen’ 1: SA-Brie, 2: Beiträge-Altm 1,322, Brauch-wAltm 100 (GA-Tri), Mda-Ze (verstr. ZE), 3: vereinz. elbostf., 4: Mda-Sti 160, Wb-Ak 91f., Wb-Be – et knacket in’n Holte HA-Oh; Jk an bißchen leise, de Treppe knackt s! Wb-Ak 92; dise nacht het et eknakt von starkem nächtlichen Frost, Wb-Nharz 101; Rda.: Böm’, de oft knacken, bräken nich. ‘alte Leute, welche oft klagen, leben noch lange’ Beiträge-Altm 1,322. – 2a. ‘mit einem kurzen, harten, hellen Ton zerbrechen oder zerspringen’ 3: Wb-Nharz 101, 4: Wb-Ak 91f. – Der Zacken is jeknackt un ich bin von’n Bm jefal’l. a.a.O. 91f. – 2b. ‘etw. mit einem kurzen, harten, hellen Ton zerbrechen, aufbrechen’ 2: ZE-Roß, 3: Sprw-Börde, HA-Oh, Mda-Weg 98, Wb-Nharz 101, 4: Wb-Ak 91f. – Nötte (Nüsse) knacken HA-Oh; knacke ma’n bißchen Holz forrn Kichenoom ZE-Roß.
Knterling m.
1. PflN Pflaumensorte mit kleinen runden gelben oder blauen Früchten,
Spelling, 2: Wb-Altm 116, JE1-Rie, 3: JE1-Pre, Wb-Holzl 122 (WO-Dru, HA-Eil), HA-Ack –
wenn Appels, Beren un Knetterlinge riept. Wb-Holzl 122.
– 2. PflN ‘wilde Kirsche’, auch die Frucht, 3: WO-Ba.
– 3. ‘Frucht des Weißdorns’,
Mlbre, 2: GA-Tri.
Martin Name des heiligen Martin von Tours und des nach ihm benannten Kalendertags (11. November), auch Bezug auf den Reformator Martin Luther und dessen Geburtstag (10. November), 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. Altm., JE1-Grü Wo, vgl. Martn, Martinsdag – Rda.: De fleut’t Märtens wat. ‘Du bekommst nichts.’ Bewohner-Altm 1,349. – Brauch: Am Vorabend des Martinstages zogen die Kinder in der Dämmerung singend von Haus zu Haus, um Gaben zu erheischen:Martens, Martens Vöggelken,
geft uus wat in’t Snäwwelken!
Lt uus nich sau lange sthn,
wi willn hüüt noch wierer ghn
bet vör Nwers Döör!
Nwers Döör is nich wiet,
Appeln und Bäärn sünd all riep.
Pluumbrtchen (getrocknete Pflaumen) we’n backt,
smiet in’t Schört, dat man sau knackt! Brauch-wAltm 100
(GA-Tri);Märtin, Märtin Vögelken,
Met dien vergoldten Flögelken,
Fleeg hoch bes öber’n Wiem (Hühnerstange):
Morgen is et Märtin;
Märtin is en goden Mann,
De uns All wat gäwen kann.
Äppel un Bär’n
Mag ick gärn,
Nööt schmecken ook all goot
Schmieten Se mi weck in Strohhoot!
…
Firmenich 1854,131 (STE-Ste);erhielten die Kinder nichts, wurde gesungen:Märtens, Märtens Blaos’
wenn ji mi nicks gäwen willn,
so lickt mi midden in’ Maors. Wb-Altm 133;Zu M. wurden Schweine geschlachtet:Morgen is dat Martin!
Schlachten we een fetten Schwien!
Kümmt de kleine Pösselken (Person, die geschäftig Arbeiten
verrichtet),
mkt uns frische Wöstelken. Brauch-wAltm 105 (SA-Dä).