brummig Adj. ‘mürrisch, verdrießlich, unfreundlich’ verstr. (außer JE2) – de sieht brummich ut GA-Wern; ... hei harr bet jetzt immer brummig in sinen Seidel e’kieket. Lindaub o.J. 46.  In der Zentrale werden die Bed. ‘mürrisch, verdrießlich, unfreundlich’, ‘unzufrieden, nörgelig’ und ‘finster, unfreundlich’, vom Aussehen, zusammengefasst, da bei einigen Stichwörtern eine Trennung der einz. Bed. schwierig ist: achelig allgrammig allgrammsch barbrsch brbtig brig brsch blubberig bstig brammig bramsig brummelig brümmsch butt buttig douce drst dster dsterig dsterknp einführig finster flm(i)sch fnsch glpsch gnglich gnkerig gnarrig gnterig 1gnatterig gnatzig gnwe gnwig gntschig gnitterig gnittig gnöcklich grdig grmig grmlich grampelig grandig gransig grantig grsig grimmig grimmsch grsgrmig grsgrmlich ingrmsch segrimmig segrimmsch karnetzig knrig knurrig konsternrig kratzbörstig krtsch krsemrig kurs kurrig lnig lnsch mkelig ms mseptrig mserig missmdig mopsig muckelig mucksch muckschig mucksig 2muffelig 2muffig muffsch mulsterig murkelig murkig mürrisch muttenköppsch nöckerig nörgelig quengelig ser swart verbten verdrtlich vergnattert; vgl. auch die Zentrale  1fuchtig ‘ärgerlich, zornig’.
Lautf.: brummig, -ch; außerdem: [prumi] Wb-Be; brümmig OST-Hö.
Fr f. 1. verbr. – a. ‘erwachsene weibl. Person’ – De Fru is prächtig: ... Pohlmann 1905,46; Dört (weibl. RN) was ’ne rendliche Fru ... Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die); d olle Frauens köddan (schwatzen) a wärra JE2-Scho; ... satt da oppen Grabenrand ne öldere Frue. Rauch 1929,5; Anne Fraue met veeln Kinnern ... Spr-Asch 49; Meine Mutter, die immer ’ne jude Frau jewäst is ... Richter o.J. 10; Rda. (bei den Rda. und Sprw. sind auch Bezüge zu 1b. und umgekehrt bei 1b. zu 1a. möglich): Wasch’n tär’t (zehrt), har jene Fru seggt, dao har ’s en Nachtmütz wuschen. Spr-Altm 15; Geit doch nicks äöwer de Rennlichkeit, sagt jene Fru, un kehrt all Sünndag morgen är Hem’ üm. a.a.O. 15; Sprw.: Fruen het lange Haare un korten Verstand. Chr-Em 429; Is keen Frau so riek, Se geit d’ Koh gliek. ‘Auch die Schwangerschaft einer reichen Frau ist den Gegebenheiten der Natur unterworfen.’ Firmenich 1854,123 (OST-See). – b. ‘Ehefrau’ – de junge Fru HA-Bee; “Lieschen un keen anner werd mal dien Fru!” Heimatkalender-Ma 1931,84 (Altm.); dän seine Frau kann ick dorch’n Tod nich vorrknusen ZE-Roß; Rda.: Dänn Weg münn’ s’ all gaohn, sä jenn Frau, dao führten s’ ähren Mann non’n Gallig’n. Bewohner-Altm 1,333; Ach watt sall dät lang’ Toben, sä de Frau, har de Mann ähr väör rutsmeten, har s’ hinn wärr ringaohn. a.a.O. 1,333; Sprw.: De Fru un de Katte höört hinder de Döör, de Mann un de Hund höört daföör. Wb-Holzl 33; de Fraun un de Besens, de her’n ins Haus Spr-Asch 18; dä Mann kann mit sien Wagen nich sau vel infeuern wie dä Frue mit de Schörte rut dröcht HA-Sü; De Fru kann mehr to’t Finster ruutlangen, as der Mann to’t Schüündöhr ’rinföhrt. Blicke-Drömling 1,120; de Fre kann nischt erwarben, aberst vl verdarben Wb-We 160; ee der liewe Jott lett en Mäken vordar’m, ee lett’e den Mann de Fru star’m BA-Re; Twee go’ Fruns gewt män up de Welt, de een is dod un de änner kann keener finn’. Bewohner-Altm 1,333; Reim:‘Gud’n Dach, gud’n Dach, Vadd’r Kooberenck,
Wat moakt denn oere Fru?’
‘Se wascht sick nich, se kämmt sick nich,
Se iss ne olle Suu.’
Lieder-Ma Nr. 843 (WO-Ol).
