1Flott m., n. 1a. ‘Fettschicht auf der ungekochten Milch, Sahne’,  Sne, 2: Wb-Altm 54, vereinz. s Altm. (außer sö), 3: verstr. w elbostf. – Flt op de Mellek HA-Oh; Rda.: licke flt derbe Abweisung, Mda-Ohre 350 (GA-Rä). – 1b. ‘Haut auf der gekochten Milch’,  Pelle, 1: verstr. nwaltm., 2: verstr. s Altm. (außer sö), 3: JE1-Me, verstr. w elbostf., 4: BLA-All. – 2. PflN ‘Kleine Wasserlinse’,  ntenflott, 2: OST-Meß, GA-Kak Miest, 3: HA-Bar Sü.
Lautf.: Flott, [flot] verstr. nwaltm., Wb-Altm 54, OST-Meß, vereinz. s GA (n der Ohre), CALV-Calv Uth, JE1-Me, verstr. w elbostf., BLA-All; Floot, [flt] SA-Gla We, vereinz. s Altm. (außer sö), verstr. s GA, vereinz. n HA, HA-Oh, WE-Is; [flout] CALV-Je Zo.
Hambalster m. ‘großer, grobknochiger Mensch’,  Lltsch, 3: Wb-Holzl 100 (HA-Bar).
Hse m. 1. TiN ‘Hase’ verbr. – d Hs kann bannich lp’m JE2-Scho; Rda.: ‘n Hsen machen ‘fliehen’ Wb-Ak 66; sau angeste w en hse Wb-Nharz 71; hei löppet duller, wie ‘n Hase löppet Wb-We 47; springet wie so’n HaseVk-Harz 3,46; dänn Haosen Solt up ‘n Stärt streuw’n ‘Unmögliches erreichen wollen’ Bewohner-Altm 1,338; Dao liggt de Haos in’n Päper. ‘das ist die Ursache der Schwierigkeit’ Spr-Altm 29; H wett, w d’ Haos löppt. ‘er kennt sich aus, hat Erfahrung’ Wb-Altm* 72; da seggt sick Haasen un Vösse gue Nacht ‘das ist eine öde Gegend’ HA-No; “ ‘t is alles en Owergang”, sä de Voss, da trecke hei den Hasen dat Fell ower de Ohren. WE-Oster; Sprw.: Väöl Hunn’ is Haosen sin Dod. Bewohner-Altm 1,338; Hos löppt ümmer wärrer hen, wo hä jung wodden is. STE-Schi; Jifft Gott dat Häseken, jifft’e ok dat Gräseken. HA-Bar; Rätsel: w leppt dr Haose iwwern Brch, wann ‘t raent? – schnell, Vk-Ask 168; wenher löpt de Has över de meisten Berge?wenn’t Feld plöht(gepflügt) is STE-Kö; wo löppt de Hoas hen, wenn e twee Joar olt is?int dritt SA-Brie; Kinderreim:Haesekn, verstick dick,
Wenn’de Jeejer kümmt, daer schütt dick.
Lieder-Ma Nr. 231
(WO-Ol)
“Fortelle, fortelle!”