– c. ‘sozial höher gestellte weibl. Person’, bes. ‘Hausherrin, Bäuerin, Dienstherrin, Frau des Dienstherren’ – unse Fraue Wb-Ak 60; de Fr Pastor HA-Oh; So junks nu de Fra Amtmänn’n. Wäschke 61920,28; Fraü giff mik enns mn Leon (Lohn) SA-Dä; Sprw.: Gode Magd werd gode Fru. Spr-Altm 14; Keen schärper Ro’ (Rute), as wenn de Knecht Herr wärd un de Mawd Frau. Bewohner-Altm 1,358. – 2a. in der Verbdg.: de Fru von Zicksn Zacksn Kinderspiel, 2: GA-Wern. – 2b. in der Verbdg.: Frau Holle hät meck en Pott eschenkt Kinderspiel, 3: QUE-Di. – 3. ‘Hebamme’,  Hfamme. – a. in der Verbdg.: Fr Wse 3: WE-Kö Ve. – b. in der Verbdg.: die weise Frau 2: OST-Ost. – 4. ‘in den  Twölften umherziehende Gestalt des Volksglaubens’, ausf. und mit weiteren Quellen s. Flechsig 1975. – a. in der Verbdg.: Fr Fren/Fren 3: a.a.O. 89 (vereinz. w WE). – b. in der Verbdg.: Fr Frke a.a.O. 89 (WE-De Strö). – c. in der Verbdg.: Fr Gde 2: a.a.O. 88 (n Altm.). – d. in der Verbdg.: Fr Harke2Harke. – e. in der Verbdg.: Fr Holle 3: Flechsig 1975,89 (Harzv. Nharz.). – f. in der Verbdg.: Frau Wulle 3: a.a.O. 89 (BLA-Brau).
Lautf., Gram.: Fru, [fr] Hausfr-Altm 1930,8 (SA-Die), vereinz. n/mittlere Altm., verstr. s Altm., vereinz. JE2 JE1 (neben -au-), verbr. w elbostf., vereinz. nö elbostf., WA-KlWa, vereinz. QUE, BA-Ba; Frue, [fr] verstr. s Altm., Mda-Ohre 356 (GA-Rä), vereinz. sw elbostf., verbr. ö elbostf.; [fr] SA-Kal; Froa OST-Klei; [fro()] veralt. Siedler-Je § 144a (JE2 JE1); froe ZE-Kö; [fraö] verbr. n/w nwaltm.; [fraü] SA-Dä; [frau] SA-Wü; Frau, [frau], [frao] verstr. ö/s nwaltm., verbr. n/mitttlere Altm., vereinz. sw JE2, Mda-nwJe1a 40 (vereinz. nö JE1), verstr. ZE, BE-Gü, verstr. anhalt.; Fraue, [frau] verstr. n/mittleres JE2, verbr. mbrdb., vereinz. w JE1, Spr-Asch 50, QUE-GrSchie, Wb-Ak 60, verbr. BE, vereinz. KÖ; fraugge Mda-Sti 32; Fra nur in Verbdg. mit dem Nachnamen oder einer Amtsbezeichnung Wäschke61920,28, Heese21919,35; Pl.: auf -n belegt: Spr-Altm 15, Chr-Em 429, vereinz. s elbostf., Krause 1964,16, DE-Vo; auf -ns belegt: vereinz. nbrdb., verstr. elbostf.
Hwermengsel n. ‘Beimengung für das Viehfutter’,  Upmengsel, 2: GA-Wern.
Lautf.: Hwermengsel.
hgen Vb. 1. ‘nach etw. gieren, heftig verlangen’,  gpern, 2: OST-Klei, GA-KloNeu, STE-Ho. – 2. refl. ‘sich erfreuen an etw.’ 2: Wb-Altm 76, Bewohner-Altm 2,133, SA-Rie, Mda-Ar 32, STE-GrMö Schi Wa – he het sik wat STE-Schi; So, nu häg di! sagt die Mutter zum Kind, wenn sie es zu Bett bringt und zudeckt, Bewohner-Altm 2,133. – 3. ‘heimlich und schadenfroh lächeln’,  grnen, 1: SA-Han Rist, 2: SA-Meh Rie, OST-Ar, GA-Wern.
Lautf., Gram.: hö(ö)g(e)n vereinz. Altm.; het 3. Sg. Präs. STE-GrMö Schi; höch 3. Sg. Prät. GA-Wern; [hj] Mda-Ar 32; [h] SA-Rist; höägen STE-Ho; häög’n Wb-Altm 76, SA-Meh; hägen Bewohner-Altm 2,133.
jämmerlich 1. Adj. ‘Jammer ausdrückend, weinerlich’ 2: SA-Altm, GA-Wern, JE2-Fi, 3: HA-Oh, Wb-We 58, Wb-Nharz 89, 4: Wb-Be. – 2. Adj. ‘elend, schlecht’ 3: HA-Oh, Wb-We 58, Wb-Nharz 89, 4: Wb-Be. – 3. ‘sehr, überaus’,  bannig, 3: Wb-We 58, Wb-Nharz 89 – jammerlich der Wb-We 58.
Lautf.: jämmerlich, jemmerlich; außerdem: jammerlich Wb-We 58.
Kröpppöppel f. PflN Pappelart,  1Pöppel, 2: GA-Wern, STE-Da Osth.
Lautf.: Kröpppeppel STE-Osth; -pappel GA-Wern, STE-Da.
Kummetsl m. ‘am  Kummet befestigter Strang zum Anschirren’ 2: GA-Wern.
Lautf.: Kumpensöäl.
Martnmarkt m. ‘in der Zeit um Martini stattfindender Jahrmarkt’, in einigen Orten (z.B. Gardelegen, Klötze) bedeutendster Markt des Jahres, 2: Brauch-wAltm 106, ADVk Nr. 8 (GA-Wern), 3: HA-Bee Oh – Jaläsch (Gardelegener) Maätinichsmarcht ADVk Nr. 8 (GA-Wern).
Lautf.: Martinichsmarcht HA-Oh; Maätinichs- ADVk Nr. 8 (GA-Wern); Martinijes- HA-Bee.