“Da leip’n Jeselle,
da leip’n junk Hse –
licke mik in’n Mrse
(Arsch)!” HA-Oh;
Wetterregel: Haos braut Beer (Nebel steigt auf), morgn gift got Wärer. GA-Pe. – Volksgl.: Ein H., der plötzlich den Weg kreuzt, bringt Unglück (Wb-Nharz 71), unter bestimmten Umständen auch Glück:fan lings n rechds – wad schlechds,
fan rechds n lings – Glück bringds
GA-Da;
Ein Hase zur Linken,
thut Freude dir winken;
ein Hase zur Rechten,
wird dich was anfechten
. Brauch-Anhalt 117;
Gespenster oder Kobolde erscheinen häufig in Gestalt eines dreibeinigen H. (Vk-Anhalta 270), in Hohenwarsleben trinkt dieser die Milch aus (Abergl-Ma 244), in Grauingen bringt er Unglück, wenn am Heiligen Abend etw. auf dem Hof stehen gelassen wurde (Brauch-Ma 247). In der Garbe, die bei der Getreideernte zuletzt geschnitten wird, sitzt der H. (verstr. im gesamten Gebiet), deshalb sagt man: paß op, dat de Hase nich rutlöpt GA-Wef; nu wärd de Hoos rutjagt STE-KlMö; Mei wolln mal sein, wer den Hasen kriegt. Vk-Harz 8,78. Zum H. als Eierbringer  sterhse. – 2. Kosewort, vereinz. – mn lütje Hse HA-Oh. – 3. ‘feiger Mensch’,  Angsthse, vereinz. – 4. ‘hagere, schmächtige Frau’,  Hämp(er)ling‘t is en Hse 3: BLA-Brau. – 5. Dim. ‘Gericht vom Fleisch an Brustbein und Rippen bzw. Nacken und Schulterknochen des Schweins’ 3: HA-Som, WE-He Oster, Wb-Nharz 78. – 6. in der Verbdg.: Hse und Jger ein Spiel, 2: STE-KlSchwe, JE2-Ma – Die als H. bezeichneten Mitspieler befinden sich in einem Spielfeld. Der Jäger muss einen von ihnen mit dem Ball treffen, dann wird auch er zum H., der Getroffene wird Jäger.
Lautf.: Hse, hseZE-Nu, verstr. elbostf., Mda-Sti 16, Vk-Anhalta 62 und 278; Has OST-Zü, STE-Kö; Hoase, [hz] Heimatkalender-Je 1927,121 (JE2-Vie), JE2-Ma Wo, ZE-Roß, Lieder-Ma Nr. 231 (WO-Ol), QUE-Di, vereinz. anhalt., [haose] Vk-Ask 168; [haz] ZE-Kö; [haz] Mda-Ze (verstr. ZE); Haos, hs, [hs] SA-Brie Rist, verstr. Altm., JE2-Scho; Ho(o) s GA-So, STE-KlMö Schi; [haos] SA-Dä; Dim.: Häseken HA-Bar Som, WE-He Oster, Haesekn Lieder-Ma Nr. 231 (WO-Ol), hseken Wb-Nharz 78; Häösk’n Wb-Altm 77; hschen Mda-Sti 27. Zuss.: zu 1.: ster-; zu 2.: Ml-.
Hwerre f. ‘Rispe des Hafers’,  Wappe, 1: SA-Bar Hö, 3: WO-Dru, HA-Bar War, OSCH-Ad, WE-Ha.
Lautf., Gram.: Hawerahre SA-Hö, WO-Dru, HA-War, OSCH-Ad; Haoferahren Pl. SA-Bar; Haäberaähre WE-Ha; Hawernahren Pl. HA-Bar.
Hilde f., n. 1. ‘leiterartiger Behälter im Stall, zwischen dessen Sprossen das Vieh Heu oder Gras herausziehen kann’ 1: verbr. nwaltm., 2: verbr. w Altm., 3: verbr. w elbostf., JE1-Ra – Heu op de Hille st ken HA-Oh.  Benne Heubenne Heuhilde Heuraufe Hrt Kälwerbenne Krpe Rpe. – 2. ‘Schütz, herausnehmbares Gitter am hinteren Ende des Leiterwagens’,  Schütt, 3: HA-Bar. – 3. in der Verbdg.: in de Hille gahn ‘in Gesellschaft gehen’ 3: WE-Zi.
Lautf.: Hilte, [hilt]verstr. s GA, verbr. CALV; [hilt] vereinz. nwaltm., verbr. w Altm.; Hülte GA-Po; Hült OST-Des, STE-Kö; [hiot] SA-Gie Hö; [hit] verstr. nwaltm.; [hüd] SA-Da; Hille, [hil] verbr. w elbostf., JE1-Ra; Hill GA-Lo; Hülle WA-ABra, WE-Is. – Gram.: verbr. f.; n. belegt SA-Dä, GA-Al Da Wen, STE-Ka Neu. – Etym.: (3.) zu mnd. hilde ‘schräger Raum über den Viehställen des Eindachhauses, zur Aufbewahrung von Stroh und Heu, als Schlafplatz des Gesindes’, vgl. HWb-Mnd 2,306; in dem häufig zur Diele hin offenen Raum saßen bei Festlichkeiten die Musikanten, vgl. Wb-SoestBörd 109. Zus.: zu 1.: Heu-.
Holderbusch m. 1. dass. wie  Holder 1., 2: OST-Ko, 3: GA-Eick Rä, WO-Ba, HA-Bar, 4: Wb-Be. – 2. dass. wie  Holder 2. – Kinderreim:ringe, ringe, reije,
de kinder sint’er dreije,
sitten op’n helderbusche,
raupen alle husch, husch, husch,
grte, nette, kleine nette,
kikkerik
3: Wb-Nharz 74.
– 3. dass. wie  Holder 3., 2: STE-Buch Schö, WO-Li, 3: HA-Ro.
Lautf.: Holderbusch GA-Rä, STE-Schö, WO-Ba; Holler- STE-Buch, WO-Li; [holrpu] Wb-Be; Hölderbusch GA-Eick, HA-Bar Ro; helder- Wb-Nharz 74; [holunbu] OST-Ko.
Holtklotz m. 1. ‘großer Holzklotz, auf dem Holz gespalten wird’,  Hackeklotz, 2: vereinz. Altm., JE1-Pa Zi, ZE-Steu, 3: JE1-Pre, HA-Bar, QUE-Su, 4: Wb-Be, KÖ-KlPa. – 2. ‘Holzklotz, der zu Brennholz zerkleinert wird’,  Klotz, 2: vereinz. w Altm., WO-Ro, JE1-Pa, ZE-Steu, 3: verstr. elbostf., 4: BA-Neu, CA-Zu, DE-Lin. –3. vorw. in der Verbdg.: verwussener Holtklotz ‘verwachsener Holzklotz, der schwer zu spalten ist’,  Knorren, 2: JE2-GrWu, 3: WO-NiDo, WA-KlGe, QUE-GrSchie.
Lautf.: Holtklotz vereinz. Altm., JE1-Pa Zi, verstr. elbostf.; -klott GA-Est; Holzklotz OST-GrRo, QUE-GrSchie, BA-Neu, CA-Zu; -klotsch ZE-Steu, CA-Pö, KÖ-KlPa, DE-Lin, [holtsklot] Wb-Be; Holßklotsch JE1-Pre.
Holtknorren m. dass. wie  Holtklotz 3., 3: HA-Bar, QUE-Su.
Lautf.: Holtknorn QUE-Su; -knurn HA-Bar.
Hopphei m. 1. dass. wie  Hoppas 2., 2: Wb-Altm 85, 3: verstr. elbostf. – Hoppai un Hallo ‘lebhaftes Treiben’ Wb-Holzl 106; maok doch nich so’n Hopphei üm de Saok Wb-Altm 85; Rda.: en Hoppai un Hallo maken ‘opponieren’ Wb-Holzl 106 (HA-Bar). – 2. ‘Gesamtheit der Habseligkeiten eines ärmeren Mannes’ 2: Wb-Altm 85.
Lautf.: Hop(p)hei; außerdem: hóppei Wb-Nharz 81; Hoppái Wb-Holzl 106.
Hötensleben ON, in der Verbdg.: Hautenslesche Zikkenböcke NeckN für die Bewohner von Hötensleben, 3: HA-Bar. weiteres  Bwer.